Kennen Sie das Gefühl? Sie freuen sich auf die neuesten Funktionen und Sicherheitsverbesserungen von Windows 10, starten das Funktionsupdate für Version 20H2, und dann – Stopp! Eine Fehlermeldung erscheint, die den Update-Vorgang jäh beendet. Besonders frustrierend sind dabei die Fehlercodes 0x80242016 und 0x80070020, die viele Nutzer auf die Probe stellen. Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein! Diese Fehler sind zwar ärgerlich, aber in den meisten Fällen lösbar. In diesem umfassenden Leitfaden nehmen wir Sie an die Hand und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie diese Update-Blockaden überwinden und Ihr Windows 10 erfolgreich auf den neuesten Stand bringen.
Ein reibungsloses Update ist entscheidend für die Sicherheit, Stabilität und Leistung Ihres Systems. Es bringt nicht nur neue Features mit sich, sondern schließt auch kritische Sicherheitslücken und optimiert die Systemressourcen. Wenn dieser Prozess ins Stocken gerät, kann das nicht nur nervenaufreibend sein, sondern auch Ihr System potenziellen Risiken aussetzen. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie wir diese hartnäckigen Fehler beheben können.
Die Bedeutung der Fehlercodes 0x80242016 und 0x80070020 verstehen
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, was diese Fehlercodes uns eigentlich sagen wollen. Ein besseres Verständnis kann uns dabei helfen, die Wurzel des Problems zu finden.
- Fehlercode 0x80242016: Dieser Fehler tritt häufig auf, wenn das Windows-Update-System Schwierigkeiten hat, die erforderlichen Dateien herunterzuladen, zu verarbeiten oder zu installieren. Er deutet oft auf eine Beschädigung der Update-Dateien selbst, Probleme mit dem Windows Update-Cache oder eine Störung der Update-Komponenten hin. Es ist, als würde ein Bauarbeiter versuchen, ein Haus zu bauen, aber die Baupläne sind unvollständig oder die Materialien fehlerhaft.
- Fehlercode 0x80070020: Dieser Code ist etwas spezifischer und bedeutet übersetzt „Der Prozess kann nicht auf die Datei zugreifen, da sie von einem anderen Prozess verwendet wird.” Dies ist ein klassischer Hinweis auf einen Dateikonflikt. Das bedeutet, eine andere Anwendung oder ein Dienst auf Ihrem System blockiert den Zugriff des Windows Update-Dienstes auf eine benötigte Datei. Häufig sind hier Antivirenprogramme, Firewalls, VPN-Software oder andere Hintergrundanwendungen die Übeltäter, die eine Datei scannen oder sperren, während Windows Update darauf zugreifen möchte.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf können wir nun gezielter vorgehen. Hier sind die besten Strategien, um diese Update-Fehler zu beheben.
Grundlagen zuerst: Schnelle Checks vor den detaillierten Schritten
Manchmal sind die einfachsten Lösungen die effektivsten. Bevor Sie tiefer in die Materie eintauchen, stellen Sie sicher, dass folgende Punkte erfüllt sind:
- Starten Sie Ihren PC neu: Klingt trivial, kann aber Wunder wirken, indem es temporäre Konflikte und hängengebliebene Prozesse beseitigt.
- Internetverbindung prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung stabil und schnell genug ist, um große Update-Dateien herunterzuladen.
- Genügend Speicherplatz: Für Funktionsupdates wie 20H2 benötigen Sie ausreichend freien Speicherplatz auf Ihrer Systemfestplatte (C:). Mindestens 15-20 GB sind empfehlenswert.
Detaillierte Lösungen zur Behebung der Update-Fehler
1. Die Windows Update-Problembehandlung ausführen
Windows verfügt über integrierte Tools, die viele gängige Probleme automatisch erkennen und beheben können. Die Windows Update-Problembehandlung ist hier unser erster Anlaufpunkt.
- Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
- Navigieren Sie zu Update & Sicherheit > Problembehandlung.
- Klicken Sie auf Zusätzliche Problembehandlungen.
- Wählen Sie unter „Ausführen und auf den Betrieb bringen” die Option Windows Update aus und klicken Sie auf Problembehandlung ausführen.
- Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Das Tool versucht nun, Probleme mit dem Update-Dienst zu erkennen und zu beheben.
2. Manuelles Zurücksetzen der Windows Update-Komponenten
Dies ist eine der effektivsten Methoden, um Probleme mit beschädigten Update-Komponenten oder dem Update-Cache zu beheben, besonders nützlich für den Fehler 0x80242016. Dabei werden die Update-Dienste gestoppt, der Update-Cache gelöscht und die Dienste anschließend neu gestartet.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie nacheinander die folgenden Befehle ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Enter-Taste, um die Windows Update-Dienste zu stoppen:
net stop wuauservnet stop cryptSvcnet stop bitsnet stop msiserver
- Benennen Sie die Ordner um, die den Update-Cache enthalten. Dadurch werden sie bei Bedarf neu erstellt:
ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.oldren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old
(Falls Sie eine Fehlermeldung erhalten, dass die Datei verwendet wird, starten Sie Ihren PC neu und wiederholen Sie die Schritte 1-3.)
