Seit der Veröffentlichung der Xbox Series S hat sich eine spannende Diskussion unter Gamern entwickelt: Wie schlägt sich die kompakte, digitale Konsole im Vergleich zu ihrer großen Schwester, der Xbox Series X, und der Konkurrenz? Insbesondere die Frage nach der Performance älterer oder optimierter Spiele ist allgegenwärtig. Ein Paradebeispiel für diese Debatte ist Terminator Resistance, ein Spiel, das trotz kleinerer Mängel bei Release eine treue Fangemeinde gefunden hat. Die Aussicht, dieses Sci-Fi-Abenteuer mit geschmeidigen 60 Bildern pro Sekunde (FPS) auf der vermeintlich leistungsschwächeren Series S zu erleben, lässt viele Spieler aufhorchen. Doch was ist die Realität hinter diesen Erwartungen? Tauchen wir ein in die Welt der Abwärtskompatibilität, Next-Gen-Optimierung und der Leistungsfähigkeit von Microsofts kleiner weißer Konsole.
Die Xbox Series S: Ein Kraftpaket im Kleinformat mit Kompromissen?
Die Xbox Series S wurde von Microsoft als Einstiegspunkt in die Next-Gen-Welt positioniert. Sie ist kleiner, günstiger und kommt ohne Disc-Laufwerk aus. Ihr Hauptziel ist das Spielen in 1080p oder 1440p bei hohen Bildraten, während die Series X auf natives 4K abzielt. Technisch gesehen verfügt die Series S über eine deutlich schwächere GPU und weniger RAM als die Series X. Dies führt unweigerlich zu der Frage: Können Spiele, die für die Series X oder sogar die PS5 mit 4K und 60 FPS optimiert wurden, auf der Series S eine ähnliche Leistung bieten, auch wenn es nur bei geringerer Auflösung ist? Die Antwort ist komplex, denn sie hängt stark von der Optimierung der Entwickler und der Magie der Xbox-Abwärtskompatibilität ab.
Terminator Resistance: Ein Blick zurück und die „Enhanced Edition”
Terminator Resistance, entwickelt von Teyon, erschien Ende 2019 und versetzte Spieler in eine postapokalyptische Zukunft, in der sie gegen Skynet kämpfen. Das Spiel bot eine überraschend atmosphärische und authentische Terminator-Erfahrung, die bei Fans der Filmreihe gut ankam. Technisch war es auf den Last-Gen-Konsolen (Xbox One, PS4) oft auf 30 FPS begrenzt und litt unter gelegentlichen Rucklern und Ladezeiten. Mit dem Start der neuen Konsolengeneration keimte die Hoffnung auf eine technische Überarbeitung auf. Und tatsächlich: Im Jahr 2021 wurde die Terminator Resistance – Enhanced Edition für die PlayStation 5 und PC veröffentlicht. Diese Version bot native 4K-Auflösung, stabile 60 FPS, verbesserte Texturen und Modelle sowie schnellere Ladezeiten. Für Xbox Series X|S-Besitzer gab es jedoch keine separate „Enhanced Edition” im Store, sondern ein kostenloses Update für die bestehende Xbox One-Version des Spiels.
Abwärtskompatibilität auf der Xbox Series X|S: Mehr als nur „alte Spiele spielen”
Einer der großen Vorteile der Xbox-Plattform ist ihre exzellente Abwärtskompatibilität. Die Series X und S können praktisch alle Xbox One-, Xbox 360- und sogar einige originale Xbox-Spiele abspielen. Dabei profitieren diese Spiele oft automatisch von der Hardware der neuen Konsolen: Schnellere Ladezeiten dank SSD, Auto-HDR für verbesserte Farbdarstellung und eine stabilere Performance. Einige Spiele erhielten sogar ein spezielles „FPS Boost„-Feature, das die Bildrate von 30 auf 60 oder sogar 120 FPS verdoppelt, ohne dass die Entwickler einen Patch veröffentlichen mussten. Dies geschieht auf Systemebene und ist ein echter Game-Changer für viele Titel.
Doch hier liegt ein wichtiger Punkt: Das „FPS Boost”-Feature ist nicht für alle Spiele verfügbar. Es wird nur angewendet, wenn es die Stabilität und Kompatibilität des Spiels nicht beeinträchtigt. Im Fall von Terminator Resistance gab es kein „FPS Boost”, da die Entwickler selbst eine Art Next-Gen-Patch für Xbox bereitstellten – wenn auch mit unterschiedlichen Ergebnissen für Series X und Series S.
Der Next-Gen-Patch für Terminator Resistance auf Xbox Series S
Nun zum Kern der Frage: Was genau bedeutet der Patch für Terminator Resistance auf der Xbox Series S? Während die Xbox Series X nach dem Update weitgehend die Vorteile der PS5-Version erbt (d.h. 4K und stabile 60 FPS), ist die Situation für die Series S etwas nuancierter. Entwickler Teyon hat sich entschieden, die Series S mit einer verbesserten Version der Xbox One X-Version zu versorgen, die von der stärkeren Hardware der Series S profitiert.
