Ein bluescreen, merkwürdiges Verhalten von Programmen oder allgemeine Instabilität – es gibt viele Anzeichen dafür, dass etwas mit Ihrem Windows-Betriebssystem nicht stimmt. Manchmal, wenn diese Probleme auftreten, wird Ihnen die Fehlermeldung „Der Windows-Ressourcenschutz hat beschädigte Dateien gefunden, konnte aber einige der Dateien nicht reparieren” angezeigt. Das kann beunruhigend sein, aber keine Panik! Dieser Artikel erklärt, was diese Meldung bedeutet, warum sie auftritt und wie Sie Ihr System wieder in Ordnung bringen, auch wenn Windows selbst scheitert.
Was bedeutet die Meldung „Der Windows-Ressourcenschutz hat beschädigte Dateien gefunden”?
Der Windows-Ressourcenschutz (WRP), oft in Verbindung mit dem System File Checker (SFC) verwendet, ist ein Tool, das integraler Bestandteil von Windows ist. Sein Hauptzweck ist es, wichtige Systemdateien zu schützen. Es funktioniert, indem es diese Dateien auf Beschädigungen oder unerwünschte Änderungen überprüft. Wenn es ein Problem findet, versucht es, die beschädigte Datei durch eine bekannte, funktionierende Version aus dem Komponentenstore (auch als „WinSxS”-Ordner bekannt) zu ersetzen. Wenn Sie also diese Fehlermeldung sehen, bedeutet das, dass SFC Beschädigungen in Ihren Systemdateien gefunden hat, aber aus irgendeinem Grund nicht alle beheben konnte.
Warum kann Windows die beschädigten Dateien nicht reparieren?
Es gibt mehrere Gründe, warum der SFC-Scan scheitern kann, selbst wenn er Beschädigungen findet:
- Beschädigter Komponentenstore: Der Komponentenstore selbst, die Quelle für die „guten” Dateien, kann beschädigt sein. Wenn die Quelle fehlerhaft ist, kann SFC die beschädigten Dateien nicht korrekt ersetzen.
- Zugriffsbeschränkungen: Manchmal kann SFC nicht auf die beschädigte Datei zugreifen, um sie zu ersetzen, entweder aufgrund von Dateiberechtigungen oder weil die Datei von einem anderen Prozess verwendet wird.
- Tieferliegende Hardwareprobleme: Obwohl seltener, können Hardwarefehler, insbesondere solche, die den Speicher (RAM) oder die Festplatte (HDD/SSD) betreffen, zu Dateibeschädigungen führen und die Fähigkeit von SFC beeinträchtigen, diese zu beheben.
- Malware-Infektionen: Einige Arten von Malware können Systemdateien beschädigen oder sogar den SFC-Prozess selbst beeinträchtigen.
- Inkompatible Software: Gelegentlich kann inkompatible oder schlecht geschriebene Software Systemdateien beschädigen, was zu Fehlern und der Notwendigkeit der Reparatur führt.
Wie repariert man beschädigte Systemdateien, wenn SFC scheitert?
Hier sind mehrere Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihr System zu reparieren, wenn der Windows-Ressourcenschutz (SFC) die beschädigten Dateien nicht reparieren kann. Es ist ratsam, diese in der Reihenfolge auszuprobieren, da die einfacheren Lösungen zuerst in Betracht gezogen werden sollten.
1. Neustart Ihres Computers
Manchmal ist ein einfacher Neustart alles, was nötig ist. Ein Neustart kann Prozesse beenden, die möglicherweise Dateien blockieren, und ermöglicht es SFC, beim nächsten Ausführen erfolgreich zu sein.
2. SFC im abgesicherten Modus ausführen
Der abgesicherte Modus startet Windows mit einer minimalen Anzahl von Treibern und Diensten. Dies kann verhindern, dass Softwarekonflikte den SFC-Scan behindern. So starten Sie im abgesicherten Modus:
- Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen-App zu öffnen.
- Klicken Sie auf „Update & Sicherheit” > „Wiederherstellung”.
- Unter „Erweiterter Start” klicken Sie auf „Jetzt neu starten”.
- Nach dem Neustart wähle Sie „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Starteinstellungen” > „Neu starten”.
- Drücken Sie die Taste „4” oder „F4”, um den abgesicherten Modus zu aktivieren.
- Sobald Sie sich im abgesicherten Modus befinden, öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (siehe unten) und führen Sie
sfc /scannowaus.
3. DISM verwenden (Deployment Image Servicing and Management)
DISM (Deployment Image Servicing and Management) ist ein leistungsstarkes Tool, das zum Reparieren des Windows-Images verwendet werden kann, einschließlich des Komponentenstores. Bevor Sie SFC erneut ausführen, ist es eine gute Idee, DISM zu verwenden, um sicherzustellen, dass das Image, das SFC verwendet, sauber ist.