- Starten Sie die Dienste wieder, die Sie zuvor gestoppt haben:
net start wuauservnet start cryptSvcnet start bitsnet start msiserver
- Schließen Sie die Eingabeaufforderung und versuchen Sie das Update erneut.
3. Temporäres Deaktivieren von Antivirus-Software und Firewalls
Für den Fehler 0x80070020 ist dies oft die schnellste Lösung. Externe Sicherheitsprogramme wie Antiviren-Software (z.B. Avast, AVG, McAfee, Norton) oder Drittanbieter-Firewalls können den Zugriff von Windows Update auf Dateien blockieren.
- Deaktivieren Sie Ihre Antiviren-Software und/oder Firewall vorübergehend. Die genauen Schritte variieren je nach Software, aber meist finden Sie die Option im System-Tray (neben der Uhrzeit) oder in den Einstellungen des Programms.
- Versuchen Sie das Windows-Update erneut.
- Wichtig: Aktivieren Sie Ihre Sicherheitssoftware sofort wieder, nachdem das Update abgeschlossen ist, um Ihren PC zu schützen!
4. Überprüfen und Reparieren von Systemdateien (SFC und DISM)
Beschädigte Systemdateien können ebenfalls Update-Fehler verursachen. Windows bietet hierfür zwei leistungsstarke Tools: den System File Checker (SFC) und Deployment Image Servicing and Management (DISM).
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Schritt 2).
- Führen Sie zuerst den SFC-Scan aus:
sfc /scannow
Dieser Befehl scannt alle geschützten Systemdateien auf Beschädigungen und ersetzt sie durch korrekte Microsoft-Versionen. Der Vorgang kann einige Minuten dauern.
- Wenn SFC Probleme findet, diese aber nicht beheben kann, oder wenn der Update-Fehler weiterhin besteht, führen Sie die DISM-Befehle aus. Diese reparieren das Windows-Systemabbild, von dem SFC seine Dateien bezieht:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth(Prüft den Zustand des Images)DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth(Scannt das Image auf Beschädigungen)DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth(Repariert das Image bei gefundenen Beschädigungen)
Jeder DISM-Befehl kann eine Weile dauern, insbesondere
/RestoreHealth. Eine aktive Internetverbindung ist hilfreich, da DISM möglicherweise Dateien von Microsoft-Servern herunterladen muss. - Starten Sie Ihren PC nach Abschluss der Befehle neu und versuchen Sie das Update erneut.
5. Aktualisieren der Gerätetreiber
Veraltete oder inkompatible Treiber können ebenfalls Konflikte während eines Funktionsupdates verursachen. Stellen Sie sicher, dass Ihre wichtigsten Treiber, insbesondere für Grafikkarte, Netzwerkadapter und Chipsatz, auf dem neuesten Stand sind.
- Öffnen Sie den Geräte-Manager (Rechtsklick auf den Start-Button > Geräte-Manager).
- Überprüfen Sie, ob es gelbe Ausrufezeichen gibt, die auf Problemtreiber hinweisen.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf wichtige Geräte (z.B. unter „Grafikkarten”, „Netzwerkadapter”) und wählen Sie Treiber aktualisieren. Wählen Sie dann „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”.
- Besser noch: Besuchen Sie die Webseite des Herstellers Ihres Computers oder der einzelnen Hardwarekomponenten (z.B. NVIDIA, AMD, Intel) und laden Sie dort die neuesten Treiber für Ihr Modell herunter und installieren Sie diese.
- Starten Sie den PC neu und versuchen Sie das Update.
6. Deinstallieren problematischer Apps
Einige Anwendungen, insbesondere solche, die tief in das System eingreifen (z.B. bestimmte VPN-Clients, Systemoptimierungs-Tools, alte oder inkompatible Sicherheits-Software), können ebenfalls Konflikte verursachen, die zum Fehler 0x80070020 führen.
- Denken Sie darüber nach, welche Software Sie kürzlich installiert haben oder welche Art von Software (wie oben genannt) auf Ihrem System läuft.
- Gehen Sie zu Einstellungen > Apps > Apps & Features.
- Deinstallieren Sie vorübergehend verdächtige Anwendungen.
- Versuchen Sie das Update erneut und installieren Sie die Apps danach (oder suchen Sie nach kompatiblen Alternativen).
7. Durchführung eines sauberen Neustarts (Clean Boot)
Ein sauberer Neustart hilft, Softwarekonflikte zu isolieren, indem Windows mit einem minimalen Satz von Treibern und Startprogrammen startet. Dies ist eine hervorragende Methode, um herauszufinden, ob eine Drittanbieter-Anwendung den Update-Prozess stört (insbesondere bei Fehler 0x80070020).
- Öffnen Sie das Systemkonfigurations-Dienstprogramm, indem Sie
msconfigin die Windows-Suche eingeben und Enter drücken. - Gehen Sie zum Tab Dienste.
- Setzen Sie ein Häkchen bei Alle Microsoft-Dienste ausblenden.
- Klicken Sie dann auf Alle deaktivieren.
