Bluescreen-Alarm? So beheben Sie den REFMON_INITIALIZATION_FAILED BSOD mit 4 bewährten Wegen

Nichts ist frustrierender, als wenn Ihr Computer plötzlich einfriert und Ihnen einen blauen Bildschirm des Todes (BSOD) mit einer kryptischen Fehlermeldung präsentiert. Einer dieser besonders hartnäckigen Fehler ist der REFMON_INITIALIZATION_FAILED. Wenn dieser Fehler auftritt, bedeutet das oft, dass ein kritisches Systemelement – der Referenzmonitor – nicht korrekt initialisiert werden konnte. Dies kann sich anfühlen, als würde Ihr System Sie im Stich lassen, aber keine Sorge: Sie sind nicht allein, und es gibt bewährte Methoden, um diesen Bluescreen-Alarm zu beheben.

Dieser Artikel führt Sie durch die Ursachen dieses Fehlers und präsentiert vier detaillierte und bewährte Wege, wie Sie Ihren PC wieder zum Laufen bringen können. Wir erklären jeden Schritt verständlich und geben Ihnen das nötige Wissen an die Hand, um diesen Bluescreen-Fehler erfolgreich zu beheben.

Was ist der REFMON_INITIALIZATION_FAILED BSOD?

Der REFMON_INITIALIZATION_FAILED BSOD (Stop-Code 0x0000010E) ist ein kritischer Systemfehler, der darauf hinweist, dass der Windows-Referenzmonitor nicht ordnungsgemäß initialisiert werden konnte. Der Referenzmonitor ist ein zentraler Bestandteil des Sicherheitssubsystems von Windows und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung und Durchsetzung von Zugriffskontrollen und der Integrität des Systems. Im Wesentlichen überwacht er, welche Prozesse auf welche Ressourcen zugreifen dürfen.

Dieser Fehler tritt häufig im Zusammenhang mit Problemen bei der Speicherintegrität (Memory Integrity, auch bekannt als Hypervisor-Protected Code Integrity, HVCI), Virtualisierungstechnologien wie Hyper-V oder VMWare, oder Problemen mit Treibern auf, die tief in das System eingreifen. Wenn der Referenzmonitor nicht gestartet werden kann, wird Windows aus Sicherheitsgründen heruntergefahren, um potenziellen Datenverlust oder weitere Systembeschädigungen zu verhindern. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Ursachen des REFMON_INITIALIZATION_FAILED durch eine gezielte Fehlerbehebung behoben werden können.

Bevor Sie beginnen: Wichtige Vorbereitungen

Bevor wir uns den eigentlichen Lösungen widmen, sollten Sie einige wichtige Schritte unternehmen, um Datenverlust zu vermeiden und die Fehlerbehebung zu erleichtern:

• Daten sichern: Wenn möglich, sichern Sie alle wichtigen Daten auf einem externen Laufwerk. Im Falle eines anhaltenden BSODs kann dies über einen Live-Boot-USB-Stick erfolgen.
• In den abgesicherten Modus booten: Viele der folgenden Schritte können im normalen Windows nicht durchgeführt werden, da der BSOD das System am Start hindert. Versuchen Sie, Windows im abgesicherten Modus zu starten. Dazu müssen Sie den PC während des Startvorgangs mehrmals abrupt ausschalten (mindestens dreimal), bis Windows die „Automatische Reparatur” startet. Dort können Sie dann „Problembehandlung” -> „Erweiterte Optionen” -> „Starteinstellungen” auswählen und den PC neu starten, um die Option für den abgesicherten Modus (meist F4 oder F5) zu wählen.
• Systemwiederherstellungspunkt: Wenn Sie einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben, bevor der Fehler auftrat, können Sie diesen nutzen, um das System in einen früheren, funktionierenden Zustand zurückzusetzen. Dies ist oft die schnellste Lösung.

Mit diesen Vorbereitungen sind Sie bestens gerüstet, um die folgenden Lösungswege anzugehen.

