Endlosschleife beim Start: „Laufwerk C: wird repariert und gescannt” – so stoppen Sie es

Es ist ein Szenario, das wohl jeder Computernutzer fürchtet: Sie schalten Ihren PC ein, erwarten den gewohnten Windows-Startbildschirm, doch stattdessen werden Sie von einer scheinbar endlosen Schleife begrüßt, die besagt: „Laufwerk C: wird repariert und gescannt”. Diese Meldung, oft gefolgt von einem Prozentzähler, der niemals das Ende erreicht oder immer wieder bei null beginnt, ist ein klares Zeichen für ein Problem mit Ihrer Festplatte oder dem Dateisystem. Aber keine Sorge: Sie sind nicht allein, und es gibt effektive Wege, um aus dieser frustrierenden Endlosschleife auszubrechen und Ihr System wieder zum Laufen zu bringen.

Einleitung: Das Dilemma der Endlosschleife

Stellen Sie sich vor, Sie haben wichtige Arbeit zu erledigen, ein dringendes E-Mail zu versenden oder möchten einfach nur entspannt im Internet surfen, und Ihr Computer verweigert den Dienst. Die Meldung „Laufwerk C: wird repariert und gescannt” kann dabei eine echte Geduldsprobe sein. Viele Anwender versuchen es immer wieder mit einem Neustart, nur um festzustellen, dass sie immer wieder an denselben Punkt zurückkehren. Dieses Problem betrifft häufig Windows 10 und 11, kann aber auch bei älteren Versionen auftreten. Es ist ein Hinweis darauf, dass das Betriebssystem versucht, inkonsistente oder beschädigte Daten auf Ihrem primären Laufwerk, der Systempartition C:, zu beheben.

Warum Ihr Computer in dieser Schleife feststeckt

Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, warum diese Schleife überhaupt entsteht. Die Meldung, die Sie sehen, ist im Grunde der Start des Dienstprogramms Chkdsk (Check Disk) von Windows. Chkdsk wird automatisch ausgeführt, wenn das System beim Start Dateisystemfehler oder Probleme mit der Integrität der Festplatte erkennt. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

• Unerwartetes Herunterfahren: Ein plötzlicher Stromausfall, ein Absturz des Systems oder das gewaltsame Ausschalten des Computers kann dazu führen, dass das Dateisystem beschädigt wird.
• Beschädigte Systemdateien: Fehlerhafte Updates, Malware oder fehlerhafte Treiber können die Integrität wichtiger Windows-Dateien beeinträchtigen.
• Fehlerhafte Sektoren auf der Festplatte: Physische Schäden an der Festplatte können dazu führen, dass bestimmte Bereiche unlesbar werden, was Chkdsk versucht zu reparieren.
• Software-Konflikte: Manchmal können kürzlich installierte Programme oder Updates zu Problemen führen, die Windows dazu veranlassen, eine Prüfung durchzuführen.
• Probleme mit der Festplatten-Firmware: Seltener können Firmware-Bugs der Festplatte zu fehlerhaften Meldungen oder Problemen bei der Datenintegrität führen.

Die Endlosschleife entsteht, wenn Chkdsk die Probleme nicht beheben kann, immer wieder neu starten muss oder wenn das System fälschlicherweise annimmt, dass ein Scan erforderlich ist.

Erste Reaktionen und der Irrtum des Neustarts

Die natürliche Reaktion der meisten Nutzer ist ein einfacher Neustart. Doch in diesem Fall ist dies oft kontraproduktiv. Da das System die Notwendigkeit des Scans bei jedem Bootvorgang feststellt, führt ein Neustart lediglich dazu, dass Sie wieder an denselben Punkt gelangen. Um das Problem wirklich zu lösen, müssen wir tiefer in die Systemwiederherstellungsoptionen von Windows eintauchen.

Was passiert wirklich? Chkdsk im Detail

Chkdsk ist ein leistungsstarkes Tool. Es prüft die Integrität von Dateisystemen auf logische Fehler und die Festplatte auf physische Fehler. Wenn Chkdsk fehlerhafte Sektoren findet, versucht es, die Daten zu retten und diese Sektoren als unbrauchbar zu markieren. Bei Dateisystemfehlern wie verlorenen Clustern oder fehlerhaften Querverweisen versucht es, die Struktur des Dateisystems wiederherzustellen. Die Meldung, die Sie sehen, ist der Hinweis darauf, dass Chkdsk im „Pre-Boot”-Modus läuft, also noch bevor Windows vollständig geladen ist. Dies geschieht, um sicherzustellen, dass das Laufwerk nicht in Gebrauch ist und alle Fehler behoben werden können.

