Google Family Link ist ein fantastisches Tool für Eltern, um die Online-Aktivitäten ihrer Kinder zu überwachen und zu verwalten. Es ermöglicht Funktionen wie Bildschirmzeitbegrenzungen, App-Genehmigungen und Standortverfolgung. Aber was geschieht, wenn Ihr Kind volljährig wird und das 18. Lebensjahr erreicht? In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir alle Details, die Sie über das Ende der Family Link-Elternaufsicht wissen müssen.
Was Family Link ist und wofür es verwendet wird
Bevor wir uns mit dem beschäftigen, was passiert, wenn ein Kind 18 wird, fassen wir kurz zusammen, was Family Link eigentlich ist. Es handelt sich um eine kostenlose App von Google, die es Eltern ermöglicht, Konten ihrer Kinder (in der Regel unter 13 Jahren, aber auch bis zum 18. Lebensjahr möglich) zu verwalten. Mit Family Link können Eltern:
- Bildschirmzeitbegrenzungen festlegen: Legen Sie fest, wie viel Zeit Ihr Kind täglich oder wöchentlich mit seinen Geräten verbringen darf.
- Apps genehmigen oder blockieren: Kontrollieren Sie, welche Apps Ihr Kind herunterladen und verwenden darf.
- Standort des Kindes verfolgen: Sehen Sie, wo sich das Gerät Ihres Kindes befindet.
- App-Aktivitäten überwachen: Erhalten Sie Einblicke in die Nutzung verschiedener Apps durch Ihr Kind.
- Websites filtern: Beschränken Sie den Zugriff auf bestimmte Arten von Inhalten im Internet.
- Geräte sperren: Sperren Sie das Gerät Ihres Kindes bei Bedarf aus der Ferne.
Family Link ist besonders nützlich, um Kindern zu helfen, gesunde digitale Gewohnheiten zu entwickeln und sie vor potenziellen Online-Gefahren zu schützen.
Der Wendepunkt: Das 18. Lebensjahr
Sobald Ihr Kind das 18. Lebensjahr erreicht, ändert sich alles. Google betrachtet Personen ab 18 Jahren als volljährig und räumt ihnen mehr Kontrolle über ihr eigenes Konto und ihre Daten ein. Das bedeutet, dass die Elternaufsicht über Family Link nicht mehr automatisch fortgesetzt wird.
Was genau passiert am 18. Geburtstag?
Wenn Ihr Kind das 18. Lebensjahr erreicht, hat es zwei Möglichkeiten:
- Beenden der Aufsicht: Ihr Kind kann die Aufsicht durch die Eltern beenden. Dies ist die häufigste Option und wird in den meisten Fällen auch die Folge sein.
- Verlängerung der Aufsicht: In bestimmten Fällen kann die Aufsicht verlängert werden, wenn Ihr Kind dies wünscht und Sie als Elternteil zustimmen. Dies ist jedoch eher die Ausnahme.
In beiden Fällen wird Ihr Kind mehrere Wochen vor seinem 18. Geburtstag Benachrichtigungen von Google erhalten, die es über die bevorstehende Änderung informieren. Diese Benachrichtigungen erklären die Optionen und die Konsequenzen der Beendigung oder Verlängerung der Aufsicht.
Option 1: Beenden der Elternaufsicht
Wenn Ihr Kind sich entscheidet, die Elternaufsicht zu beenden, werden folgende Änderungen vorgenommen:
- Vollständige Kontrolle über das Google-Konto: Ihr Kind erhält die volle Kontrolle über sein eigenes Google-Konto, einschließlich des Passworts, der Datenschutzeinstellungen und der App-Berechtigungen.
- Keine Bildschirmzeitbegrenzungen mehr: Die von Ihnen festgelegten Bildschirmzeitbegrenzungen werden aufgehoben.
- Uneingeschränkter App-Download: Ihr Kind kann jede App herunterladen, ohne dass Sie dies genehmigen müssen.
- Keine Standortverfolgung mehr: Sie können den Standort Ihres Kindes nicht mehr über Family Link verfolgen.
- Keine App-Aktivitätsberichte mehr: Sie erhalten keine Berichte mehr über die App-Aktivitäten Ihres Kindes.
