Der Blue Screen of Death (BSOD), auch bekannt als Bluescreen, ist der gefürchtete Alptraum jedes Windows-Nutzers. Ein besonders hartnäckiger Kandidat unter den Bluescreen-Fehlern ist der Fehlercode 0x00000133, auch bekannt als DPC_WATCHDOG_VIOLATION. Dieser Fehler deutet auf ein schwerwiegendes Problem mit der zeitlichen Abstimmung von Prozessen im System hin, was oft zu einem kompletten Systemabsturz führt. In diesem Artikel werden wir diesen Fehler genauer unter die Lupe nehmen, die möglichen Ursachen ergründen und Ihnen detaillierte Lösungsansätze präsentieren.
Was bedeutet der Fehlercode 0x00000133 (DPC_WATCHDOG_VIOLATION)?
Die Bezeichnung DPC_WATCHDOG_VIOLATION ist eigentlich recht aussagekräftig. DPC steht für „Deferred Procedure Call”, also eine verzögerte Prozeduraufruf. Ein „Watchdog” ist ein Mechanismus, der sicherstellt, dass bestimmte Prozesse nicht zu lange dauern und das System blockieren. Wenn ein DPC über einen längeren Zeitraum nicht abgeschlossen wird, greift der Watchdog ein und löst den BSOD mit dem Fehlercode 0x00000133 aus. Dieser Fehler signalisiert im Wesentlichen, dass eine Hardwarekomponente oder ein Treiber das System zu lange beschäftigt und somit andere wichtige Prozesse behindert.
Häufige Ursachen für den BSOD 0x00000133
Die Ursachen für diesen frustrierenden Fehler können vielfältig sein. Hier sind einige der häufigsten Auslöser:
- Inkompatible oder veraltete Treiber: Dies ist die häufigste Ursache. Besonders Grafikkartentreiber, Netzwerkkartentreiber oder Treiber für Massenspeichergeräte (SSDs, HDDs) können Probleme verursachen.
- Hardwaredefekte: Eine fehlerhafte Festplatte, SSD, RAM oder sogar die CPU selbst können zu diesem Fehler führen.
- Software-Inkompatibilitäten: Bestimmte Programme oder Antiviren-Software können in Konflikt geraten und den Fehler auslösen.
- Übertaktung: Eine instabile Übertaktung der CPU oder GPU kann die zeitliche Abstimmung von Prozessen beeinträchtigen und den Fehler verursachen.
- Beschädigte Systemdateien: Korrupte Systemdateien können ebenfalls zu Instabilitäten und dem BSOD führen.
- Probleme mit der Stromversorgung: Ein defektes oder unterdimensioniertes Netzteil kann zu Spannungsschwankungen führen, die den Fehler auslösen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Die Behebung des Fehlers 0x00000133 erfordert systematisches Vorgehen. Arbeiten Sie die folgenden Schritte nacheinander ab:
1. Nach dem BSOD: Minidump-Datei analysieren
Windows erstellt bei einem BSOD eine Minidump-Datei, die wertvolle Informationen über die Fehlerursache enthält. Diese Datei befindet sich normalerweise im Ordner C:WindowsMinidump. Sie können diese Datei mit dem kostenlosen Tool BluescreenView (von NirSoft) oder dem Windows Debugger (WinDbg) analysieren. Die Analyse der Minidump-Datei kann Ihnen Hinweise auf den problematischen Treiber oder die Komponente geben.
2. Treiber aktualisieren oder zurücksetzen
Da Treiber oft die Ursache des Problems sind, sollten Sie als Erstes die Treiber für alle wichtigen Hardwarekomponenten aktualisieren. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Öffnen Sie den Geräte-Manager (drücken Sie
Windows-Taste + Xund wählen Sie „Geräte-Manager”). - Überprüfen Sie, ob Geräte mit gelben Ausrufezeichen markiert sind. Diese deuten auf Treiberprobleme hin.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das verdächtige Gerät und wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
- Wählen Sie „Automatisch nach Treibern suchen”. Windows sucht dann online nach den neuesten Treibern.
- Wenn das automatische Update fehlschlägt, laden Sie den neuesten Treiber von der Website des Herstellers herunter und installieren Sie ihn manuell.
Wenn ein aktuelles Treiber-Update das Problem verursacht hat, sollten Sie versuchen, den Treiber auf eine frühere Version zurückzusetzen. Klicken Sie dazu im Geräte-Manager mit der rechten Maustaste auf das Gerät, wählen Sie „Eigenschaften”, dann den Reiter „Treiber” und klicken Sie auf „Vorheriger Treiber”.
3. Hardware-Diagnose durchführen
Um Hardwaredefekte auszuschließen, sollten Sie eine Reihe von Diagnosetests durchführen:
- RAM-Test: Verwenden Sie das Windows Memory Diagnostic Tool (einfach in der Windows-Suche danach suchen) oder Memtest86, um Ihren Arbeitsspeicher auf Fehler zu überprüfen.
- Festplatten- oder SSD-Test: Verwenden Sie ein Tool wie CrystalDiskInfo, um den Zustand Ihrer Festplatte oder SSD zu überprüfen. Die meisten Hersteller bieten auch eigene Diagnosetools für ihre Produkte an.
- CPU-Stabilitätstest: Führen Sie einen Stabilitätstest für Ihre CPU mit Tools wie Prime95 oder IntelBurnTest durch, um sicherzustellen, dass die CPU unter Last stabil läuft. Achten Sie dabei auf die Temperatur der CPU.
4. Systemdateien überprüfen und reparieren
Beschädigte Systemdateien können den Fehler 0x00000133 verursachen. Verwenden Sie das System File Checker (SFC), um Systemdateien zu überprüfen und zu reparieren:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (drücken Sie
Windows-Taste + Xund wählen Sie „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”). - Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist. SFC versucht, beschädigte Systemdateien automatisch zu reparieren.
5. Software-Konflikte ausschließen
Deinstallieren Sie kürzlich installierte Software oder Antiviren-Programme, um zu testen, ob diese den Fehler verursachen. Führen Sie dann einen sauberen Neustart von Windows durch, um Software-Konflikte zu minimieren:
- Drücken Sie
Windows-Taste + R, geben Siemsconfigein und drücken Sie die Eingabetaste. - Wechseln Sie zum Reiter „Dienste”.
- Aktivieren Sie die Option „Alle Microsoft-Dienste ausblenden”.
- Klicken Sie auf „Alle deaktivieren”.
- Wechseln Sie zum Reiter „Systemstart” und klicken Sie auf „Task-Manager öffnen”.
- Deaktivieren Sie alle Startelemente im Task-Manager.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
Wenn der Fehler nach dem sauberen Neustart nicht mehr auftritt, können Sie die deaktivierten Dienste und Startelemente einzeln wieder aktivieren, um den Übeltäter zu identifizieren.
6. Übertaktung zurücknehmen
Wenn Sie Ihre CPU oder GPU übertaktet haben, setzen Sie die Taktraten auf die Standardwerte zurück. Eine instabile Übertaktung ist eine häufige Ursache für den BSOD 0x00000133.
7. Stromversorgung überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Netzteil (PSU) ausreichend Leistung für alle Ihre Komponenten liefert. Ein unterdimensioniertes oder defektes Netzteil kann zu Spannungsschwankungen führen, die den Fehler auslösen. Ersetzen Sie gegebenenfalls das Netzteil durch ein stärkeres oder testen Sie Ihr System mit einem anderen, funktionierenden Netzteil.
8. Windows neu installieren (als letzte Option)
Wenn alle anderen Maßnahmen fehlschlagen, kann eine Neuinstallation von Windows die letzte Option sein. Sichern Sie vorher unbedingt alle wichtigen Daten.
Fazit
Der BSOD 0x00000133 (DPC_WATCHDOG_VIOLATION) ist ein komplexer Fehler, der durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden kann. Durch systematisches Vorgehen und die Anwendung der in diesem Artikel beschriebenen Lösungsansätze können Sie die Ursache des Problems jedoch in den meisten Fällen identifizieren und beheben. Denken Sie daran, dass Geduld und eine gründliche Analyse der Schlüssel zum Erfolg sind. Viel Glück!