Der Schlüssel zur Lösung: Zugang zu den erweiterten Startoptionen

Um die Endlosschleife zu durchbrechen, müssen Sie die erweiterten Startoptionen von Windows erreichen. Dies ist der Ausgangspunkt für die meisten Reparaturversuche. Es gibt zwei Hauptwege, um dorthin zu gelangen:

1. Automatisches Aufrufen nach mehreren fehlgeschlagenen Starts: Wenn Windows dreimal hintereinander nicht erfolgreich starten kann, wird es automatisch die erweiterten Startoptionen laden. Lassen Sie den Computer also einfach ein paar Mal in die Schleife laufen und er wird Sie zu einem Bildschirm mit der Überschrift „Automatische Reparatur vorbereiten” oder „Wiederherstellung” führen.
2. Manuelles Erzwingen über den Anmeldebildschirm (falls erreichbar): Falls Ihr System den Anmeldebildschirm erreicht, bevor die Chkdsk-Schleife beginnt, können Sie die Umschalttaste (Shift) gedrückt halten und gleichzeitig auf „Neu starten” klicken.

Sobald Sie die erweiterten Startoptionen erreicht haben, navigieren Sie zu „Problembehandlung” und dann zu „Erweiterte Optionen”. Hier finden Sie die Werkzeuge, die wir benötigen.

Lösungsweg 1: Chkdsk unterbrechen (die kurzfristige Atempause)

Wenn die Meldung „Laufwerk C: wird repariert und gescannt” erscheint, haben Sie ein kurzes Zeitfenster, um den Scan zu unterbrechen. Drücken Sie die ESC-Taste (Escape) oder eine beliebige andere Taste, wenn Sie die Option „Drücken Sie eine Taste, um den Festplattencheck abzubrechen” sehen. Dies wird den aktuellen Scan unterbrechen. Beachten Sie jedoch: Dies ist keine dauerhafte Lösung! Es verhindert lediglich, dass der Scan ausgeführt wird, aber es behebt nicht das zugrunde liegende Problem. Ihr System kann danach normal starten, aber die Ursache für den Scan bleibt bestehen und könnte zu weiteren Problemen führen.

Lösungsweg 2: Chkdsk manuell und gründlich ausführen (die empfohlene Reparatur)

Da der automatische Chkdsk-Durchlauf stecken bleibt, ist es oft am besten, ihn über die Eingabeaufforderung manuell auszuführen. Dies gibt Ihnen mehr Kontrolle und kann die Fehlerbehebung erfolgreicher gestalten.

1. Navigieren Sie in den erweiterten Startoptionen zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Eingabeaufforderung”.
2. Möglicherweise werden Sie aufgefordert, ein Administratorkonto auszuwählen und das Passwort einzugeben.
3. In der Eingabeaufforderung müssen Sie zunächst das richtige Laufwerk identifizieren, da die Laufwerksbuchstaben in der Wiederherstellungsumgebung manchmal abweichen können. Geben Sie dir c:, dir d: usw. ein, um festzustellen, welches Laufwerk Ihre Windows-Installation enthält (es ist normalerweise das Laufwerk, das Ordner wie „Programme”, „Benutzer”, „Windows” enthält). Nehmen wir an, es ist immer noch C:.
4. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter: chkdsk C: /f /r /x
   • C:: Ziel-Laufwerk.
   • /f: Behebt Fehler auf dem Datenträger.
   • /r: Sucht nach fehlerhaften Sektoren und stellt lesbare Informationen wieder her. Dieser Parameter impliziert /f.
   • /x: Erzwingt das Aufheben der Bereitstellung des Volumes vor dem Start des Scans (falls erforderlich).
5. Der Scan kann je nach Größe und Zustand Ihrer Festplatte Stunden dauern. Lassen Sie ihn unbedingt vollständig abschließen. Seien Sie geduldig.
6. Nach Abschluss des Scans geben Sie exit ein und versuchen Sie, Ihr System normal neu zu starten.

