Ein Wechsel des Internet-Anbieters lockt oft mit verlockenden Angeboten und besseren Konditionen. Doch bevor Sie den Vertrag unterschreiben, stellt sich eine wichtige Frage: Was wird aus Ihrer bewährten Fritz!Box 6590 Cable? Viele Nutzer sind es leid, monatliche Mietgebühren für einen Router zu zahlen, den sie bereits besitzen oder dessen Vorgänger sie schon einmal erworben haben. Die gute Nachricht: In vielen Fällen können Sie Ihre Fritz!Box 6590 Cable weiternutzen und dadurch nicht nur Geld sparen, sondern auch von zahlreichen Vorteilen profitieren. Dieser Artikel beleuchtet umfassend, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihre eigene Fritz!Box 6590 mit einem neuen Internet-Anbieter verwenden möchten.
Warum die eigene Fritz!Box? Die Vorteile auf einen Blick
Die Entscheidung, den vom Anbieter gestellten Router abzulehnen und stattdessen das eigene Gerät zu nutzen, ist aus mehreren Gründen eine kluge Wahl. Besonders bei einem Qualitätsprodukt wie der Fritz!Box 6590 Cable summieren sich die Vorteile schnell:
- Kostenersparnis: Der offensichtlichste Vorteil ist die Geldersparnis. Mietrouter kosten in der Regel zwischen 3 und 7 Euro pro Monat. Auf ein Jahr gerechnet sind das 36 bis 84 Euro, über zwei Jahre (Mindestvertragslaufzeit) schnell 72 bis 168 Euro. Eine einmalige Investition in eine gebrauchte Fritz!Box 6590 oder das Weiternutzen Ihrer vorhandenen Box amortisiert sich hier im Handumdrehen.
- Volle Funktionskontrolle: Mit Ihrer eigenen Fritz!Box haben Sie Zugriff auf alle Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten, die AVM bietet. Dazu gehören erweiterte WLAN-Einstellungen, Kindersicherung, VPN-Server, Smart-Home-Integration, ein integrierter Mediaserver und vieles mehr. Mietgeräte sind oft in ihren Funktionen eingeschränkt oder bieten nicht den vollen Umfang.
- Vertraute Benutzeroberfläche: Sie kennen Ihre Fritz!Box! Die intuitive Oberfläche ist Ihnen vertraut, was die Einrichtung und Verwaltung Ihres Heimnetzwerks erheblich vereinfacht. Ein Wechsel zu einem unbekannten Router kann anfangs verwirrend sein.
- Leistung und Stabilität: Die Fritz!Box 6590 Cable ist ein leistungsstarkes Gerät, das für hohe Bandbreiten und stabile WLAN-Verbindungen ausgelegt ist. Provider stellen manchmal ältere oder weniger leistungsfähige Geräte zur Verfügung, um Kosten zu sparen, was sich in der Performance Ihres Internets bemerkbar machen kann.
- Nachhaltigkeit: Die Weiternutzung bestehender Hardware ist ein Beitrag zum Umweltschutz. Weniger Elektroschrott und eine längere Produktlebensdauer sind positive Effekte.
Die Fritz!Box 6590 Cable im Fokus: Ein starkes Stück Technik
Die Fritz!Box 6590 Cable ist ein echtes Multitalent für den Kabelanschluss. Sie unterstützt den schnellen DOCSIS 3.0 Standard und kann Geschwindigkeiten von bis zu 1,7 Gbit/s im Downstream erreichen. Ausgestattet mit modernem WLAN AC + N (Dualband) sorgt sie für schnelle Funkverbindungen im Heimnetz. Vier Gigabit-LAN-Anschlüsse, zwei USB 2.0 Ports für Speichermedien oder Drucker sowie eine integrierte DECT-Basisstation für Schnurlostelefone und Smart-Home-Anwendungen runden das Paket ab. Kurzum: Die 6590 Cable ist auch heute noch bestens für die Anforderungen der meisten Haushalte gerüstet.
Kompatibilität ist König: Passt die 6590 zu Ihrem neuen Anbieter?
Hier liegt der Kern der Sache. Die Kompatibilität ist entscheidend für die Weiternutzung Ihrer Fritz!Box 6590 Cable. Es gibt einige wichtige Punkte zu beachten:
Kabelanschluss vs. DSL/Glasfaser: Der fundamentale Unterschied
Ihre Fritz!Box 6590 Cable ist, wie der Name schon sagt, ausschließlich für den Kabelanschluss konzipiert. Sie enthält ein integriertes Kabelmodem (DOCSIS). Das bedeutet:
- Ja, wenn Ihr neuer Anbieter Internet über Kabel anbietet: Wenn Sie von Vodafone (ehemals Unitymedia oder Kabel Deutschland), O2 (die ebenfalls Kabelanschlüsse anbieten) oder einem regionalen Kabelanbieter kommen oder dorthin wechseln, ist die Chance sehr hoch, dass Ihre 6590 funktioniert.