Weg 1: Speicherintegrität (HVCI) deaktivieren

Die Speicherintegrität (Hypervisor-Protected Code Integrity, HVCI) ist eine Sicherheitsfunktion, die verhindert, dass schädlicher Code in kritische Systemprozesse geladen wird. Sie basiert auf der Virtualisierungsbasierten Sicherheit (VBS) und nutzt den Hypervisor, um eine sichere Umgebung für den Kern von Windows zu schaffen. Obwohl HVCI eine wichtige Schutzschicht darstellt, kann sie inkompatible Treiber oder Software dazu bringen, den REFMON_INITIALIZATION_FAILED BSOD auszulösen. Das Deaktivieren dieser Funktion ist oft der schnellste und effektivste Weg, den Fehler zu beheben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
2. Navigieren Sie zu Update und Sicherheit (oder unter Windows 11 zu Datenschutz & Sicherheit) und klicken Sie dann auf Windows-Sicherheit.
3. Klicken Sie auf Gerätesicherheit.
4. Unter dem Abschnitt „Kernisolierung” klicken Sie auf Details zur Kernisolierung.
5. Suchen Sie die Option Speicher-Integrität (Memory Integrity) und schalten Sie den Schalter auf Aus.
6. Sie werden möglicherweise aufgefordert, den Computer neu zu starten. Tun Sie dies.

Wenn das Problem nach dem Neustart behoben ist, war die Speicherintegrität die Ursache. Beachten Sie, dass das Deaktivieren dieser Funktion eine leichte Reduzierung der Systemsicherheit bedeutet. Überprüfen Sie nach dieser Maßnahme, ob alle Ihre Treiber auf dem neuesten Stand sind, um mögliche Inkompatibilitäten zu beheben, die HVCI ursprünglich ausgelöst haben könnten.

Weg 2: Treiber aktualisieren, zurücksetzen oder neu installieren

Veraltete, beschädigte oder inkompatible Treiber sind eine der häufigsten Ursachen für BSODs, einschließlich des REFMON_INITIALIZATION_FAILED. Insbesondere Treiber für Hardware, die eng mit der Systemkernfunktion oder der Virtualisierung zusammenarbeitet (z.B. Chipsatz, Grafikkarte, Netzwerkadapter, aber auch bestimmte Peripheriegeräte), können diesen Fehler verursachen. Das Problem kann auftreten, nachdem Sie neue Hardware installiert, ein Windows-Update durchgeführt oder eine neue Software installiert haben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Geräte-Manager öffnen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Startmenü und wählen Sie Geräte-Manager.
2. Nach problematischen Treibern suchen: Suchen Sie nach Geräten mit gelben Ausrufezeichen, die auf ein Problem hinweisen. Auch wenn keine Ausrufezeichen vorhanden sind, sollten Sie die Treiber der wichtigsten Komponenten überprüfen:
   • Grafikkarten (Anzeigetreiber)
   • Netzwerkadapter
   • Chipsatz (unter „Systemgeräte”)
   • Storage-Controller (unter „IDE ATA/ATAPI-Controller” oder „Speichercontroller”)
3. Treiber aktualisieren:
   • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie Treiber aktualisieren.
   • Wählen Sie Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen.
   • Wenn Windows keinen neueren Treiber findet, besuchen Sie die Website des Herstellers Ihres PCs oder der jeweiligen Hardwarekomponente (z.B. NVIDIA, AMD, Intel) und laden Sie den neuesten Treiber manuell herunter und installieren Sie ihn.
4. Treiber zurücksetzen (Rollback): Wenn der Fehler nach einem kürzlichen Treiber-Update aufgetreten ist, können Sie versuchen, den Treiber auf eine frühere Version zurückzusetzen.
   • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie Eigenschaften.
   • Gehen Sie zum Tab Treiber und klicken Sie auf Treiber zurücksetzen (falls verfügbar).
5. Treiber deinstallieren und neu installieren: Wenn weder Aktualisieren noch Zurücksetzen hilft, deinstallieren Sie den Treiber vollständig.
   • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie Gerät deinstallieren. Markieren Sie gegebenenfalls die Option Treibersoftware für dieses Gerät löschen.
   • Starten Sie den PC neu. Windows versucht dann, beim Start einen Standardtreiber zu installieren. Installieren Sie anschließend den neuesten Treiber von der Hersteller-Website.

