Für eine härtere Gangart: Wie lässt sich bei PES 2013 einstellen, dass der Gegner mehr foult?

Die Welt des virtuellen Fußballs ist faszinierend und vielfältig. PES 2013, ein Titel, der bei vielen Fans auch heute noch einen besonderen Platz im Herzen hat, bot ein herausragendes Gameplay und ein unnachahmliches Spielgefühl. Doch wer kennt es nicht? Manchmal wünscht man sich ein wenig mehr Würze im Spiel, eine Prise mehr Realismus, ein bisschen mehr des physischen Elements, das den echten Fußball auszeichnet. Konkret: Man möchte, dass der Gegner **mehr foult**. Dieser Wunsch mag auf den ersten Blick paradox erscheinen – schließlich möchte niemand, dass seine Spieler ständig zu Boden gehen. Doch für viele ist das Herausarbeiten von Freistößen, das Provozieren von Karten oder einfach das Gefühl eines hart umkämpften Spiels ein essenzieller Bestandteil des Erlebnisses.

In diesem ausführlichen Artikel tauchen wir tief in die Mechaniken von **PES 2013** ein, um herauszufinden, wie man das AI-Verhalten des Gegners so beeinflussen kann, dass er zu einer härteren Gangart neigt und somit mehr Fouls begeht. Eines vorweg: Es gibt keinen direkten „Gegner-foult-mehr”-Schieberegler. Stattdessen müssen wir auf eine Kombination aus Spieleinstellungen, taktischen Finessen und geschicktem Spielverhalten zurückgreifen.

### Warum der Wunsch nach mehr Fouls? Die Faszination des physischen Spiels

Bevor wir uns den technischen Details widmen, lassen Sie uns kurz erörtern, warum dieser Wunsch nach mehr Fouls überhaupt existiert. Der reale Fußball ist ein Sport voller Emotionen, physischer Duelle und taktischer Manöver. Ein kerniger Zweikampf, ein cleverer Freistoß in aussichtsreicher Position oder eine gelbe Karte für den gegnerischen Spielmacher können den Spielverlauf dramatisch beeinflussen. In virtuellen Fußballspielen kann das Fehlen dieser Elemente manchmal dazu führen, dass sich das Spiel etwas steril oder vorhersehbar anfühlt.

**Fouls provozieren** ist nicht nur eine Möglichkeit, sich Freistöße zu erarbeiten, sondern auch ein Mittel, den Spielfluss zu unterbrechen, den Gegner aus dem Konzept zu bringen oder seine Schlüsselspieler mit Karten zu belasten. Es verleiht dem Spiel eine zusätzliche taktische Tiefe und einen höheren Grad an Unberechenbarkeit, was für viele Spieler den Reiz ausmacht. Man sucht die Herausforderung, die Reibung, das Gefühl, ein echtes, körperbetontes Match zu bestreiten.

### Die direkten Einflussfaktoren in PES 2013: Einstellungen und deren Tücken

Beginnen wir mit den Einstellungen, die man in **PES 2013** direkt anpassen kann und die das AI-Verhalten beeinflussen könnten.

1. **Der Schwierigkeitsgrad:**
Dies ist wohl der offensichtlichste und wichtigste Faktor. Je höher der **Schwierigkeitsgrad** (z.B. auf „Profi”, „Top-Spieler” oder „Superstar”), desto aggressiver und entschlossener agiert die gegnerische KI. Auf höheren Schwierigkeitsgraden versuchen die Gegner nicht nur, den Ball zu gewinnen, sondern sie gehen auch energischer in die Zweikämpfe. Diese erhöhte Aggressivität kann, besonders wenn die KI unter Druck gerät oder ihre Position verliert, zu überhasteten Tacklings und somit zu mehr Fouls führen. Die KI auf niedrigeren Stufen ist oft passiver und wartet eher auf Fehler des Spielers, anstatt selbst aktiv den Ball zu jagen und dabei Risiko einzugehen.
* **Empfehlung:** Stellen Sie den **Schwierigkeitsgrad** auf „Superstar”. Hier werden Sie die höchste Aggressivität und damit die größte Wahrscheinlichkeit für Fouls feststellen. Die KI wird versuchen, Sie frühzeitig unter Druck zu setzen und den Ball bereits im Mittelfeld zu erobern.

