Ein Wiederherstellungslaufwerk ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Windows-Benutzer. Es dient als Rettungsleine, wenn Ihr System einmal nicht mehr startet oder schwerwiegende Probleme auftreten. Durch das Erstellen eines solchen Laufwerks können Sie Ihren Computer auf einen früheren Zustand zurücksetzen, Windows neu installieren oder sogar auf Fehlerbehebungswerkzeuge zugreifen. Doch was tun, wenn Sie versuchen, ein solches Laufwerk zu erstellen, und die frustrierende Fehlermeldung „Auf diesem PC kann kein Wiederherstellungslaufwerk erstellt werden” erhalten? Keine Panik! Dieser Artikel führt Sie durch verschiedene Lösungsansätze, um diesen Fehler zu beheben und Ihr System wiederherstellungsbereit zu machen.
Was verursacht den Fehler „Auf diesem PC kann kein Wiederherstellungslaufwerk erstellt werden”?
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig, die möglichen Ursachen für diesen Fehler zu verstehen. Dies hilft Ihnen, die für Ihre Situation relevanteste Lösung zu identifizieren:
- Beschädigte Systemdateien: Windows-Systemdateien können durch Viren, Malware, fehlerhafte Softwareinstallationen oder unsachgemäße Herunterfahren beschädigt werden.
- Fehlende Wiederherstellungspartition: Die Wiederherstellungspartition enthält die Daten, die für die Wiederherstellung des Systems auf den ursprünglichen Zustand erforderlich sind. Wenn diese Partition fehlt oder beschädigt ist, kann kein Wiederherstellungslaufwerk erstellt werden.
- Probleme mit dem USB-Laufwerk: Ein fehlerhaftes oder inkompatibles USB-Laufwerk kann ebenfalls zu diesem Fehler führen. Stellen Sie sicher, dass Ihr USB-Laufwerk ausreichend Speicherplatz hat und korrekt formatiert ist.
- Aktivierter Antivirus: Manchmal können Antivirenprogramme den Prozess der Erstellung eines Wiederherstellungslaufwerks stören.
- Probleme mit dem Windows Recovery Environment (WinRE): WinRE ist eine separate Umgebung, die Ihnen die Möglichkeit gibt, Fehler zu beheben und Ihr Betriebssystem wiederherzustellen. Wenn WinRE deaktiviert oder beschädigt ist, kann die Erstellung des Wiederherstellungslaufwerks fehlschlagen.
Lösungsansätze zur Behebung des Fehlers
Nachdem wir die möglichen Ursachen identifiziert haben, können wir uns nun den Lösungen widmen:
1. Überprüfen und Reparieren von Systemdateien mit dem System File Checker (SFC)
Der System File Checker (SFC) ist ein integriertes Windows-Tool, das beschädigte Systemdateien erkennt und repariert. So verwenden Sie es:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie in der Eingabeaufforderung den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist. Dies kann einige Zeit dauern.
- Wenn der SFC Fehler findet und repariert, starten Sie Ihren Computer neu und versuchen Sie erneut, ein Wiederherstellungslaufwerk zu erstellen.
2. Verwenden des DISM-Tools zur Reparatur des Windows-Images
Wenn der SFC keine Fehler findet oder diese nicht beheben kann, können Sie das DISM (Deployment Image Servicing and Management) Tool verwenden, um das Windows-Image zu reparieren. DISM kann verwendet werden, um das Windows-Image aus einer Windows Update-Quelle oder von einem bereitgestellten Windows-Image zu reparieren. So verwenden Sie DISM:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Schritt 1 der vorherigen Lösung).
- Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth - Warten Sie, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Dies kann ebenfalls einige Zeit dauern.
- Starten Sie Ihren Computer neu und versuchen Sie erneut, ein Wiederherstellungslaufwerk zu erstellen.
3. Überprüfen und Korrigieren von Festplattenfehlern mit CHKDSK
Festplattenfehler können ebenfalls zu Problemen bei der Erstellung eines Wiederherstellungslaufwerks führen. Das CHKDSK-Tool (Check Disk) kann Festplattenfehler überprüfen und reparieren. So verwenden Sie es:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie den Befehl
chkdsk /f /r C:ein und drücken Sie die Eingabetaste (ersetzen Sie „C:” durch den Laufwerksbuchstaben Ihrer Windows-Partition, falls dieser anders ist). - Sie werden möglicherweise aufgefordert, den Scan beim nächsten Neustart zu planen. Geben Sie „J” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Starten Sie Ihren Computer neu. CHKDSK wird während des Neustarts ausgeführt.
