Die Datenträgerverwaltung ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Windows-Nutzer. Ob Sie neue Festplatten initialisieren, Partitionen erstellen oder erweitern, Laufwerksbuchstaben ändern oder sich einfach einen Überblick über Ihre Speichermedien verschaffen wollen – die Datenträgerverwaltung ist Ihre erste Anlaufstelle. Doch was tun, wenn dieses wichtige Tool den Dienst verweigert und Sie mit der frustrierenden Fehlermeldung „Verbindung mit dem Dienst für virtuelle Datenträger konnte nicht hergestellt werden“ konfrontiert werden? Keine Panik! Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und in den meisten Fällen lässt es sich mit den richtigen Schritten beheben.
Dieser umfassende Leitfaden führt Sie detailliert durch alle möglichen Ursachen und Lösungen, damit Sie Ihre Datenträgerverwaltung schnell wieder zum Laufen bringen. Wir beleuchten nicht nur die direkten Probleme, sondern auch die zugrunde liegenden Systemdienste, die für die korrekte Funktion unerlässlich sind. Machen Sie sich bereit, dieses hartnäckige Problem ein für alle Mal zu lösen!
Was ist der Dienst für virtuelle Datenträger (VDS) und warum ist er so wichtig?
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, was der Dienst für virtuelle Datenträger (VDS) überhaupt ist. Der VDS ist ein Microsoft Windows-Dienst, der die Konfiguration von Datenträgern, Volumes und Hardware-Arrays erleichtert. Er ist die Schnittstelle zwischen der Datenträgerverwaltung (und anderen Programmen wie Diskpart) und der Hardware Ihrer Speichergeräte. Wenn dieser Dienst aus irgendeinem Grund nicht ordnungsgemäß funktioniert oder gar nicht gestartet ist, kann die Datenträgerverwaltung keine Verbindung zu Ihren physischen und logischen Datenträgern herstellen – und genau dann erscheint die gefürchtete Fehlermeldung.
Kurz gesagt: Der VDS ist der Übersetzer, der es Windows ermöglicht, mit Ihren Festplatten zu „sprechen”. Ohne ihn ist die Kommunikation unterbrochen.
Häufige Ursachen für den Fehler „Verbindung mit dem Dienst für virtuelle Datenträger konnte nicht hergestellt werden”
Die Fehlermeldung kann verschiedene Ursachen haben, die von einfachen Service-Problemen bis hin zu komplexeren Systembeschädigungen reichen. Hier sind die gängigsten Gründe:
- Der VDS ist nicht gestartet oder deaktiviert: Dies ist die häufigste und am einfachsten zu behebende Ursache.
- Abhängige Dienste laufen nicht: Der VDS benötigt andere Dienste, um ordnungsgemäß zu funktionieren, insbesondere den Remote Procedure Call (RPC) und den DCOM Server Process Launcher.
- Beschädigte Systemdateien: Korrupte oder fehlende Windows-Systemdateien können die Funktion des VDS beeinträchtigen.
- Registry-Probleme: Falsche oder fehlende Einträge in der Windows-Registrierung können den Start des Dienstes verhindern.
- Konflikte mit Drittanbieter-Software: Manchmal können Antivirenprogramme, Virtualisierungssoftware oder andere Disk-Utilities den VDS blockieren.
- Malware-Befall: Bösartige Software kann Systemdienste deaktivieren oder manipulieren.
- Fehlerhafte Windows-Updates: Selten, aber möglich ist, dass ein kürzliches Update Probleme verursacht hat.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Wir beginnen mit den einfachsten Lösungen und arbeiten uns zu komplexeren Schritten vor. Gehen Sie die Liste der Reihe nach durch und überprüfen Sie nach jedem Schritt, ob das Problem behoben ist.
1. Die einfachen Schritte zuerst: Neustart und Administratorrechte
1.1 System neu starten
Manchmal ist die einfachste Lösung die beste. Ein kompletter Neustart Ihres Computers kann vorübergehende Systemstörungen beheben, die den VDS blockieren könnten. Speichern Sie Ihre Arbeit, schließen Sie alle Programme und starten Sie Ihr System neu.
