Das Update KB5001382 für Windows Server 2012 R2 hat bei vielen Administratoren für Kopfzerbrechen gesorgt. Nach der Installation dieses Updates scheint die Windows Server Sicherung (Windows Server Backup) nicht mehr korrekt zu funktionieren, was zu potenziell katastrophalen Datenverlusten führen kann. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie das Problem erkennen, die Ursachen verstehen und vor allem, wie Sie das Problem beheben und Ihre Sicherungen wieder zum Laufen bringen.
Was ist das Problem mit KB5001382 und der Windows Server Sicherung?
Nach der Installation von KB5001382 berichten viele Benutzer, dass die Windows Server Sicherung Fehler meldet oder gar nicht mehr startet. Die genauen Fehlermeldungen können variieren, aber häufig sieht man Fehler, die auf Probleme mit dem Volume Shadow Copy Service (VSS) oder Zugriffsrechte hinweisen. In manchen Fällen scheint die Sicherung einfach „hängen” zu bleiben, ohne Fortschritt anzuzeigen. Dies ist besonders kritisch, da Administratoren fälschlicherweise davon ausgehen könnten, dass ihre Sicherungen ordnungsgemäß laufen, während in Wirklichkeit keine aktuellen Backups erstellt werden.
Wie erkenne ich, ob ich betroffen bin?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um festzustellen, ob Ihr Windows Server 2012 R2 Server von diesem Problem betroffen ist:
- Überprüfen der Ereignisanzeige: Suchen Sie in der Ereignisanzeige nach Fehlermeldungen im Zusammenhang mit der Windows Server Sicherung (Windows Server Backup), VSS (Volume Shadow Copy Service) oder den Datenträger-Diensten. Achten Sie besonders auf Fehler, die kurz nach der Installation von KB5001382 aufgetreten sind.
- Testen der Sicherung: Führen Sie manuell eine Sicherung aus und beobachten Sie, ob sie erfolgreich abgeschlossen wird oder Fehler auftreten. Achten Sie dabei auf die Konsistenz der Sicherung.
- Überprüfen der Sicherungsberichte: Wenn Sie automatische Sicherungen konfiguriert haben, überprüfen Sie die zugehörigen Berichte, um sicherzustellen, dass die Sicherungen erfolgreich waren.
Warum verursacht KB5001382 dieses Problem?
Die genaue Ursache des Problems ist komplex und hängt wahrscheinlich mit Änderungen im Bereich der Sicherheitsrichtlinien oder Zugriffsrechte zusammen, die mit dem Update KB5001382 eingeführt wurden. Es scheint, dass das Update die Berechtigungen bestimmter Systemdienste, die für die Windows Server Sicherung und VSS erforderlich sind, beeinträchtigt. Dies führt dazu, dass diese Dienste nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren können, was wiederum zu Fehlern bei der Sicherung führt.
Der Workaround: So reparieren Sie die Windows Server Sicherung
Glücklicherweise gibt es einen bekannten Workaround, um das Problem zu beheben und Ihre Windows Server Sicherung wieder zum Laufen zu bringen. Der Workaround umfasst das Anpassen der Sicherheitsrichtlinien, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Dienste die korrekten Berechtigungen haben. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Öffnen Sie die Lokale Sicherheitsrichtlinie: Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie
secpol.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. - Navigieren Sie zu Lokale Richtlinien -> Zuweisung von Benutzerrechten: Im linken Navigationsbereich navigieren Sie zu „Lokale Richtlinien” und dann zu „Zuweisung von Benutzerrechten”.
- Fügen Sie das Dienstkonto „NT SERVICEALL SERVICES” zu den erforderlichen Rechten hinzu: Suchen Sie nach den folgenden Richtlinien und fügen Sie jeweils das Konto „NT SERVICEALL SERVICES” hinzu, falls es nicht bereits vorhanden ist:
- Das Betriebssystem als Teil des Trusted Computing Base ausführen: Doppelklicken Sie auf die Richtlinie, klicken Sie auf „Benutzer oder Gruppe hinzufügen”, geben Sie „NT SERVICEALL SERVICES” ein und klicken Sie auf „OK”.
- Eine Prozessspeichermenge sperren: Doppelklicken Sie auf die Richtlinie, klicken Sie auf „Benutzer oder Gruppe hinzufügen”, geben Sie „NT SERVICEALL SERVICES” ein und klicken Sie auf „OK”.
- Leistungsprotokolldateien sichern: Doppelklicken Sie auf die Richtlinie, klicken Sie auf „Benutzer oder Gruppe hinzufügen”, geben Sie „NT SERVICEALL SERVICES” ein und klicken Sie auf „OK”.
- Volume Wartung ausführen Aufgaben: Doppelklicken Sie auf die Richtlinie, klicken Sie auf „Benutzer oder Gruppe hinzufügen”, geben Sie „NT SERVICEALL SERVICES” ein und klicken Sie auf „OK”.
- Server neu starten: Nachdem Sie die Änderungen an den Sicherheitsrichtlinien vorgenommen haben, starten Sie den Server neu, damit die Änderungen wirksam werden.
- Testen Sie die Windows Server Sicherung: Führen Sie nach dem Neustart eine Test-Sicherung aus, um sicherzustellen, dass die Sicherung jetzt erfolgreich abgeschlossen wird.
Alternative Lösungen und Überlegungen
Obwohl der oben genannte Workaround für die meisten Benutzer funktionieren sollte, gibt es einige alternative Lösungen und Überlegungen, die Sie berücksichtigen sollten:
- Deinstallation von KB5001382: Als letzte Option können Sie das Update KB5001382 deinstallieren. Dies ist jedoch nur ratsam, wenn der Workaround nicht funktioniert und Sie dringend eine funktionierende Sicherung benötigen. Beachten Sie, dass die Deinstallation des Updates Sicherheitslücken verursachen kann, die durch das Update behoben wurden.
- Überprüfung der VSS-Konfiguration: Stellen Sie sicher, dass der VSS (Volume Shadow Copy Service) ordnungsgemäß konfiguriert ist und alle erforderlichen Writer stabil sind. Sie können dies mit dem Befehl
vssadmin list writersin der Eingabeaufforderung überprüfen. - Prüfen der Datenträger auf Fehler: Manchmal können Probleme mit den Datenträgern, die gesichert werden sollen, zu Fehlern bei der Windows Server Sicherung führen. Führen Sie eine Datenträgerprüfung (
chkdsk) aus, um sicherzustellen, dass keine Dateisystemfehler vorliegen. - Verwenden einer alternativen Backup-Lösung: Wenn Sie weiterhin Probleme mit der Windows Server Sicherung haben, sollten Sie die Verwendung einer alternativen Backup-Lösung in Betracht ziehen. Es gibt viele kommerzielle und Open-Source-Backup-Lösungen, die möglicherweise zuverlässiger sind.
Fazit
Das Update KB5001382 kann zu Problemen mit der Windows Server Sicherung unter Windows Server 2012 R2 führen. Durch das Anpassen der Sicherheitsrichtlinien, wie oben beschrieben, können Sie das Problem in der Regel beheben und Ihre Sicherungen wieder zum Laufen bringen. Es ist wichtig, die Sicherungen regelmäßig zu überwachen und zu testen, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und Sie im Falle eines Datenverlusts vorbereitet sind. Denken Sie daran, dass Datensicherung und -wiederherstellung ein kritischer Bestandteil der IT-Infrastruktur jedes Unternehmens sind.