Nicht alle sind sicher: Welche VPNs sind im aktuellen Test wirklich zu empfehlen?

In einer Welt, in in der unsere digitale Identität und unsere persönlichen Daten ständig Bedrohungen ausgesetzt sind, hat sich das Virtuelle Private Netzwerk (VPN) zu einem unverzichtbaren Werkzeug für den Schutz unserer Online-Privatsphäre entwickelt. Ob Sie sensible Geschäftsinformationen übermitteln, geografische Beschränkungen umgehen oder einfach nur anonym im Internet surfen möchten – ein VPN verspricht, Ihre digitale Kommunikation zu verschlüsseln und Ihre IP-Adresse zu maskieren. Doch der VPN-Markt ist überschwemmt von Anbietern, die alle behaupten, der sicherste, schnellste und zuverlässigste Dienst zu sein. Die Realität zeigt jedoch: Nicht alle VPNs sind sicher, und viele halten nicht, was sie versprechen. Dieser Artikel taucht tief in die Materie ein und zeigt Ihnen, welche VPNs im aktuellen Test wirklich zu empfehlen sind und worauf Sie bei der Auswahl achten müssen.

Warum ein VPN heute unerlässlich ist: Mehr als nur Anonymität

Vor einigen Jahren wurde ein VPN oft als Nischenprodukt für Technikbegeisterte oder Menschen mit besonderen Anforderungen an die Anonymität betrachtet. Heute ist es eine Notwendigkeit für jeden Internetnutzer. Der Grund ist einfach: Die digitale Überwachung hat ein beispielloses Ausmaß erreicht. Regierungen, Internetanbieter, Werbetreibende und sogar Cyberkriminelle sind ständig auf der Suche nach Ihren Daten. Hier sind die Hauptgründe, warum ein VPN heute so wichtig ist:

• Schutz der Privatsphäre: Ihr Internetanbieter kann sehen, welche Websites Sie besuchen. Ein VPN verschlüsselt Ihren gesamten Datenverkehr und verbirgt Ihre Online-Aktivitäten vor Ihrem ISP und anderen Dritten.
• Sicherheit in öffentlichen WLANs: Öffentliche WLAN-Hotspots sind Brutstätten für Hacker. Ein VPN schützt Ihre Daten vor neugierigen Blicken, indem es einen sicheren, verschlüsselten Tunnel schafft.
• Umgehung von Geo-Blocking: Viele Online-Inhalte, Streaming-Dienste oder Nachrichtenseiten sind in bestimmten Ländern nicht verfügbar. Ein VPN ermöglicht es Ihnen, Ihre virtuelle Position zu ändern und auf diese Inhalte zuzugreifen.
• Schutz vor Zensur: In einigen Ländern werden bestimmte Websites oder Dienste blockiert. Ein VPN kann helfen, diese Zensur zu umgehen und den freien Zugang zu Informationen zu gewährleisten.
• Sicheres Torrenting: Für viele ist das Teilen von Dateien über Torrents ein gängiger Vorgang. Ein VPN schützt Ihre Identität dabei und verhindert, dass Ihr ISP Ihre Aktivitäten überwacht.

Die dunkle Seite der VPN-Anbieter: Warum „sicher” nicht immer sicher ist

Der VPN-Markt ist ein Goldrausch. Leider nutzen viele unseriöse Anbieter die wachsende Nachfrage aus. Hier sind die häufigsten Fallstricke, die Sie meiden sollten:

• Vage oder irreführende „No-Logs”-Politik: Jeder seriöse VPN-Anbieter wirbt mit einer „No-Logs”-Politik, was bedeutet, dass er keine Aufzeichnungen über Ihre Online-Aktivitäten führt. Doch viele legen diese Definition sehr weit aus. Einige protokollieren doch Verbindungsdaten, Zeitstempel oder sogar Bandbreitennutzung. Ein wirklich sicheres VPN sollte eine unabhängig auditierte No-Logs-Politik haben.
• Kostenlose VPNs: Seien Sie äußerst vorsichtig bei kostenlosen VPN-Diensten. Wenn Sie nicht für das Produkt bezahlen, sind Sie das Produkt. Kostenlose VPNs finanzieren sich oft durch das Sammeln und Verkaufen Ihrer Daten an Dritte, das Einschleusen von Werbung oder sogar Malware. Ihre Sicherheit wird hier massiv gefährdet.
• Fragwürdige Gerichtsbarkeit: Der Standort des VPN-Anbieters spielt eine große Rolle. Länder, die Teil der 5-, 9- oder 14-Eyes-Allianzen sind (wie die USA, Großbritannien, Deutschland, Kanada), haben Gesetze zur Datenüberwachung und können Anbieter dazu zwingen, Benutzerdaten herauszugeben. Anbieter in datenschutzfreundlichen Ländern (wie Panama, Britische Jungferninseln, Schweiz) sind oft sicherer.
• Unzureichende Sicherheitsfunktionen: Ein schwacher Verschlüsselungsstandard oder veraltete Protokolle machen ein VPN nutzlos. Auch das Fehlen wichtiger Funktionen wie eines Kill Switches oder DNS-Leckschutzes sind Alarmsignale.
• Fehlende Transparenz und Audits: Seriöse Anbieter sind transparent bezüglich ihrer Infrastruktur, ihrer Sicherheitspraktiken und lassen ihre Systeme regelmäßig von unabhängigen Dritten prüfen (Audits). Fehlen solche Informationen, ist Vorsicht geboten.

Worauf Sie bei der Auswahl eines VPNs achten müssen: Die Testkriterien

Um die Spreu vom Weizen zu trennen, sollten Sie bei Ihrer Auswahl auf folgende Kriterien achten, die auch in aktuellen Tests entscheidend sind:

1. Echte No-Logs-Politik und Datenschutz

Dies ist das A und O eines jeden VPNs. Vergewissern Sie sich, dass der Anbieter eine strikte No-Logs-Politik hat, die von unabhängigen Prüfern bestätigt wurde. Der Hauptsitz in einem datenschutzfreundlichen Land ist ebenfalls ein großer Pluspunkt.

2. Robuste Sicherheitsfunktionen und Verschlüsselung

• Verschlüsselung: Suchen Sie nach AES-256-Verschlüsselung, dem Industriestandard.
• Protokolle: Moderne und sichere Protokolle wie OpenVPN, WireGuard und IKEv2/IPSec sind ein Muss. Veraltete Protokolle wie PPTP sollten gemieden werden.
• Kill Switch: Diese Funktion trennt Ihre Internetverbindung sofort, wenn die VPN-Verbindung abbricht, um zu verhindern, dass Ihre echte IP-Adresse oder Ihre Daten offengelegt werden.
• DNS-Leckschutz: Stellt sicher, dass Ihre DNS-Anfragen nicht außerhalb des verschlüsselten Tunnels geleitet werden, was Ihre Online-Aktivitäten preisgeben könnte.
• Split Tunneling: Ermöglicht es Ihnen, zu wählen, welche Anwendungen oder Websites das VPN nutzen und welche direkt mit dem Internet verbunden sind.

3. Geschwindigkeit und Servernetzwerk

Ein gutes VPN sollte Ihre Internetgeschwindigkeit nicht drastisch reduzieren. Ein großes Netzwerk von Servern in vielen Ländern ermöglicht es Ihnen, auf eine breitere Palette von Inhalten zuzugreifen und schnellere Verbindungen zu finden. Achten Sie auf Server, die für Streaming und Torrenting optimiert sind.

4. Benutzerfreundlichkeit und Geräteunterstützung

Intuitive Apps für alle gängigen Betriebssysteme (Windows, macOS, Android, iOS, Linux) und Browser-Erweiterungen sind wichtig. Die Möglichkeit, mehrere Geräte gleichzeitig zu verbinden, ist ebenfalls ein großer Vorteil.

5. Kundenservice und Geld-zurück-Garantie

Ein reaktionsschneller 24/7-Kundenservice über Live-Chat ist ideal. Eine großzügige Geld-zurück-Garantie (mindestens 30 Tage) zeigt, dass der Anbieter von seinem Dienst überzeugt ist und Ihnen erlaubt, ihn risikofrei zu testen.

6. Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein hochwertiges VPN ist eine Investition. Seien Sie misstrauisch gegenüber extrem günstigen Angeboten, aber auch der teuerste Anbieter ist nicht immer der beste. Achten Sie auf ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis, oft im Rahmen von Jahresabonnements.

