Es ist ein frustrierender Moment: Sie möchten die Datenträgerverwaltung öffnen, um eine Festplatte zu partitionieren, ein Laufwerk zu formatieren oder einfach nur den Status Ihrer Speichermedien zu überprüfen, doch stattdessen begrüßt Sie eine Fehlermeldung: „Das Datenträgerverwaltungs-Snap-In ist nicht aktuell. Wenn Sie fortfahren, versucht das Snap-In, die Datenträgerkonfigurationsinformationen zu aktualisieren. Wenn dieser Fehler weiterhin auftritt, konsultieren Sie die Systemereignisprotokolle für weitere Informationen.” Diese Meldung kann beunruhigend sein, da sie Ihnen den Zugriff auf ein essentielles Windows-Tool verwehrt. Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und in den meisten Fällen lässt es sich mit den richtigen Schritten beheben.
Was bedeutet „Datenträgerverwaltungs-Snap-In nicht aktuell”?
Bevor wir uns in die Lösungen stürzen, lassen Sie uns kurz verstehen, was diese Fehlermeldung eigentlich aussagt. Das „Datenträgerverwaltungs-Snap-In” ist ein Bestandteil der Microsoft Management Console (MMC), einem Rahmenwerk für die Verwaltung von Windows-Systemen. Ein Snap-In ist im Grunde ein Plugin oder Modul, das eine spezifische Verwaltungsaufgabe erfüllt – in diesem Fall die Verwaltung Ihrer Speichermedien. Wenn das Snap-In als „nicht aktuell” angezeigt wird, bedeutet dies, dass es Probleme hat, die aktuellen Informationen über Ihre Festplatten, SSDs und andere Speichermedien abzurufen oder dass seine eigenen Komponenten fehlerhaft sind.
Typische Ursachen für diesen Fehler können sein:
- Temporäre Systemfehler oder Konflikte.
- Beschädigte Systemdateien, die für die Datenträgerverwaltung relevant sind.
- Probleme mit den Treibern der Speichercontroller oder Chipsets.
- Fehlerhafte oder gestoppte zugehörige Windows-Dienste.
- Konflikte mit Software von Drittanbietern, insbesondere mit anderen Festplattenverwaltungstools.
- Beschädigungen des Benutzerprofils.
Erste Schritte zur Fehlerbehebung: Die Klassiker
Bevor Sie sich in komplexere Lösungsansätze vertiefen, beginnen Sie immer mit den einfachen, aber oft effektiven Methoden.
1. Ein einfacher Neustart
Manchmal können temporäre Systemstörungen die Ursache sein. Ein vollständiger Neustart Ihres Computers kann viele kleine Probleme beheben, indem er den Arbeitsspeicher leert und alle Prozesse neu startet. Speichern Sie Ihre Arbeit und starten Sie das System neu. Versuchen Sie anschließend, die Datenträgerverwaltung erneut zu öffnen.
2. Datenträgerverwaltung als Administrator ausführen
Es mag offensichtlich klingen, aber unzureichende Berechtigungen können auch zu Problemen führen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Datenträgerverwaltung mit Administratorrechten starten.
- Drücken Sie die Windows-Taste + X, um das Kontextmenü zu öffnen.
- Wählen Sie „Computerverwaltung” (oder „Datenträgerverwaltung”, falls direkt verfügbar).
- Sollte die Fehlermeldung erneut erscheinen, versuchen Sie es direkt über die Suche: Geben Sie „Datenträgerverwaltung” in die Windows-Suchleiste ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Suchergebnis und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
3. Überprüfen Sie verwandte Windows-Dienste
Die Datenträgerverwaltung ist auf bestimmte Windows-Dienste angewiesen, um korrekt zu funktionieren. Wenn diese Dienste nicht ausgeführt werden, kann das Snap-In keine Informationen abrufen.
- Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie
services.mscein und drücken Sie Enter, um die Diensteverwaltung zu öffnen. - Suchen Sie nach den folgenden Diensten und stellen Sie sicher, dass sie ausgeführt werden und der Starttyp auf „Automatisch” eingestellt ist:
- Virtueller Datenträger (Virtual Disk)
- Logischer Datenträger-Manager (Logical Disk Manager)
- RPC-Endpunktzuordnung (RPC Endpoint Mapper)
- Remoteprozeduraufruf (RPC) (Remote Procedure Call (RPC))
- Wenn ein Dienst nicht gestartet ist, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Starten”. Wenn der Starttyp nicht „Automatisch” ist, doppelklicken Sie auf den Dienst, ändern Sie den „Starttyp” und klicken Sie auf „Übernehmen” und „OK”.
