Wenn die Frame Generation nicht funktioniert: Das sind die häufigsten Ursachen und Lösungen!

Stell dir vor: Du hast gerade eine brandneue Grafikkarte gekauft oder ein Spiel heruntergeladen, das mit der neuesten Frame Generation-Technologie wirbt. Die Versprechungen sind gigantisch – doppelte, ja manchmal sogar dreifache Bildraten für butterweiches Gameplay, selbst in den anspruchsvollsten Titeln. Doch dann die Ernüchterung: Die Option lässt sich nicht aktivieren, das Spiel stürzt ab, oder die Performance ist schlechter als erwartet. Es ist ein Albtraum, aber keine Sorge! Du bist nicht allein mit diesem Problem. Die Frame Generation ist eine faszinierende, aber auch komplexe Technologie, und es gibt viele Gründe, warum sie nicht auf Anhieb funktionieren könnte.

Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet die häufigsten Ursachen für Probleme mit Technologien wie NVIDIA DLSS 3, AMD FSR 3 (einschließlich AMD Fluid Motion Frames – AFMF) und zeigt dir Schritt für Schritt, wie du diese beheben kannst. Von der Hardware-Kompatibilität über Treibersoftware bis hin zu obskuren Spieleinstellungen – wir decken alles ab, damit du endlich das volle Potenzial deiner Hardware ausschöpfen kannst.

Die Magie der Frame Generation verstehen: Ein kurzer Überblick

Bevor wir uns in die Fehlersuche stürzen, lass uns kurz rekapitulieren, was Frame Generation überhaupt ist. Im Grunde genommen handelt es sich um eine KI-gestützte Technologie, die zusätzliche Frames zwischen den von deiner Grafikkarte tatsächlich gerenderten Frames erzeugt. Sie analysiert die Bewegung und Geometrie von zwei aufeinanderfolgenden Bildern und „interpoliert” dann ein drittes, viertes oder mehr Bild, um die Illusion einer viel höheren Bildrate zu erzeugen. Dies führt zu einem erheblich flüssigeren Spielerlebnis, ohne dass die Grafikkarte jedes einzelne Bild nativ berechnen muss. Die bekanntesten Implementierungen sind DLSS 3 von NVIDIA (exklusiv für RTX 40er-Serie GPUs) und FSR 3 von AMD, das eine breitere Hardware-Unterstützung bietet.

Der Haken an der Sache? Da diese Frames künstlich erzeugt werden, können sie unter bestimmten Umständen zu Artefakten führen oder die Latenz (den sogenannten Input Lag) leicht erhöhen. Außerdem benötigt die Technologie eine gewisse Basis-Bildrate, um effektiv zu funktionieren. Wenn deine eigentliche Bildrate zu niedrig ist, hat die KI nicht genügend „echte” Datenpunkte, um überzeugende Zwischenframes zu erzeugen.

Wenn die Frame Generation streikt: Häufige Ursachen und Lösungen

1. Hardware-Kompatibilität und Systemanforderungen

Der erste und oft übersehene Schritt ist die Überprüfung der Hardware-Kompatibilität. Nicht jede Grafikkarte oder CPU ist für Frame Generation geeignet.

• Grafikkarte (GPU) nicht kompatibel:
  • NVIDIA DLSS 3: Dies ist die strikteste Anforderung. DLSS 3 Frame Generation funktioniert ausschließlich auf NVIDIA GeForce RTX 40er-Serie Grafikkarten (RTX 4060, 4070, 4080, 4090 und deren Ti/Super-Varianten). Wenn du eine RTX 30er-Serie oder älter hast, kannst du zwar DLSS Super Resolution (Upscaling) nutzen, aber nicht die Frame Generation.
  • AMD FSR 3: AMD ist hier etwas offener. Für die beste Erfahrung mit FSR 3 Frame Generation werden AMD Radeon RX 7000er- und 6000er-Serie GPUs empfohlen. Auch einige ältere GPUs und sogar NVIDIA-Karten (RTX 20er/30er Serie) können die Technologie prinzipiell nutzen, jedoch mit variierender Leistung und Qualität. Für AMD Fluid Motion Frames (AFMF) – eine treiberbasierte Implementierung von FSR 3 – werden mindestens RX 6000er-Karten benötigt, für optimale Ergebnisse RX 7000er-Karten. Überprüfe die offizielle AMD-Dokumentation für spezifische Modelle.