2. **Die Schiedsrichterstrenge:**
Dies ist ein Punkt, der oft missverstanden wird. Die **Schiedsrichterstrenge** beeinflusst nicht direkt, *wie oft* der Gegner foult, sondern *wie oft* ein Foul vom Schiedsrichter auch geahndet wird. Ein strenger Schiedsrichter pfeift schneller und zeigt eher Karten, selbst bei kleineren Vergehen. Ein milder Schiedsrichter lässt mehr durchgehen, was zwar zu weniger gepfiffenen Fouls, aber möglicherweise zu einem insgesamt physischeren Spiel führen kann, da die KI (und Sie selbst) sich unbeobachteter fühlen, aggressiver in Zweikämpfe zu gehen.
* **Überlegung:** Wenn Sie mehr *gepfiffene* Fouls sehen möchten, stellen Sie die Schiedsrichterstrenge auf „Streng”. Wenn Sie das Gefühl haben möchten, dass das Spiel insgesamt *körperbetonter* ist, auch wenn nicht jedes Vergehen gepfiffen wird, könnte „Milde” eine Option sein, da dies die KI (und Sie) dazu anregen könnte, mehr Risiko einzugehen. Für unser Ziel, dass der Gegner *mehr Vergehen begeht*, ist „Milde” kontraproduktiv, da es die Hemmschwelle für unsaubere Aktionen senkt. Ein strenger Schiedsrichter signalisiert der KI subtil, dass unsaubere Tacklings bestraft werden, was ironischerweise dazu führen kann, dass sie ihre Versuche, den Ball zu gewinnen, aggressiver, aber weniger präzise ausführt, um der Strafe zu entgehen. Letztlich ist der **Schwierigkeitsgrad** hier der deutlich wichtigere Parameter.

### Indirekte Methoden: Wie Sie das AI-Verhalten aktiv provozieren können

Da es keine direkte Einstellung für die Foulquote der KI gibt, müssen wir selbst aktiv werden und das AI-Verhalten durch unser eigenes Spiel beeinflussen. Hier kommen taktisches Geschick und die Nutzung von Spielmechaniken ins Spiel.

1. **Dribbling und Ballabschirmen:**
Dies ist die effektivste Methode, um Fouls zu provozieren. Wenn Sie den Ball geschickt halten, enge Dribblings ansetzen und den Ball gut abschirmen, zwingen Sie die gegnerischen Verteidiger zu schnellen und oft überhasteten Reaktionen.
* **Enges Dribbling (R2/RT + linker Stick):** Wenn Sie den Ball eng am Fuß führen und schnelle Richtungswechsel vornehmen, ist es für die KI schwierig, den Ball sauber zu gewinnen. Sie wird versuchen, den Spieler mit Tacklings (Grätschen oder Stehende Tacklings) zu stoppen, was bei unpräziser Ausführung leicht zu Fouls führt. Besonders effektiv ist dies, wenn Sie in den Strafraum eindringen oder an der Strafraumgrenze dribbeln – hier ist die KI oft besonders nervös.
* **Ballabschirmen (R2/RT ohne Stickbewegung oder linker Stick in entgegengesetzte Richtung zum Gegenspieler):** Wenn Sie den Ball abschirmen, stellen Sie Ihren Körper zwischen Ball und Gegner. Dies macht es dem Gegner schwer, an den Ball zu kommen. Die KI wird versuchen, Sie wegzuschieben oder von hinten an den Ball zu kommen, was eine klassische Foulposition ist. Nutzen Sie physisch starke Spieler (z.B. Stürmer oder zentrale Mittelfeldspieler) mit guten „Ballkontrolle” und „Körperbeherrschung”-Werten, um den Ball effektiv abzuschirmen. Halten Sie den Ball an der Seitenlinie oder in gefährlichen Zonen in der Nähe des gegnerischen Tores.