- Gehen Sie zum Tab Autostart und klicken Sie auf Task-Manager öffnen.
- Deaktivieren Sie im Task-Manager alle Startobjekte einzeln, indem Sie sie auswählen und auf Deaktivieren klicken.
- Schließen Sie den Task-Manager und klicken Sie im Systemkonfigurations-Dienstprogramm auf OK.
- Starten Sie Ihren PC neu. Er befindet sich nun im sauberen Startmodus.
- Versuchen Sie das Update. Wenn es funktioniert, können Sie davon ausgehen, dass eine der deaktivierten Anwendungen der Übeltäter war. Reaktivieren Sie die Dienste und Startobjekte schrittweise, um die genaue Ursache zu finden.
- Wichtig: Denken Sie daran, nach dem Update den normalen Startmodus wiederherzustellen, indem Sie in
msconfigauf „Normaler Start” klicken.
8. Update über den Update-Assistenten oder Media Creation Tool
Wenn die normale Windows Update-Funktion streikt, können Sie die Update-Dateien auch über den Update-Assistenten oder das Media Creation Tool von Microsoft beziehen. Diese Tools laden eine vollständige Version des Updates herunter und installieren es, oft unter Umgehung der üblichen Update-Probleme.
- Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website für Windows 10-Downloads.
- Update-Assistent: Laden Sie den „Update-Assistenten” herunter und führen Sie ihn aus. Dieses Tool leitet Sie durch den Upgrade-Prozess auf die neueste Version (in diesem Fall 20H2, falls es noch die aktuelle Version ist, oder eine neuere).
- Media Creation Tool: Laden Sie das „Media Creation Tool” herunter. Sie können es verwenden, um direkt auf diesen PC zu aktualisieren oder ein Installationsmedium (USB-Stick/DVD) zu erstellen. Wählen Sie die Option „Diesen PC jetzt aktualisieren” und folgen Sie den Anweisungen. Dies führt im Wesentlichen ein In-Place-Upgrade durch, das viele Probleme beheben kann, ohne Ihre Dateien zu löschen.
9. Überprüfung auf Festplattenfehler (chkdsk)
Manchmal können physische Fehler auf der Festplatte oder ein beschädigtes Dateisystem die Integrität von Update-Dateien beeinträchtigen. Eine Überprüfung der Festplatte kann hier Abhilfe schaffen.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Schritt 2).
- Geben Sie den Befehl
chkdsk /f /rein und drücken Sie Enter. - Sie werden gefragt, ob Sie die Überprüfung beim nächsten Systemstart durchführen möchten. Bestätigen Sie mit J (oder Y für Yes) und drücken Sie Enter.
- Starten Sie Ihren PC neu. Die Überprüfung wird dann vor dem Laden von Windows durchgeführt und kann je nach Größe und Zustand Ihrer Festplatte einige Zeit dauern.
- Nach Abschluss der Überprüfung versuchen Sie das Update erneut.
10. Systemwiederherstellung nutzen (falls verfügbar)
Wenn Sie vor dem Auftreten der Update-Probleme einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben oder dieser automatisch generiert wurde, könnten Sie versuchen, Ihr System auf diesen früheren Zustand zurückzusetzen. Dies ist hilfreich, wenn Sie vermuten, dass eine kürzlich vorgenommene Änderung (z.B. Softwareinstallation) die Probleme verursacht hat.
- Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellung” und wählen Sie „Wiederherstellungspunkt erstellen”.
- Klicken Sie im Reiter „Systemschutz” auf „Systemwiederherstellung…”.
- Folgen Sie den Anweisungen und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der vor dem Auftreten der Update-Probleme liegt.
- Beachten Sie, dass dabei installierte Programme nach dem Wiederherstellungspunkt möglicherweise deinstalliert werden, persönliche Dateien jedoch nicht betroffen sind.
Was tun, wenn nichts funktioniert?
Sollten alle oben genannten Schritte fehlschlagen, gibt es noch einige letzte Optionen:
- Microsoft Support kontaktieren: Manchmal erfordert ein Problem eine spezifischere Diagnose, die nur der Support leisten kann.
- Windows 10 Neuinstallation: Als letzte Instanz kann eine saubere Neuinstallation von Windows 10 alle Softwareprobleme beseitigen. Sichern Sie unbedingt vorher alle wichtigen Daten!
Fazit: Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg
Update-Fehler wie 0x80242016 und 0x80070020 können frustrierend sein, aber mit den richtigen Schritten sind sie in den meisten Fällen behebbar. Von der einfachen Problembehandlung über das Zurücksetzen von Komponenten bis hin zum sauberen Neustart oder der Nutzung des Media Creation Tools gibt es zahlreiche Ansätze, um Ihr Windows 10 auf den neuesten Stand zu bringen.
Nehmen Sie sich die Zeit, die Schritte sorgfältig zu befolgen, und geben Sie nicht auf, auch wenn es nicht sofort klappt. Ein aktuelles System ist ein sicheres System. Wir hoffen, dieser Leitfaden hat Ihnen geholfen, die Update-Blockade zu überwinden und Ihr Windows 10, Version 20H2, erfolgreich zu installieren!