- Nein, wenn Ihr neuer Anbieter DSL oder Glasfaser nutzt: Wechseln Sie zu einem DSL-Anbieter (Telekom, 1&1, O2 DSL) oder einem reinen Glasfaseranbieter, kann die 6590 nicht als Modem/Router-Kombination genutzt werden. Sie besitzt kein DSL- oder Glasfaser-Modem. Sie könnten sie zwar als reinen WLAN-Router hinter einem entsprechenden Modem des Anbieters betreiben, aber der eigentliche Zweck, das vom Anbieter bereitgestellte Gerät zu ersetzen und Miete zu sparen, wäre damit verfehlt.
Diese Unterscheidung ist absolut essenziell! Verwechseln Sie dies nicht, sonst erleben Sie eine böse Überraschung bei der Einrichtung.
Anbieterbindung und Routerfreiheit: Die rechtliche Grundlage
Seit 2016 gilt in Deutschland die Routerfreiheit. Dieses Gesetz besagt, dass Internetanbieter nicht mehr vorschreiben dürfen, welchen Router Sie verwenden. Sie müssen Ihnen die notwendigen Zugangsdaten (Provisionierungsdaten) zur Verfügung stellen, damit Sie ein Endgerät Ihrer Wahl anschließen können. Dies ist die rechtliche Basis, die es Ihnen überhaupt erst ermöglicht, Ihre eigene Fritz!Box 6590 Cable zu nutzen.
Provider-spezifische Einschränkungen?
Auch wenn die Routerfreiheit gilt, gibt es manchmal kleine Hürden. Manche älteren Kabelmodems oder Fritz!Boxen, die direkt vom Provider gebrandet wurden, hatten früher eine eingeschränkte Firmware. Bei der Fritz!Box 6590 Cable ist dies jedoch selten ein Problem, da AVM regelmäßige Updates bereitstellt, die herstellerunabhängig funktionieren.
Wichtig ist die sogenannte Provisionierung. Ihr neuer Anbieter muss die Seriennummer (MAC-Adresse) Ihrer Fritz!Box in seinem System freischalten, damit diese Zugang zum Kabelnetz erhält. Ohne diese Freischaltung erhalten Sie keine Internetverbindung.
So prüfen Sie die Kompatibilität konkret
- Vergleichen Sie die Technologie: Stellen Sie sicher, dass Ihr neuer Anbieter einen Kabelanschluss verwendet. Wenn nicht, ist Ihre 6590 ungeeignet.
- Fragen Sie beim Anbieter nach: Die einfachste und sicherste Methode ist, den Kundenservice Ihres potenziellen neuen Anbieters zu kontaktieren. Fragen Sie explizit nach, ob die Fritz!Box 6590 Cable als eigenes Endgerät zugelassen ist und welche Zugangsdaten Sie benötigen.
- Checken Sie die Website des Anbieters: Viele Anbieter haben auf ihren Support-Seiten oder FAQs Listen von kompatiblen Geräten oder eine Sektion zur Routerfreiheit.
- DOCSIS-Standard: Die 6590 Cable unterstützt DOCSIS 3.0. Die meisten aktuellen Kabelanschlüsse arbeiten mit DOCSIS 3.0 oder 3.1. Für reine DOCSIS 3.0 Anschlüsse ist die 6590 bestens geeignet. Auch an DOCSIS 3.1 Anschlüssen funktioniert sie, nutzt aber nur den DOCSIS 3.0 Part. Für Gigabit-Anschlüsse kann ein DOCSIS 3.1 Modem von Vorteil sein, aber die 6590 ist für Geschwindigkeiten bis 1,7 Gbit/s Downstream (rein theoretisch, in der Praxis meist bis 1 Gbit/s, abhängig vom Ausbau des Netzes) immer noch absolut ausreichend.
Die Nachteile des Mietrouters: Warum die eigene Box oft die bessere Wahl ist
Um die Vorteile der eigenen Fritz!Box 6590 noch deutlicher zu machen, lohnt sich ein Blick auf die Schattenseiten von Mietgeräten:
- Dauerhafte Kostenfalle: Wie bereits erwähnt, summieren sich die monatlichen Gebühren. Über die Jahre zahlen Sie ein Vielfaches des Kaufpreises für ein Gerät, das Ihnen nie wirklich gehört.