- Starten Sie anschließend Ihren PC neu und versuchen Sie es erneut.
Fortgeschrittene Fehlerbehebung: Wenn die Klassiker nicht helfen
Wenn die einfachen Schritte nicht zum Erfolg geführt haben, müssen wir tiefer graben. Die folgenden Methoden zielen darauf ab, beschädigte Systemdateien, Treiberprobleme oder Softwarekonflikte zu beheben.
4. Systemdateien auf Beschädigungen prüfen (SFC & DISM)
Beschädigte Systemdateien sind eine häufige Ursache für verschiedenste Windows-Probleme, einschließlich des Datenträgerverwaltungsfehlers. Windows bietet zwei leistungsstarke Tools zur Reparatur: den System File Checker (SFC) und Deployment Image Servicing and Management (DISM).
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Geben Sie
cmdin die Windows-Suchleiste ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”. - Führen Sie zuerst den SFC-Scan aus: Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. Dieser Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen. SFC scannt alle geschützten Systemdateien auf Beschädigungen und ersetzt sie gegebenenfalls durch korrekte Versionen. - Nach Abschluss des SFC-Scans (auch wenn keine Fehler gefunden wurden oder behoben werden konnten), ist es ratsam, DISM auszuführen, um die Integrität des Windows-Systemimages zu überprüfen und zu reparieren. Geben Sie dazu die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth(Prüft den Zustand des Images.)DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth(Führt einen ausführlicheren Scan durch.)DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth(Repariert beschädigte Dateien mithilfe von Windows Update.)
- Starten Sie Ihren Computer nach Abschluss aller Scans neu und prüfen Sie, ob das Problem behoben ist.
5. Treiber aktualisieren: Insbesondere Chipsatz- und Speichercontroller
Veraltete oder beschädigte Treiber für Ihren Chipsatz oder Ihre Speichercontroller können zu Kommunikationsproblemen zwischen dem Betriebssystem und den Speichermedien führen, was wiederum das Datenträgerverwaltungs-Snap-In beeinflusst.
- Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager”.
- Erweitern Sie die Kategorien „IDE ATA/ATAPI-Controller” und „Speichercontroller”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die einzelnen Controller und wählen Sie „Treiber aktualisieren”. Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”.
- Sollte Windows keine neueren Treiber finden, besuchen Sie die Website des Herstellers Ihres Motherboards (oder Laptop-Herstellers) und laden Sie die neuesten Chipsatz- und Speichercontrollertreiber herunter und installieren Sie diese manuell. Ein BIOS/UEFI-Update kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, sollte aber mit Vorsicht durchgeführt werden.
- Starten Sie Ihren PC nach der Treiberaktualisierung neu.
6. Ereignisanzeige überprüfen
Die Ereignisanzeige ist ein wertvolles Tool zur Diagnose von Windows-Problemen. Sie kann Hinweise darauf geben, was genau schiefläuft, wenn das Snap-In nicht geladen wird.
- Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie
eventvwr.mscein und drücken Sie Enter. - Navigieren Sie im linken Bereich zu „Windows-Protokolle” -> „Anwendung” und „System”.
- Suchen Sie nach Fehlern oder Warnungen, die zeitlich mit dem Auftreten des Datenträgerverwaltungsfehlers zusammenfallen. Achten Sie auf Einträge, die sich auf „Disk”, „snap-in”, „mmc”, „service” oder „driver” beziehen. Die Details der Ereignisse können wichtige Hinweise auf die Ursache geben.
7. Konflikte mit Drittanbieter-Software identifizieren (Sauberer Neustart)
Manchmal können andere Festplattenverwaltungstools oder sogar Antivirensoftware Konflikte mit der Windows-Datenträgerverwaltung verursachen. Ein sauberer Neustart (Clean Boot) hilft dabei, solche Konflikte zu isolieren.
- Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie
msconfigein und drücken Sie Enter, um die Systemkonfiguration zu öffnen. - Gehen Sie auf die Registerkarte „Dienste”. Aktivieren Sie die Option „Alle Microsoft-Dienste ausblenden” und klicken Sie dann auf „Alle deaktivieren”.
- Wechseln Sie zur Registerkarte „Start”. Klicken Sie auf „Task-Manager öffnen”. Deaktivieren Sie im Task-Manager alle Autostartprogramme (wählen Sie jedes Element aus und klicken Sie auf „Deaktivieren”).