So verwenden Sie DISM:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Suchen Sie dazu im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth - DISM stellt dann über Windows Update (oder eine von Ihnen angegebene Quelle) die für die Reparatur des Image erforderlichen Dateien herunter. Dieser Vorgang kann einige Zeit dauern.
- Nachdem DISM abgeschlossen ist, führen Sie
sfc /scannowerneut aus.
4. Windows Update durchführen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows-System auf dem neuesten Stand ist. Windows Updates enthalten oft Fehlerbehebungen und Verbesserungen, die möglicherweise die beschädigten Dateien beheben oder die Ursache beheben können, die zu ihrer Beschädigung geführt hat. Gehen Sie zu Einstellungen -> Update & Sicherheit -> Windows Update und klicken Sie auf „Nach Updates suchen”.
5. CHKDSK ausführen (Check Disk)
CHKDSK (Check Disk) ist ein Dienstprogramm, das Ihre Festplatte auf Fehler überprüft. Dateisystemfehler können zu Dateibeschädigungen führen. So führen Sie CHKDSK aus:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
chkdsk /f /r C:
(Ersetzen Sie „C:” durch den Laufwerksbuchstaben Ihres Windows-Installationslaufwerks, falls erforderlich). - Sie werden aufgefordert, den Neustart des Systems zu planen, damit CHKDSK ausgeführt werden kann. Geben Sie „J” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Starten Sie Ihren Computer neu. CHKDSK wird während des Startvorgangs ausgeführt und kann einige Zeit dauern.
6. Systemwiederherstellung verwenden
Die Systemwiederherstellung ermöglicht es Ihnen, Ihren Computer in einen früheren Zustand zurückzuversetzen. Wenn das Problem erst kürzlich aufgetreten ist, können Sie Ihren Computer in einen Zustand zurückversetzen, in dem er ordnungsgemäß funktioniert hat. So verwenden Sie die Systemwiederherstellung:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und öffnen Sie es.
- Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…”.
- Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt von vor dem Auftreten des Problems.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um die Wiederherstellung abzuschließen.
Achtung: Die Systemwiederherstellung entfernt alle Programme und Treiber, die nach dem gewählten Wiederherstellungspunkt installiert wurden. Ihre persönlichen Dateien sind davon in der Regel nicht betroffen.
7. In-Place Upgrade durchführen
Ein In-Place Upgrade installiert Windows im Wesentlichen neu, wobei Ihre persönlichen Dateien, Einstellungen und Anwendungen erhalten bleiben. Dies kann eine gute Option sein, wenn andere Methoden fehlschlagen, da sie das Betriebssystem auffrischt, ohne dass Sie alles von Grund auf neu installieren müssen.
- Laden Sie das Media Creation Tool von der Microsoft-Website herunter.
- Führen Sie das Tool aus und wählen Sie „Diesen PC jetzt aktualisieren”.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option wählen, Ihre persönlichen Dateien und Apps zu behalten.
8. Auf Malware prüfen
Führen Sie einen vollständigen Malware-Scan mit einem zuverlässigen Antivirenprogramm durch. Malware kann Systemdateien beschädigen und die Reparatur verhindern.
9. RAM testen
Wie bereits erwähnt, können fehlerhafte RAM-Module zu Dateibeschädigungen führen. Sie können Ihren RAM mit dem Windows Memory Diagnostic Tool testen:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Windows Memory Diagnostic” und öffnen Sie es.
- Wählen Sie „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen”.
- Ihr Computer wird neu gestartet und ein Speichertest durchgeführt.
10. Windows zurücksetzen
Als letzte Option können Sie in Erwägung ziehen, Windows zurückzusetzen. Dadurch wird Ihr Computer in den Auslieferungszustand zurückversetzt. Sie haben die Möglichkeit, Ihre persönlichen Dateien zu behalten oder zu entfernen. Es wird dringend empfohlen, Ihre wichtigen Daten zu sichern, bevor Sie diese Option verwenden.
- Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen-App zu öffnen.
- Klicken Sie auf „Update & Sicherheit” > „Wiederherstellung”.
- Unter „Diesen PC zurücksetzen” klicken Sie auf „Los geht’s”.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.
11. Neuinstallation von Windows
Wenn alles andere fehlschlägt, ist eine saubere Neuinstallation von Windows die letzte Möglichkeit. Dadurch werden alle Daten von Ihrer Festplatte gelöscht und Windows von Grund auf neu installiert. Sichern Sie unbedingt alle wichtigen Daten, bevor Sie fortfahren. Sie benötigen ein bootfähiges USB-Laufwerk oder eine DVD mit der Windows-Installationsdatei.
Fazit
Die Fehlermeldung „Der Windows-Ressourcenschutz hat beschädigte Dateien gefunden” kann beunruhigend sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, Ihr System zu reparieren. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen, können Sie hoffentlich die beschädigten Dateien beheben und Ihr Windows-System wieder in einen stabilen und funktionierenden Zustand versetzen. Denken Sie daran, bei kritischen Operationen immer Ihre Daten zu sichern. Viel Glück!