Der Umstieg auf eine neue Betriebssystemversion ist für viele von uns immer wieder ein aufregendes Ereignis. Windows 11 verspricht mit seinem frischen Design, verbesserter Leistung und neuen Features eine noch intuitivere und produktivere Erfahrung. Doch der Weg von Windows 10 zu Windows 11 ist nicht immer ganz reibungslos. Viele Nutzer stoßen während des Upgrade-Prozesses auf Hürden, und einer der hartnäckigsten Stolpersteine ist der berüchtigte Updatefehler 0x80073701. Diese Fehlermeldung kann frustrierend sein und den Eindruck erwecken, dass ein Upgrade unmöglich ist. Aber keine Sorge: In diesem detaillierten Leitfaden zeigen wir Ihnen, dass ein Upgrade auf Windows 11 trotz dieses Fehlers keineswegs aussichtslos ist. Mit den richtigen Schritten und ein wenig Geduld können Sie die Update-Hürde überwinden und die Vorzüge von Windows 11 genießen.
Wir werden uns eingehend mit der Bedeutung des Fehlers 0x80073701 befassen, die zugrundeliegenden Ursachen analysieren und Ihnen dann eine Reihe bewährter Lösungsansätze präsentieren, die von einfachen Checks bis hin zu fortgeschrittenen Reparaturmethoden reichen. Unser Ziel ist es, Ihnen einen umfassenden Plan an die Hand zu geben, damit Sie Ihr System erfolgreich auf Windows 11 aktualisieren können.
Was steckt hinter dem Updatefehler 0x80073701?
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig zu verstehen, was der Fehlercode 0x80073701 eigentlich bedeutet. Dieser Fehler tritt typischerweise auf, wenn das Windows-System beschädigte oder fehlende Komponentenspeicher-Dateien (Component Store) enthält. Der Komponentenspeicher ist ein kritischer Bereich, in dem Windows alle für Updates, Installationen und Systemfunktionen benötigten Komponenten und Manifeste verwaltet. Ist dieser Speicher beschädigt, kann Windows die notwendigen Dateien für ein Upgrade oder ein reguläres Update nicht korrekt bereitstellen oder verarbeiten, was zum Abbruch des Vorgangs mit eben diesem Fehler führt.
Die Ursachen für eine Beschädigung des Komponentenspeichers können vielfältig sein:
- Fehlgeschlagene Updates: Frühere, unvollständige oder fehlerhafte Windows-Updates können zu Inkonsistenzen im Komponentenspeicher führen.
- Systemdateien-Korruption: Malware, fehlerhafte Treiber, unsachgemäßes Herunterfahren des Systems oder Festplattenfehler können die Integrität von Systemdateien, einschließlich jener des Komponentenspeichers, beeinträchtigen.
- Drittanbieter-Software: Manchmal können schlecht programmierte Programme oder aggressive Optimierungstools unbeabsichtigt Systemdateien modifizieren oder löschen, die für den Update-Prozess entscheidend sind.
Kurz gesagt: Der Fehler 0x80073701 signalisiert ein Problem mit der „Gesundheit“ Ihres aktuellen Windows 10 Systems, das behoben werden muss, bevor ein reibungsloser Übergang zu Windows 11 möglich ist.
Vorbereitung ist alles: Wichtige Checks vor der Fehlerbehebung
Bevor Sie direkt in die Fehlerbehebung eintauchen, gibt es einige grundlegende Schritte und Überprüfungen, die Sie durchführen sollten. Diese können nicht nur die Chancen auf einen erfolgreichen Upgrade erhöhen, sondern auch potenzielle Datenverluste verhindern.
1. Kompatibilität prüfen: Sind Sie überhaupt bereit für Windows 11?
Windows 11 hat strengere Hardware-Anforderungen als Windows 10. Stellen Sie sicher, dass Ihr PC die Mindestanforderungen erfüllt:
- Prozessor: 1 GHz oder schneller mit 2 oder mehr Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor oder SoC (System on a Chip).
- RAM: 4 GB.
- Speicher: 64 GB oder größer.
- Systemfirmware: UEFI, Secure Boot-fähig.
- TPM: Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0.
- Grafikkarte: Kompatibel mit DirectX 12 oder höher mit WDDM 2.0-Treiber.
