Plötzlich Libre Office statt Open Office? Wie Sie die Umwandlung rückgängig machen können

Kennen Sie das? Sie öffnen eine Datei und stellen fest: Moment mal, das sieht aber anders aus! Statt des vertrauten OpenOffice Logos prangt plötzlich das von LibreOffice auf Ihrem Bildschirm. Keine Panik! Die Umstellung von OpenOffice auf LibreOffice ist ein verbreitetes Phänomen, oft durch automatische Updates oder vorinstallierte Software bedingt. Aber keine Sorge, in den meisten Fällen lässt sich die Umstellung problemlos rückgängig machen. Dieser Artikel erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie wieder zu Ihrem geliebten OpenOffice zurückfinden.

Warum ist das passiert?

Bevor wir uns der Lösung widmen, ist es hilfreich zu verstehen, warum es überhaupt zu dieser Umstellung kommt. Hier sind die häufigsten Gründe:

• Automatische Updates: Viele Betriebssysteme, wie Windows, führen automatische Updates durch. Dabei kann es vorkommen, dass eine ältere Version von OpenOffice durch eine aktuellere Version von LibreOffice ersetzt wird. Das liegt daran, dass LibreOffice als der modernere und aktiv weiterentwickelte Ableger von OpenOffice gilt.
• Vorinstallierte Software: Bei Neuanschaffung eines Computers oder Laptops ist oft bereits eine Office-Suite vorinstalliert. Immer häufiger ist das heutzutage LibreOffice und nicht mehr OpenOffice.
• Bewusste Installation: Vielleicht haben Sie oder jemand anderes, der Ihren Computer benutzt, versehentlich LibreOffice installiert, ohne zu wissen, dass es OpenOffice ersetzt.
• Empfehlungen von Software-Plattformen: Einige Download-Plattformen oder App-Stores empfehlen möglicherweise LibreOffice anstelle von OpenOffice, was zu unbeabsichtigten Installationen führen kann.

Die Vor- und Nachteile: OpenOffice vs. LibreOffice

Bevor Sie die Umstellung rückgängig machen, sollten Sie kurz in Erwägung ziehen, ob es wirklich notwendig ist. Sowohl OpenOffice als auch LibreOffice sind kostenlose Office-Suiten mit ähnlichen Funktionen. Dennoch gibt es einige Unterschiede:

• Entwicklung: LibreOffice wird aktiver weiterentwickelt und erhält regelmäßiger Updates mit neuen Funktionen und Fehlerbehebungen. OpenOffice hingegen wird weniger häufig aktualisiert.
• Kompatibilität: LibreOffice bietet in der Regel eine bessere Kompatibilität mit aktuellen Dateiformaten, insbesondere den Formaten von Microsoft Office.
• Funktionen: LibreOffice bietet oft mehr Funktionen als OpenOffice, insbesondere in Bereichen wie Import/Export von Dateiformaten und Unterstützung für moderne Technologien.
• Benutzeroberfläche: Die Benutzeroberfläche ist ähnlich, aber LibreOffice bietet oft mehr Anpassungsmöglichkeiten.

Wenn Sie also Wert auf aktuelle Funktionen, bessere Kompatibilität und regelmäßige Updates legen, sollten Sie vielleicht doch bei LibreOffice bleiben. Wenn Sie jedoch mit OpenOffice vertraut sind und keine besonderen Anforderungen haben, ist es verständlich, wenn Sie zurückwechseln möchten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So machen Sie die Umstellung rückgängig

Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie Sie LibreOffice deinstallieren und OpenOffice wieder installieren können. Wichtig: Sichern Sie vorab alle wichtigen Dokumente, um Datenverlust zu vermeiden!

Schritt 1: LibreOffice deinstallieren

Der erste Schritt ist die Deinstallation von LibreOffice. Die Vorgehensweise hängt von Ihrem Betriebssystem ab:

• Windows:
  1. Öffnen Sie die Systemsteuerung. Sie finden sie im Startmenü oder indem Sie in der Suchleiste „Systemsteuerung” eingeben.
  2. Klicken Sie auf „Programme” und dann auf „Programme und Features” (oder „Programme deinstallieren”, je nach Windows-Version).
  3. Suchen Sie in der Liste nach „LibreOffice„.
  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „LibreOffice” und wählen Sie „Deinstallieren”.
  5. Folgen Sie den Anweisungen des Deinstallationsassistenten.
• macOS:
  1. Öffnen Sie den „Finder” und navigieren Sie zum Ordner „Programme”.
  2. Suchen Sie den Ordner „LibreOffice„.
  3. Ziehen Sie den Ordner „LibreOffice” in den Papierkorb.
  4. Leeren Sie den Papierkorb.
• Linux: Die Deinstallation unter Linux hängt von der verwendeten Distribution ab. Verwenden Sie den Paketmanager Ihrer Distribution (z.B. apt, yum, pacman), um LibreOffice zu deinstallieren. Ein Beispiel für Ubuntu/Debian:
  1. Öffnen Sie ein Terminal.
  2. Geben Sie den Befehl `sudo apt-get remove libreoffice*` ein und drücken Sie die Eingabetaste.
  3. Geben Sie Ihr Passwort ein, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
  4. Bestätigen Sie die Deinstallation mit „y”.