Wiederholen Sie diese Schritte für alle potenziell problematischen Treiber. Ein systematisches Vorgehen ist hier entscheidend.

Weg 3: Systemdateien überprüfen und reparieren (SFC & DISM)

Beschädigte oder fehlende Systemdateien können ebenfalls einen BSOD verursachen, da sie die korrekte Funktion kritischer Windows-Komponenten, einschließlich des Referenzmonitors, beeinträchtigen können. Windows bietet zwei leistungsstarke integrierte Tools zur Reparatur von Systemdateien: den System File Checker (SFC) und Deployment Image Servicing and Management (DISM).

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Diese Befehle müssen in einer erhöhten Eingabeaufforderung (als Administrator) ausgeführt werden. Wenn Sie aufgrund des BSOD nicht ins normale Windows kommen, starten Sie den PC im abgesicherten Modus oder über die Windows-Wiederherstellungsumgebung (siehe „Bevor Sie beginnen”).

1. Eingabeaufforderung als Administrator öffnen:
   • Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie cmd ein und drücken Sie Strg + Umschalt + Enter, um sie als Administrator zu öffnen.
   • Alternativ: Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie Als Administrator ausführen.
2. System File Checker (SFC) ausführen:
   • Geben Sie den Befehl sfc /scannow ein und drücken Sie die Enter-Taste.
   • Dieser Befehl scannt alle geschützten Systemdateien auf Beschädigungen und ersetzt sie durch korrekte Microsoft-Versionen. Der Vorgang kann eine Weile dauern. Lassen Sie ihn vollständig abschließen.
   • Nach Abschluss erhalten Sie eine Meldung, ob Beschädigungen gefunden und repariert wurden.
3. Deployment Image Servicing and Management (DISM) ausführen:
   • Wenn SFC Probleme meldet, die es nicht beheben konnte, oder um sicherzustellen, dass das Systemabbild in Ordnung ist, verwenden Sie DISM.
   • Geben Sie nacheinander die folgenden Befehle ein und drücken Sie nach jedem die Enter-Taste:
     • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth (Überprüft, ob Beschädigungen im Komponentenspeicher vorliegen)
     • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth (Führt einen tieferen Scan durch)
     • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth (Repariert automatisch gefundene Probleme, indem es intakte Dateien von Windows Update herunterlädt und ersetzt. Dies kann etwas länger dauern.)
4. Neustart: Starten Sie Ihren Computer nach Abschluss der DISM-Befehle neu.

Diese Tools helfen dabei, die Integrität Ihrer Windows-Installation wiederherzustellen, was oft einen Bluescreen-Fehler wie den REFMON_INITIALIZATION_FAILED beseitigen kann.

Weg 4: Konfliktverursachende Software deinstallieren oder im sauberen Systemstart suchen

Manchmal ist nicht die Hardware oder Windows selbst schuld, sondern eine kürzlich installierte Software. Bestimmte Anwendungen, insbesondere Sicherheitsprogramme von Drittanbietern, Virtualisierungssoftware (wie ältere Versionen von VMware Workstation oder VirtualBox, wenn sie nicht mit HVCI harmonieren) oder Systemoptimierungstools, können mit den Kernkomponenten von Windows in Konflikt geraten und den REFMON_INITIALIZATION_FAILED BSOD auslösen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Kürzlich installierte Programme identifizieren:
   • Denken Sie darüber nach, welche Programme Sie kurz vor dem Auftreten des Bluescreens installiert oder aktualisiert haben. Dies ist der wahrscheinlichste Übeltäter.
2. Programme deinstallieren:
   • Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie appwiz.cpl ein und drücken Sie Enter, um die Systemsteuerung „Programme und Funktionen” zu öffnen.
   • Sortieren Sie die Liste nach „Installiert am”, um die neuesten Programme leicht zu finden.
   • Wählen Sie die potenziell problematische Software aus und klicken Sie auf Deinstallieren. Folgen Sie den Anweisungen.
   • Starten Sie den PC nach der Deinstallation neu.
3. Sauberer Systemstart zur Fehlerisolierung (Clean Boot): Wenn Sie nicht sicher sind, welches Programm den Konflikt verursacht, können Sie einen sauberen Systemstart durchführen, um die Ursache zu isolieren.
   • Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie msconfig ein und drücken Sie Enter.
   • Gehen Sie zum Tab Dienste.
   • Setzen Sie ein Häkchen bei Alle Microsoft-Dienste ausblenden.
   • Klicken Sie dann auf Alle deaktivieren.
   • Gehen Sie zum Tab Autostart und klicken Sie auf Task-Manager öffnen.
   • Deaktivieren Sie im Task-Manager alle Autostart-Einträge, die Sie nicht benötigen.
   • Schließen Sie den Task-Manager und klicken Sie im Systemkonfigurationsfenster auf OK und starten Sie den PC neu.
   • Wenn der BSOD im sauberen Systemstart nicht auftritt, bedeutet dies, dass einer der deaktivierten Dienste oder Autostart-Programme die Ursache war. Sie können dann die Dienste und Autostart-Elemente schrittweise wieder aktivieren, um den Schuldigen zu finden. Aktivieren Sie jeweils eine Gruppe oder ein Element und starten Sie den PC neu, bis der Fehler wieder auftritt.