Dieser manuelle Durchlauf ist oft die effektivste Methode, um die meisten Dateisystem- und Festplattenprobleme zu beheben, die die Schleife verursachen.

Lösungsweg 3: Chkdsk für den nächsten Start deaktivieren (Vorsicht geboten!)

Dieser Schritt ist mit Vorsicht zu genießen und sollte nur angewendet werden, wenn Sie sicher sind, dass die Festplatte physisch in Ordnung ist und der automatische Scan fälschlicherweise startet oder Probleme verursacht. Das Deaktivieren des Chkdsk kann verhindern, dass wichtige Reparaturen durchgeführt werden, was langfristig zu Datenverlust führen kann.

1. Navigieren Sie in den erweiterten Startoptionen zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Eingabeaufforderung”.
2. Geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter, um den Registrierungs-Editor zu öffnen.
3. Navigieren Sie zu folgendem Pfad: HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControlSession Manager.
4. Suchen Sie im rechten Fenster den Eintrag BootExecute. Der Standardwert sollte etwa so aussehen: autocheck autochk *.
5. Doppelklicken Sie auf BootExecute und ändern Sie den Wert auf: autocheck autochk /k:C * (wenn C: das betroffene Laufwerk ist) oder einfach nur autocheck autochk *, wenn der Wert bereits so aussieht, aber der Scan immer noch läuft. *Korrektur*: Um den Check für alle Laufwerke zu deaktivieren, können Sie den Wert auf autocheck autochk * ändern und anschließend den Schalter `/k:C` verwenden, um speziell das Laufwerk C zu überspringen oder im Extremfall den gesamten Eintrag autocheck autochk * zu entfernen und nur autocheck autochk (ohne Stern) stehen zu lassen. Ein sichererer Ansatz ist, den Wert in autocheck autochk /k:C * zu ändern. Dieser Befehl sagt Chkdsk, dass es alle Laufwerke außer C: überprüfen soll. Wenn Sie absolut keinen Check wünschen, lassen Sie nur autocheck autochk stehen.
6. Schließen Sie den Registrierungs-Editor, geben Sie exit in die Eingabeaufforderung ein und starten Sie den PC neu.

Wenn Ihr System danach startet, sollten Sie unbedingt eine manuelle Chkdsk-Prüfung (wie in Lösungsweg 2 beschrieben) durchführen, sobald Sie in Windows sind, um sicherzustellen, dass keine echten Probleme übersehen werden.

Lösungsweg 4: Systemwiederherstellung nutzen (Zeitreise in die Vergangenheit)

Wenn die Probleme nach einer kürzlichen Änderung oder Installation auftraten, kann eine Systemwiederherstellung helfen. Diese Funktion setzt Ihr System auf einen früheren Zeitpunkt zurück, an dem alles noch einwandfrei funktionierte.

1. Navigieren Sie in den erweiterten Startoptionen zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Systemwiederherstellung”.
2. Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der vor dem Auftreten des Problems liegt.
3. Bestätigen Sie Ihre Auswahl und lassen Sie den Vorgang abschließen. Ihr PC wird neu gestartet.

Beachten Sie, dass bei der Systemwiederherstellung installierte Programme oder Updates, die nach dem Wiederherstellungspunkt vorgenommen wurden, möglicherweise deinstalliert werden.

Lösungsweg 5: Die Startreparatur von Windows

Windows bietet ein integriertes Tool zur Startreparatur, das häufige Startprobleme automatisch beheben kann. Es scannt das System nach Fehlern in Bootdateien, im Bootsektor und im Startkonfigurationsdatensatz (BCD).

1. Navigieren Sie in den erweiterten Startoptionen zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Starthilfe” (oder „Startreparatur”).
2. Lassen Sie Windows den Reparaturversuch durchführen. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
3. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Lösungsweg 6: Kürzlich installierte Updates deinstallieren

Manchmal können fehlerhafte Windows-Updates die Ursache für Startprobleme sein. Wenn die Schleife nach einer Update-Installation begann, können Sie diese deinstallieren.

1. Navigieren Sie in den erweiterten Startoptionen zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Updates deinstallieren”.
2. Wählen Sie zwischen der Deinstallation der letzten Qualitäts- oder Funktionsupdates. Beginnen Sie mit dem Qualitätsupdate, da dies häufiger Probleme verursacht.
3. Bestätigen Sie die Deinstallation und starten Sie den PC neu.