- Display: High Definition (720p) Display, das größer als 9 Zoll diagonal ist, 8 Bits pro Farbkanal.
Verwenden Sie die PC-Integritätsprüfung (PC Health Check App) von Microsoft, um die Kompatibilität Ihres Systems zu überprüfen. Diese ist oft der erste und wichtigste Schritt. Wenn Ihr System hier bereits scheitert, müssen diese Punkte zuerst angegangen werden (z.B. TPM 2.0 im BIOS/UEFI aktivieren).
2. Daten sichern – Eine absolute Notwendigkeit!
Bevor Sie größere Systemänderungen vornehmen, ist ein vollständiges Backup Ihrer wichtigen Daten unerlässlich. Egal, welche Methode Sie wählen, es besteht immer ein geringes Restrisiko, dass etwas schiefgeht und Daten verloren gehen könnten. Sichern Sie Ihre Dokumente, Bilder, Videos und alle anderen wichtigen Dateien auf einer externen Festplatte, einem USB-Stick oder in einem Cloud-Dienst.
3. Ausreichend Speicherplatz
Stellen Sie sicher, dass auf Ihrer Systemfestplatte (normalerweise C:) mindestens 30-40 GB freier Speicherplatz für das Upgrade zur Verfügung stehen.
4. Stabile Internetverbindung
Ein Upgrade auf Windows 11 erfordert den Download großer Dateien. Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist daher von Vorteil.
5. Temporäre Deaktivierung von Antivirensoftware
Manchmal können Antivirenprogramme von Drittanbietern oder Firewalls den Update-Prozess stören. Deaktivieren Sie diese vorübergehend, um mögliche Konflikte auszuschließen.
Fehlerbehebung für 0x80073701 – Schritt für Schritt
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, können wir uns nun der direkten Behebung des Fehlers 0x80073701 widmen.
1. Windows Update-Problembehandlung ausführen
Dies ist der einfachste und oft erste Schritt. Windows 10 verfügt über eine integrierte Problembehandlung, die häufige Update-Fehler automatisch erkennt und behebt.
- Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
- Gehen Sie zu Update und Sicherheit > Problembehandlung.
- Klicken Sie auf Zusätzliche Problembehandlungen.
- Wählen Sie Windows Update aus und klicken Sie auf Problembehandlung ausführen.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm und starten Sie den PC gegebenenfalls neu.
2. Systemdateien auf Beschädigungen prüfen (SFC-Scan)
Der System File Checker (SFC) ist ein leistungsstarkes Befehlszeilen-Tool, das Windows-Systemdateien scannt und beschädigte oder fehlende Dateien durch korrekte Versionen ersetzt.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Geben Sie „cmd” in die Windows-Suche ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Der Scan kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Lassen Sie ihn vollständig durchlaufen.
- Nach Abschluss des Scans erhalten Sie eine Meldung. Wenn Fehler behoben wurden, starten Sie den PC neu und versuchen Sie das Upgrade erneut.
3. Den Windows-Komponentenspeicher reparieren (DISM-Tool)
Wenn der SFC-Scan das Problem nicht vollständig beheben konnte, deutet dies oft auf eine tiefere Beschädigung des Komponentenspeichers hin. Hier kommt das Deployment Image Servicing and Management (DISM) Tool ins Spiel. Es ist effektiver bei der Reparatur des Komponentenspeichers, aus dem SFC seine Dateien bezieht.
- Öffnen Sie erneut die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Führen Sie nacheinander die folgenden Befehle aus. Drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste und warten Sie, bis der Vorgang abgeschlossen ist, bevor Sie den nächsten Befehl eingeben.
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth(Prüft, ob eine Beschädigung vorliegt)DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth(Führt einen ausführlicheren Scan durch)DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth(Repariert den Komponentenspeicher)- Dieser letzte Befehl kann länger dauern und erfordert möglicherweise eine Internetverbindung, um fehlerhafte Dateien von den Microsoft-Servern herunterzuladen.
- Nachdem alle Befehle erfolgreich ausgeführt wurden, starten Sie den PC neu.
- Führen Sie anschließend vorsichtshalber noch einmal
sfc /scannowaus, um sicherzustellen, dass keine weiteren Systemdateien beschädigt sind.