Dieses systematische Vorgehen hilft Ihnen dabei, die konfliktverursachende Software zu identifizieren und zu entfernen, was Ihren REFMON_INITIALIZATION_FAILED Bluescreen beheben sollte.

Zusätzliche Tipps und Überlegungen

Sollten die oben genannten vier Wege das Problem nicht lösen, gibt es noch einige weitere Schritte, die Sie in Betracht ziehen können:

• Windows Updates überprüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows auf dem neuesten Stand ist. Manchmal beheben Microsoft-Updates bekannte BSOD-Probleme. Umgekehrt kann ein kürzlich installiertes Update auch der Auslöser sein. In diesem Fall versuchen Sie, das letzte Windows-Update zu deinstallieren (über Einstellungen -> Update und Sicherheit -> Windows Update -> Updateverlauf anzeigen -> Updates deinstallieren).
• BIOS/UEFI-Einstellungen prüfen: Überprüfen Sie im BIOS/UEFI, ob Virtualisierungstechnologien (VT-x für Intel, AMD-V für AMD) aktiviert sind, falls Sie Virtualisierungssoftware nutzen. Stellen Sie sicher, dass keine problematischen BIOS/UEFI-Einstellungen den Start des Referenzmonitors behindern. Ein Zurücksetzen des BIOS/UEFI auf die Standardeinstellungen könnte ebenfalls helfen, sollte aber mit Vorsicht genossen werden.
• Arbeitsspeicher testen: Obwohl unwahrscheinlich für diesen spezifischen Fehler, kann defekter RAM zu allerlei BSODs führen. Führen Sie einen Windows-Speicherdiagnosetest durch (geben Sie „Speicherdiagnose” ins Startmenü ein) oder nutzen Sie Tools wie MemTest86.
• Festplatte prüfen: Auch eine fehlerhafte Festplatte kann zu Lese-/Schreibfehlern führen, die Systemdateien beschädigen. Nutzen Sie das Windows-Tool CHKDSK. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator und geben Sie chkdsk /f /r ein. Bestätigen Sie mit „J”, um den Scan beim nächsten Neustart durchzuführen.

Fazit

Der REFMON_INITIALIZATION_FAILED BSOD kann beängstigend sein, aber mit den richtigen Schritten ist er in den meisten Fällen behebbar. Von der Deaktivierung der Speicherintegrität über die Aktualisierung von Treibern bis hin zur Reparatur von Systemdateien und der Identifizierung von konfliktverursachender Software haben Sie nun eine Reihe von bewährten Strategien an der Hand. Gehen Sie die Schritte systematisch durch, und es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie die Ursache finden und Ihren PC wieder stabil zum Laufen bringen.

Denken Sie daran: Geduld und ein methodisches Vorgehen sind der Schlüssel zur erfolgreichen Fehlerbehebung. Sollten alle Stricke reißen und der Bluescreen-Alarm weiterhin bestehen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber für jetzt: Atmen Sie tief durch, folgen Sie dieser Anleitung, und geben Sie Ihrem Computer eine zweite Chance!