Die Empfehlungen: VPNs, die im aktuellen Test wirklich überzeugen

Basierend auf den oben genannten Kriterien und den aktuellen Bewertungen von Sicherheitsexperten und Nutzern, sind dies die VPNs, die wir bedenkenlos empfehlen können:

1. NordVPN: Der Allrounder für Sicherheit und Geschwindigkeit

NordVPN ist seit Jahren eine feste Größe im VPN-Markt und überzeugt regelmäßig in Tests. Mit Hauptsitz in Panama, einer datenschutzfreundlichen Jurisdiktion, und einer strikten, mehrfach unabhängig geprüften No-Logs-Politik bietet NordVPN ein hohes Maß an Vertrauen. Ihr proprietäres Protokoll NordLynx (basierend auf WireGuard) sorgt für beeindruckende Geschwindigkeiten, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Das riesige Servernetzwerk mit über 6000 Servern in 111 Ländern ermöglicht exzellentes Streaming und schnelles Torrenting. Funktionen wie Double VPN, CyberSec (Malware- und Ad-Blocker) und ein zuverlässiger Kill Switch runden das Paket ab.

Vorteile: Exzellente Sicherheit (AES-256, NordLynx), strikte No-Logs-Politik (geprüft), großes Servernetzwerk, hervorragende Streaming-Fähigkeiten, viele Zusatzfunktionen.

Nachteile: Gelegentlich höhere Preise bei Monatsabos, früheres, aber gut behobenes Datenleck (keine Nutzerdaten betroffen) könnte bei manchen für Skepsis sorgen.

2. ExpressVPN: Der Premium-Anbieter für Zuverlässigkeit und Einfachheit

ExpressVPN, mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln, ist bekannt für seine Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und hohe Geschwindigkeiten. Ihre innovative TrustedServer-Technologie stellt sicher, dass alle Server nur im RAM betrieben werden und nach jedem Neustart vollständig gelöscht werden, was eine zusätzliche Schicht der Datensicherheit bietet. Auch ExpressVPN hat eine unabhängig geprüfte No-Logs-Politik und bietet starke AES-256-Verschlüsselung mit Unterstützung für OpenVPN, IKEv2 und Lightway (eigenes Protokoll). Es ist eine ausgezeichnete Wahl für Anfänger und Power-User gleichermaßen, mit intuitiven Apps für alle Plattformen.

Vorteile: Hervorragende Geschwindigkeiten, TrustedServer-Technologie, bewährte No-Logs-Politik, sehr benutzerfreundliche Apps, 24/7-Kundenservice.

Nachteile: Premium-Preise, die für manche Budgets zu hoch sein könnten.

3. Surfshark: Unbegrenzte Verbindungen zum kleinen Preis

Surfshark ist ein relativer Newcomer, der sich schnell einen Namen gemacht hat, insbesondere durch sein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Besondere an Surfshark ist die Möglichkeit, eine unbegrenzte Anzahl von Geräten gleichzeitig zu verbinden – ideal für Haushalte oder kleine Unternehmen. Mit Sitz in den Niederlanden (zuvor Britische Jungferninseln, aber mit starkem Fokus auf Datenschutz), bietet Surfshark AES-256-Verschlüsselung, WireGuard-Unterstützung und eine geprüfte No-Logs-Politik. Funktionen wie CleanWeb (Ad-, Malware- und Tracker-Blocker), MultiHop (Double VPN) und NoBorders-Modus (für restriktive Netzwerke) machen es zu einer vielseitigen Option.

Vorteile: Unbegrenzte gleichzeitige Verbindungen, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, starke Sicherheitsfunktionen, WireGuard-Unterstützung, guter Ad-Blocker.

Nachteile: Das Servernetzwerk ist zwar groß, aber nicht ganz so umfangreich wie bei den Top-Anbietern; Support kann manchmal etwas langsam sein.

4. Proton VPN: Der Datenschutz-Experte aus der Schweiz

Proton VPN stammt von den Machern von ProtonMail und ist bekannt für seinen unerschütterlichen Fokus auf Privatsphäre und Sicherheit. Mit Hauptsitz in der Schweiz, einem der datenschutzfreundlichsten Länder der Welt, und einer vollständig quelloffenen Software, die von unabhängigen Prüfern verifiziert wurde, ist Proton VPN eine vertrauenswürdige Wahl. Der „Secure Core”-Schutz leitet den Datenverkehr durch mehrere Server in datenschutzfreundlichen Ländern, bevor er das VPN-Netzwerk verlässt. Es bietet auch einen kostenlosen Tarif (mit Einschränkungen), der für grundlegenden Schutz ausreicht.