2. **Geduld im Ballbesitz und das Einladen zum Tackling:**
Anstatt immer sofort den direkten Weg zum Tor zu suchen, kann es von Vorteil sein, den Ball geduldig in den eigenen Reihen zu halten, insbesondere im Mittelfeld oder in der Nähe des gegnerischen Strafraums.
* **Pässe im Mittelfeld:** Zirkulieren Sie den Ball geduldig, bis ein Gegenspieler aus seiner Position rückt und auf Sie zugelaufen kommt. Genau in diesem Moment des Angreifens, wenn der Gegner seinen Laufweg oder sein Tackling startet, können Sie mit einem schnellen Richtungswechsel oder einem kurzen Dribbling den Kontakt suchen und ein Foul provozieren.
* **Anlocken in gefährlichen Zonen:** Nehmen Sie den Ball bewusst mit in Zonen, in denen die KI wenig Raum hat und zum Eingreifen gezwungen ist (z.B. kurz vor dem Strafraum, an den Eckfahnen). Die KI wird versuchen, den Ball um jeden Preis zu gewinnen, und ist dabei anfälliger für Fouls.

3. **Die Wahl der Spieler und ihre Attribute:**
Bestimmte Spielertypen sind besser darin, Fouls zu provozieren als andere.
* **Agile und schnelle Spieler (z.B. Messi, Ronaldo, Neymar in PES 2013):** Spieler mit hohen Werten in „Dribbling”, „Tempo” und „Agilität” sind schwer vom Ball zu trennen und können mit ihren schnellen Bewegungen die Gegner ins Leere laufen lassen. Die frustrierte KI reagiert dann oft mit einem Foul.
* **Physisch starke Spieler (z.B. Ibrahimovic, Drogba):** Spieler mit hohen „Körperbeherrschung” und „Ausdauer”-Werten können den Ball gut behaupten und sind schwer zu verschieben. Wenn sie den Ball abschirmen, muss der Gegner viel Kraft aufwenden, um an den Ball zu kommen, was oft zu unerlaubtem Körperkontakt führt.
* **Spieler mit „Foul-Provozieren”-Fähigkeiten (falls vorhanden):** Obwohl dies in PES 2013 keine explizite Spielerfähigkeit wie in späteren Versionen ist, haben bestimmte Spieler von Natur aus eine Tendenz, Fouls zu ziehen, da sie ihre Körper geschickt einsetzen oder besonders gut im Dribbling sind.

4. **Taktische Ausrichtung des Gegners und Ermüdung:**
Das AI-Verhalten wird auch durch die Taktik des Gegners und den Spielfortschritt beeinflusst.
* **Hoher Druck und Aggressivität der KI:** Wenn die KI auf eine aggressive, pressende Taktik eingestellt ist (was oft auf höheren Schwierigkeitsgraden der Fall ist), wird sie früher und energischer in die Zweikämpfe gehen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für Fouls.
* **Ermüdung der Gegner:** Im späteren Spielverlauf, wenn die gegnerischen Spieler müde werden, sinkt ihre Konzentrationsfähigkeit und Präzision. Sie sind anfälliger für Fehler, unsaubere Tacklings und somit für Fouls. Versuchen Sie, den Ball lange zu halten und die Gegner laufen zu lassen, um sie zu ermüden. Ein müder Spieler ist ein langsamerer, ungenauerer und frustrierterer Spieler.

5. **Das Spiel in engen Räumen:**
Spielen Sie den Ball bewusst in enge Räume, wo die gegnerischen Spieler eng beieinander stehen und wenig Ausweichmöglichkeiten haben.
* **Doppelpässe und One-Touch-Pässe in der Offensive:** Wenn Sie schnell und präzise in der Offensive kombinieren und dabei die gegnerischen Reihen auflösen, müssen die Verteidiger schnell reagieren. Bei engen Spielzügen im und um den Strafraum herum ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Gegenspieler zu spät kommt und ein Foul begeht.

