Kabellose Tastaturen sind längst mehr als nur eine Notlösung. Sie bieten Flexibilität, einen cleaneren Schreibtisch und in vielen Fällen eine Performance, die mit kabelgebundenen Modellen mithalten kann. Razer, bekannt für seine hochwertigen Gaming-Peripheriegeräte, mischt in diesem Markt kräftig mit. Doch halten die Bluetooth Tastaturen von Razer wirklich, was sie versprechen? In diesem ausführlichen Testbericht nehmen wir eine Razer Bluetooth Tastatur genauer unter die Lupe, beleuchten ihre Vor- und Nachteile und beantworten die Frage: Lohnt sich der Kauf wirklich?
Welche Razer Bluetooth Tastaturen gibt es? Ein Überblick
Bevor wir uns ins Detail stürzen, werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Razer Bluetooth Tastatur Modelle, die aktuell auf dem Markt sind. Razer bietet eine breite Palette an Optionen, die sich in Größe, Funktionalität und Preis unterscheiden:
- Razer BlackWidow V3 Mini HyperSpeed: Eine kompakte 65% Tastatur mit Razers eigenen mechanischen Switches und HyperSpeed Wireless-Technologie für geringe Latenz.
- Razer Pro Type Ultra: Eine schlanke, minimalistische Tastatur, die auf Komfort und Produktivität ausgelegt ist. Sie verfügt über leise mechanische Switches und eine lange Akkulaufzeit.
- Razer BlackWidow V3 Pro: Die Flaggschiff-Tastatur mit vollem Funktionsumfang, einschließlich RGB-Beleuchtung, programmierbaren Tasten und verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten (Bluetooth, 2.4 GHz Wireless, USB-C).
- Razer Ornata V2 (Hybrid Mecha-Membrane): Obwohl nicht ausschließlich Bluetooth, bietet sie eine kabellose Option und kombiniert das taktile Gefühl mechanischer Schalter mit dem Komfort einer Membran-Tastatur.
Für diesen Test konzentrieren wir uns primär auf die Razer BlackWidow V3 Mini HyperSpeed, da sie eine gute Balance zwischen Gaming-Performance, Portabilität und Preis bietet. Wir werden aber auch auf die Vor- und Nachteile der anderen Modelle eingehen.
Design und Verarbeitung: Razer-typische Qualität?
Razer ist bekannt für seine hochwertige Verarbeitung und sein ansprechendes Design. Die BlackWidow V3 Mini HyperSpeed macht da keine Ausnahme. Das Gehäuse besteht aus robustem Aluminium, das sich wertig anfühlt und auch bei intensiver Nutzung stabil bleibt. Die Tastenkappen sind aus langlebigem ABS-Kunststoff gefertigt und verfügen über eine angenehme Textur.
Das kompakte 65% Layout spart Platz auf dem Schreibtisch, ohne dabei auf wichtige Tasten wie die Pfeiltasten zu verzichten. Die Tastenanordnung ist durchdacht und ermöglicht ein schnelles und präzises Tippen. Die RGB-Beleuchtung ist, wie von Razer gewohnt, brillant und individuell anpassbar. Über die Razer Synapse Software können Millionen von Farben und verschiedene Effekte eingestellt werden.
Einziger Kritikpunkt könnte für manche Nutzer die fehlende Handballenauflage sein. Bei längeren Tipp-Sessions kann dies zu Ermüdungserscheinungen führen. Hier empfiehlt es sich, eine separate Handballenauflage zu verwenden.
Tippgefühl und Switches: Mechanische Präzision oder Kompromiss?
Das Herzstück jeder mechanischen Tastatur sind die Switches. Razer bietet verschiedene Switch-Optionen an, darunter die Razer Green (klickend und taktil), Razer Yellow (linear und leise) und Razer Orange (taktil und leise). Unser Testmodell ist mit den Razer Green Switches ausgestattet, die für ihr ausgeprägtes taktiles Feedback und ihren lauten Klick bekannt sind.
Das Tippgefühl ist hervorragend. Die Tasten haben einen klaren Druckpunkt und lösen präzise aus. Das taktile Feedback ist deutlich spürbar und ermöglicht ein schnelles und genaues Tippen. Der laute Klick der Green Switches mag für manche Nutzer störend sein, insbesondere in geräuschempfindlichen Umgebungen. Wer es leiser mag, sollte die Yellow oder Orange Switches in Betracht ziehen.
Die BlackWidow V3 Mini HyperSpeed ist auch mit den Razer Yellow Switches erhältlich, die ein lineares Tippgefühl ohne taktiles Feedback bieten. Diese Switches sind deutlich leiser als die Green Switches und eignen sich daher besser für Büroumgebungen oder Gaming-Sessions, bei denen die Geräuschentwicklung minimiert werden soll. Die Pro Type Ultra setzt auf Razer Yellow Switches, die zusätzlich gedämpft sind, um ein noch leiseres Tippen zu ermöglichen.
Konnektivität und Akkulaufzeit: Bluetooth, HyperSpeed und USB-C
Die Razer Bluetooth Tastaturen bieten verschiedene Verbindungsmöglichkeiten. Neben Bluetooth kann die BlackWidow V3 Mini HyperSpeed auch über Razers HyperSpeed Wireless-Technologie verbunden werden. HyperSpeed Wireless verwendet einen 2.4 GHz USB-Dongle und bietet eine extrem geringe Latenz, die mit kabelgebundenen Tastaturen mithalten kann. Dies ist besonders für Gamer wichtig, die auf eine verzögerungsfreie Eingabe angewiesen sind.
