Ein abstürzender Computer ist frustrierend, aber wenn selbst der abgesicherte Modus versagt, geraten viele Nutzer in Panik. Keine Sorge! Auch wenn es sich nach einem schwerwiegenden Problem anfühlt, gibt es verschiedene Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihren Windows 10 oder Windows 11 Computer wieder zum Laufen zu bringen. Dieser Artikel führt Sie durch acht effektive Lösungen, die Ihnen helfen, die Stabilität Ihres Systems wiederherzustellen – auch wenn der abgesicherte Modus nicht funktioniert.
Was bedeutet es, wenn der abgesicherte Modus abstürzt?
Der abgesicherte Modus ist eine abgespeckte Version von Windows, die nur mit den grundlegendsten Treibern und Diensten startet. Er ist ein wertvolles Werkzeug zur Fehlerbehebung, da er es ermöglicht, Probleme zu isolieren, die durch inkompatible Software, defekte Treiber oder Malware verursacht werden. Wenn der abgesicherte Modus abstürzt, deutet dies darauf hin, dass das Problem tiefer liegt und möglicherweise durch beschädigte Systemdateien, Hardwarefehler oder schwerwiegende Malware-Infektionen verursacht wird.
Bevor Sie beginnen: Grundlegende Schritte zur Fehlerbehebung
Bevor Sie zu den fortgeschrittenen Lösungen übergehen, sollten Sie einige grundlegende Schritte zur Fehlerbehebung ausprobieren:
- Führen Sie einen Neustart durch: Manchmal kann ein einfacher Neustart kleinere Probleme beheben. Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, schadet es nicht, es zu versuchen.
- Überprüfen Sie Ihre Hardware-Verbindungen: Stellen Sie sicher, dass alle Kabel (Stromversorgung, Monitor, Tastatur, Maus) fest verbunden sind. Lose Verbindungen können zu unerwarteten Abstürzen führen.
- Entfernen Sie kürzlich installierte Hardware: Wenn das Problem nach der Installation neuer Hardware aufgetreten ist, entfernen Sie diese, um zu sehen, ob dies das Problem behebt.
8 Lösungen, um Windows 10/11 wieder zu stabilisieren
Wenn die grundlegenden Schritte das Problem nicht lösen, probieren Sie die folgenden Lösungen aus:
1. Systemwiederherstellung über die erweiterte Startoptionen
Die Systemwiederherstellung ist eine Funktion, mit der Sie Ihren Computer auf einen früheren Zeitpunkt zurücksetzen können, an dem er ordnungsgemäß funktioniert hat. Dies kann hilfreich sein, wenn das Problem durch eine kürzlich durchgeführte Softwareinstallation oder eine Konfigurationsänderung verursacht wurde.
- Starten Sie Ihren Computer mehrmals zwangsweise neu (durch Drücken und Halten des Power-Buttons), bis das Menü „Automatische Reparatur” angezeigt wird.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen”.
- Wählen Sie „Problembehandlung”.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen” erneut.
- Wählen Sie „Systemwiederherstellung”.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um einen Wiederherstellungspunkt auszuwählen und den Wiederherstellungsprozess zu starten.
2. Starthilfe verwenden
Die Starthilfe ist ein integriertes Tool, das versucht, Probleme zu beheben, die das Starten von Windows verhindern. Sie kann beschädigte Systemdateien oder Boot-Konfigurationsprobleme reparieren.
- Starten Sie Ihren Computer mehrmals zwangsweise neu, bis das Menü „Automatische Reparatur” angezeigt wird.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen”.
- Wählen Sie „Problembehandlung”.
- Wählen Sie „Starthilfe”.
- Warten Sie, bis der Starthilfe-Prozess abgeschlossen ist.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
3. Befehlszeile im Wiederherstellungsmodus nutzen (SFC und CHKDSK)
Die Befehlszeile im Wiederherstellungsmodus ermöglicht Ihnen, leistungsstarke Systemreparatur-Tools auszuführen.
- Starten Sie Ihren Computer mehrmals zwangsweise neu, bis das Menü „Automatische Reparatur” angezeigt wird.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen”.
- Wählen Sie „Problembehandlung”.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen” erneut.
- Wählen Sie „Eingabeaufforderung”.
- Geben Sie den Befehl `sfc /scannow` ein und drücken Sie die Eingabetaste. Dieser Befehl scannt und repariert beschädigte Systemdateien.
- Nachdem SFC abgeschlossen ist, geben Sie den Befehl `chkdsk /f /r C:` ein und drücken Sie die Eingabetaste (ersetzen Sie C: durch den Laufwerksbuchstaben Ihrer Windows-Installation, falls erforderlich). Dieser Befehl scannt und repariert Fehler auf Ihrer Festplatte. Bestätigen Sie mit ‘Y’, dass CHKDSK beim nächsten Neustart ausgeführt werden soll.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
4. Treiber im abgesicherten Modus mit Eingabeaufforderung deinstallieren
Auch wenn der normale abgesicherte Modus abstürzt, können Sie den abgesicherten Modus mit Eingabeaufforderung versuchen. Von dort aus können Sie problematische Treiber deinstallieren.
- Starten Sie Ihren Computer mehrmals zwangsweise neu, bis das Menü „Automatische Reparatur” angezeigt wird.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen”.
- Wählen Sie „Problembehandlung”.
- Wählen Sie „Erweiterte Optionen” erneut.
- Wählen Sie „Starteinstellungen”.
- Drücken Sie die Taste 4 oder F4, um den „Abgesicherten Modus aktivieren” oder die Taste 5 oder F5, um den „Abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern aktivieren” zu wählen. Falls diese Optionen nicht funktionieren, wählen Sie 6 oder F6 für „Abgesicherter Modus mit Eingabeaufforderung”.
- Sobald die Eingabeaufforderung geöffnet ist, geben Sie `devmgmt.msc` ein und drücken Sie die Eingabetaste, um den Geräte-Manager zu öffnen.
- Identifizieren Sie problematische Treiber (meist mit einem gelben Ausrufezeichen gekennzeichnet).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Treiber und wählen Sie „Gerät deinstallieren”.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
5. Malware-Scan außerhalb von Windows
Eine schwerwiegende Malware-Infektion kann das System so destabilisieren, dass selbst der abgesicherte Modus abstürzt. Verwenden Sie ein bootfähiges Antiviren-Tool, um Ihren Computer außerhalb von Windows zu scannen.
- Laden Sie ein bootfähiges Antiviren-Tool (z. B. Kaspersky Rescue Disk, Bitdefender Rescue Environment) von der Website des Anbieters herunter.
- Erstellen Sie ein bootfähiges Medium (USB-Stick oder CD/DVD) mit dem heruntergeladenen Image.
- Starten Sie Ihren Computer vom bootfähigen Medium.
- Folgen Sie den Anweisungen des Antiviren-Tools, um einen vollständigen Systemscan durchzuführen.
- Entfernen Sie gefundene Malware.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
6. BIOS/UEFI-Update
Ein veraltetes BIOS/UEFI kann zu Inkompatibilitäten und Instabilität führen. Suchen Sie auf der Website des Motherboard-Herstellers nach Updates und installieren Sie diese gemäß den Anweisungen.
Wichtig: Ein fehlerhaftes BIOS/UEFI-Update kann Ihren Computer unbrauchbar machen. Seien Sie extrem vorsichtig und befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau.
7. Hardware-Tests durchführen
Hardwarefehler können Abstürze verursachen, auch im abgesicherten Modus. Führen Sie Diagnosetests für Ihre Hauptkomponenten durch:
- Arbeitsspeicher (RAM): Verwenden Sie das Windows Memory Diagnostic Tool oder ein Tool wie Memtest86+ um Ihren Arbeitsspeicher auf Fehler zu testen.
- Festplatte/SSD: Verwenden Sie das Tool des Herstellers oder ein SMART-Tool um den Zustand Ihrer Festplatte/SSD zu überprüfen.
- Grafikkarte: Überprüfen Sie die Temperatur und Stabilität Ihrer Grafikkarte mit einem Stresstest-Tool.
8. Windows neu installieren
Wenn alle anderen Lösungen fehlschlagen, ist die Neuinstallation von Windows möglicherweise die einzige Option. Dies löscht alle Daten auf Ihrer Festplatte, daher ist es wichtig, zuvor ein Backup Ihrer wichtigen Dateien zu erstellen (falls möglich).
- Laden Sie das Media Creation Tool von der Microsoft-Website herunter.
- Erstellen Sie ein bootfähiges Installationsmedium (USB-Stick oder DVD).
- Starten Sie Ihren Computer vom Installationsmedium.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um Windows neu zu installieren.
Fazit
Ein abstürzender abgesicherter Modus deutet auf ein ernstes Problem hin, ist aber nicht unbedingt das Ende. Mit den oben genannten Lösungen können Sie die Stabilität Ihres Windows 10/11-Systems schrittweise wiederherstellen. Beginnen Sie mit den einfachsten Schritten und arbeiten Sie sich zu den komplexeren vor. Denken Sie daran, dass Datensicherung der Schlüssel ist, besonders wenn Sie eine Neuinstallation von Windows in Betracht ziehen. Viel Glück!