  Lösung: Stelle sicher, dass deine Grafikkarte die Mindestanforderungen der jeweiligen Technologie erfüllt. Wenn nicht, ist ein Upgrade die einzige Lösung.

• Veraltete oder inkompatible CPU:
  Die Frame Generation erhöht die effektive Bildrate, was wiederum zu einer höheren Auslastung der CPU führen kann. Wenn deine CPU bereits am Limit läuft, bevor die Frame Generation aktiv wird, kann dies zu einem CPU-Flaschenhals führen, der die erwartete Leistungssteigerung zunichtemacht oder sogar zu Stottern führt.
  Lösung: Überwache deine CPU-Auslastung während des Spiels. Tools wie MSI Afterburner oder der Windows Task-Manager können hier helfen. Eine stark ausgelastete CPU kann auf ein Problem hindeuten. Manchmal helfen auch hier Treiber-Updates oder BIOS-Updates.
• Ungenügend VRAM:
  Obwohl Frame Generation darauf abzielt, die GPU zu entlasten, benötigt die Darstellung der zusätzlichen Frames dennoch Videospeicher. Insbesondere bei hohen Auflösungen und Texturdetails kann ein Mangel an VRAM zu Leistungsproblemen oder Artefakten führen.
  Lösung: Reduziere Texturdetails oder andere VRAM-intensive Einstellungen im Spiel.

2. Treiber- und Softwareprobleme

Ein Großteil der Probleme mit Frame Generation resultiert aus Software, insbesondere aus veralteten oder fehlerhaften Treibern.

• Veraltete oder beschädigte Grafiktreiber:
  Dies ist der häufigste Übeltäter. Neue Spiele und Technologien wie Frame Generation erfordern oft die neuesten Grafiktreiber. Ein alter Treiber kennt die neuen Funktionen oder Optimierungen nicht.
  Lösung: Aktualisiere deine Grafiktreiber auf die neueste verfügbare Version.
  • Für NVIDIA: Lade den neuesten Game Ready Driver über GeForce Experience oder direkt von der NVIDIA-Website herunter.
  • Für AMD: Lade den neuesten Adrenalin Edition-Treiber über die AMD Adrenalin Software oder von der AMD-Website herunter.

  Führe im Zweifelsfall eine saubere Installation der Treiber durch. Verwende dafür ein Tool wie Display Driver Uninstaller (DDU) im abgesicherten Modus, um alle alten Treiberreste zu entfernen, bevor du den neuen Treiber installierst.

• Veraltete Spielversion:
  Spiele müssen explizit für DLSS 3 oder FSR 3 gepatcht sein. Eine ältere Version des Spiels kennt die Frame Generation-Option möglicherweise gar nicht oder hat eine fehlerhafte Implementierung.
  Lösung: Stelle sicher, dass dein Spiel auf dem neuesten Stand ist. Überprüfe dies über Steam, Epic Games Launcher, GOG Galaxy oder den jeweiligen Spiele-Launcher.
• Fehlende oder veraltete Windows-Updates:
  Manchmal sind bestimmte Windows-Komponenten oder APIs für die korrekte Funktion neuer GPU-Treiber oder Spiele erforderlich.
  Lösung: Überprüfe und installiere alle ausstehenden Windows-Updates.
• DirectX oder Visual C++ Redistributables:
  Diese Laufzeitumgebungen sind essentiell für die meisten Spiele.
  Lösung: Versuche, die neuesten DirectX-Endbenutzer-Runtime-Web-Installer und die neuesten Visual C++ Redistributables zu installieren oder zu reparieren.

3. In-Game- und System-Einstellungen

Selbst mit der richtigen Hardware und Software können falsche Einstellungen die Frame Generation deaktivieren oder ineffektiv machen.