- Nach dem Neustart versuchen Sie erneut, ein Wiederherstellungslaufwerk zu erstellen.
4. Überprüfen Sie, ob das USB-Laufwerk kompatibel und ordnungsgemäß formatiert ist
Manchmal liegt das Problem einfach am USB-Laufwerk selbst. Stellen Sie sicher, dass:
- Das USB-Laufwerk über ausreichend Speicherplatz verfügt. Für ein Wiederherstellungslaufwerk werden in der Regel mindestens 16 GB Speicherplatz benötigt, manchmal auch mehr.
- Das USB-Laufwerk mit dem Dateisystem FAT32 oder NTFS formatiert ist. Sie können dies überprüfen, indem Sie im Datei-Explorer mit der rechten Maustaste auf das USB-Laufwerk klicken, „Eigenschaften” auswählen und dann den Reiter „Allgemein” überprüfen.
- Das USB-Laufwerk nicht beschädigt ist. Versuchen Sie, ein anderes USB-Laufwerk zu verwenden, um zu sehen, ob das Problem weiterhin besteht.
5. Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm vorübergehend
Wie bereits erwähnt, können Antivirenprogramme den Prozess der Erstellung eines Wiederherstellungslaufwerks stören. Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm vorübergehend und versuchen Sie erneut, das Laufwerk zu erstellen. Denken Sie daran, es nach dem Erstellen des Wiederherstellungslaufwerks wieder zu aktivieren.
6. Aktivieren oder Reparieren des Windows Recovery Environment (WinRE)
Wenn WinRE deaktiviert ist oder nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann die Erstellung des Wiederherstellungslaufwerks fehlschlagen. So überprüfen und reparieren Sie WinRE:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie den Befehl
reagentc /infoein und drücken Sie die Eingabetaste. - Überprüfen Sie die Ausgabe. Wenn „Windows RE-Status” auf „Deaktiviert” steht, müssen Sie es aktivieren.
- Geben Sie zum Aktivieren von WinRE den Befehl
reagentc /enableein und drücken Sie die Eingabetaste. - Versuchen Sie erneut, ein Wiederherstellungslaufwerk zu erstellen.
Sollte WinRE bereits aktiviert sein, aber trotzdem Probleme auftreten, kann ein beschädigtes WinRE-Image vorliegen. In diesem Fall kann eine Reparatur über die Installationsmedien sinnvoll sein. Diese Anleitung würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, kann aber online recherchiert werden (Stichwort: „WinRE reparieren Installationsmedium”).
7. Überprüfen Sie die Integrität der Wiederherstellungspartition
Die Wiederherstellungspartition ist entscheidend. Wenn sie beschädigt oder gelöscht wurde, kann die Erstellung eines Wiederherstellungslaufwerks unmöglich sein. Sie können die Partitionierung Ihrer Festplatte mit der Datenträgerverwaltung (Disk Management) überprüfen. Um dies zu tun:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Dialogfeld „Ausführen” zu öffnen.
- Geben Sie
diskmgmt.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. - Suchen Sie nach einer Partition mit der Bezeichnung „Wiederherstellungspartition”.
Wenn die Wiederherstellungspartition fehlt, kann die Erstellung eines Wiederherstellungslaufwerks direkt nicht funktionieren. Sie können jedoch versuchen, eine Windows-ISO-Datei herunterzuladen und ein bootfähiges USB-Laufwerk mit dieser ISO zu erstellen. Dieses bootfähige Laufwerk kann dann für die Neuinstallation oder Reparatur von Windows verwendet werden. Beachten Sie, dass dies keine exakte Kopie eines Wiederherstellungslaufwerks ist, aber dennoch eine wertvolle Backup-Option darstellt.
Fazit
Der Fehler „Auf diesem PC kann kein Wiederherstellungslaufwerk erstellt werden” kann frustrierend sein, aber er ist in der Regel behebbar. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen, sollten Sie in der Lage sein, die Ursache des Problems zu identifizieren und zu beheben. Denken Sie daran, dass ein Wiederherstellungslaufwerk eine wichtige Sicherheitsmaßnahme ist, die Ihnen im Notfall helfen kann, Ihr System wiederherzustellen. Nehmen Sie sich die Zeit, es zu erstellen, sobald Sie den Fehler behoben haben. Und denken Sie daran: Regelmäßige Backups Ihrer wichtigen Daten sind immer eine gute Idee, um Datenverlust vorzubeugen.