Der gefürchtete Blue Screen of Death (BSOD), auch bekannt als blauer Bildschirm des Todes, ist ein Alarmsignal, das Windows-Benutzer mit Schrecken erfüllt. Einer der häufigsten Fehlercodes, die auf diesem Bildschirm erscheinen, ist ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY, oft in Verbindung mit der Datei ntkrnlmp.exe. Dieser Fehler deutet auf ein ernstes Problem hin, das behoben werden muss, um die Stabilität Ihres Systems wiederherzustellen. In diesem Artikel werden wir die Ursachen dieses Fehlers untersuchen, detaillierte Schritte zur Fehlerbehebung anbieten und präventive Maßnahmen aufzeigen, um zukünftige Vorkommnisse zu vermeiden.
Was bedeutet der Fehler ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY?
Der Fehler ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY tritt auf, wenn ein Programm (oft der Windows-Kernel selbst oder ein Treiber) versucht, in einen Speicherbereich zu schreiben, der als schreibgeschützt markiert ist. Dies sollte eigentlich niemals passieren, da schreibgeschützte Bereiche, wie der Name schon sagt, nur zum Lesen von Daten gedacht sind. Wenn ein Programm dennoch versucht, in diesen Bereich zu schreiben, löst das Betriebssystem einen BSOD aus, um Datenverlust oder Systeminstabilität zu verhindern. Die Beteiligung von ntkrnlmp.exe, der Datei des Windows NT-Kernel, deutet oft auf ein Problem auf einer tiefen Systemebene hin.
Häufige Ursachen für ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY (ntkrnlmp.exe)
Die Ursachen für diesen Fehler können vielfältig sein, aber hier sind einige der häufigsten Verdächtigen:
- Treiberprobleme: Veraltete, beschädigte oder inkompatible Treiber, insbesondere für Hardwarekomponenten wie Grafikkarten, Netzwerkkarten oder Soundkarten, sind eine häufige Ursache.
- Hardwaredefekte: Fehlerhaftes RAM (Arbeitsspeicher), eine defekte Festplatte (HDD/SSD) oder andere Hardwareprobleme können zu diesem Fehler führen.
- Software-Inkompatibilitäten: Bestimmte Softwareanwendungen, insbesondere solche, die tief in das System eingreifen, können Inkompatibilitäten verursachen und diesen Fehler auslösen.
- Malware-Infektionen: Malware kann das System kompromittieren und versuchen, in geschützte Speicherbereiche zu schreiben.
- Überhitzung: Extreme Überhitzung von CPU oder GPU kann zu Systeminstabilität und Fehlern führen, einschließlich ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY.
- Fehlerhafte Speicherverwaltung: Probleme mit der Speicherverwaltung durch das Betriebssystem selbst können in seltenen Fällen die Ursache sein.
- Beschädigte Systemdateien: Beschädigte oder fehlende Systemdateien, einschließlich der Datei ntkrnlmp.exe selbst, können zu diesem Fehler führen.
Schritte zur Fehlerbehebung von ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY
Die Behebung des Fehlers ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY erfordert einen systematischen Ansatz zur Fehlerbehebung. Arbeiten Sie die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge ab, um das Problem zu identifizieren und zu beheben:
1. Grundlegende Überprüfungen und Neustart
Bevor Sie in komplexere Lösungen eintauchen, stellen Sie sicher, dass Ihr Computer nicht überhitzt ist. Reinigen Sie die Lüfter und Kühlkörper, um eine ordnungsgemäße Kühlung zu gewährleisten. Führen Sie dann einen einfachen Neustart durch. Ein Neustart kann vorübergehende Fehler beheben und das System in einen sauberen Zustand versetzen.
2. Treiber aktualisieren oder deinstallieren
Da Treiberprobleme eine der häufigsten Ursachen sind, ist dies der erste Schritt, dem Sie sich widmen sollten. Gehen Sie wie folgt vor:
- Öffnen Sie den Geräte-Manager (Suchen Sie nach „Geräte-Manager” im Startmenü).
- Achten Sie auf gelbe Ausrufezeichen oder Fragezeichen, die auf Treiberprobleme hinweisen.
- Aktualisieren Sie die Treiber für alle Geräte mit Problemen. Sie können dies tun, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät klicken und „Treiber aktualisieren” auswählen. Lassen Sie Windows automatisch nach Treibern suchen oder laden Sie die neuesten Treiber von der Website des Herstellers herunter und installieren Sie sie manuell.
- Wenn Sie kürzlich einen Treiber aktualisiert haben, versuchen Sie, den Treiber auf eine frühere Version zurückzusetzen.
- Wenn das Problem weiterhin besteht, deinstallieren Sie den problematischen Treiber vollständig und starten Sie Ihren Computer neu. Windows wird versuchen, den Treiber automatisch neu zu installieren.
Konzentrieren Sie sich besonders auf Treiber für Grafikkarten, Netzwerkkarten und Audiogeräte, da diese häufig Probleme verursachen.
3. Windows-Speicherdiagnose ausführen
Um RAM-Probleme auszuschließen, führen Sie die Windows-Speicherdiagnose aus:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Windows-Speicherdiagnose” und führen Sie das Tool aus.
- Wählen Sie „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen”.
- Der Computer wird neu gestartet und ein Speichertest durchgeführt. Nach Abschluss des Tests wird das Ergebnis angezeigt (oder es wird im Ereignisprotokoll protokolliert).
Wenn die Speicherdiagnose Fehler findet, ist möglicherweise ein Austausch des RAM erforderlich.
