Kennen Sie das? Gerade konzentriert am Arbeiten, ploppt eine Meldung auf: „Windows wird aktualisiert…”. Oder schlimmer noch: Ihr Rechner startet ungefragt neu, um ein großes Funktionsupdate zu installieren. Microsofts zwangsweise Updates und Upgrades in Windows 10 können frustrierend sein und den Workflow empfindlich stören. Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, diese ungewollten Eingriffe zu unterbinden und die Kontrolle über Ihr System zurückzugewinnen. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Windows 10 Updates deaktivieren und Zwangsupgrades verhindern können, und zwar endgültig.
Warum sind Zwangsupgrades ein Problem?
Zwangsupgrades können aus verschiedenen Gründen lästig sein:
- Unterbrechungen der Arbeit: Ein Neustart während einer wichtigen Aufgabe kann Datenverlust verursachen oder Deadlines gefährden.
- Inkompatibilität: Neue Updates können zu Inkompatibilitäten mit bestehender Software oder Hardware führen.
- Stabilitätsprobleme: Manchmal bringen Updates neue Bugs mit sich, die das System instabil machen.
- Verlust der Kontrolle: Viele Benutzer möchten selbst entscheiden, wann und welche Updates installiert werden.
- Bandbreitenverbrauch: Große Funktionsupdates belasten die Internetverbindung, besonders bei begrenztem Datenvolumen.
Es ist verständlich, dass man die Kontrolle über sein System behalten möchte. Hier sind verschiedene Methoden, um die Windows 10 Update-Automatik zu zähmen:
Methode 1: Dienste deaktivieren (Die robuste Methode)
Diese Methode ist etwas technischer, aber sehr effektiv. Sie deaktiviert direkt die Windows Update-Dienste, wodurch automatische Downloads und Installationen verhindert werden.
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das „Ausführen”-Fenster zu öffnen.
- Geben Sie
services.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. Der „Dienste”-Manager öffnet sich. - Suchen Sie in der Liste nach den folgenden Diensten:
- Windows Update
- Update Orchestrator Service
- Intelligent Background Transfer Service (BITS) (Dieser ist nicht zwingend erforderlich, kann aber auch deaktiviert werden)
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf jeden Dienst und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Im Tab „Allgemein” ändern Sie den „Starttyp” auf „Deaktiviert”.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
Diese Methode stoppt effektiv die automatischen Windows 10 Updates. Beachten Sie aber, dass Sie nun manuell nach Updates suchen müssen, wenn Sie sie installieren möchten. Dies können Sie über die Einstellungen-App tun (Windows-Taste + I, dann „Update und Sicherheit”).
Methode 2: Gruppenrichtlinien-Editor (Für Windows 10 Pro, Enterprise und Education)
Der Gruppenrichtlinien-Editor ist ein mächtiges Werkzeug, um das Verhalten von Windows zu konfigurieren. Diese Methode ist nur für Benutzer von Windows 10 Pro, Enterprise oder Education verfügbar. Windows 10 Home verfügt nicht über den Gruppenrichtlinien-Editor.
- Drücken Sie die Windows-Taste + R.
- Geben Sie
gpedit.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. Der Gruppenrichtlinien-Editor öffnet sich. - Navigieren Sie im linken Bereich zu:
Computerkonfiguration->Administrative Vorlagen->Windows-Komponenten->Windows Update - Suchen Sie im rechten Bereich nach der Richtlinie „Automatische Updates konfigurieren” und doppelklicken Sie darauf.
- Wählen Sie „Aktiviert”.
- Unter „Automatische Updates konfigurieren” wählen Sie eine der Optionen:
- 2 – Benachrichtigen vor Download und Installation: Sie werden benachrichtigt, bevor Updates heruntergeladen und installiert werden.
- 3 – Automatischer Download und Benachrichtigung zur Installation: Updates werden automatisch heruntergeladen, aber Sie werden benachrichtigt, bevor sie installiert werden.
