Jeder Windows-Nutzer kennt ihn, jeder Windows-Nutzer fürchtet ihn: Den Blue Screen of Death (BSOD), auch bekannt als blauer Bildschirm des Todes. Und wenn er nach einem Windows Update auftritt, ist der Schrecken oft noch größer. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie diesen Albtraum beheben und Ihr System wieder zum Laufen bringen.
Warum erscheint der BSOD nach einem Windows Update?
Bevor wir uns der Fehlerbehebung widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum ein Bluescreen nach einem Update überhaupt auftritt. Die häufigsten Ursachen sind:
- Inkompatible Treiber: Windows Updates können Treiber aktualisieren, die mit Ihrer Hardware inkompatibel sind. Dies ist die häufigste Ursache.
- Beschädigte Update-Dateien: Während des Update-Prozesses können Dateien beschädigt werden, was zu Systeminstabilität führt.
- Software-Konflikte: Neue Updates können mit bestehender Software auf Ihrem System in Konflikt geraten.
- Hardware-Probleme: Manchmal deckt ein Update latente Hardware-Probleme auf, die zuvor unbemerkt blieben.
- Fehlerhafte Registry-Einträge: Das Update kann fehlerhafte Registry-Einträge verursachen.
Erste Schritte: Ruhe bewahren und Informationen sammeln
Der BSOD ist beängstigend, aber Panik hilft nicht. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und die angezeigten Informationen zu notieren. Der Bildschirm enthält in der Regel einen Stopp-Code (z. B. „STOP: 0x0000007B”) und manchmal eine Fehlermeldung, die Hinweise auf die Ursache des Problems geben kann. Schreiben Sie diese Informationen auf, sie sind entscheidend für die Diagnose.
Die häufigsten Lösungsansätze: Von einfach bis komplex
Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen können, um den Bluescreen nach einem Windows Update zu beheben, beginnend mit den einfachsten und schnellsten:
1. Einfacher Neustart (wenn möglich)
Manchmal ist der BSOD nur ein temporäres Problem. Versuchen Sie, den Computer neu zu starten. In manchen Fällen behebt dies das Problem bereits. Wenn der Neustart normal verläuft, beobachten Sie das System sorgfältig, ob der Fehler erneut auftritt.
2. Windows im abgesicherten Modus starten
Der abgesicherte Modus startet Windows mit minimalen Treibern und Diensten. Wenn Sie im abgesicherten Modus starten können, deutet dies darauf hin, dass ein Treiber oder eine Software das Problem verursacht. So starten Sie im abgesicherten Modus:
- Starten Sie den Computer neu.
- Drücken Sie wiederholt die F8-Taste (oder Umschalt + F8) während des Startvorgangs, bevor das Windows-Logo erscheint. Achtung: Bei neueren Systemen kann es sein, dass Sie die Wiederherstellungsumgebung über ein ausgeschaltetes Herunterfahren (Erzwingen durch langes Drücken des Power-Buttons) einleiten müssen. Dies muss unter Umständen mehrfach erfolgen.
- Wählen Sie im Menü „Erweiterte Startoptionen” den abgesicherten Modus (oder den abgesicherten Modus mit Netzwerkunterstützung, wenn Sie Internet benötigen).
Wenn Sie im abgesicherten Modus starten können, fahren Sie mit den folgenden Schritten fort:
3. Treiber aktualisieren oder zurücksetzen (im abgesicherten Modus)
Da inkompatible Treiber eine häufige Ursache sind, ist dies ein wichtiger Schritt. Gehen Sie wie folgt vor:
- Drücken Sie die Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager”.
- Suchen Sie nach Geräten mit einem gelben Ausrufezeichen. Diese weisen auf Treiberprobleme hin.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das betreffende Gerät und wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
- Sie können entweder automatisch nach Treibern suchen lassen (Windows sucht dann online) oder einen bereits heruntergeladenen Treiber manuell installieren.
- Wenn ein Update nicht hilft, versuchen Sie, den Treiber zurückzusetzen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Gerät, wählen Sie „Eigenschaften”, dann den Reiter „Treiber” und klicken Sie auf „Vorheriger Treiber”.