4. Festplatte überprüfen (CHKDSK)
Festplattenfehler können ebenfalls zu diesem Fehler führen. Führen Sie CHKDSK aus, um Ihre Festplatte auf Fehler zu überprüfen:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Suchen Sie nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”).
- Geben Sie `chkdsk /f /r C:` ein und drücken Sie die Eingabetaste. (Ersetzen Sie „C:” durch den Laufwerksbuchstaben Ihres Systemlaufwerks, falls erforderlich.)
- Sie werden aufgefordert, den Neustart des Systems zu planen, um CHKDSK auszuführen. Geben Sie „J” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Starten Sie Ihren Computer neu. CHKDSK wird vor dem Windows-Start ausgeführt.
5. System File Checker (SFC) verwenden
Der System File Checker (SFC) scannt und repariert beschädigte Systemdateien:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie `sfc /scannow` ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist. Dies kann einige Zeit dauern.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
6. DISM (Deployment Image Servicing and Management) verwenden
DISM kann verwendet werden, um das Windows-Image zu reparieren:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie die folgenden Befehle ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste:
- `DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth`
- `DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth`
- `DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth`
- Warten Sie, bis jeder Befehl abgeschlossen ist.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
7. Auf Malware scannen
Führen Sie einen vollständigen Systemscan mit einem zuverlässigen Antivirenprogramm oder Anti-Malware-Programm durch, um sicherzustellen, dass Ihr System nicht mit Malware infiziert ist. Verwenden Sie idealerweise ein Live-Boot-Medium für den Scan, da dies das System außerhalb der möglicherweise kompromittierten Umgebung ausführt.
8. Softwarekonflikte identifizieren
Wenn der Fehler nach der Installation einer bestimmten Software auftritt, versuchen Sie, diese Software zu deinstallieren, um zu sehen, ob das Problem behoben ist. Sie können auch einen sauberen Neustart durchführen, um zu sehen, ob ein Hintergrunddienst oder ein Startup-Programm den Fehler verursacht. Ein sauberer Neustart startet Windows mit einem minimalen Satz von Treibern und Startup-Programmen. Informationen zum Durchführen eines sauberen Neustarts finden Sie auf der Microsoft-Support-Website.
9. Hardware überprüfen
Wenn die Software-basierten Lösungen nicht funktionieren, ist es an der Zeit, die Hardware genauer zu untersuchen. Dazu gehören:
- RAM: Wie bereits erwähnt, können Sie die Windows-Speicherdiagnose verwenden. Alternativ können Sie Memtest86+ verwenden, ein ausführlicheres RAM-Testtool.
- Festplatte/SSD: Verwenden Sie Tools wie CrystalDiskInfo, um den Gesundheitszustand Ihrer Festplatte/SSD zu überprüfen.
- GPU: Führen Sie Benchmarking-Tools wie FurMark aus, um die Stabilität Ihrer Grafikkarte unter Last zu testen.
- CPU: Überwachen Sie die CPU-Temperaturen mit Tools wie HWMonitor, um sicherzustellen, dass sie nicht überhitzt.
- Netzteil (PSU): Ein defektes Netzteil kann zu instabilem Systemverhalten führen. Es ist schwierig, ein Netzteil ohne spezielle Ausrüstung zu testen, aber ein Austausch durch ein bekanntes funktionierendes Netzteil kann hilfreich sein, um dies auszuschließen.
10. Systemwiederherstellung verwenden
Wenn Sie einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben, können Sie versuchen, Ihren Computer auf einen früheren Zeitpunkt zurückzusetzen, an dem der Fehler nicht aufgetreten ist. Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und klicken Sie auf die Schaltfläche „Systemwiederherstellung”.
11. Windows neu installieren
Als letzte Möglichkeit können Sie Windows neu installieren. Dies ist ein zeitaufwändiger Prozess, aber er kann die meisten Softwareprobleme beheben. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre wichtigen Daten sichern, bevor Sie fortfahren.
Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY
Die beste Verteidigung gegen den BSOD ist die Prävention. Hier sind einige Tipps, um zukünftige Vorkommnisse von ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY zu vermeiden:
- Treiber aktuell halten: Überprüfen Sie regelmäßig die Website des Herstellers Ihrer Hardware auf aktualisierte Treiber.
- System sauber halten: Deinstallieren Sie nicht benötigte Software und Startup-Programme.
- Antivirus-Software verwenden: Verwenden Sie eine zuverlässige Antivirus-Software und führen Sie regelmäßige Scans durch.
- Auf Systemtemperaturen achten: Überwachen Sie die Temperaturen von CPU und GPU und stellen Sie sicher, dass die Kühlung ausreichend ist.
- Regelmäßige Backups erstellen: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten, damit Sie sie im Falle eines Systemfehlers wiederherstellen können.
- Hardware überwachen: Verwenden Sie Überwachungstools, um den Zustand Ihrer Hardware im Auge zu behalten.
Der Fehler ATTEMPTED_WRITE_TO_READONLY_MEMORY ist ein ernstzunehmendes Problem, aber mit Geduld und den richtigen Schritten zur Fehlerbehebung können Sie die Ursache identifizieren und das Problem beheben. Denken Sie daran, systematisch vorzugehen und jeden Schritt sorgfältig auszuführen. Durch die Umsetzung präventiver Maßnahmen können Sie die Wahrscheinlichkeit zukünftiger BSOD-Ereignisse deutlich reduzieren und ein stabileres und zuverlässigeres Computererlebnis genießen.