Hallo liebe PC-Enthusiasten, Hardware-Gurus und alle, die sich für Custom-Builds begeistern! Ich habe in den letzten Wochen ein spannendes Projekt abgeschlossen und meinen neuen Gaming- und Streaming-PC zusammengebaut. Nach unzähligen Stunden der Recherche, des Vergleichs und der Entscheidungsfindung steht er nun vor mir – mein persönlicher Traum-Rechner. Aber wie das so ist, der Blick durch die eigene rosarote Brille ist selten objektiv. Deshalb wende ich mich an euch, die Schwarmintelligenz der Community, um eine ehrliche und ungeschminkte Bewertung meines Builds zu erhalten.
Mein Ziel war es, ein System zu schaffen, das die nächsten Jahre problemlos aktuelle Spiele in WQHD (1440p) mit hohen Bildraten meistert, gleichzeitig aber auch genug Power für reibungsloses Livestreaming und gelegentliche Videobearbeitung bietet. Effizienz, Lautstärke und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis waren dabei ebenfalls wichtige Faktoren. Ich habe versucht, eine ausgewogene Konfiguration zu finden, die nicht sofort das Budget sprengt, aber dennoch zukunftssicher ist. Aber genug der Vorrede – lasst uns ins Detail gehen!
Das Herzstück des Systems: Mein Anwendungsbereich und die Philosophie dahinter
Bevor wir die Komponenten unter die Lupe nehmen, möchte ich kurz meine Beweggründe und Ziele für diesen Build darlegen. Ich bin ein begeisterter Gamer, der gerne kompetitive Titel wie Valorant, Apex Legends oder Call of Duty, aber auch grafisch anspruchsvolle AAA-Spiele wie Cyberpunk 2077, Alan Wake 2 oder Starfield spielt. Dabei lege ich Wert auf flüssiges Gameplay bei 1440p und hohen Bildwiederholraten, idealerweise über 100 FPS in den meisten Titeln, um das Potenzial meines 165Hz Monitors voll auszuschöpfen. Zudem habe ich vor, regelmäßig Inhalte auf Twitch und YouTube zu produzieren, was eine starke CPU für Encoding und ausreichend RAM erfordert.
Mein Budget lag im oberen Mittelfeld, ich wollte keine Kompromisse bei der Gaming-Leistung eingehen, aber auch nicht blindlings die teuersten Komponenten verbauen, wenn der Mehrwert marginal ist. Es ging darum, den Sweet Spot zwischen Performance, Effizienz und Kosten zu finden. Ich bin auch jemand, der gerne am PC bastelt, aber Wert auf Stabilität und Zuverlässigkeit legt. Ein aufgeräumtes Innenleben mit gutem Kabelmanagement war mir ebenfalls wichtig.
Die Komponenten im Detail – Eine rationale Wahl?
Hier sind die Spezifikationen meines frisch gebauten Systems. Ich habe zu jeder Komponente kurz meine Überlegungen und die Begründung meiner Wahl aufgeführt. Seid kritisch, aber fair!
Prozessor (CPU): AMD Ryzen 7 7800X3D
Meine Wahl fiel auf den AMD Ryzen 7 7800X3D. Für mich war dies ein No-Brainer, da er aktuell als die beste Gaming-CPU auf dem Markt gilt, insbesondere dank des riesigen 3D V-Cache. Die Effizienz dieses Prozessors ist ebenfalls beeindruckend, was zu geringerer Wärmeentwicklung und einem leiseren System beiträgt. Auch für Streaming ist er mit seinen 8 Kernen und 16 Threads mehr als ausreichend, besonders wenn man NVIDIAs NVENC-Encoder nutzt. Ich habe auch den Intel Core i7-14700K in Betracht gezogen, aber die überragende Gaming-Leistung und Effizienz des 7800X3D haben mich überzeugt, trotz der etwas höheren Produktivitätsleistung des Intel-Chips.
Grafikkarte (GPU): NVIDIA GeForce RTX 4070 Super
Die NVIDIA GeForce RTX 4070 Super ist das Herzstück meiner Gaming-Leistung. Ursprünglich liebäugelte ich mit der RTX 4070 Ti Super, aber der Preisunterschied war für mein Budget dann doch zu groß im Verhältnis zum Leistungsplus bei 1440p. Die 4070 Super bietet eine hervorragende Leistung in 1440p, unterstützt DLSS 3 (Frame Generation), was die FPS in unterstützten Spielen massiv steigern kann, und hat den exzellenten NVENC-Encoder für Streaming an Bord. Ich habe mich für ein Modell mit einem robusten Kühlsystem entschieden, um niedrige Temperaturen und geringe Lautstärke zu gewährleisten. Die 12GB VRAM sind für 1440p derzeit ausreichend, könnten aber in ein paar Jahren bei neuen AAA-Titeln an ihre Grenzen stoßen. Das ist ein potenzieller Kritikpunkt, den ich mir bewusst bin.