Lösungsweg 7: Beschädigte Systemdateien reparieren (SFC und DISM)

Falls die Schleife durch beschädigte oder fehlende Systemdateien verursacht wird, können Sie diese mit dem System File Checker (SFC) reparieren.

1. Navigieren Sie in den erweiterten Startoptionen zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Eingabeaufforderung”.
2. Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter.
3. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. SFC versucht, beschädigte Windows-Systemdateien zu finden und zu reparieren.
4. Geben Sie exit ein und starten Sie den PC neu.

Wenn SFC das Problem nicht behebt, kann das DISM-Tool (Deployment Image Servicing and Management) unter Umständen helfen. Dies ist jedoch in der Wiederherstellungsumgebung komplexer, da es oft den Offline-Windows-Ordner identifizieren muss. Der Befehl wäre etwa DISM /Image:C: /Cleanup-Image /RestoreHealth, wobei C: der korrekte Windows-Pfad sein muss. Für die meisten Benutzer ist der SFC-Befehl der erste und oft ausreichende Schritt in diesem Kontext.

Lösungsweg 8: Die letzte Instanz – Daten sichern und Windows neu installieren

Wenn alle vorherigen Schritte fehlschlagen und Ihr System weiterhin in der Schleife feststeckt, könnte eine Neuinstallation von Windows die einzige Lösung sein. Bevor Sie dies tun, ist es jedoch absolut entscheidend, Ihre wichtigen Daten zu sichern. Da Sie nicht auf Ihr System zugreifen können, benötigen Sie ein Live-Linux-System (z. B. Ubuntu auf einem bootfähigen USB-Stick) oder ein Windows-Installationsmedium, um die Dateien von Ihrer Festplatte auf ein externes Laufwerk zu kopieren.

1. Daten sichern: Erstellen Sie einen bootfähigen USB-Stick mit einem Live-Linux-System oder einem Windows PE-Rettungsmedium. Booten Sie von diesem Stick, greifen Sie auf Ihre Festplatte zu und kopieren Sie Ihre wichtigen Dateien auf eine externe Festplatte.
2. Windows neu installieren: Verwenden Sie ein Windows-Installationsmedium (USB-Stick oder DVD), um Ihren PC zu starten und eine saubere Installation von Windows durchzuführen. Wählen Sie die Option „Benutzerdefiniert”, um die Festplatte zu formatieren und eine komplett neue Installation vorzunehmen.

Eine Neuinstallation löscht alle Daten auf dem Systemlaufwerk, aber sie behebt fast immer alle softwarebedingten Startprobleme.

Prävention ist der beste Schutz: So vermeiden Sie zukünftige Schleifen

Nachdem Sie das Problem behoben haben, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung zu vermeiden:

• Regelmäßige Backups: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten und idealerweise auch System-Images.
• Sicheres Herunterfahren: Schalten Sie Ihren PC immer korrekt über das Startmenü aus und ziehen Sie ihn nicht einfach den Stecker.
• Antivirus-Software: Eine aktuelle Antivirus-Lösung schützt vor Malware, die Systemdateien beschädigen kann.
• Disk-Gesundheit überwachen: Nutzen Sie Tools wie CrystalDiskInfo, um den Zustand Ihrer Festplatte zu überwachen (SMART-Werte).
• Windows-Updates: Halten Sie Windows auf dem neuesten Stand, aber überprüfen Sie online nach bekannten Problemen, bevor Sie große Funktionsupdates installieren.

Fazit: Geduld und Systematik führen zum Ziel

Die Endlosschleife „Laufwerk C: wird repariert und gescannt” ist ein ärgerliches, aber in den meisten Fällen behebbares Problem. Der Schlüssel liegt darin, ruhig zu bleiben, systematisch vorzugehen und die erweiterten Startoptionen von Windows effektiv zu nutzen. Beginnen Sie mit den weniger invasiven Methoden wie der manuellen Ausführung von Chkdsk oder der Systemwiederherstellung und arbeiten Sie sich bei Bedarf zu den drastischeren Lösungen vor. Mit etwas Geduld und den richtigen Schritten wird Ihr Computer bald wieder voll funktionsfähig sein.