Das bedeutet konkret: Die Xbox Series S läuft Terminator Resistance in einer höheren Auflösung als die originale Xbox One (oft 1080p oder dynamisches 1440p) und strebt dabei 60 FPS an. Und hier kommt die gute Nachricht: In vielen Szenarien erreicht die Series S tatsächlich weitgehend stabile 60 FPS. Das Spielerlebnis ist dadurch erheblich flüssiger und immersiver als auf den Last-Gen-Konsolen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies keine native „Enhanced Edition” im Sinne der PS5- oder PC-Version ist. Es ist vielmehr eine hochperformante, abwärtskompatible Version der Xbox One X-Fassung, die von den Leistungsreserven der Series S profitiert.
Gelegentlich kann es in besonders intensiven Szenen oder offenen Arealen zu leichten Einbrüchen unter die 60 FPS kommen, aber diese sind in der Regel selten und kurzlebig. Das Gesamtbild ist ein deutlicher Sprung nach vorne und macht Terminator Resistance auf der Series S zu einer äußerst spielbaren und angenehmen Erfahrung. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Series S, trotz ihrer vermeintlich geringeren Leistung, eine so flüssige Performance liefern kann, auch wenn sie nicht die volle 4K-Pracht der Series X erreicht.
Warum die Unterschiede? Die Herausforderungen für Entwickler
Die unterschiedliche Herangehensweise an die Xbox Series S im Vergleich zur Series X und PS5 hat triftige Gründe. Entwickler stehen vor der Herausforderung, ihre Spiele für drei bis vier verschiedene Hardware-Profile der neuen Konsolengeneration zu optimieren (Series X, Series S, PS5, und oft noch PC). Die Series S hat zwar eine moderne Architektur, aber ihre GPU-Leistung ist deutlich geringer als die der Series X (4 TFLOPs vs. 12 TFLOPs) und sie verfügt über weniger und langsameren Arbeitsspeicher.
Eine vollwertige, native „Enhanced Edition” mit nativen 4K-Texturen und komplexen Shadern würde auf der Series S entweder zu einer stark reduzierten Auflösung oder zu massiven Performance-Einbußen führen. Daher entscheiden sich viele Studios dafür, die Series S entweder mit einer optimierten Version der Last-Gen-Fassung zu versorgen oder einen Kompromiss zu finden, der eine gute Bildrate bei einer moderaten Auflösung bietet. Dies ist ein vernünftiger Ansatz, um ein breites Publikum anzusprechen und dennoch ein zufriedenstellendes Spielerlebnis auf allen Plattformen zu gewährleisten. Die Optimierung ist hier das Schlüsselwort – das bestmögliche Erlebnis für die gegebene Hardware zu erzielen.
Was bedeutet das für dich als Spieler auf der Xbox Series S?
Für dich als Besitzer einer Xbox Series S bedeutet dies, dass du generell optimistisch sein kannst, was die Performance vieler Spiele angeht, auch wenn du nicht immer die exakt gleiche Grafikqualität wie auf der Series X erwarten kannst. Bei Titeln wie Terminator Resistance ist das Ergebnis sehr positiv: Ein flüssiges Gameplay mit weitgehend stabilen 60 FPS ist auf der Series S Realität. Dies ist ein klarer Beweis dafür, dass die Konsole in der Lage ist, ein echtes Next-Gen-Gefühl zu vermitteln, auch wenn sie die Auflösung herunterskaliert.
Es ist jedoch ratsam, stets die spezifischen technischen Analysen und Tests für einzelne Spiele zu konsultieren, da die Implementierung von Patches und die Leistung von Spiel zu Spiel variieren können. Nicht jedes Spiel profitiert gleichermaßen von der Power der Series S oder erhält die gleiche Art von Optimierung. Aber im Fall von Terminator Resistance können Series S-Spieler aufatmen: Das Spiel läuft hervorragend.
Fazit: 60 FPS auf der Series S sind keine Lüge, aber mit Nuancen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behauptung, Terminator Resistance laufe mit 60 FPS auf der Xbox Series S, weitestgehend der Wahrheit entspricht. Es ist keine Lüge, sondern eine beeindruckende Leistung, die durch eine Kombination aus der stärkeren Hardware der Series S und einer soliden Optimierung seitens der Entwickler ermöglicht wird. Auch wenn es sich nicht um die exakte „Enhanced Edition” der PS5 handelt, bietet die Xbox Series S eine deutliche Verbesserung gegenüber den Last-Gen-Konsolen und ein durchweg flüssiges Spielerlebnis.
Die Xbox Series S beweist einmal mehr, dass sie eine extrem fähige und kostengünstige Next-Gen-Konsole ist, die in der Lage ist, aktuelle und ältere Titel mit hervorragender Performance darzustellen. Für Fans von Terminator Resistance und Besitzer einer Series S bedeutet dies: Taucht ein in das postapokalyptische Los Angeles und genießt das Kampf gegen Skynet in flüssigen Bildern. Die Zukunft ist flüssiger, als man vielleicht dachte!