Vorteile: Höchstes Niveau an Datenschutz und Sicherheit, Schweizer Gerichtsstand, Open-Source-Software, Secure Core, guter kostenloser Tarif verfügbar.

Nachteile: Der Premium-Dienst ist etwas teurer, Geschwindigkeiten können manchmal variieren, insbesondere im kostenlosen Tarif.

5. CyberGhost: Benutzerfreundlich und spezialisiert auf Streaming/Gaming

CyberGhost ist ein idealer VPN-Anbieter für Einsteiger, der mit seiner intuitiven Benutzeroberfläche und spezialisierten Servern glänzt. Mit Sitz in Rumänien, einem Land mit starken Datenschutzgesetzen, bietet CyberGhost eine No-Logs-Politik und Standard-AES-256-Verschlüsselung. Das riesige Servernetzwerk ist für verschiedene Zwecke optimiert, darunter Streaming, Gaming und Torrenting. Der Dienst bietet auch einen Kill Switch und DNS-Leckschutz. Für diejenigen, die ein VPN suchen, das einfach zu bedienen ist und sich auf spezifische Anwendungen konzentriert, ist CyberGhost eine ausgezeichnete Wahl.

Vorteile: Sehr benutzerfreundlich, optimierte Server für Streaming und Gaming, großes Servernetzwerk, guter Kundenservice, attraktive Langzeitangebote.

Nachteile: Gelegentliche Performance-Einbrüche auf einigen Servern, Zugehörigkeit zur Kape Technologies Gruppe (die auch andere VPNs besitzt) könnte bei manchen Nutzern Bedenken hervorrufen, obwohl die No-Logs-Politik bestätigt wurde.

Praktische Tipps zur Nutzung Ihres VPNs

Ein VPN allein reicht nicht immer aus. Hier sind ein paar zusätzliche Tipps, um Ihre Online-Sicherheit zu maximieren:

• VPN immer eingeschaltet lassen: Für maximalen Schutz sollte Ihr VPN immer aktiv sein, wenn Sie online sind.
• Kill Switch aktivieren: Stellen Sie sicher, dass diese lebenswichtige Funktion in den Einstellungen Ihres VPNs aktiviert ist.
• DNS-Lecktest durchführen: Nutzen Sie Online-Tools, um zu überprüfen, ob Ihr VPN Ihre DNS-Anfragen korrekt schützt.
• Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Wenn Ihr VPN-Anbieter dies anbietet, aktivieren Sie 2FA für Ihr VPN-Konto, um es noch sicherer zu machen.
• Regelmäßige Updates: Halten Sie Ihre VPN-Software immer auf dem neuesten Stand, um von den neuesten Sicherheits-Patches und Funktionen zu profitieren.
• Vorsicht bei Browser-Erweiterungen: Während bequem, leiten Browser-Erweiterungen oft nur den Browser-Traffic über das VPN. Eine Desktop-App schützt den gesamten Geräte-Traffic.

Fazit: Investieren Sie in Ihre digitale Sicherheit

Die Wahl des richtigen VPNs ist eine wichtige Entscheidung, die einen erheblichen Einfluss auf Ihre digitale Privatsphäre und Sicherheit hat. Die Zeiten, in denen man blind einem Anbieter vertrauen konnte, sind vorbei. Es ist entscheidend, die Anbieter kritisch zu hinterfragen und sich nicht von leeren Versprechungen blenden zu lassen. Die oben genannten VPNs haben sich in aktuellen Tests und durch ihre konsequente Einhaltung von Sicherheitsstandards und Datenschutzrichtlinien bewährt. Sie bieten eine hervorragende Kombination aus robuster Sicherheit, hoher Geschwindigkeit und zuverlässigem Service.

Denken Sie daran: Ein gutes VPN ist keine Kosten, sondern eine Investition in Ihre digitale Freiheit und Sicherheit. Nehmen Sie sich die Zeit, die Dienste zu testen, nutzen Sie die Geld-zurück-Garantien und wählen Sie den Anbieter, der am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt. Ihre Online-Welt wird es Ihnen danken.