4. Windows Update deinstallieren (im abgesicherten Modus)
Wenn Sie vermuten, dass das Windows Update selbst das Problem verursacht, können Sie es deinstallieren:
- Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
- Gehen Sie zu „Update und Sicherheit” und dann zu „Windows Update”.
- Klicken Sie auf „Updateverlauf anzeigen” und dann auf „Updates deinstallieren”.
- Suchen Sie das zuletzt installierte Update und deinstallieren Sie es.
- Starten Sie den Computer neu.
5. Systemwiederherstellung verwenden (im abgesicherten Modus)
Die Systemwiederherstellung versetzt Ihren Computer in einen früheren Zustand zurück. Dies ist nützlich, wenn das Problem kurz nach dem Update aufgetreten ist. So verwenden Sie die Systemwiederherstellung:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Systemwiederherstellung erstellen”.
- Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…”.
- Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der vor dem Zeitpunkt des Updates liegt.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.
6. SFC /SCANNOW ausführen (im abgesicherten Modus)
Der System File Checker (SFC) scannt Ihr System nach beschädigten Systemdateien und ersetzt sie. So führen Sie SFC aus:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist. Dies kann einige Zeit dauern.
- Starten Sie den Computer neu.
7. DISM ausführen (im abgesicherten Modus)
Das Deployment Image Servicing and Management (DISM) Tool kann verwendet werden, um das Windows-Image zu reparieren. So führen Sie DISM aus:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie die folgenden Befehle ein (einer nach dem anderen) und drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
- Warten Sie, bis die Befehle abgeschlossen sind. Dies kann einige Zeit dauern.
- Starten Sie den Computer neu.
8. Hardware-Diagnose durchführen
Wenn die oben genannten Schritte nicht helfen, könnte ein Hardware-Problem vorliegen. Führen Sie eine Hardware-Diagnose durch, um sicherzustellen, dass Ihre Festplatte, Ihr Arbeitsspeicher und andere Komponenten ordnungsgemäß funktionieren. Windows verfügt über integrierte Tools zur Speicherdiagnose. Manchmal sind aber auch Tools der Hardwarehersteller (z.B. Festplattenhersteller) hilfreich.
9. Windows zurücksetzen (als letzte Option)
Wenn nichts anderes funktioniert, ist das Zurücksetzen von Windows möglicherweise die letzte Option. Dabei werden alle Ihre Daten gelöscht, daher sollten Sie vorher ein Backup erstellen, falls möglich. So setzen Sie Windows zurück:
- Starten Sie den Computer neu und drücken Sie wiederholt die F8-Taste (oder Umschalt + F8) während des Startvorgangs (oder initiieren Sie die Wiederherstellungsumgebung über das erzwungene Herunterfahren wie oben beschrieben).
- Wählen Sie „Problembehandlung” und dann „Diesen PC zurücksetzen”.
- Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm. Sie können wählen, ob Sie Ihre Dateien behalten oder alles entfernen möchten.
Vorbeugung ist besser als Heilung
Um den Bluescreen nach einem Windows Update in Zukunft zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Regelmäßige Backups erstellen: Sichern Sie Ihre wichtigen Daten regelmäßig, damit Sie sie im Notfall wiederherstellen können.
- Treiber aktuell halten: Aktualisieren Sie Ihre Treiber regelmäßig, aber laden Sie sie nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter (z. B. von der Website des Herstellers).
- Kompatibilität prüfen: Bevor Sie ein großes Windows Update installieren, prüfen Sie, ob Ihre Hardware und Software kompatibel sind.
- Windows Update-Einstellungen anpassen: Konfigurieren Sie Windows Update so, dass Updates nicht automatisch installiert werden, sondern Sie vorher benachrichtigt werden. So haben Sie die Möglichkeit, das Update zu verschieben, bis andere Nutzer es bereits installiert haben und mögliche Probleme bekannt sind.
Der Bluescreen nach einem Windows Update ist zwar frustrierend, aber in den meisten Fällen behebbar. Mit den oben genannten Schritten können Sie das Problem diagnostizieren und beheben und Ihr System wieder zum Laufen bringen. Und denken Sie daran: Ruhe bewahren und systematisch vorgehen ist der Schlüssel zum Erfolg.