- Eingeschränkte Funktionen: Provider-Router sind oft abgespeckte Versionen. Sie bieten selten den vollen Funktionsumfang einer frei gekauften Fritz!Box. Erweiterte Telefonie-Funktionen, Smart-Home-Anwendungen oder detaillierte Netzwerk-Einstellungen fehlen oft.
- Veraltete Modelle: Anbieter stellen oft nicht die neuesten und leistungsfähigsten Geräte bereit. Das kann zu langsamerem WLAN, schlechterer Reichweite oder geringerer Stabilität führen. Ihre Fritz!Box 6590 Cable ist auch heute noch eine sehr gute Wahl.
- Abhängigkeit: Sie sind auf den Support des Anbieters angewiesen, selbst bei einfachen Problemen, die Sie mit Ihrer eigenen Box schnell selbst beheben könnten.
Schritt-für-Schritt: Ihre Fritz!Box 6590 mit dem neuen Anbieter einrichten
Die Einrichtung ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Befolgen Sie diese Schritte:
- Vorbereitung ist alles:
- Stellen Sie sicher, dass Sie alle Zugangsdaten von Ihrem neuen Anbieter erhalten haben. Dazu gehören in der Regel eine Aktivierungs-URL oder die MAC-Adresse Ihrer Fritz!Box, die der Anbieter freischalten muss, sowie ggf. Telefonie-Zugangsdaten.
- Halten Sie das Koaxialkabel für den Anschluss an die Kabeldose und das Netzkabel bereit.
- Sichern Sie wichtige Einstellungen Ihrer alten Fritz!Box (falls Sie von einer anderen Fritz!Box wechseln und Einstellungen übernehmen möchten).
- Anschluss der Fritz!Box:
- Schließen Sie das Koaxialkabel von der Kabeldose an den „Cable”-Anschluss Ihrer Fritz!Box 6590 Cable an.
- Verbinden Sie die Fritz!Box mit dem Stromnetz.
- Warten Sie, bis die Power/Cable-LED dauerhaft leuchtet. Das kann einige Minuten dauern, da sich die Box mit dem Kabelnetz synchronisieren muss.
- Ersteinrichtung über den Browser:
- Verbinden Sie Ihren Computer über LAN (Kabel) oder WLAN (Standard-WLAN-Name und -Schlüssel stehen auf der Unterseite der Fritz!Box) mit der Fritz!Box.
- Öffnen Sie einen Webbrowser und geben Sie fritz.box in die Adresszeile ein.
- Sie werden aufgefordert, ein Kennwort für die Benutzeroberfläche zu vergeben.
- Der Einrichtungsassistent startet. Wählen Sie Ihren Internetanbieter aus der Liste oder „anderer Internetanbieter”.
- Internetzugang einrichten:
- Der Assistent wird versuchen, automatisch eine Verbindung herzustellen. In den meisten Fällen bei Kabelanschlüssen genügt es, wenn Ihr Anbieter die MAC-Adresse Ihrer Fritz!Box freigeschaltet hat. Die Box erhält dann automatisch die IP-Adresse und weitere Konfigurationsdaten (DOCSIS Provisionierung).
- Sollte dies nicht automatisch funktionieren, überprüfen Sie, ob Sie eventuell spezifische Zugangsdaten vom Anbieter erhalten haben, die Sie manuell eingeben müssen.
- Prüfen Sie, ob die Internet-LED dauerhaft leuchtet. Ist dies der Fall, haben Sie eine Internetverbindung.
- Telefonie einrichten:
- Dies ist oft der komplexeste Schritt. Gehen Sie im Fritz!Box-Menü zu „Telefonie” -> „Eigene Rufnummern”.
- Klicken Sie auf „Neue Rufnummer” und folgen Sie den Anweisungen. Sie benötigen die vom Anbieter bereitgestellten SIP-Zugangsdaten (Benutzername, Kennwort, Registrar, Proxy).
- Nach der Eingabe sollte die Rufnummer „grün” leuchten, was die erfolgreiche Registrierung signalisiert.
- WLAN konfigurieren:
- Passen Sie den WLAN-Namen (SSID) und das Kennwort im Menü „WLAN” -> „Funknetz” an. Wählen Sie sichere Passwörter.
- Optional können Sie ein Gast-WLAN einrichten.
- Firmware-Update:
- Gehen Sie zu „System” -> „Update” und prüfen Sie, ob eine neue Firmware-Version verfügbar ist. AVM aktualisiert seine Software regelmäßig, um Sicherheit und Funktionalität zu verbessern.
- Testen:
- Verbinden Sie alle Ihre Geräte und prüfen Sie, ob Internet, Telefonie und ggf. Smart-Home-Geräte funktionieren.
- Führen Sie einen Geschwindigkeitstest durch, um sicherzustellen, dass Sie die gebuchte Bandbreite erhalten.
