Haben Sie schon einmal versucht, Ihr Windows-System mit dem Befehl DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth zu reparieren, nur um mit der frustrierenden Fehlermeldung „Quelldateien konnten nicht gefunden werden” oder „Datei nicht gefunden” konfrontiert zu werden? Sie sind nicht allein. Dieser Fehler ist ärgerlich, denn er tritt genau dann auf, wenn Sie versuchen, Probleme mit Ihrem System zu beheben. Aber keine Sorge, es gibt bewährte Methoden, um dieses Problem anzugehen. In diesem umfassenden Artikel führen wir Sie Schritt für Schritt durch die Fehlerbehebung, damit Ihr Windows-System wieder einwandfrei läuft.
Was ist DISM und warum ist es so wichtig?
Bevor wir uns den Lösungen widmen, lassen Sie uns kurz klären, warum der Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Befehl so entscheidend ist. DISM ist ein leistungsstarkes Befehlszeilentool, das in Windows integriert ist, um Windows-Images vorzubereiten, zu modifizieren und zu reparieren. Insbesondere der Parameter /RestoreHealth ist dazu gedacht, beschädigte Systemdateien zu reparieren, indem er fehlerhafte Komponenten des Windows-Komponentenspeichers (Component Store) durch funktionierende Versionen ersetzt. Er bezieht diese Dateien normalerweise von Windows Update oder einer von Ihnen angegebenen Quelle. Wenn dieser Befehl fehlschlägt, bedeutet das, dass Ihr System möglicherweise schwerwiegende Beschädigungen aufweist, die nicht automatisch behoben werden können.
Warum tritt der Fehler „Datei nicht gefunden” mit DISM auf?
Die Fehlermeldung „Quelldateien konnten nicht gefunden werden” oder ein ähnlicher Hinweis, der auf fehlende Dateien hindeutet, wenn Sie DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth ausführen, kann verschiedene Ursachen haben:
- Beschädigter Windows-Komponentenspeicher: Die Dateien, die DISM zur Reparatur benötigt, sind selbst beschädigt oder fehlen.
- Probleme mit Windows Update: DISM verwendet standardmäßig Windows Update als Quelle. Wenn der Windows Update-Dienst nicht ordnungsgemäß funktioniert, nicht auf die Server zugreifen kann oder deaktiviert ist, kann DISM die notwendigen Dateien nicht herunterladen.
- Netzwerkprobleme: Eine instabile Internetverbindung oder eine restriktive Firewall kann den Zugriff auf Windows Update-Server blockieren.
- Fehlende oder beschädigte Installationsmedien: Wenn Sie versuchen, eine Offline-Reparatur durchzuführen und die angegebene Quelle (z.B. ein Windows-Installationsmedium) nicht vorhanden, beschädigt oder falsch angegeben ist.
- Interferenz durch Drittanbieter-Software: Antivirenprogramme oder andere Sicherheitstools können den Zugriff von DISM auf Systemdateien blockieren.
- Gruppenrichtlinien oder Registrierungseinstellungen: Manchmal verhindern Einstellungen, dass Windows Update oder andere Reparaturmechanismen korrekt funktionieren.
Bevor Sie beginnen: Wichtige Vorbereitungen
Bevor wir uns den eigentlichen Lösungen widmen, stellen Sie sicher, dass die folgenden Punkte erfüllt sind:
- Administratorrechte: Sie müssen die Eingabeaufforderung (CMD) oder PowerShell als Administrator ausführen.
- Stabile Internetverbindung: Wenn DISM versucht, Dateien von Windows Update herunterzuladen, ist eine stabile Verbindung unerlässlich.
- Backup (optional, aber empfohlen): Obwohl die meisten dieser Schritte sicher sind, ist es immer eine gute Praxis, wichtige Daten zu sichern, bevor Sie tiefgreifende Systemreparaturen durchführen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Wir gehen die Lösungen in einer logischen Reihenfolge durch, beginnend mit den einfacheren Schritten bis hin zu komplexeren Methoden.
1. Führen Sie zunächst einen SFC-Scan durch
Bevor DISM ins Spiel kommt, ist es oft ratsam, den System File Checker (SFC) zu verwenden. SFC prüft und repariert geschützte Windows-Systemdateien. Manchmal können SFC-Probleme behoben werden, die wiederum DISM den Weg ebnen. Führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Drücken Sie
Windows-Taste + Xund wählen SieEingabeaufforderung (Administrator)oderWindows PowerShell (Administrator). - Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie dieEnter-Taste. - Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. Dies kann eine Weile dauern.
- Starten Sie den Computer nach Abschluss des Scans neu.
- Versuchen Sie anschließend erneut, den DISM-Befehl
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthauszuführen.