- 4 – Automatischer Download und Installation planen: Sie können einen Zeitplan für die Installation von Updates festlegen. (Nicht empfohlen, wenn Sie Updates vollständig vermeiden wollen)
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
Mit dieser Methode können Sie die Update-Einstellungen anpassen und kontrollieren, wann Updates heruntergeladen und installiert werden.
Methode 3: Aktive Stunden festlegen (Eine einfache Lösung)
Windows 10 bietet eine einfache Möglichkeit, die Zeiten festzulegen, in denen Sie aktiv an Ihrem Computer arbeiten. Während dieser „aktiven Stunden” werden keine automatischen Neustarts durchgeführt.
- Öffnen Sie die Einstellungen-App (Windows-Taste + I).
- Klicken Sie auf „Update und Sicherheit”.
- Klicken Sie im linken Bereich auf „Windows Update”.
- Klicken Sie auf „Aktive Stunden ändern”.
- Legen Sie die Start- und Endzeit Ihrer aktiven Stunden fest. Sie können bis zu 18 Stunden einstellen.
Diese Methode verhindert zwar nicht das Herunterladen und Installieren von Updates, aber sie verhindert zumindest, dass Ihr Computer während Ihrer Arbeitszeit neu startet.
Methode 4: WLAN als „getaktet” festlegen (Für mobile Geräte)
Wenn Sie einen Laptop oder ein Tablet verwenden und sich über ein WLAN-Netzwerk verbinden, können Sie das Netzwerk als „getaktet” festlegen. Dies signalisiert Windows, dass Sie eine begrenzte Datenmenge haben und Updates nicht automatisch heruntergeladen werden sollen.
- Öffnen Sie die Einstellungen-App (Windows-Taste + I).
- Klicken Sie auf „Netzwerk und Internet”.
- Klicken Sie im linken Bereich auf „WLAN”.
- Klicken Sie auf den Namen Ihres WLAN-Netzwerks.
- Aktivieren Sie die Option „Getaktete Verbindung”.
Diese Methode ist besonders nützlich, wenn Sie unterwegs sind und Ihre mobile Datenverbindung schonen möchten.
Methode 5: Updates zurückstellen (Eine temporäre Lösung)
Windows 10 Pro, Enterprise und Education bieten die Möglichkeit, Funktionsupdates bis zu 365 Tage und Qualitätsupdates bis zu 30 Tage zurückzustellen. Dies gibt Ihnen mehr Zeit, die Kompatibilität von Updates mit Ihrer Software und Hardware zu überprüfen.
- Öffnen Sie die Einstellungen-App (Windows-Taste + I).
- Klicken Sie auf „Update und Sicherheit”.
- Klicken Sie im linken Bereich auf „Windows Update”.
- Klicken Sie auf „Erweiterte Optionen”.
- Unter „Updates aussetzen” wählen Sie das gewünschte Datum aus, bis zu dem Sie Funktionsupdates oder Qualitätsupdates zurückstellen möchten.
Beachten Sie, dass diese Methode nur eine temporäre Lösung ist. Die Updates werden zu einem späteren Zeitpunkt dennoch installiert.
Wichtiger Hinweis: Sicherheitsupdates nicht vernachlässigen!
Obwohl es verlockend sein mag, alle Updates zu deaktivieren, sollten Sie Sicherheitsupdates nicht vernachlässigen. Diese Updates beheben kritische Sicherheitslücken und schützen Ihr System vor Malware und anderen Bedrohungen. Es ist ratsam, Sicherheitsupdates regelmäßig zu installieren, auch wenn Sie Funktionsupdates vermeiden.
Fazit
Die zwangsweisen Updates und Upgrades von Windows 10 können ärgerlich sein, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, sie zu unterbinden und die Kontrolle über Ihr System zurückzugewinnen. Wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Kenntnisstand passt. Denken Sie aber daran, Sicherheitsupdates nicht zu vernachlässigen, um Ihr System sicher zu halten. Mit den hier beschriebenen Methoden können Sie Windows 10 Updates stoppen und ungewollte Zwangsupgrades verhindern, sodass Sie ungestört arbeiten können. Genießen Sie die Freiheit, selbst zu entscheiden, wann und wie Ihr System aktualisiert wird!