Herausforderungen und Problemlösungen
Manchmal läuft nicht alles glatt. Hier sind häufige Probleme und deren Lösungen:
- Keine Synchronisation (Power/Cable-LED blinkt): Die Fritz!Box erhält kein Signal vom Kabelnetz.
- Überprüfen Sie das Koaxialkabel und die Kabeldose.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Anbieter die MAC-Adresse Ihrer Fritz!Box 6590 Cable freigeschaltet hat. Rufen Sie den Support an und geben Sie die MAC-Adresse an (steht auf einem Aufkleber auf der Box).
- Möglicherweise ist der Kabelanschluss noch nicht aktiv oder es liegt eine Störung beim Anbieter vor.
- Internet funktioniert, aber Telefonie nicht:
- Überprüfen Sie die eingegebenen SIP-Zugangsdaten auf Tippfehler („Telefonie” -> „Eigene Rufnummern”).
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Anbieter die Telefonie-Dienste für Ihr eigenes Endgerät freigeschaltet hat.
- Manchmal gibt es in den Einstellungen die Option „Anmeldung immer über eine sichere Verbindung (TLS)” – versuchen Sie, diese Option zu aktivieren oder zu deaktivieren, je nach Anweisung des Anbieters.
- Langsame Geschwindigkeit:
- Führen Sie den Test zuerst über eine LAN-Verbindung durch, um WLAN-Probleme auszuschließen.
- Überprüfen Sie im Fritz!Box-Menü unter „Kabel-Informationen”, ob die Leitungswerte (Signal/Rausch-Verhältnis, Pegel) im grünen Bereich sind.
- Möglicherweise ist Ihr Tarif einfach langsamer als erwartet, oder es gibt eine Netzauslastung beim Anbieter.
- Kein Zugang zur fritz.box Oberfläche:
- Versuchen Sie es mit 192.168.178.1.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät (PC, Smartphone) über LAN oder WLAN mit der Fritz!Box verbunden ist.
- Im Notfall können Sie die Fritz!Box auf Werkseinstellungen zurücksetzen (Anleitung im Handbuch), verlieren dabei aber alle Einstellungen.
- „Provider-Branding“ oder spezifische Firmware:
- Bei der Fritz!Box 6590 Cable als frei gekauftes Gerät ist dies in Deutschland selten ein Problem. Sollte die Box doch eine alte, gebrandete Firmware haben, kann ein AVM-Recovery-Tool helfen, eine neutrale Firmware aufzuspielen. Dies ist aber wirklich nur in Ausnahmefällen nötig.
- Anbieter-Support: Scheuen Sie sich nicht, den Support Ihres neuen Anbieters zu kontaktieren. Sie sind gesetzlich verpflichtet, Ihnen bei der Einrichtung Ihres eigenen Routers zu helfen – zumindest was die Bereitstellung der richtigen Zugangsdaten und die Freischaltung angeht.
Geld sparen auf lange Sicht: Die finanzielle Perspektive
Betrachten wir ein Rechenbeispiel: Ein Mietrouter kostet monatlich 5 Euro. Über eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten sind das 120 Euro. Die Anschaffungskosten für eine gute gebrauchte Fritz!Box 6590 Cable liegen oft zwischen 80 und 150 Euro. Wenn Sie Ihre Box bereits besitzen, fallen keine Kosten an. Selbst bei einem Neukauf amortisiert sich die Investition in der Regel innerhalb von 2-3 Jahren, und danach sparen Sie kontinuierlich bares Geld. Zudem behalten AVM-Produkte einen hohen Wiederverkaufswert, falls Sie doch einmal auf ein neueres Modell umsteigen möchten.
Fazit: Die eigene Fritz!Box 6590 Cable – Eine lohnende Entscheidung
Ihre Fritz!Box 6590 Cable ist ein leistungsstarkes und zuverlässiges Gerät, das auch heute noch den Anforderungen der meisten Internetnutzer gerecht wird. Wenn Ihr neuer Internet-Anbieter einen Kabelanschluss nutzt, steht der Weiternutzung Ihrer eigenen Box nichts im Wege. Dank der Routerfreiheit in Deutschland haben Sie das Recht dazu, und die potenziellen Einsparungen sowie die volle Kontrolle über Ihr Heimnetzwerk sind überzeugende Argumente. Planen Sie den Wechsel sorgfältig, besorgen Sie sich alle notwendigen Zugangsdaten und scheuen Sie sich nicht, den Support bei Fragen zu kontaktieren. Mit ein wenig Vorbereitung können Sie Ihre bewährte Fritz!Box auch weiterhin optimal nutzen und dabei Ihren Geldbeutel schonen.