2. Beheben Sie Probleme mit Windows Update-Komponenten
Da DISM oft auf Windows Update als Quelle zugreift, kann eine Störung der Update-Dienste den DISM-Befehl fehlschlagen lassen. Das Zurücksetzen der Windows Update-Komponenten kann Wunder wirken:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (Administrator) oder PowerShell (Administrator) wie oben beschrieben.
- Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl
Enter:net stop wuauserv(Stoppt den Windows Update-Dienst)net stop cryptSvc(Stoppt den Kryptografiedienst)net stop bits(Stoppt den Background Intelligent Transfer Service)net stop msiserver(Stoppt den Windows Installer-Dienst)ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.old(Benennt den SoftwareDistribution-Ordner um, in dem Updates gespeichert werden)ren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old(Benennt den Catroot2-Ordner um)net start wuauserv(Startet den Windows Update-Dienst)net start cryptSvc(Startet den Kryptografiedienst)net start bits(Startet den Background Intelligent Transfer Service)net start msiserver(Startet den Windows Installer-Dienst)
- Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie Ihren Computer neu.
- Versuchen Sie erneut,
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthauszuführen.
3. Geben Sie eine explizite Quelle für DISM an (Offline-Reparatur)
Dies ist oft die effektivste Methode, um den „Datei nicht gefunden”-Fehler zu umgehen, da Sie DISM direkt sagen, wo es die benötigten Reparaturdateien finden kann, anstatt sich auf Windows Update zu verlassen. Sie benötigen ein Windows 10/11 ISO-Image oder ein Installationsmedium (USB-Stick/DVD), das die gleiche Version und Architektur wie Ihr System hat.
Schritt A: Windows ISO-Image herunterladen und bereitstellen
- Laden Sie das offizielle Windows 10 oder Windows 11 ISO-Image von der Microsoft-Website herunter (verwenden Sie das Media Creation Tool oder die direkte ISO-Download-Option).
- Sobald das ISO heruntergeladen ist, doppelklicken Sie darauf, um es als virtuelles Laufwerk zu „mounten”. Notieren Sie sich den Laufwerksbuchstaben, der diesem virtuellen Laufwerk zugewiesen wird (z.B.
E:,F:, etc.).
Schritt B: Die Indexnummer der Edition finden
Ein ISO-Image kann mehrere Editionen von Windows enthalten (z.B. Home, Pro). Sie müssen DISM mitteilen, welche Edition zu reparieren ist. Die Reparaturdateien befinden sich normalerweise in der Datei install.wim oder install.esd im Ordner sources des gemounteten ISOs.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (Administrator) oder PowerShell (Administrator).
- Geben Sie den folgenden Befehl ein (ersetzen Sie
X:durch den Laufwerksbuchstaben Ihres gemounteten ISOs):
Dism /Get-WimInfo /WimFile:X:sourcesinstall.wim
(Wenn Sie keineinstall.wimfinden, versuchen SieDism /Get-WimInfo /WimFile:X:sourcesinstall.esd) - Suchen Sie in der Ausgabe nach der Edition Ihres installierten Windows (z.B. „Windows 10 Pro” oder „Windows 11 Home”) und notieren Sie sich die dazugehörige Indexnummer (z.B. 1, 2, 3…).
Schritt C: DISM mit der expliziten Quelle ausführen
Jetzt können Sie den DISM-Befehl mit der expliziten Quelle und dem Index ausführen:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (Administrator) oder PowerShell (Administrator).
- Geben Sie den folgenden Befehl ein (ersetzen Sie
X:durch den Laufwerksbuchstaben Ihres ISOs undYdurch die gefundene Indexnummer):
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth /Source:wim:X:sourcesinstall.wim:Y /LimitAccess
(Wenn Sie eineinstall.esd-Datei haben, lautet der Befehl entsprechend:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth /Source:esd:X:sourcesinstall.esd:Y /LimitAccess) - Der Parameter
/LimitAccessstellt sicher, dass DISM keine Verbindung zu Windows Update herstellt. - Drücken Sie
Enterund lassen Sie den Vorgang durchlaufen. Dies kann eine Weile dauern. - Starten Sie nach Abschluss des Vorgangs den Computer neu.
4. Überprüfen Sie Gruppenrichtlinien und Registrierungseinstellungen
Manchmal können Gruppenrichtlinien oder manuelle Registry-Änderungen Windows Update deaktivieren oder manipulieren, was DISM daran hindert, seine Arbeit zu tun. Wenn Sie in einer Unternehmensumgebung sind oder Ihr System von jemand anderem eingerichtet wurde, könnte dies relevant sein.