1.2 Datenträgerverwaltung als Administrator ausführen
Obwohl die Datenträgerverwaltung oft direkt geöffnet werden kann, stellen Sie sicher, dass Sie sie mit Administratorrechten starten, um mögliche Berechtigungsprobleme auszuschließen:
- Drücken Sie
Win + Xoder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Start-Button. - Wählen Sie „Datenträgerverwaltung” aus dem Menü. Wenn der Fehler hier schon auftritt, versuchen Sie alternativ:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Datenträgerverwaltung” oder „diskmgmt.msc”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
2. Der Kern des Problems: Überprüfung des Dienstes für virtuelle Datenträger (VDS)
Dies ist der wichtigste Schritt, da die Fehlermeldung direkt auf diesen Dienst hinweist.
- Drücken Sie
Win + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen. - Geben Sie
services.mscein und drücken SieEnter. Dies öffnet die Dienste-Verwaltung. - Suchen Sie in der Liste der Dienste den Eintrag „Virtueller Datenträger” (oft auch „Virtual Disk”).
- Überprüfen Sie den „Starttyp” und den „Status” des Dienstes.
- Der Starttyp sollte normalerweise auf „Manuell” stehen. Dies bedeutet, dass der Dienst nur gestartet wird, wenn er von einem Programm (wie der Datenträgerverwaltung) angefordert wird. Ein Starttyp von „Automatisch” ist auch in Ordnung, aber nicht zwingend erforderlich.
- Der Status sollte „Wird ausgeführt” oder „Running” sein. Wenn er „Beendet” oder leer ist, ist das der Grund für Ihr Problem.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Virtueller Datenträger” und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Stellen Sie im Reiter „Allgemein” sicher, dass der „Starttyp” auf „Manuell” (oder Automatisch) eingestellt ist.
- Klicken Sie auf „Starten”, wenn der Dienst nicht läuft.
- Bestätigen Sie mit „Übernehmen” und „OK”.
- Versuchen Sie nun erneut, die Datenträgerverwaltung zu öffnen.
3. Überprüfung der Abhängigkeiten des VDS
Der VDS ist nicht autark. Er benötigt andere Systemdienste, um zu funktionieren. Wenn diese Abhängigkeiten nicht erfüllt sind, kann der VDS nicht starten oder fehlerhaft arbeiten.
- Bleiben Sie im Fenster
services.msc. - Suchen Sie die folgenden Dienste und stellen Sie sicher, dass sie beide auf „Wird ausgeführt” stehen und ihr Starttyp auf „Automatisch” eingestellt ist:
- Remote Procedure Call (RPC) (RPC-Endpunktzuordnung)
- DCOM-Server-Prozess-Start (DCOM Server Process Launcher)
- Klicken Sie bei jedem dieser Dienste mit der rechten Maustaste auf „Eigenschaften”, stellen Sie den Starttyp auf „Automatisch” ein und klicken Sie auf „Starten”, falls der Dienst nicht läuft. Bestätigen Sie mit „Übernehmen” und „OK”.
- Kehren Sie dann zum Dienst „Virtueller Datenträger” zurück und versuchen Sie erneut, ihn zu starten (Schritt 2).
- Öffnen Sie die Datenträgerverwaltung erneut.
4. Beschädigte Systemdateien reparieren (SFC und DISM)
Beschädigte Systemdateien sind eine häufige Ursache für vielerlei Windows-Probleme, einschließlich Dienstfehlern. Windows bietet integrierte Tools, um solche Schäden zu beheben.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator:
- Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie
Enter, um den System File Checker (SFC) zu starten:sfc /scannowDieser Scan kann einige Minuten dauern. Er überprüft geschützte Systemdateien auf Integrität und repariert beschädigte Dateien.
- Nachdem der SFC-Scan abgeschlossen ist, starten Sie die Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Tools, um das Windows-Image auf mögliche Fehler zu überprüfen und zu reparieren. Dies ist besonders nützlich, wenn SFC keine Fehler beheben konnte:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthDieser Vorgang kann ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen und erfordert eine Internetverbindung, da er möglicherweise Dateien von Microsoft-Servern herunterlädt.
- Nachdem beide Befehle erfolgreich ausgeführt wurden, starten Sie Ihren Computer neu und versuchen Sie erneut, die Datenträgerverwaltung zu öffnen.
5. Überprüfung der Registry-Einträge (Vorsicht geboten!)
Manchmal können fehlerhafte oder fehlende Registry-Einträge die Ursache sein. Seien Sie hierbei äußerst vorsichtig, da falsche Änderungen an der Registry Ihr System unbrauchbar machen können. Erstellen Sie vorab unbedingt einen Wiederherstellungspunkt!
- Drücken Sie
Win + R, geben Sieregeditein und drücken SieEnter, um den Registrierungs-Editor zu öffnen. - Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetServicesvds - Im rechten Fensterbereich suchen Sie nach dem Eintrag
DependOnService. Dieser Eintrag sollte die WerteRpcSsundDcomLaunchenthalten. Diese stellen die Abhängigkeiten zu den RPC- und DCOM-Diensten sicher, die wir bereits überprüft haben.- Wenn dieser Eintrag fehlt oder die falschen Werte enthält, können Sie versuchen, ihn zu bearbeiten (Rechtsklick > Ändern). Fügen Sie
RpcSsundDcomLaunchjeweils in einer neuen Zeile ein.
- Wenn dieser Eintrag fehlt oder die falschen Werte enthält, können Sie versuchen, ihn zu bearbeiten (Rechtsklick > Ändern). Fügen Sie
- Suchen Sie außerdem den Eintrag
ImagePath. Der Standardwert sollte ungefähr so aussehen:%SystemRoot%System32vds.exeStellen Sie sicher, dass dieser Pfad korrekt ist und nicht auf eine andere, unbekannte Datei verweist.
- Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie Ihren PC neu. Versuchen Sie dann erneut, den VDS zu starten und die Datenträgerverwaltung zu öffnen.
6. Überprüfung der Ereignisanzeige
Die Ereignisanzeige ist ein mächtiges Werkzeug, um tiefergehende Systemprobleme zu diagnostizieren. Hier werden Fehler, Warnungen und Informationen zu Systemereignissen protokolliert.
- Drücken Sie
Win + Xund wählen Sie „Ereignisanzeige”. - Navigieren Sie in der linken Spalte zu „Windows-Protokolle” > „System”.
- Suchen Sie nach Einträgen mit dem Typ „Fehler” oder „Warnung”, die zeitlich mit dem Auftreten Ihres VDS-Problems zusammenfallen. Achten Sie besonders auf Einträge, die sich auf den „Virtuellen Datenträger”, „VDS”, „Service Control Manager”, „RPC” oder „DCOM” beziehen.
- Die Details dieser Fehlermeldungen können Ihnen wichtige Hinweise auf die genaue Ursache des Problems geben, beispielsweise welche Datei oder welcher Dienst den Start blockiert.
7. Konflikte mit Drittanbieter-Software
Bestimmte Programme können Systemdienste stören oder blockieren. Dazu gehören:
- Antivirenprogramme und Firewalls: Versuchen Sie, Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall (temporär!) zu deaktivieren und prüfen Sie, ob das Problem behoben ist. Vergessen Sie nicht, sie danach wieder zu aktivieren.
- Virtualisierungssoftware: Programme wie VMware Workstation oder VirtualBox können manchmal Konflikte verursachen, insbesondere wenn sie eigene Festplatten- oder Volume-Verwaltungsfunktionen mitbringen.
- Andere Datenträger-Dienstprogramme: Software zur Festplattenpartitionierung, Datenrettung oder Systemoptimierung kann ebenfalls dazwischenfunken.
Um festzustellen, ob eine Drittanbieter-Software die Ursache ist, können Sie einen sauberen Systemstart durchführen:
- Drücken Sie
Win + R, geben Siemsconfigein und drücken SieEnter. - Wechseln Sie im Systemkonfigurationsfenster zum Reiter „Dienste”.
- Setzen Sie ein Häkchen bei „Alle Microsoft-Dienste ausblenden”.
- Klicken Sie auf „Alle deaktivieren”.
- Wechseln Sie zum Reiter „Autostart” und klicken Sie auf „Task-Manager öffnen”.
- Deaktivieren Sie im Task-Manager alle Autostart-Elemente einzeln.
- Schließen Sie den Task-Manager, klicken Sie in der Systemkonfiguration auf „Übernehmen” und „OK”, und starten Sie Ihren PC neu.
Wenn die Datenträgerverwaltung jetzt funktioniert, liegt das Problem an einem der deaktivierten Programme oder Dienste. Aktivieren Sie sie schrittweise wieder, um den Übeltäter zu finden.
8. Malware-Scan
Bösartige Software kann Systemdienste manipulieren oder deaktivieren. Führen Sie einen vollständigen Scan mit Ihrem Antivirenprogramm (z.B. Windows Defender) durch. Ziehen Sie bei hartnäckigen Problemen auch einen Offline-Scan oder die Verwendung eines spezialisierten Anti-Malware-Tools in Betracht.
9. Aktuelle Treiber für Speichercontroller
Veraltete oder fehlerhafte Treiber für Ihre Speichercontroller können ebenfalls die Kommunikation mit dem VDS behindern.
- Drücken Sie
Win + Xund wählen Sie „Geräte-Manager”. - Erweitern Sie den Eintrag „Speichercontroller”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf jeden Eintrag (z.B. SATA AHCI Controller) und wählen Sie „Treiber aktualisieren”. Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”.
- Wenn Windows keinen neuen Treiber findet, besuchen Sie die Webseite Ihres Mainboard-Herstellers oder des Herstellers Ihres RAID-Controllers, um die neuesten Treiber herunterzuladen und manuell zu installieren.
10. Systemwiederherstellung
Wenn das Problem erst seit Kurzem auftritt und Sie wissen, wann es begonnen hat (z.B. nach einer Software-Installation oder einem Update), können Sie versuchen, Ihr System auf einen früheren Wiederherstellungspunkt zurückzusetzen. Dadurch werden Systemänderungen rückgängig gemacht, ohne Ihre persönlichen Dateien zu beeinflussen.
- Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und öffnen Sie die Systemwiederherstellung.
- Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…”.
- Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der vor dem Auftreten des Problems liegt, und folgen Sie den Anweisungen.
11. Windows neu installieren (letzter Ausweg)
Wenn keiner der oben genannten Schritte zum Erfolg führt, ist ein schwerwiegenderes Problem mit Ihrem Windows-Betriebssystem wahrscheinlich. In diesem Fall kann eine Neuinstallation von Windows die einzige Lösung sein. Stellen Sie sicher, dass Sie vorab ein vollständiges Backup aller wichtigen Daten erstellen.
Prävention: So vermeiden Sie zukünftige Probleme
- Regelmäßige Windows-Updates: Halten Sie Ihr System immer auf dem neuesten Stand, um von Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates zu profitieren.
- Sorgfältige Software-Installation: Achten Sie darauf, welche Software Sie installieren, und vermeiden Sie dubiose Quellen.
- Systemprüfungen: Führen Sie gelegentlich
sfc /scannowundDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthdurch, um die Integrität Ihres Systems zu gewährleisten. - Regelmäßige Backups: Dies ist die wichtigste Regel! Im Falle eines irreparablen Problems schützt ein Backup Ihre Daten.
Fazit
Der Fehler „Verbindung mit dem Dienst für virtuelle Datenträger konnte nicht hergestellt werden” kann äußerst frustrierend sein, da er Sie von der Verwaltung Ihrer Speichergeräte abschneidet. Doch wie Sie gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von Lösungsansätzen, von der einfachen Überprüfung der Dienstestatus bis hin zu tiefgehenden Systemreparaturen. Gehen Sie die Schritte methodisch durch, und in den meisten Fällen werden Sie das Problem erfolgreich beheben können.
Die Datenträgerverwaltung ist ein Kernstück von Windows, und mit ein wenig Geduld und den richtigen Anleitungen läuft sie bald wieder wie geschmiert. Denken Sie daran: Bei Problemen mit der Registry oder wenn Sie sich unsicher sind, ziehen Sie lieber einen erfahrenen IT-Spezialisten hinzu.