### Die AI-Logik in PES 2013 verstehen

Es ist wichtig zu verstehen, dass die **AI-Logik** von **PES 2013** darauf ausgelegt ist, ein möglichst realistisches und flüssiges Fußballspiel zu simulieren. Die KI ist darauf programmiert, den Ball zu gewinnen, und nicht darauf, absichtlich Fouls zu begehen. Fouls sind meistens ein Nebenprodukt von aggressiven Balleroberungsversuchen, überhasteten Entscheidungen oder mangelnder Präzision im Tackling, besonders wenn die Spieler unter Druck stehen oder ihre Position verloren haben.

* **Priorität ist der Ballgewinn:** Die KI wird in erster Linie versuchen, den Ball sauber zu gewinnen. Erst wenn dies nicht möglich ist oder die Situation zu gefährlich wird (z.B. ein Spieler dringt in den Strafraum ein), erhöht sich das Risiko für ein Foul.
* **Kein „Foul-Schalter”:** Wie bereits erwähnt, gibt es in **PES 2013** keinen direkten Regler, der die Foulquote der KI erhöht. Alle Ihre Bemühungen zielen darauf ab, die KI in Situationen zu bringen, in denen Fouls die wahrscheinlichste oder unvermeidliche Konsequenz ihrer Handlungen sind.

### Game Modes und ihre Auswirkungen

Das AI-Verhalten kann auch leicht je nach Spielmodus variieren:

* **Ausstellungsspiel/Schnelles Spiel:** Hier können Sie direkt den Schwierigkeitsgrad und die Schiedsrichterstrenge einstellen und die oben genannten Methoden ausprobieren.
* **Meisterliga / Werde zur Legende:** In diesen Langzeitmodi entwickelt sich die KI im Laufe der Saison. Gegnerische Teams können unterschiedliche Taktiken haben, die ihre Neigung zu Fouls beeinflussen. Gegen aggressive Teams werden Sie tendenziell mehr Fouls erleben. Auch die individuellen Werte der Spieler entwickeln sich, was bedeutet, dass ein überdurchschnittlich aggressiver Verteidiger eines Teams im Laufe der Zeit weiterhin eine höhere Foulquote haben kann. Im Modus „Werde zur Legende” sind Sie selbst der Spieler, und Ihre Fähigkeit, Dribblings zu provozieren, wird hier besonders wichtig sein.

### Fazit: Die Kunst, den Gegner zu provozieren

Um in **PES 2013** eine härtere Gangart des Gegners zu erzwingen und **mehr Fouls zu provozieren**, bedarf es einer Kombination aus den richtigen Einstellungen und einem geschickten Spielstil. Es geht darum, die KI in Situationen zu bringen, in denen sie keine andere Wahl hat, als aggressiv zu intervenieren, und dabei das Risiko eines Fouls einzugehen.

Stellen Sie den **Schwierigkeitsgrad** auf „Superstar”, um die höchstmögliche Aggressivität der KI zu gewährleisten. Dann nutzen Sie gezielt **engmaschiges Dribbling**, **cleveres Ballabschirmen** und **geduldiges Halten des Balles** in gefährlichen Zonen. Verwenden Sie agile und physisch starke Spieler, die dazu neigen, Fouls zu ziehen. Beobachten Sie die Ermüdung des Gegners und versuchen Sie, ihn im späteren Spielverlauf zu Fehlern zu zwingen.

Es mag keine einfache Einstellung sein, aber gerade die Herausforderung, die **AI-Logik** zu überlisten und das Spiel nach den eigenen Wünschen zu formen, macht den Reiz von **PES 2013** aus. Mit diesen Tipps sollte es Ihnen gelingen, dem Spiel die gewünschte physische Note zu verleihen und den ein oder anderen entscheidenden Freistoß oder Elfmeter herauszuholen. Viel Erfolg auf dem virtuellen Rasen und möge der härtere Zweikampf beginnen!