- Für Windows Pro/Enterprise: Drücken Sie
Windows-Taste + R, geben Siegpedit.mscein und drücken SieEnter. Navigieren Sie zuComputerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Windows Update. Stellen Sie sicher, dass keine Richtlinie „Automatische Updates konfigurieren” auf „Deaktiviert” gesetzt ist oder dass andere relevante Richtlinien den Download von Updates blockieren. - Für alle Windows-Versionen (Registry-Prüfung): Drücken Sie
Windows-Taste + R, geben Sieregeditein und drücken SieEnter. Navigieren Sie zuHKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsWindowsUpdateundHKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindowsCurrentVersionWindowsUpdateAuto Update. Suchen Sie nach Schlüsseln wieDisableWindowsUpdateAccessoderNoAutoUpdateund stellen Sie sicher, dass sie nicht auf Werte gesetzt sind, die Updates blockieren (z.B.1). Seien Sie äußerst vorsichtig bei Änderungen in der Registrierung!
5. Temporäres Deaktivieren von Antivirus- und Firewall-Programmen
Sicherheitssoftware von Drittanbietern kann manchmal übereifrig sein und den Zugriff von DISM auf Systemdateien oder Netzwerkressourcen blockieren. Versuchen Sie, Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall vorübergehend zu deaktivieren, und versuchen Sie dann erneut, den DISM-Befehl auszuführen. Denken Sie daran, sie danach sofort wieder zu aktivieren!
6. DISM im abgesicherten Modus ausführen
Manchmal können andere Hintergrundprozesse oder Dienste DISM stören. Ein Start im abgesicherten Modus lädt nur die wesentlichsten Systemdienste und -treiber, was Konflikte minimieren kann.
- Um in den abgesicherten Modus zu gelangen: Gehen Sie zu
Einstellungen > System > Wiederherstellung. Klicken Sie unter „Erweiterter Start” aufJetzt neu starten. - Nach dem Neustart wählen Sie
Problembehandlung > Erweiterte Optionen > Starteinstellungen > Neu starten. - Nach einem weiteren Neustart sehen Sie eine Liste von Optionen. Wählen Sie die Option für den „Abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern” (normalerweise Taste
5oderF5). - Sobald Sie im abgesicherten Modus sind, öffnen Sie die Eingabeaufforderung (Administrator) und versuchen Sie erneut,
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthauszuführen. Wenn dies immer noch fehlschlägt, versuchen Sie die Methode mit der expliziten Quelle (Schritt 3).
7. Eine In-Place-Upgrade-Installation durchführen (Reparaturinstallation)
Wenn alle vorherigen Schritte fehlschlagen, ist ein In-Place-Upgrade eine ausgezeichnete Option, bevor Sie eine Neuinstallation in Betracht ziehen. Dabei wird Windows neu installiert, wobei Ihre persönlichen Dateien, Apps und Einstellungen erhalten bleiben. Es ist im Grunde eine „Reparaturinstallation”, die alle Systemdateien und Komponenten von Grund auf erneuert.
- Laden Sie das offizielle Windows 10 oder Windows 11 ISO-Image von der Microsoft-Website herunter (siehe Schritt 3A).
- Doppelklicken Sie auf das ISO-Image, um es zu mounten.
- Öffnen Sie das gemountete virtuelle Laufwerk und führen Sie die Datei
setup.exeaus. - Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option „Persönliche Dateien und Anwendungen behalten” auswählen, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
- Der Vorgang kann eine Weile dauern und erfordert mehrere Neustarts.
- Nach Abschluss sollte Ihr Windows-System vollständig aktualisiert und alle beschädigten Systemdateien ersetzt worden sein.
8. Neuinstallation von Windows (Letzter Ausweg)
Sollten alle oben genannten Schritte nicht zum Erfolg führen, und Ihr System weiterhin instabil ist oder Fehlermeldungen anzeigt, könnte eine saubere Neuinstallation von Windows der letzte und effektivste Ausweg sein. Dies bedeutet, dass alle Daten auf Ihrer Systempartition gelöscht werden. Stellen Sie daher sicher, dass Sie zuvor eine vollständige Sicherung Ihrer wichtigen Daten erstellt haben. Obwohl dies drastisch ist, kann es die beste Lösung sein, um ein wirklich korruptes System wieder in einen stabilen Zustand zu versetzen.
Fazit
Der Fehler „Datei nicht gefunden” beim Ausführen des DISM RestoreHealth-Befehls kann frustrierend sein, aber wie Sie gesehen haben, gibt es eine Reihe von effektiven Strategien, um dieses Problem zu beheben. Beginnen Sie mit den einfacheren Lösungen wie dem SFC-Scan und dem Zurücksetzen von Windows Update-Komponenten. Wenn diese nicht ausreichen, ist die Angabe einer expliziten Quelle über ein Windows ISO-Image oft der Schlüssel zum Erfolg. Im schlimmsten Fall kann eine In-Place-Upgrade-Installation oder eine komplette Neuinstallation Ihr System wieder auf Kurs bringen. Mit Geduld und dieser Anleitung sollten Sie in der Lage sein, Ihr Windows-System wieder in Topform zu bringen!