Die Verbindung über Bluetooth ist einfach und stabil. Die Tastatur kann mit bis zu drei Geräten gleichzeitig verbunden werden und lässt sich problemlos zwischen diesen umschalten. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls beeindruckend. Mit deaktivierter RGB-Beleuchtung kann die BlackWidow V3 Mini HyperSpeed bis zu 200 Stunden durchhalten. Bei aktivierter Beleuchtung reduziert sich die Akkulaufzeit jedoch deutlich. Die Pro Type Ultra bietet eine ähnliche Akkulaufzeit und kann über USB-C aufgeladen werden.
Ein weiteres Plus ist der USB-C Anschluss, der sowohl zum Aufladen als auch zum kabelgebundenen Betrieb verwendet werden kann. So kann die Tastatur auch dann noch genutzt werden, wenn der Akku leer ist.
Software und Anpassungsmöglichkeiten: Razer Synapse im Detail
Die Razer Synapse Software ist das zentrale Steuerungselement für alle Razer-Produkte. Über Synapse können die RGB-Beleuchtung angepasst, Tasten neu belegt und Makros erstellt werden. Die Software ist intuitiv und einfach zu bedienen.
Die BlackWidow V3 Mini HyperSpeed bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten. Jede Taste kann individuell belegt werden, und es können verschiedene Profile für unterschiedliche Anwendungen oder Spiele erstellt werden. Die RGB-Beleuchtung kann mit anderen Razer-Produkten synchronisiert werden, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erzeugen.
Die Synapse Software bietet auch eine Reihe von vordefinierten Beleuchtungseffekten, die sich einfach auswählen und anpassen lassen. Wer es lieber etwas individueller mag, kann auch eigene Effekte erstellen. Die Software wird regelmäßig aktualisiert und mit neuen Funktionen erweitert.
Gaming-Performance: Hält die Bluetooth-Verbindung stand?
Die entscheidende Frage für Gamer ist, ob die Bluetooth Tastatur auch im harten Gaming-Einsatz bestehen kann. Dank Razers HyperSpeed Wireless-Technologie ist die Latenz minimal. Im Test konnten wir keine spürbaren Verzögerungen feststellen. Die Eingaben wurden präzise und verzögerungsfrei umgesetzt.
Die mechanischen Switches sorgen für ein präzises und reaktionsschnelles Tippgefühl, das im Spiel von Vorteil ist. Die Anti-Ghosting-Technologie verhindert, dass Tastenanschläge verloren gehen, auch wenn mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt werden.
Für kompetitives Gaming empfiehlt sich jedoch die Verwendung des 2.4 GHz USB-Dongle (HyperSpeed Wireless) anstelle von Bluetooth, um die geringstmögliche Latenz zu gewährleisten. In unseren Tests hat sich gezeigt, dass HyperSpeed Wireless eine spürbar bessere Performance bietet als Bluetooth, insbesondere in schnellen und actionreichen Spielen.
Vor- und Nachteile im Überblick
Um die Entscheidung zu erleichtern, fassen wir die wichtigsten Vor- und Nachteile der Razer Bluetooth Tastaturen noch einmal zusammen:
Vorteile:
- Hochwertige Verarbeitung und ansprechendes Design
- Mechanische Switches für präzises Tippgefühl
- Bluetooth und HyperSpeed Wireless für flexible Verbindungsmöglichkeiten
- Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten über Razer Synapse
- Gute Akkulaufzeit
- Kompaktes Design (insbesondere bei der V3 Mini)
Nachteile:
- Hoher Preis
- Laute Switches (Razer Green) können störend sein
- Keine Handballenauflage im Lieferumfang (BlackWidow V3 Mini)
- Akkulaufzeit bei aktivierter RGB-Beleuchtung geringer
Fazit: Lohnt sich der Kauf einer Razer Bluetooth Tastatur?
Die Razer Bluetooth Tastaturen sind zweifellos hochwertige Peripheriegeräte, die sowohl für Gamer als auch für anspruchsvolle Nutzer geeignet sind. Sie bieten eine hervorragende Performance, eine hochwertige Verarbeitung und umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten. Die Flexibilität durch Bluetooth und HyperSpeed Wireless ist ein großer Vorteil.
Allerdings haben die Razer Tastaturen auch ihren Preis. Ob sich der Kauf lohnt, hängt letztendlich von den individuellen Bedürfnissen und dem Budget ab. Wer eine hochwertige, kabellose Tastatur mit mechanischen Switches und umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten sucht und bereit ist, dafür etwas mehr auszugeben, wird mit einer Razer Bluetooth Tastatur sicherlich zufrieden sein.
Für Gamer, die auf eine möglichst geringe Latenz angewiesen sind, empfiehlt sich die Verwendung des 2.4 GHz USB-Dongle (HyperSpeed Wireless). Wer eine leise Tastatur für das Büro sucht, sollte die Modelle mit Razer Yellow Switches in Betracht ziehen.
Letztendlich ist die Entscheidung für oder gegen eine Razer Bluetooth Tastatur eine Frage des persönlichen Geschmacks und der individuellen Anforderungen. Dieser Testbericht soll dabei helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen.