Kennen Sie das? Sie möchten die neuesten Funktionen und Sicherheitsupdates unter Windows 10 installieren, aber der Schalter „Neueste Updates erhalten, sobald sie verfügbar sind” in den Update-Einstellungen ist ausgegraut und lässt sich nicht aktivieren? Keine Panik! Dieses Problem ist überraschend häufig und lässt sich in den meisten Fällen relativ einfach beheben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie den Schalter wieder aktivieren und sicherstellen, dass Ihr System immer auf dem neuesten Stand ist.
Warum ist der Schalter ausgegraut? Mögliche Ursachen
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum dieser Schalter überhaupt ausgegraut sein könnte. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Gruppenrichtlinien: Änderungen in den Gruppenrichtlinien können die Update-Einstellungen überschreiben und den Schalter deaktivieren. Dies ist besonders häufig in Unternehmensumgebungen, in denen Administratoren die Update-Verteilung zentral steuern.
- Registry-Einträge: Ähnlich wie bei den Gruppenrichtlinien können bestimmte Registry-Einträge die Update-Funktionalität beeinflussen und den Schalter blockieren.
- Dienst-Probleme: Bestimmte Windows-Dienste, die für die Update-Funktionalität verantwortlich sind, könnten nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden.
- Vorherige Updates: In einigen Fällen kann ein fehlgeschlagenes oder unvollständiges Update zu Konflikten führen und den Schalter deaktivieren.
- Windows Insider Programm: Wenn Sie Teil des Windows Insider Programms waren und sich abgemeldet haben, können Rest-Konfigurationen übrig bleiben, die den Schalter beeinflussen.
- Korrupte Systemdateien: Beschädigte Systemdateien können ebenfalls zu einer Vielzahl von Problemen führen, einschließlich des ausgegrauten Update-Schalters.
Lösung 1: Überprüfen der Gruppenrichtlinien (für Windows Pro/Enterprise/Education)
Wenn Sie eine Pro-, Enterprise- oder Education-Version von Windows 10 verwenden, können Sie die Gruppenrichtlinien überprüfen, um festzustellen, ob diese die Update-Einstellungen beeinflussen:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
- Geben Sie
gpedit.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. Dies öffnet den Editor für lokale Gruppenrichtlinien. - Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
Computerkonfiguration -> Administrative Vorlagen -> Windows-Komponenten -> Windows Update - Überprüfen Sie die Einstellungen auf der rechten Seite. Achten Sie besonders auf Richtlinien, die mit „Automatische Updates konfigurieren” oder „Funktionsupdates zurückstellen” zusammenhängen.
- Wenn eine dieser Richtlinien aktiviert ist und Ihre gewünschte Update-Konfiguration verhindert, doppelklicken Sie darauf.
- Wählen Sie im Einstellungsfenster die Option „Nicht konfiguriert” oder „Deaktiviert”.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
- Starten Sie Ihren Computer neu, um die Änderungen zu übernehmen.
Lösung 2: Überprüfen der Registry-Einträge
Die Windows-Registry ist eine zentrale Datenbank, in der Konfigurationseinstellungen gespeichert sind. Eine falsche Änderung der Registry kann zu ernsthaften Problemen führen. Seien Sie daher vorsichtig und erstellen Sie vor der Durchführung von Änderungen ein Backup der Registry. Hier ist, wie Sie die Registry überprüfen können:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
- Geben Sie
regeditein und drücken Sie die Eingabetaste. Dies öffnet den Registrierungseditor. - Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsWindowsUpdate - Überprüfen Sie, ob hier Einträge vorhanden sind, die Ihre Update-Einstellungen beeinflussen könnten. Achten Sie besonders auf Einträge wie
DisableWindowsUpdateAccess,WUServeroderWUStatusServer. - Wenn Sie Einträge finden, die möglicherweise das Problem verursachen, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Löschen”.
- Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_CURRENT_USERSOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsWindowsUpdate - Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4, um auch diesen Pfad zu überprüfen.
- Starten Sie Ihren Computer neu, um die Änderungen zu übernehmen.
Lösung 3: Windows Update Dienste neu starten
Manchmal kann ein Neustart der Windows Update Dienste das Problem beheben. So geht’s:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
- Geben Sie
services.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. Dies öffnet das Dienste-Fenster. - Suchen Sie die folgenden Dienste: „Windows Update” und „Background Intelligent Transfer Service (BITS)”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf jeden Dienst und wählen Sie „Neu starten”. Wenn der Dienst nicht gestartet ist, wählen Sie stattdessen „Starten”.
