Ihr Dateiversionsverlauf (FileHistory) kommt nicht zum Ende und meldet „Medium voll”? Das können Sie jetzt tun!

Haben Sie schon einmal die frustrierende Erfahrung gemacht, dass der Dateiversionsverlauf in Windows ständig meldet, dass das Medium voll ist, obwohl Sie eigentlich noch genügend Speicherplatz haben sollten? Das kann sehr ärgerlich sein, besonders wenn Sie sich auf den Dateiversionsverlauf verlassen, um Ihre wichtigen Daten zu sichern. In diesem Artikel werden wir die häufigsten Ursachen für dieses Problem untersuchen und Ihnen detaillierte Lösungen anbieten, damit Sie Ihren Dateiversionsverlauf wieder zum Laufen bringen können.

Was ist der Dateiversionsverlauf überhaupt?

Bevor wir uns den Lösungen widmen, wollen wir kurz klären, was der Dateiversionsverlauf eigentlich ist. Es ist ein in Windows integriertes Tool, das automatisch Backups Ihrer persönlichen Dateien erstellt. Er sichert standardmäßig Dokumente, Musik, Bilder, Videos und Desktop-Elemente. Wenn Sie eine Datei versehentlich löschen, überschreiben oder eine ältere Version benötigen, können Sie diese einfach über den Dateiversionsverlauf wiederherstellen. Das macht ihn zu einem sehr praktischen Werkzeug für den Schutz Ihrer Daten.

Ursachen für die Fehlermeldung „Medium voll”

Obwohl der Dateiversionsverlauf ein nützliches Werkzeug ist, kann es zu Fehlern kommen, wie z.B. die Fehlermeldung „Medium voll”. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

• Tatsächlich voller Speicherplatz: Das klingt offensichtlich, ist aber die häufigste Ursache. Die Festplatte oder das Netzlaufwerk, auf dem Sie Ihre Backups speichern, ist tatsächlich voll.
• Beschädigte Indexdateien: Der Dateiversionsverlauf verwendet Indexdateien, um die gesicherten Dateien zu verwalten. Wenn diese Dateien beschädigt sind, kann dies zu Fehlermeldungen führen.
• Fehlerhafte Konfiguration: Manchmal kann eine fehlerhafte Konfiguration des Dateiversionsverlaufs zu Problemen führen, insbesondere wenn es um die Größe des zu sichernden Bereichs oder die Häufigkeit der Backups geht.
• Konflikte mit anderen Backup-Programmen: Wenn Sie andere Backup-Programme verwenden, können diese mit dem Dateiversionsverlauf in Konflikt geraten und zu Fehlermeldungen führen.
• Probleme mit dem Laufwerk: In seltenen Fällen können Probleme mit dem Laufwerk selbst (z.B. fehlerhafte Sektoren) die Ursache sein.

Lösungen für das Problem „Medium voll”

Nachdem wir die möglichen Ursachen identifiziert haben, wollen wir uns nun den Lösungen widmen. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Problem zu beheben:

1. Überprüfen Sie den Speicherplatz

Der erste und einfachste Schritt ist, den Speicherplatz auf dem Laufwerk zu überprüfen, auf dem der Dateiversionsverlauf seine Backups speichert. Stellen Sie sicher, dass genügend freier Speicherplatz vorhanden ist. Wenn das Laufwerk tatsächlich voll ist, müssen Sie Platz freigeben. Sie können dies tun, indem Sie unnötige Dateien löschen, Daten auf ein anderes Laufwerk verschieben oder eine größere Festplatte verwenden.

So überprüfen Sie den Speicherplatz:

1. Öffnen Sie den Datei-Explorer.
2. Klicken Sie auf „Dieser PC”.
3. Überprüfen Sie den freien Speicherplatz auf dem Laufwerk, das für den Dateiversionsverlauf verwendet wird.

2. Ändern Sie die Aufbewahrungsdauer der Versionen

Der Dateiversionsverlauf speichert standardmäßig alle Versionen Ihrer Dateien. Dies kann dazu führen, dass der Speicherplatz schnell aufgebraucht wird. Sie können die Aufbewahrungsdauer der Versionen ändern, um Speicherplatz zu sparen. So legen Sie beispielsweise fest, dass Versionen, die älter als ein Jahr sind, automatisch gelöscht werden.

So ändern Sie die Aufbewahrungsdauer:

1. Öffnen Sie die Systemsteuerung.
2. Klicken Sie auf „System und Sicherheit”.
3. Klicken Sie auf „Dateiversionsverlauf”.
4. Klicken Sie im linken Bereich auf „Erweiterte Einstellungen”.
5. Unter „Versionen speichern” wählen Sie eine kürzere Aufbewahrungsdauer aus. Sie können beispielsweise „Für 1 Jahr” oder „Bis Speicherplatz benötigt wird” auswählen.
6. Klicken Sie auf „Änderungen speichern”.

3. Bereinigen Sie den Dateiversionsverlauf

Der Dateiversionsverlauf verfügt über eine integrierte Funktion zur Bereinigung älterer Versionen. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie die Aufbewahrungsdauer bereits geändert haben. Die Bereinigung entfernt alle Versionen, die älter als die von Ihnen festgelegte Aufbewahrungsdauer sind.