• Frame Generation nicht aktiviert oder falsch konfiguriert:
  Manchmal ist die Lösung so einfach wie das Übersehen einer Option.
  Lösung: Gehe in die Grafikeinstellungen des Spiels und stelle sicher, dass Frame Generation (oft als „DLSS Frame Generation” oder „FSR 3 Frame Generation” bezeichnet) explizit aktiviert ist. In vielen Spielen muss auch das entsprechende Upscaling (DLSS Super Resolution oder FSR Super Resolution) aktiviert sein, damit die Frame Generation funktioniert. Stelle auch sicher, dass der Upscaling-Modus (z.B. „Qualität”, „Leistung”) korrekt eingestellt ist.
• Exklusiver Vollbildschirmmodus (Exclusive Fullscreen):
  Einige Frame Generation-Implementierungen funktionieren am besten oder ausschließlich im exklusiven Vollbildschirmmodus. Der randlose Fenstermodus (Borderless Fullscreen) kann zu Problemen oder geringerer Leistung führen.
  Lösung: Wähle in den Spieleinstellungen den exklusiven Vollbildschirmmodus aus.
• Hardware Accelerated GPU Scheduling (HAGS) / Hardware-beschleunigte GPU-Planung:
  Für NVIDIA DLSS 3 ist diese Windows-Einstellung oft eine Voraussetzung oder zumindest stark empfohlen. Sie ermöglicht es der GPU, Aufgaben effizienter zu verwalten.
  Lösung: Gehe zu Einstellungen > System > Anzeige > Grafikeinstellungen. Aktiviere hier die Option „Hardwarebeschleunigte GPU-Planung”. Starte deinen PC anschließend neu.
• VSync und Bildratenbegrenzungen:
  VSync oder andere Bildratenbegrenzungen können die Funktionsweise von Frame Generation beeinträchtigen. Da die Frame Generation darauf abzielt, die FPS zu verdoppeln, kann VSync, das die FPS auf die Bildwiederholfrequenz des Monitors begrenzt, kontraproduktiv sein, wenn deine generierte FPS die Refresh Rate überschreitet.
  Lösung: Deaktiviere VSync im Spiel und/oder in den Treibereinstellungen deiner Grafikkarte. Nutze stattdessen NVIDIA Reflex (mit DLSS 3) oder AMD Anti-Lag (mit FSR 3), um die Latenz zu minimieren. Wenn du einen G-Sync- oder FreeSync-Monitor hast, aktiviere diese Adaptive-Sync-Technologien, um Tearing zu vermeiden, während du VSync deaktiviert lässt.
• Windows Spielemodus (Game Mode):
  Der Windows Spielemodus soll die Systemleistung für Spiele optimieren.
  Lösung: Stelle sicher, dass der Spielemodus in den Windows-Einstellungen aktiviert ist (Einstellungen > Gaming > Spielemodus).
• Overlay-Software und Hintergrundanwendungen:
  Overlays von Discord, Steam, GeForce Experience, AMD Adrenalin oder anderen Aufnahmeprogrammen können manchmal Konflikte verursachen.
  Lösung: Deaktiviere vorübergehend alle nicht benötigten Overlays und Hintergrundanwendungen, um zu sehen, ob das Problem behoben wird.