Schritt 2: OpenOffice herunterladen

Nachdem Sie LibreOffice deinstalliert haben, müssen Sie OpenOffice herunterladen. Besuchen Sie die offizielle Website von OpenOffice: https://www.openoffice.org/de/. Achten Sie darauf, dass Sie die deutsche Version (oder die Version Ihrer bevorzugten Sprache) herunterladen.

Schritt 3: OpenOffice installieren

Nach dem Herunterladen der Installationsdatei führen Sie diese aus. Die Installation ist in der Regel unkompliziert:

• Windows:
  1. Doppelklicken Sie auf die heruntergeladene Installationsdatei.
  2. Folgen Sie den Anweisungen des Installationsassistenten.
  3. Wählen Sie am besten die Standardeinstellungen, wenn Sie unsicher sind.
  4. Starten Sie Ihren Computer nach der Installation neu, um sicherzustellen, dass alle Änderungen übernommen wurden.
• macOS:
  1. Doppelklicken Sie auf die heruntergeladene DMG-Datei.
  2. Ziehen Sie das OpenOffice-Symbol in den Ordner „Programme”.
  3. Starten Sie OpenOffice. Möglicherweise müssen Sie die Anwendung in den Sicherheitseinstellungen von macOS freigeben, da sie aus dem Internet heruntergeladen wurde.
• Linux: Die Installation unter Linux ist etwas komplexer. Sie müssen das heruntergeladene Paket entpacken und die Installationsskripte ausführen. Die genaue Vorgehensweise ist auf der OpenOffice-Website dokumentiert.

Schritt 4: Dateizuordnungen überprüfen

Nach der Installation von OpenOffice ist es wichtig, die Dateizuordnungen zu überprüfen. Das bedeutet, dass Dateien mit den Endungen .doc, .docx, .xls, .xlsx, .ppt, .pptx usw. automatisch mit OpenOffice geöffnet werden sollen. Die Vorgehensweise ist wieder betriebssystemabhängig:

• Windows:
  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei, die Sie mit OpenOffice öffnen möchten (z.B. eine .doc-Datei).
  2. Wählen Sie „Öffnen mit” und dann „Andere App auswählen”.
  3. Wählen Sie „OpenOffice Writer” (oder das entsprechende Programm für den Dateityp) aus der Liste.
  4. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Immer diese App zum Öffnen von .doc-Dateien verwenden” (oder die entsprechende Dateiendung).
  5. Klicken Sie auf „OK”.
• macOS:
  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei, die Sie mit OpenOffice öffnen möchten (z.B. eine .doc-Datei).
  2. Wählen Sie „Informationen”.
  3. Klicken Sie auf den Pfeil neben „Öffnen mit:”.
  4. Wählen Sie „OpenOffice Writer” (oder das entsprechende Programm für den Dateityp) aus der Liste.
  5. Klicken Sie auf „Alle ändern…” und bestätigen Sie die Änderung.
• Linux: Die Vorgehensweise unter Linux hängt von der verwendeten Desktop-Umgebung ab. In der Regel können Sie die Dateizuordnungen in den Systemeinstellungen oder im Dateimanager konfigurieren.

Probleme und Lösungen

Manchmal kann es bei der Umstellung von LibreOffice auf OpenOffice zu Problemen kommen. Hier sind einige häufige Probleme und mögliche Lösungen:

• OpenOffice lässt sich nicht installieren: Stellen Sie sicher, dass LibreOffice vollständig deinstalliert wurde. Überprüfen Sie auch, ob Ihr Betriebssystem die Installation von OpenOffice blockiert (z.B. aufgrund von Sicherheitsrichtlinien).
• Dateien werden nicht korrekt dargestellt: Überprüfen Sie die Dateizuordnungen und stellen Sie sicher, dass OpenOffice die richtige Version der Datei öffnet. Versuchen Sie, die Datei in einem anderen Format (z.B. .odt anstelle von .doc) zu speichern.
• Funktionen fehlen: Einige Funktionen, die in LibreOffice vorhanden sind, sind möglicherweise in OpenOffice nicht verfügbar. Überlegen Sie, ob diese Funktionen für Sie wirklich wichtig sind.
• Performance-Probleme: OpenOffice ist möglicherweise nicht so performant wie LibreOffice, insbesondere bei großen Dokumenten. Versuchen Sie, die Performance durch Deaktivieren unnötiger Erweiterungen oder durch Erhöhen des zugewiesenen Arbeitsspeichers zu verbessern.

Fazit

Die Umstellung von LibreOffice auf OpenOffice ist in den meisten Fällen problemlos möglich. Befolgen Sie die oben genannten Schritte sorgfältig, und Sie sollten bald wieder mit Ihrer vertrauten Office-Suite arbeiten können. Bedenken Sie jedoch die Vor- und Nachteile beider Programme, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen. Vielleicht ist LibreOffice doch die bessere Wahl für Sie, insbesondere wenn Sie Wert auf aktuelle Funktionen und gute Kompatibilität legen.

Vergessen Sie nicht, regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Dokumente zu erstellen, unabhängig davon, welche Office-Suite Sie verwenden. So sind Sie immer auf der sicheren Seite!