- Schließen Sie den Task-Manager, kehren Sie zur Systemkonfiguration zurück und klicken Sie auf „OK”. Sie werden aufgefordert, Ihren Computer neu zu starten.
- Nach dem Neustart befindet sich Ihr System in einem Zustand des sauberen Starts. Versuchen Sie nun, die Datenträgerverwaltung zu öffnen.
- Wenn der Fehler nicht mehr auftritt, bedeutet dies, dass eine der deaktivierten Anwendungen oder Dienste der Übeltäter ist. Sie können dann schrittweise Programme und Dienste wieder aktivieren, um den genauen Konflikt zu finden. Vergessen Sie nicht, Ihr System nach der Fehlersuche wieder auf den normalen Startmodus zurückzusetzen.
8. Ein neues Benutzerprofil erstellen
In seltenen Fällen kann eine Beschädigung Ihres aktuellen Windows-Benutzerprofils zu unerwarteten Problemen führen. Wenn die Datenträgerverwaltung in einem neu erstellten Benutzerprofil funktioniert, ist dies ein starker Hinweis auf ein Profilproblem.
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Konten” > „Familie & andere Benutzer”.
- Klicken Sie auf „Diesem PC eine andere Person hinzufügen” und folgen Sie den Anweisungen, um ein neues lokales Benutzerkonto zu erstellen.
- Melden Sie sich vom aktuellen Konto ab und mit dem neuen Konto an. Versuchen Sie, die Datenträgerverwaltung zu öffnen.
- Funktioniert sie hier, können Sie versuchen, Ihre Daten auf das neue Profil zu übertragen und dieses als Ihr Hauptkonto zu verwenden.
9. Systemwiederherstellung nutzen
Wenn das Problem erst kürzlich aufgetreten ist und Sie einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben, bevor der Fehler auftrat, können Sie Ihr System auf einen früheren Zeitpunkt zurücksetzen. Dies kann problematische Änderungen rückgängig machen.
- Geben Sie „Wiederherstellungspunkt erstellen” in die Windows-Suchleiste ein und wählen Sie das entsprechende Ergebnis.
- Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung” und folgen Sie den Anweisungen, um einen geeigneten Wiederherstellungspunkt auszuwählen.
10. Windows zurücksetzen oder neu installieren
Dies ist die letzte Option, wenn alle anderen Schritte fehlschlagen. Sie können Windows zurücksetzen, wobei Sie wählen können, ob Ihre persönlichen Dateien beibehalten werden sollen, oder eine vollständige Neuinstallation durchführen. Beachten Sie, dass eine Neuinstallation alle Daten löscht, also sichern Sie unbedingt vorher alles Wichtige.
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” > „Wiederherstellung”.
- Unter „Diesen PC zurücksetzen” klicken Sie auf „Los geht’s” und wählen Sie die gewünschte Option.
Vorbeugung: So vermeiden Sie zukünftige Probleme
- Regelmäßige Windows Updates: Halten Sie Ihr Betriebssystem stets auf dem neuesten Stand, um von Fehlerbehebungen und Verbesserungen zu profitieren.
- Treiber aktuell halten: Überprüfen Sie regelmäßig die Treiber für Ihre Hardware, insbesondere für Chipsatz und Speichercontroller.
- Vorsicht bei Drittanbieter-Tools: Seien Sie vorsichtig bei der Installation von Festplattenverwaltungstools von Drittanbietern, da diese manchmal Konflikte verursachen können.
- Systempflege: Führen Sie gelegentlich SFC- und DISM-Scans durch, um die Integrität Ihrer Systemdateien zu gewährleisten.
Fazit
Der Fehler „Datenträgerverwaltungs-Snap-In ist nicht aktuell” kann zunächst einschüchternd wirken, aber wie Sie gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von Lösungsansätzen, die von einfachen Neustarts bis hin zu komplexeren Systemreparaturen reichen. Gehen Sie die Schritte methodisch durch, und in den meisten Fällen werden Sie in der Lage sein, den Zugriff auf Ihr wichtiges Datenträgerverwaltungstool wiederherzustellen. Eine funktionierende Datenträgerverwaltung ist unerlässlich für die Gesundheit und Verwaltung Ihrer Speichermedien, und mit dieser Anleitung sind Sie gut gerüstet, um alle Probleme zu meistern.