- Keine Website-Filter mehr: Die von Ihnen eingerichteten Website-Filter werden deaktiviert.
Im Wesentlichen wird das Google-Konto Ihres Kindes zu einem unabhängigen Konto, das nicht mehr mit Ihrem Konto verknüpft ist. Dies bedeutet, dass Sie keinen Zugriff mehr auf die Daten oder Einstellungen des Kontos haben.
Was passiert mit den Daten des Kindes?
Die Daten des Kindes bleiben erhalten und werden nicht gelöscht, wenn die Elternaufsicht beendet wird. Ihr Kind behält den Zugriff auf alle seine E-Mails, Fotos, Dokumente und andere Daten, die in seinem Google-Konto gespeichert sind.
Option 2: Verlängerung der Elternaufsicht
Es ist auch möglich, die Elternaufsicht nach dem 18. Geburtstag zu verlängern. Dies ist jedoch nur möglich, wenn sowohl das Kind als auch die Eltern damit einverstanden sind. Diese Option kann in Situationen sinnvoll sein, in denen das Kind weiterhin Unterstützung bei der Verwaltung seiner Online-Aktivitäten benötigt, beispielsweise aufgrund einer Behinderung oder anderer Umstände.
Wie verlängert man die Elternaufsicht?
Um die Elternaufsicht zu verlängern, muss Ihr Kind dies in den Family Link-Einstellungen beantragen, bevor es 18 Jahre alt wird. Sie als Elternteil müssen diesen Antrag dann genehmigen. Google sendet sowohl dem Kind als auch den Eltern klare Anweisungen, wie dieser Prozess abläuft.
Konsequenzen der Verlängerung
Wenn die Elternaufsicht verlängert wird, bleiben alle bestehenden Family Link-Funktionen aktiv. Das bedeutet, dass Sie weiterhin:
- Bildschirmzeitbegrenzungen festlegen können.
- Apps genehmigen oder blockieren können.
- Den Standort Ihres Kindes verfolgen können.
- App-Aktivitäten überwachen können.
- Websites filtern können.
Es ist wichtig zu beachten, dass Ihr Kind jederzeit die Verlängerung der Elternaufsicht beenden kann, auch wenn Sie als Elternteil damit nicht einverstanden sind. Google respektiert die Autonomie von volljährigen Personen.
Was Sie als Elternteil tun können
Unabhängig davon, ob Ihr Kind die Elternaufsicht beendet oder verlängert, gibt es einige Dinge, die Sie als Elternteil tun können, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten:
- Offene Kommunikation: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Verantwortung, die mit der Volljährigkeit einhergeht, und über die potenziellen Risiken und Vorteile der Nutzung des Internets.
- Gesunde digitale Gewohnheiten fördern: Helfen Sie Ihrem Kind, gesunde digitale Gewohnheiten zu entwickeln, bevor es 18 wird. Dies umfasst das Festlegen von Grenzen für die Bildschirmzeit, das Vermeiden von Cybermobbing und das Schützen der Privatsphäre.
- Alternativen erkunden: Besprechen Sie Alternativen zu Family Link, die auch für Erwachsene geeignet sind, z. B. Passwortmanager oder VPNs.
- Respektieren Sie die Entscheidung Ihres Kindes: Egal, ob Ihr Kind die Elternaufsicht beenden oder verlängern möchte, respektieren Sie seine Entscheidung. Vertrauen Sie darauf, dass Sie Ihrem Kind die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt haben, um online sicher und verantwortungsbewusst zu sein.
Fazit
Das Erreichen des 18. Lebensjahres ist ein wichtiger Meilenstein für jedes Kind, und es bringt erhebliche Veränderungen in der Art und Weise mit sich, wie es seine Online-Aktivitäten verwaltet. Family Link spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Kindern beim Aufbau gesunder digitaler Gewohnheiten, aber es ist wichtig zu verstehen, was passiert, wenn sie volljährig werden. Indem Sie sich über die Optionen informieren und offen mit Ihrem Kind kommunizieren, können Sie den Übergang so reibungslos wie möglich gestalten und sicherstellen, dass es die Fähigkeiten und das Wissen hat, um online sicher und verantwortungsbewusst zu sein.