4. Windows Update-Komponenten manuell zurücksetzen
Wenn die automatischen Tools versagen, kann ein manuelles Zurücksetzen der Windows Update-Komponenten helfen. Dies löscht den Update-Cache und zwingt Windows, alles neu herunterzuladen und zu initialisieren.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Stoppen Sie die benötigten Dienste:
net stop wuauservnet stop cryptSvcnet stop bitsnet stop msiserver
- Löschen Sie den Inhalt des SoftwareDistribution-Ordners und des catroot2-Ordners. Diese Ordner enthalten temporäre Update-Dateien und Manifeste.
ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.oldren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old
Hinweis: Falls die Umbenennung fehlschlägt, stellen Sie sicher, dass die Dienste wirklich gestoppt sind oder starten Sie den PC neu und versuchen Sie es erneut.
- Starten Sie die Dienste neu:
net start wuauservnet start cryptSvcnet start bitsnet start msiserver
- Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie den PC neu. Versuchen Sie anschließend das Upgrade auf Windows 11 erneut.
5. In-Place Upgrade / Reparaturinstallation für Windows 10
Falls die oben genannten Schritte den Fehler 0x80073701 nicht beheben konnten, deutet dies auf eine tiefgreifendere Beschädigung des aktuellen Windows 10 Systems hin. Eine Reparaturinstallation (oder In-Place Upgrade) von Windows 10 kann hier Wunder wirken. Dabei wird Windows 10 mit einer frischen Installation über das bestehende System installiert, wobei persönliche Dateien, Einstellungen und installierte Programme erhalten bleiben. Dies behebt in der Regel alle zugrundeliegenden Systembeschädigungen und schafft eine saubere Basis für das Windows 11 Upgrade.
- Laden Sie das Windows 10 Media Creation Tool von der offiziellen Microsoft-Website herunter.
- Führen Sie das Tool aus und wählen Sie die Option „Installationsmedien für einen anderen PC erstellen”.
- Wählen Sie die Sprache, Edition und Architektur (64-Bit) aus.
- Wählen Sie „ISO-Datei” und speichern Sie sie an einem Ort auf Ihrer Festplatte.
- Nach dem Download klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ISO-Datei und wählen Sie „Bereitstellen”. Dadurch wird die ISO als virtuelles Laufwerk gemountet.
- Öffnen Sie das bereitgestellte Laufwerk und führen Sie die Datei
setup.exeaus. - Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Wählen Sie die Option, Ihre persönlichen Dateien und Apps zu behalten.
- Der Vorgang wird einige Zeit in Anspruch nehmen und Ihr PC wird mehrmals neu starten.
- Sobald die Reparaturinstallation abgeschlossen ist, sollte Ihr Windows 10 System wieder in einwandfreiem Zustand sein. Versuchen Sie nun, das Upgrade auf Windows 11 erneut durchzuführen.
Den Sprung wagen: Upgrade auf Windows 11 nach Fehlerbehebung
Nachdem Sie die Fehler 0x80073701 behoben haben, stehen Ihnen mehrere Wege offen, um auf Windows 11 zu aktualisieren. Wir empfehlen die folgenden Methoden, die sich als besonders zuverlässig erwiesen haben.
1. Windows 11 Installationsassistent
Dies ist die einfachste Methode, wenn Ihr System nun stabil ist. Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website und laden Sie den Windows 11 Installationsassistenten herunter. Führen Sie ihn aus und folgen Sie den Anweisungen. Dieses Tool führt Sie Schritt für Schritt durch den Upgrade-Prozess und kümmert sich um den Download und die Installation.
2. Media Creation Tool für Windows 11 (Empfohlen)
Ähnlich wie bei Windows 10 ist das Media Creation Tool auch für Windows 11 eine ausgezeichnete Wahl, insbesondere wenn der Installationsassistent Probleme bereitet oder Sie eine frischere Installation wünschen. Diese Methode ist oft robuster, da sie eine neue Satz von Installationsdateien verwendet, die eventuelle verbliebene kleine Fehler im alten System umgehen können.
- Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website für Windows 11 und laden Sie das Media Creation Tool herunter.
- Führen Sie das Tool aus.
- Akzeptieren Sie die Lizenzbedingungen.