- Stellen Sie sicher, dass der Starttyp für beide Dienste auf „Automatisch (Verzögerter Start)” eingestellt ist. Um den Starttyp zu ändern, doppelklicken Sie auf den Dienst, wählen Sie den entsprechenden Starttyp im Dropdown-Menü und klicken Sie auf „Übernehmen” und „OK”.
- Schließen Sie das Dienste-Fenster und überprüfen Sie, ob der Schalter in den Update-Einstellungen jetzt aktiv ist.
Lösung 4: Windows Update Problembehandlung ausführen
Windows verfügt über eine integrierte Problembehandlung für Windows Update, die automatisch Probleme erkennen und beheben kann:
- Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen-App zu öffnen.
- Klicken Sie auf „Update und Sicherheit”.
- Wählen Sie im linken Menü „Problembehandlung”.
- Klicken Sie unter „Empfohlene Problembehandlungen” auf „Zusätzliche Problembehandlungen”.
- Suchen Sie „Windows Update” und klicken Sie darauf.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche „Problembehandlung ausführen” und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.
Lösung 5: Systemdateien überprüfen und reparieren (SFC)
Beschädigte Systemdateien können zu einer Vielzahl von Problemen führen. Mit dem System File Checker (SFC) können Sie diese überprüfen und reparieren:
- Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie
cmdein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”. - Geben Sie in der Eingabeaufforderung
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist. Dies kann einige Zeit dauern.
- Wenn Fehler gefunden und behoben wurden, starten Sie Ihren Computer neu.
Lösung 6: DISM ausführen (Deployment Image Servicing and Management)
DISM ist ein weiteres Tool, mit dem Sie Windows-Images reparieren können. Es kann hilfreich sein, wenn SFC keine Fehler behebt:
- Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie
cmdein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”. - Geben Sie in der Eingabeaufforderung die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
- Warten Sie, bis jeder Befehl abgeschlossen ist. Dies kann einige Zeit dauern.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
Lösung 7: Überprüfung auf Malware
In seltenen Fällen kann Malware die Update-Funktionalität beeinträchtigen. Führen Sie einen vollständigen Systemscan mit Ihrem bevorzugten Antivirenprogramm durch, um dies auszuschließen.
Lösung 8: Windows Insider Programm – Konfiguration zurücksetzen
Wenn Sie zuvor am Windows Insider Programm teilgenommen haben, kann es helfen, die zugehörigen Konfigurationen zurückzusetzen:
- Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen-App zu öffnen.
- Klicken Sie auf „Update und Sicherheit”.
- Wählen Sie im linken Menü „Windows Insider Programm”.
- Überprüfen Sie, ob Sie weiterhin mit einem Insider-Build verbunden sind. Wenn ja, melden Sie sich vom Insider-Programm ab, falls Sie dies nicht bereits getan haben.
- Suchen Sie nach einer Option wie „Insider Preview-Builds beenden” oder „Standard-Updates wiederherstellen”. Folgen Sie den Anweisungen, um die Insider-Konfiguration zurückzusetzen.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
Fazit
Ein ausgegrauter Schalter „Neueste Updates erhalten” in Windows 10 kann frustrierend sein, aber mit den oben genannten Lösungen können Sie das Problem in den meisten Fällen beheben. Beginnen Sie mit den einfacheren Lösungen wie dem Neustart der Dienste und der Ausführung der Problembehandlung. Wenn diese nicht funktionieren, versuchen Sie die komplexeren Lösungen wie die Überprüfung der Gruppenrichtlinien und der Registry. Denken Sie daran, vorsichtig zu sein, wenn Sie Änderungen an der Registry vornehmen, und erstellen Sie vorher ein Backup. Mit etwas Geduld und den richtigen Schritten können Sie sicherstellen, dass Ihr Windows 10-System immer auf dem neuesten Stand ist und von den neuesten Funktionen und Sicherheitsupdates profitiert.
Wenn keine dieser Lösungen funktioniert, sollten Sie eine Neuinstallation von Windows 10 in Betracht ziehen. Dies ist zwar ein drastischer Schritt, kann aber die beste Option sein, wenn andere Methoden fehlschlagen.