4. Fortgeschrittene Fehlersuche und Nischenfälle

• BIOS/UEFI-Einstellungen (Resizable BAR / Smart Access Memory):
  Obwohl nicht direkt eine Voraussetzung für die Frame Generation, können Technologien wie Resizable BAR (ReBAR) für NVIDIA-Karten oder Smart Access Memory (SAM) für AMD-Karten die Gesamtleistung deines Systems verbessern und somit auch indirekt der Frame Generation zugutekommen.
  Lösung: Überprüfe im BIOS/UEFI deines Motherboards, ob ReBAR/SAM aktiviert ist. Dies erfordert oft ein aktuelles BIOS/UEFI und eine kompatible CPU/Motherboard.
• Beschädigte Spieldateien:
  Manchmal sind einfach Spieldateien korrupt, was zu unerwartetem Verhalten führt.
  Lösung: Überprüfe die Integrität der Spieldateien über den Launcher (Steam, Epic Games, etc.).
• Erhöhte Latenz / Input Lag:
  Dies ist zwar kein „nicht funktionierendes” Feature, aber ein häufiger Kritikpunkt. Durch die Generierung von Zwischenframes kann die wahrgenommene Latenz steigen.
  Lösung: Aktiviere NVIDIA Reflex Low Latency oder AMD Anti-Lag in den Spieleinstellungen oder den Treibereinstellungen. Diese Technologien wurden entwickelt, um die Systemlatenz zu reduzieren und den negativen Effekt der Frame Generation auf den Input Lag zu minimieren.
• Multi-GPU-Setups (SLI/CrossFire):
  Moderne Spiele und Technologien sind fast ausschließlich für Single-GPU-Setups optimiert. SLI oder CrossFire können zu Problemen führen.
  Lösung: Deaktiviere SLI/CrossFire oder nutze nur eine GPU, wenn die Frame Generation Probleme macht.

Diagnosetools und Überwachung

Um die Ursache des Problems zu finden, ist es unerlässlich, die Leistung deines Systems zu überwachen.

• MSI Afterburner mit RivaTuner Statistics Server (RTSS): Bietet detaillierte Informationen über GPU-Auslastung, Temperatur, VRAM-Nutzung, CPU-Auslastung und aktuelle FPS.
• NVIDIA GeForce Experience Overlay / AMD Adrenalin Overlay: Bietet grundlegende Performance-Metriken direkt im Spiel.
• Windows Task-Manager: Eine schnelle Möglichkeit, die allgemeine CPU- und GPU-Auslastung zu überprüfen.

Achte besonders darauf, ob die GPU-Auslastung hoch ist, wenn die Frame Generation aktiviert sein sollte, aber die FPS nicht steigen. Oder ob die CPU-Auslastung bei der Aktivierung der Frame Generation extrem ansteigt, was auf einen Flaschenhals hindeuten könnte.

Zusammenfassender Schritt-für-Schritt-Plan zur Fehlerbehebung

1. Kompatibilität prüfen: Ist deine Grafikkarte und das Spiel mit der Frame Generation-Technologie kompatibel?
2. Treiber aktualisieren: Installiere die neuesten Grafiktreiber (saubere Installation empfohlen) und Windows-Updates.
3. Spieleinstellungen überprüfen: Aktiviere Frame Generation und das entsprechende Upscaling (DLSS/FSR) im Spiel. Wähle den exklusiven Vollbildmodus.
4. Systemeinstellungen prüfen: Aktiviere die Hardwarebeschleunigte GPU-Planung (HAGS) in Windows. Deaktiviere VSync und nutze stattdessen Adaptive Sync (G-Sync/FreeSync) sowie Reflex/Anti-Lag.
5. Overlays und Hintergrundanwendungen deaktivieren: Schalte unnötige Software aus, die Konflikte verursachen könnte.
6. System überwachen: Nutze Tools wie MSI Afterburner, um GPU- und CPU-Auslastung sowie FPS zu beobachten.
7. Fehler isolieren: Funktioniert die Frame Generation in anderen Spielen? Wenn ja, liegt das Problem wahrscheinlich beim spezifischen Spiel.
8. Letzter Ausweg: Spieldateien überprüfen, BIOS/UEFI-Einstellungen prüfen oder in Foren nach spezifischen Problemen mit deinem Spiel und deiner Hardware suchen.

Fazit

Frame Generation ist eine transformative Technologie, die das Potenzial hat, dein Spielerlebnis revolutionär zu verbessern. Wenn sie nicht funktioniert, ist das frustrierend, aber mit einer systematischen Fehlersuche lassen sich die meisten Probleme beheben. Die meisten Fälle lassen sich auf veraltete Treiber, inkorrekte Einstellungen oder mangelnde Hardware-Kompatibilität zurückführen. Nimm dir die Zeit, die Schritte in diesem Leitfaden sorgfältig durchzugehen, und schon bald wirst du die Vorteile von butterweichen Bildraten genießen können. Viel Erfolg beim Zocken!