Mainboard: ASUS ROG STRIX B650E-F Gaming WiFi
Als Mainboard habe ich mich für das ASUS ROG STRIX B650E-F Gaming WiFi entschieden. Dieses Board bietet die AM5-Plattform und damit Unterstützung für DDR5-RAM und PCIe 5.0 (für GPU und einen M.2-Slot). Die Spannungsversorgung (VRMs) ist für den 7800X3D mehr als ausreichend dimensioniert, es bietet zahlreiche USB-Ports (inkl. USB 3.2 Gen 2×2), schnelles Wi-Fi 6E und 2.5G Ethernet. Das Design gefällt mir auch sehr gut und die BIOS-Oberfläche von ASUS ist meiner Erfahrung nach benutzerfreundlich. Es ist kein X670E-Board, aber die zusätzlichen Lanes und Features eines X670E wären für meine Zwecke einfach Overkill gewesen und hätten das Budget unnötig strapaziert.
Arbeitsspeicher (RAM): 32GB (2x16GB) G.Skill Flare X5 DDR5-6000 CL30
Für den Arbeitsspeicher habe ich mich für 32GB DDR5-6000 CL30 von G.Skill entschieden. Dies gilt als der Sweet Spot für die AMD Ryzen 7000er Serie, da dieser Takt (6000 MT/s) in Kombination mit niedrigen Latenzen (CL30) die beste Performance liefert und vom integrierten Speichercontroller der CPU optimal unterstützt wird. 32GB sind für Gaming, Streaming und meine sonstigen Anwendungsbereiche mehr als genug und bieten ausreichend Headroom für Multitasking. Die Flare X5 Module sind zudem flach genug, um keine Konflikte mit dem CPU-Kühler zu verursachen.
Speicherlösung (SSD): 1TB Samsung 990 Pro (OS/Programme) + 2TB Crucial P5 Plus (Games/Daten)
Beim Speicher setzte ich auf eine Dual-NVMe-Lösung. Als primäre Boot- und Programmplatte dient eine 1TB Samsung 990 Pro PCIe 4.0 NVMe SSD. Die 990 Pro ist eine der schnellsten Consumer-SSDs auf dem Markt und sorgt für blitzschnelle Systemstarts und Ladezeiten. Für Spiele und größere Datenmengen habe ich eine 2TB Crucial P5 Plus PCIe 4.0 NVMe SSD hinzugefügt. Auch diese ist sehr flott und bietet ausreichend Platz für meine ständig wachsende Spielebibliothek. Ich habe bewusst auf SATA-SSDs oder HDDs verzichtet, um von den Geschwindigkeitsvorteilen der NVMe-Technologie voll zu profitieren.
Netzteil (PSU): be quiet! Pure Power 12 M 850W
Die Stromversorgung übernimmt ein be quiet! Pure Power 12 M 850W mit 80 PLUS Gold Zertifizierung. 850 Watt bieten ausreichend Headroom für die 4070 Super und den 7800X3D, selbst bei zukünftigen kleineren Upgrades. Das „M” im Namen steht für Modularität, was das Kabelmanagement erheblich vereinfacht und für ein aufgeräumtes Inneres sorgt. be quiet! ist bekannt für seine leisen und zuverlässigen Netzteile, was perfekt zu meinem Ziel eines leisen Systems passt. Es ist ATX 3.0 kompatibel und verfügt über einen 12VHPWR-Anschluss für zukünftige GPUs, obwohl die 4070 Super noch mit dem traditionellen 8-Pin-Anschluss auskommt.
Gehäuse: Lian Li Lancool 216
Das Gehäuse ist das Lian Li Lancool 216. Ich habe mich für dieses Gehäuse entschieden, da es für seinen hervorragenden Airflow bekannt ist. Es kommt mit zwei riesigen 160mm Lüftern an der Front und einem 140mm Lüfter hinten, die für einen enormen Luftdurchsatz sorgen. Das Design ist schlicht, modern und funktional, und es bietet viel Platz für Komponenten, gute Möglichkeiten für Kabelmanagement und eine gute Kompatibilität mit großen CPU-Kühlern und Grafikkarten. Auch die Möglichkeit, einen 360mm AIO-Radiator im Top zu montieren, war ein Pluspunkt.
CPU-Kühler: Arctic Liquid Freezer III 360 AIO
Um den Ryzen 7 7800X3D kühl zu halten, habe ich mich für eine All-in-One (AIO) Flüssigkeitskühlung entschieden: die Arctic Liquid Freezer III 360. Diese AIO bietet eine fantastische Kühlleistung zu einem sehr fairen Preis und ist bekannt für ihre Zuverlässigkeit. Die 360mm Version ist mehr als ausreichend, um den 7800X3D selbst unter Volllast kühl und leise zu halten. Die Installation war dank des neuen Montagesystems für AM5 überraschend einfach. Die Lüfter sind bereits vorinstalliert und die Thermalpaste ist aufgetragen, was den Bauprozess beschleunigt.
Montage und erste Eindrücke: Herausforderungen und Triumphmomente
Der Zusammenbau war größtenteils ein Vergnügen. Das Lian Li Lancool 216 bot, wie erwartet, reichlich Platz zum Arbeiten. Das Kabelmanagement war dank der zahlreichen Durchführungen und Befestigungspunkte im Gehäuse relativ einfach zu bewerkstelligen. Die Arctic Liquid Freezer III ließ sich problemlos im Top des Gehäuses montieren. Die größte „Herausforderung” war wohl das erstmalige Booten des AM5-Systems, da die erste Initialisierung der RAM-Module etwas länger dauern kann (POST-Zeiten). Nach dem ersten Start verlief aber alles reibungslos.
