Der Markt für Office-PCs ist riesig und unübersichtlich. Neben den etablierten Herstellern wie HP, Dell und Lenovo tummeln sich immer mehr kleinere, oft unbekannte Marken, die mit günstigen Preisen locken. Eine dieser Marken ist Azena. Aber kann man einem kleinen Office-PC von Azena trauen? Ist er ein Geheimtipp für preisbewusste Käufer oder eher ein Fallstrick, der am Ende mehr Ärger als Nutzen bringt? Wir haben uns einen solchen Azena PC genauer angesehen und ihn auf Herz und Nieren geprüft.
Was verspricht Azena?
Bevor wir ins Detail gehen, wollen wir uns kurz ansehen, was Azena eigentlich verspricht. Die Marke ist, zumindest hierzulande, relativ unbekannt. Informationen sind spärlich gesät. Was man jedoch findet, ist oft ein Fokus auf kompakte Bauweise, Energieeffizienz und ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Azena Office-PCs sind in der Regel als Komplettsysteme erhältlich, inklusive Windows Betriebssystem. Dies soll den Einstieg erleichtern und dem Käufer Zeit und Aufwand sparen.
Das klingt erstmal gut, aber es ist wichtig, genauer hinzusehen. Denn gerade bei unbekannten Marken sollte man nicht blindlings den Versprechungen glauben. Es gilt, die technischen Daten zu überprüfen, die Verarbeitungsqualität zu beurteilen und die Leistung im Alltag zu testen.
Unser Testkandidat: Der Azena Mini PC im Detail
Für unseren Test haben wir uns ein typisches Azena Mini PC Modell ausgesucht, das sich vor allem an Nutzer richtet, die einen kleinen Office-PC für einfache Aufgaben suchen. Konkret handelte es sich um ein Modell mit folgenden Spezifikationen:
- Prozessor: Intel Celeron N4020
- Arbeitsspeicher: 8 GB DDR4 RAM
- Festplatte: 256 GB SSD
- Betriebssystem: Windows 10 Pro
- Anschlüsse: 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, HDMI, VGA, Ethernet
Auf dem Papier sind diese Spezifikationen für einfache Büroanwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail und Internetrecherche ausreichend. Der Intel Celeron ist zwar kein Leistungswunder, sollte aber für diese Aufgaben genügend Power bieten. 8 GB RAM sind heutzutage Standard und die 256 GB SSD sorgen für schnelle Ladezeiten des Betriebssystems und der Programme.
Verarbeitung und Design: Klein, aber fein?
Der erste Eindruck des Azena Mini PC war durchaus positiv. Das Gehäuse ist kompakt und macht einen soliden Eindruck. Es besteht hauptsächlich aus Kunststoff, wirkt aber nicht billig. Die Anschlüsse sind gut erreichbar und ausreichend vorhanden. Ein Pluspunkt ist, dass sowohl HDMI als auch VGA vorhanden sind, was die Kompatibilität mit älteren Monitoren gewährleistet.
Die Verarbeitung ist insgesamt ordentlich, auch wenn man an einigen Stellen Abstriche machen muss. So sind die Spaltmaße nicht ganz perfekt und das Gehäuse gibt bei stärkerem Druck leicht nach. Aber für ein Gerät dieser Preisklasse ist das akzeptabel.
Leistung im Alltag: Reicht es für den Büroalltag?
Kommen wir zum wichtigsten Punkt: Wie schlägt sich der Azena Mini PC im Alltag? Wir haben den PC mit verschiedenen Aufgaben getestet, die typisch für einen Büroarbeitsplatz sind:
- Textverarbeitung: Das Schreiben von Texten in Word funktionierte problemlos. Auch das gleichzeitige Öffnen mehrerer Dokumente stellte kein Problem dar.