- Wählen Sie „Upgrade this PC now” (Diesen PC jetzt aktualisieren), wenn Sie direkt von Windows 10 aus upgraden möchten und alle Ihre Dateien und Apps behalten wollen. Alternativ können Sie „Installationsmedien (USB-Flash-Laufwerk, DVD oder ISO-Datei) für einen anderen PC erstellen” wählen, um eine ISO-Datei oder einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen.
- Wenn Sie eine ISO-Datei erstellt haben: Mounten Sie die ISO-Datei (Rechtsklick > Bereitstellen) und führen Sie dann die Datei
setup.exeaus, um das Upgrade zu starten. Dies ist die bevorzugte Methode, da sie die robusteste In-Place-Upgrade-Erfahrung bietet, während Ihre Daten und Anwendungen erhalten bleiben. - Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option wählen, Ihre persönlichen Dateien und Anwendungen zu behalten.
3. Saubere Neuinstallation (als letzte Option)
Sollten alle Stricke reißen und die Update-Probleme trotz aller Bemühungen bestehen bleiben, könnte eine saubere Neuinstallation von Windows 11 die ultimative Lösung sein. Diese Methode ist radikaler, da sie das gesamte Laufwerk formatiert und Windows 11 von Grund auf neu installiert. Der Vorteil ist ein absolut sauberes System ohne jegliche Altlasten oder Fehler aus der vorherigen Installation. Der Nachteil ist der Verlust aller Daten und Programme, die nicht gesichert wurden, und der Zeitaufwand für die Neuinstallation aller Anwendungen.
- Erstellen Sie mit dem Windows 11 Media Creation Tool einen bootfähigen USB-Stick.
- Sichern Sie alle Ihre wichtigen Daten.
- Starten Sie Ihren PC vom USB-Stick (möglicherweise müssen Sie die Bootreihenfolge im BIOS/UEFI ändern).
- Folgen Sie den Anweisungen des Installationsprogramms. Wählen Sie bei der Auswahl des Installationstyps „Benutzerdefiniert: Nur Windows installieren (erweitert)”.
- Löschen Sie alle Partitionen auf Ihrer Systemfestplatte (C:) und erstellen Sie neue, oder wählen Sie einfach den nicht zugewiesenen Speicherplatz aus und lassen Sie Windows die Partitionen automatisch erstellen.
- Fahren Sie mit der Installation fort.
Nach dem Upgrade: Was ist zu tun?
Herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, sollte Windows 11 erfolgreich auf Ihrem PC installiert sein. Doch die Arbeit ist noch nicht ganz getan:
- Treiber aktualisieren: Überprüfen Sie im Geräte-Manager und auf den Websites Ihrer Hardwarehersteller, ob alle Treiber auf dem neuesten Stand sind. Windows 11 bringt zwar generische Treiber mit, aber spezifische Treiber sorgen für optimale Leistung.
- Windows Update durchführen: Suchen Sie sofort nach den neuesten Updates für Windows 11, um sicherzustellen, dass Ihr System vollständig gepatcht ist.
- Software-Kompatibilität prüfen: Testen Sie Ihre wichtigsten Anwendungen. Die meisten Windows 10-Programme laufen auch unter Windows 11 reibungslos, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
- Backup erneuern: Da Ihr System nun auf Windows 11 läuft, ist es eine gute Idee, ein neues Vollbackup zu erstellen.
Fazit: Ein Update ist möglich!
Der Updatefehler 0x80073701 mag auf den ersten Blick entmutigend wirken, doch wie wir gesehen haben, ist er ein lösbares Problem. Er ist ein Indikator dafür, dass Ihr Windows 10-System eine kleine Auffrischung benötigt, bevor es den Sprung in die neue Generation wagen kann. Mit den hier beschriebenen Schritten – von der Reparatur des Komponentenspeichers mit SFC und DISM bis hin zu einer möglichen Reparaturinstallation von Windows 10 – können Sie die Hürden überwinden.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Geduld und der systematischen Fehlerbehebung. Beginnen Sie immer mit den einfacheren Lösungen und arbeiten Sie sich bei Bedarf zu den komplexeren vor. Und denken Sie immer daran: Ein Backup Ihrer Daten ist der wichtigste Schritt, egal welchen Weg Sie wählen. Mit einer soliden Vorbereitung und den richtigen Tools steht Ihrem Upgrade auf Windows 11 nichts mehr im Wege. Genießen Sie die verbesserte Leistung und die frischen Funktionen des neuen Betriebssystems!