Optisch habe ich versucht, es schlicht zu halten. Keine übertriebene RGB-Beleuchtung, nur ein dezenter Touch dort, wo es sinnvoll ist. Das schwarze Gehäuse mit den großen Lüftern und dem AIO-Radiator fügt sich nahtlos in mein Setup ein. Das Endergebnis ist ein aufgeräumter, unaufdringlicher und doch leistungsstark aussehender PC.
Leistung in der Praxis: Was liefert dieser PC wirklich?
Nach der Installation von Windows 11, allen Treibern und einigen Benchmarks kann ich sagen, dass die Leistung meine Erwartungen voll erfüllt und in vielen Fällen sogar übertrifft. Die Kombination aus 7800X3D und RTX 4070 Super ist ein echter Traum für 1440p-Gaming:
- Cyberpunk 2077 (Ultra Settings, Ray Tracing Medium, DLSS Quality, Frame Generation): Konstant über 80-100 FPS.
- Alan Wake 2 (High Settings, Ray Tracing Medium, DLSS Quality, Frame Generation): Ebenfalls stabile 70-90 FPS.
- Call of Duty: Modern Warfare III (High/Ultra Settings): Weit über 120 FPS, oft sogar 160+ FPS.
- Valorant / CS2: Lockt die Bildrate bei meinem 165Hz Monitor mühelos.
Die Temperaturen bleiben selbst unter Volllast vorbildlich. Der 7800X3D erreicht selten über 70°C beim Gaming, und die GPU pendelt sich bei etwa 60-65°C ein. Das gesamte System ist unter Last überraschend leise, was dem Lian Li Gehäuse mit seinen großen Lüftern und dem be quiet! Netzteil zu verdanken ist. Beim Streaming mit OBS Studio über NVENC habe ich keinerlei Leistungseinbußen beim Gaming festgestellt, was die Qualität der NVIDIA-Encoder unterstreicht. Die Ladezeiten dank der schnellen NVMe-SSDs sind praktisch nicht existent.
Kosten-Nutzen-Analyse und Budgetüberlegungen
Insgesamt hat mich dieser Build rund 1800-2000 Euro gekostet (ohne Peripherie und Windows Lizenz). Ich weiß, das ist eine ordentliche Summe, aber ich bin der Meinung, dass jeder Cent gut investiert wurde. Die Komponenten wurden sorgfältig ausgewählt, um ein Maximum an Leistung und Effizienz für den angestrebten Preisbereich zu bieten. Ich habe bewusst nicht das absolute High-End (z.B. RTX 4090 oder Ryzen 9) gewählt, da der Mehrwert für meine 1440p-Ziele zu gering und die Kosten explodiert wären. Stattdessen habe ich auf eine ausgewogene Konfiguration gesetzt, die keine echten Schwachstellen aufweist.
Ein kleiner Kompromiss war vielleicht die GPU mit „nur” 12GB VRAM, aber für 1440p und die nächsten 2-3 Jahre sollte das noch reichen. Die AM5-Plattform bietet zudem eine gute Upgrade-Pfad, falls in Zukunft leistungsfähigere CPUs benötigt werden sollten.
Zukunftsperspektiven und potenzielle Upgrades
Ich bin davon überzeugt, dass dieser PC die nächsten Jahre hervorragend seinen Dienst verrichten wird. Die AM5-Plattform von AMD verspricht eine gute Langlebigkeit, was zukünftige CPU-Upgrades ohne Mainboard-Tausch ermöglicht. Wenn sich die Anforderungen an Grafikkarten in ein paar Jahren massiv ändern, könnte eine GPU mit mehr VRAM interessant werden. Auch eine weitere M.2-SSD könnte irgendwann hinzukommen, falls der Speicherplatz knapp wird. Aber für den Moment sehe ich keinen dringenden Upgrade-Bedarf.
Eure Meinung ist gefragt! – Das Fazit und der Aufruf zur Interaktion
So, das ist mein aktueller Stolz und Freude! Ich habe versucht, alle relevanten Informationen zu meinem PC-Build transparent darzulegen. Jetzt seid ihr dran! Was haltet ihr von meiner Komponentenwahl? Hättet ihr etwas anders gemacht? Gibt es Schwachstellen, die ich übersehen habe, oder Aspekte, die verbesserungswürdig sind? Seid ehrlich, konstruktive Kritik ist ausdrücklich erwünscht!
Denkt ihr, das System ist ausgewogen für 1440p-Gaming und Streaming? Ist das Preis-Leistungs-Verhältnis eurer Meinung nach passend? Habt ihr vielleicht sogar selbst ähnliche Builds und könnt von euren Erfahrungen berichten?
Ich freue mich auf eine rege Diskussion in den Kommentaren und bin gespannt auf euer Feedback. Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Zeit und Expertise!