So bereinigen Sie den Dateiversionsverlauf:

1. Öffnen Sie die Systemsteuerung.
2. Klicken Sie auf „System und Sicherheit”.
3. Klicken Sie auf „Dateiversionsverlauf”.
4. Klicken Sie im linken Bereich auf „Erweiterte Einstellungen”.
5. Klicken Sie unter „Versionen” auf „Bereinigen”.
6. Wählen Sie im Dropdown-Menü aus, welche Versionen Sie löschen möchten. Sie können beispielsweise „Alle Versionen älter als 1 Monat” oder „Alle Versionen älter als 1 Jahr” auswählen.
7. Klicken Sie auf „Bereinigen”.

4. Schließen Sie Ordner vom Backup aus

Der Dateiversionsverlauf sichert standardmäßig alle Dateien in Ihren Bibliotheken (Dokumente, Musik, Bilder, Videos) und auf dem Desktop. Möglicherweise befinden sich jedoch Ordner in diesen Bibliotheken, die Sie nicht sichern müssen, z. B. große Downloads oder temporäre Dateien. Sie können diese Ordner vom Backup ausschließen, um Speicherplatz zu sparen.

So schließen Sie Ordner vom Backup aus:

1. Öffnen Sie die Systemsteuerung.
2. Klicken Sie auf „System und Sicherheit”.
3. Klicken Sie auf „Dateiversionsverlauf”.
4. Klicken Sie im linken Bereich auf „Ordner ausschließen”.
5. Klicken Sie auf „Hinzufügen”.
6. Navigieren Sie zu dem Ordner, den Sie ausschließen möchten, und wählen Sie ihn aus.
7. Klicken Sie auf „Ordner auswählen”.
8. Wiederholen Sie die Schritte 5-7 für alle weiteren Ordner, die Sie ausschließen möchten.
9. Klicken Sie auf „Änderungen speichern”.

5. Überprüfen Sie die Indexierung

Wie bereits erwähnt, verwendet der Dateiversionsverlauf Indexdateien, um die gesicherten Dateien zu verwalten. Wenn diese Dateien beschädigt sind, kann dies zu Fehlermeldungen führen. Sie können die Indexierung überprüfen und gegebenenfalls neu aufbauen.

So überprüfen Sie die Indexierung:

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. (Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.)
2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste: fsutil usn reparse C: (Ersetzen Sie „C:” durch den Laufwerksbuchstaben, auf dem der Dateiversionsverlauf gespeichert ist.)
3. Starten Sie Ihren Computer neu.

6. Starten Sie den Dateiversionsverlauf-Dienst neu

Manchmal kann ein einfacher Neustart des Dateiversionsverlauf-Dienstes das Problem beheben. Dies kann helfen, kleinere Fehler zu beheben, die möglicherweise die Fehlermeldung verursachen.

So starten Sie den Dateiversionsverlauf-Dienst neu:

1. Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Dialogfeld „Ausführen” zu öffnen.
2. Geben Sie services.msc ein und drücken Sie die Eingabetaste.
3. Suchen Sie in der Liste der Dienste nach „Dateiversionsverlauf-Dienst”.
4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Dateiversionsverlauf-Dienst” und wählen Sie „Neu starten”.

7. Überprüfen Sie die Festplatte auf Fehler

Wie bereits erwähnt, können Probleme mit der Festplatte selbst (z. B. fehlerhafte Sektoren) die Ursache sein. Sie können die Festplatte auf Fehler überprüfen, indem Sie das Tool „chkdsk” verwenden.

So überprüfen Sie die Festplatte auf Fehler:

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. (Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.)
2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste: chkdsk /f /r X: (Ersetzen Sie „X:” durch den Laufwerksbuchstaben, auf dem der Dateiversionsverlauf gespeichert ist.)
3. Möglicherweise werden Sie aufgefordert, den Computer neu zu starten. Geben Sie „J” ein und drücken Sie die Eingabetaste, um den Neustart zu planen.
4. Starten Sie Ihren Computer neu. Die Festplattenprüfung wird während des Neustarts durchgeführt.

8. Erwägen Sie eine alternative Backup-Lösung

Wenn alle oben genannten Lösungen fehlschlagen, sollten Sie eine alternative Backup-Lösung in Betracht ziehen. Es gibt viele andere Backup-Programme auf dem Markt, die möglicherweise besser zu Ihren Bedürfnissen passen. Einige beliebte Optionen sind:

• Windows Systemabbild: Erstellt ein vollständiges Image Ihres Systems, das Sie im Falle eines schwerwiegenden Problems wiederherstellen können.
• Cloud-Backup-Dienste: Dienste wie Backblaze, Carbonite oder IDrive bieten cloudbasiertes Backup Ihrer Dateien.
• Externe Festplatten-Backup-Software: Programme wie Acronis True Image oder Macrium Reflect bieten umfassende Backup-Funktionen für externe Festplatten.

Fazit

Die Fehlermeldung „Medium voll” im Dateiversionsverlauf kann frustrierend sein, aber in den meisten Fällen gibt es eine Lösung. Indem Sie die oben genannten Schritte befolgen, sollten Sie in der Lage sein, das Problem zu beheben und Ihren Dateiversionsverlauf wieder zum Laufen zu bringen. Denken Sie daran, regelmäßig Ihre Backups zu überprüfen und sicherzustellen, dass genügend Speicherplatz vorhanden ist, um zukünftige Probleme zu vermeiden. Und vergessen Sie nicht, dass es immer ratsam ist, mehrere Backup-Strategien zu haben, um Ihre wichtigen Daten zu schützen.