- Tabellenkalkulation: Auch das Bearbeiten von Tabellen in Excel war flüssig möglich. Allerdings merkte man bei größeren Tabellen mit komplexen Formeln, dass der Celeron Prozessor an seine Grenzen stieß.
- E-Mail: Das Abrufen und Versenden von E-Mails funktionierte reibungslos. Auch das Arbeiten mit mehreren E-Mail-Konten war kein Problem.
- Internetrecherche: Das Surfen im Internet mit mehreren geöffneten Tabs war grundsätzlich möglich, aber bei ressourcenintensiven Webseiten (z.B. mit vielen Bildern oder Videos) kam es zu leichten Verzögerungen.
- Multimedia: Das Abspielen von Videos in Full HD Auflösung funktionierte problemlos. Allerdings ist der Azena Mini PC nicht für anspruchsvolle Spiele oder Videobearbeitung geeignet.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Azena Mini PC für einfache Büroanwendungen ausreichend Leistung bietet. Wer jedoch anspruchsvollere Aufgaben erledigen möchte, sollte sich nach einem leistungsstärkeren Modell umsehen.
Lautstärke und Energieverbrauch: Leise und sparsam?
Ein wichtiger Aspekt bei Office-PCs ist die Lautstärke. Der Azena Mini PC ist im Normalbetrieb sehr leise. Der Lüfter ist kaum zu hören. Unter Last wird er zwar etwas lauter, aber immer noch nicht störend. Auch der Energieverbrauch ist gering. Im Leerlauf verbraucht der PC nur wenige Watt, unter Last steigt der Verbrauch auf maximal 20 Watt.
Vor- und Nachteile im Überblick
Um eine bessere Übersicht zu geben, fassen wir die wichtigsten Vor- und Nachteile des Azena Mini PC zusammen:
Vorteile:
- Günstiger Preis: Der Azena Mini PC ist deutlich günstiger als vergleichbare Modelle von etablierten Herstellern.
- Kompakte Bauweise: Der PC ist sehr klein und platzsparend.
- Geringer Energieverbrauch: Der PC ist sehr sparsam im Stromverbrauch.
- Leiser Betrieb: Der PC ist im Normalbetrieb kaum zu hören.
- Komplettsystem: Der PC wird mit Windows Betriebssystem geliefert und ist sofort einsatzbereit.
Nachteile:
- Geringe Leistung: Der Intel Celeron Prozessor ist nicht sehr leistungsstark und eignet sich nur für einfache Anwendungen.
- Unbekannte Marke: Der Support und die Garantiebedingungen sind möglicherweise nicht so gut wie bei etablierten Herstellern.
- Verarbeitung: Die Verarbeitung ist ordentlich, aber nicht perfekt.
Fazit: Geheimtipp oder Falle?
Ist der Azena Office-PC nun ein Geheimtipp oder eine Falle? Das hängt von den individuellen Anforderungen ab. Wer einen günstigen und kleinen Office-PC für einfache Aufgaben sucht, kann mit dem Azena Mini PC durchaus zufrieden sein. Für anspruchsvollere Aufgaben ist er jedoch nicht geeignet. Wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass man bei einer unbekannten Marke möglicherweise Abstriche beim Support und der Garantie machen muss.
Bevor man sich für einen Azena Office-PC entscheidet, sollte man die technischen Daten genau prüfen und die Preise mit anderen Modellen vergleichen. Auch Erfahrungsberichte anderer Nutzer können bei der Entscheidung helfen. Wenn man diese Punkte beachtet, kann der Azena Mini PC durchaus ein Geheimtipp für preisbewusste Käufer sein.
Letztendlich gilt: Wer wenig Geld ausgeben möchte und keine hohen Ansprüche an die Leistung hat, kann den Azena Mini PC in Betracht ziehen. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen und einen zuverlässigen Office-PC mit guter Leistung und umfassendem Support möchte, sollte lieber etwas mehr Geld investieren und zu einem Modell von einem etablierten Hersteller greifen.