Sie wollen kein Update? So können Sie ein laufendes Windows 11 Update stoppen oder zukünftige Updates blockieren

Ein Windows 11 Update läuft gerade und Sie brauchen Ihren Rechner dringend? Oder Sie sind generell kein Fan von automatischen Updates und möchten die Kontrolle behalten? Keine Sorge, in diesem umfassenden Guide zeigen wir Ihnen, wie Sie ein laufendes Windows 11 Update stoppen und zukünftige Aktualisierungen blockieren können. Dabei gehen wir auf verschiedene Methoden ein, von temporären Pausen bis hin zu dauerhaften Lösungen. Wichtig ist: Bevor Sie ein Update stoppen, denken Sie daran, dass Updates oft wichtige Sicherheitslücken schließen und Ihr System stabil halten. Überlegen Sie also gut, ob es wirklich notwendig ist.

Warum ein Windows 11 Update stoppen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Sie ein Windows 11 Update unterbrechen oder verzögern möchten:

• Zeitdruck: Ein Update kann mitten in wichtigen Aufgaben starten und Sie aufhalten.
• Instabilität: Manchmal können Updates Fehler verursachen oder Inkompatibilitäten mit Hardware oder Software hervorrufen.
• Datenvolumen: Gerade bei begrenztem Datenvolumen kann ein großes Update unerwünscht sein.
• Kontrolle: Sie möchten selbst entscheiden, wann und welche Updates installiert werden.

Methode 1: Laufendes Update unterbrechen

Wenn ein Windows 11 Update bereits läuft, können Sie es nicht einfach abbrechen. Das kann zu Problemen mit Ihrem System führen. Aber es gibt eine Möglichkeit, den Prozess zu verlangsamen, was Ihnen vielleicht genug Zeit verschafft:

1. Task-Manager öffnen: Drücken Sie gleichzeitig Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu starten.
2. Windows Update suchen: Finden Sie den Prozess „Windows Update” oder „Update Orchestrator Service” in der Liste.
3. Priorität ändern: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Prozess und wählen Sie „Details”. In der Detailansicht klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste auf den zugehörigen Prozess und wählen „Priorität festlegen” > „Niedrig”.

Diese Methode verlangsamt den Update-Prozess, aber stoppt ihn nicht vollständig. Sie kann Ihnen jedoch etwas Zeit verschaffen, um Ihre Arbeit zu beenden. Beachten Sie, dass dies nur eine Notfalllösung ist und das Update später fortgesetzt wird.

Methode 2: Update für 1-5 Wochen pausieren

Windows 11 bietet eine einfache Möglichkeit, Updates für eine bestimmte Zeit zu pausieren:

1. Einstellungen öffnen: Klicken Sie auf das Startmenü und dann auf das Zahnradsymbol (Einstellungen).
2. Windows Update auswählen: Klicken Sie im Einstellungsmenü auf „Windows Update„.
3. Updates pausieren: Suchen Sie nach der Option „Updates pausieren” oder „Updates anhalten” und wählen Sie den gewünschten Zeitraum (bis zu 5 Wochen) aus.

Diese Methode ist einfach und effektiv, um Updates kurzfristig zu verzögern. Sie erhalten während der Pausenzeit keine Updates, einschließlich Sicherheitsupdates. Achten Sie darauf, die Updates nach Ablauf der Frist wieder zu aktivieren, um Ihr System sicher zu halten.

Methode 3: Aktive Stunden festlegen

Mit der Funktion „Aktive Stunden” können Sie festlegen, wann Sie Ihren Computer normalerweise nutzen. Windows 11 versucht dann, Updates außerhalb dieser Zeiten zu installieren:

1. Einstellungen öffnen: Wie in Methode 2.
2. Windows Update auswählen: Wie in Methode 2.
3. Erweiterte Optionen: Klicken Sie auf „Erweiterte Optionen„.
4. Aktive Stunden: Suchen Sie nach dem Abschnitt „Aktive Stunden” und passen Sie die Start- und Endzeiten an Ihre Nutzungsgewohnheiten an. Sie können auch Windows die Zeiten automatisch festlegen lassen.

Diese Methode verhindert nicht, dass Updates installiert werden, sondern verschiebt sie lediglich auf Zeiten, in denen Sie Ihren Computer wahrscheinlich nicht verwenden. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Kontrolle.

Methode 4: Gruppenrichtlinien-Editor (nur für Windows 11 Pro)

Für Nutzer von Windows 11 Pro bietet der Gruppenrichtlinien-Editor erweiterte Möglichkeiten, Updates zu steuern:

1. Gruppenrichtlinien-Editor öffnen: Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie „gpedit.msc” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
2. Konfiguration: Navigieren Sie zu „Computerkonfiguration” > „Administrative Vorlagen” > „Windows-Komponenten” > „Windows Update” > „Windows Update verwalten, das Endbenutzern angeboten wird„.
3. Automatische Updates konfigurieren: Doppelklicken Sie auf „Automatische Updates konfigurieren”.
4. Optionen auswählen: Wählen Sie „Aktiviert” und legen Sie im Optionsbereich fest, wie Updates installiert werden sollen. Sie können zum Beispiel wählen, dass Sie benachrichtigt werden, bevor Updates heruntergeladen und installiert werden.

Der Gruppenrichtlinien-Editor bietet Ihnen die feinste Kontrolle über Windows Update. Sie können festlegen, wann Updates heruntergeladen und installiert werden, und sogar Updates vollständig deaktivieren. Beachten Sie jedoch, dass das Deaktivieren von Updates Sicherheitsrisiken birgt.

Methode 5: Registrierungs-Editor (alle Windows 11 Versionen)

Auch über den Registrierungs-Editor können Sie das Update-Verhalten beeinflussen. Diese Methode ist etwas riskanter als die Verwendung des Gruppenrichtlinien-Editors, da falsche Änderungen im Registrierungs-Editor zu Problemen mit Ihrem System führen können. Sichern Sie daher vorher Ihre Registrierung!

1. Registrierungs-Editor öffnen: Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie „regedit” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
2. Konfiguration: Navigieren Sie zu „HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsWindowsUpdate”. Wenn der Schlüssel „WindowsUpdate” nicht existiert, müssen Sie ihn erstellen (Rechtsklick auf „Windows” > Neu > Schlüssel).
3. DWORD-Wert erstellen: Rechtsklick im rechten Fensterbereich > Neu > DWORD-Wert (32-Bit). Nennen Sie den Wert „AUOptions„.
4. Wert festlegen: Doppelklicken Sie auf „AUOptions” und legen Sie den gewünschten Wert fest:
   • 2: Benachrichtigung zum Herunterladen und zur Installation.
   • 3: Automatisches Herunterladen, aber Benachrichtigung zur Installation.
   • 4: Automatisches Herunterladen und Installation gemäß Zeitplan (nicht empfohlen).
   • 5: Lokalen Administrator die Auswahl der Konfiguration erlauben.

Wie beim Gruppenrichtlinien-Editor bietet Ihnen auch der Registrierungs-Editor detaillierte Kontrolle über Windows Update. Informieren Sie sich jedoch genau, bevor Sie Änderungen vornehmen, um Ihr System nicht zu beschädigen.

Methode 6: WLAN als getaktete Verbindung festlegen

Wenn Sie über ein WLAN-Netzwerk mit dem Internet verbunden sind, können Sie dieses als „getaktete Verbindung” festlegen. Windows 11 wird dann weniger Daten im Hintergrund verbrauchen, einschließlich Updates:

1. Einstellungen öffnen: Wie in Methode 2.
2. Netzwerk & Internet auswählen: Klicken Sie auf „Netzwerk & Internet” und dann auf „WLAN”.
3. WLAN-Netzwerk auswählen: Klicken Sie auf den Namen Ihres WLAN-Netzwerks.
4. Getaktete Verbindung: Aktivieren Sie die Option „Getaktete Verbindung”.

Diese Methode verhindert nicht vollständig, dass Updates heruntergeladen werden, sondern reduziert lediglich die Wahrscheinlichkeit. Sie ist besonders nützlich, wenn Sie ein begrenztes Datenvolumen haben.

Wichtige Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bevor Sie eine der oben genannten Methoden anwenden, sollten Sie Folgendes beachten:

• Sicherheitsrisiken: Das Deaktivieren oder Verzögern von Updates kann Ihr System anfälliger für Sicherheitsbedrohungen machen. Stellen Sie sicher, dass Sie alternative Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, wie z.B. eine gute Antiviren-Software.
• Kompatibilitätsprobleme: Manchmal können Updates Kompatibilitätsprobleme beheben. Das Blockieren von Updates kann diese Probleme also auch verlängern.
• Backup: Bevor Sie Änderungen im Registrierungs-Editor vornehmen, erstellen Sie ein Backup Ihrer Registrierung.
• Regelmäßige Überprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig, ob neue Updates verfügbar sind, und installieren Sie diese, wenn es Ihnen passt.

Fazit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein laufendes Windows 11 Update zu stoppen oder zukünftige Updates zu blockieren. Die beste Methode hängt von Ihren Bedürfnissen und Ihrem Kenntnisstand ab. Denken Sie jedoch immer an die potenziellen Sicherheitsrisiken und treffen Sie entsprechende Vorkehrungen. Die Möglichkeit, die Kontrolle über Updates zu behalten, ist ein Vorteil, sollte aber verantwortungsvoll genutzt werden, um die Sicherheit und Stabilität Ihres Systems zu gewährleisten.