Steht Ihre Website noch im Strato Baukasten und Sie liebäugeln mit einem Umzug zu WordPress? Sie sind nicht allein! Viele Website-Betreiber, die einst mit einem einfachen Baukastensystem gestartet sind, stoßen irgendwann an dessen Grenzen. Der Wunsch nach mehr Flexibilität, eigenen Gestaltungsmöglichkeiten und einer zukunftssicheren Plattform führt unweigerlich zu WordPress. Dieser umfassende Guide begleitet Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess, damit Ihr Website-Umzug von Strato Baukasten zu WordPress reibungslos und erfolgreich verläuft.
Der Wechsel mag auf den ersten Blick entmutigend wirken, doch mit der richtigen Vorbereitung und einer klaren Anleitung ist er absolut machbar – und die Belohnung ist eine professionellere, skalierbarere und leistungsfähigere Online-Präsenz. Tauchen wir ein in die Welt des erfolgreichen Webseiten-Umzugs!
Warum der Wechsel von Strato Baukasten zu WordPress?
Strato Baukasten ist eine hervorragende Lösung für Einsteiger, die schnell und unkompliziert eine Website online stellen möchten. Doch mit wachsenden Ansprüchen treten oft auch die Limitationen zutage:
- Begrenzte Flexibilität: Individuelle Designs oder komplexe Funktionen sind oft nicht oder nur mit großem Aufwand umsetzbar.
- Eingeschränkte Skalierbarkeit: Wenn Ihr Geschäft oder Projekt wächst, kann der Baukasten schnell an seine Grenzen stoßen.
- SEO-Potenzial: Obwohl Baukästen Grundfunktionen bieten, sind die Möglichkeiten zur feingranularen SEO-Optimierung oft limitiert.
- Keine volle Kontrolle: Sie sind an die Vorgaben des Anbieters gebunden und haben nicht die volle Kontrolle über Ihre Daten und den Code.
- Plugin-Vielfalt: WordPress bietet eine schier endlose Auswahl an Plugins für nahezu jede erdenkliche Funktion – von E-Commerce über erweiterte SEO bis hin zu Terminbuchungssystemen.
WordPress hingegen ist das weltweit meistgenutzte Content-Management-System (CMS) und bietet genau das, was vielen Baukastensystemen fehlt: enorme Flexibilität, volle Kontrolle, eine riesige Community und unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten durch Themes und Plugins. Es ist die ideale Plattform für Unternehmen, Blogger und Online-Shops, die ihre digitale Präsenz selbst in die Hand nehmen und zukunftssicher gestalten wollen.
Phase 1: Die Vorbereitung – Grundstein für Ihren erfolgreichen Umzug
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Nehmen Sie sich für diesen Schritt ausreichend Zeit.
1. Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Strato Baukasten Website
Bevor Sie etwas ändern, dokumentieren Sie den Status Quo:
- Inhalte: Erstellen Sie eine Liste aller Seiten, Beiträge, Bilder, Videos und PDFs. Kopieren Sie alle Texte in ein Dokument. Speichern Sie alle Bilder und Mediendateien lokal auf Ihrem Computer.
- Struktur: Zeichnen Sie die Menüstruktur und die Hierarchie Ihrer Seiten auf.
- SEO-Einstellungen: Notieren Sie alle individuellen Seitentitel, Meta-Beschreibungen und URL-Pfade (Permalinks), die Sie im Strato Baukasten festgelegt haben. Dies ist entscheidend, um Ihre bestehenden Rankings nicht zu verlieren.
- Formulare: Welche Kontaktformulare oder Anmeldeformulare nutzen Sie? Notieren Sie die Felder und Funktionen.
- Domain-Name: Halten Sie Ihre aktuelle Domain und eventuelle Subdomains fest.
- E-Mail-Adressen: Prüfen Sie, welche E-Mail-Adressen an Ihre Domain gekoppelt sind.
2. Zieldefinition für Ihre neue WordPress-Website
Was soll Ihre neue Seite besser können? Was sind Ihre Wünsche und Anforderungen? Vielleicht möchten Sie einen Blog starten, einen Online-Shop integrieren oder ein völlig neues Design umsetzen. Klären Sie diese Fragen im Vorfeld, um später zielgerichteter arbeiten zu können.
3. Auswahl des richtigen Hostings für WordPress
WordPress benötigt einen geeigneten Webspace. Strato bietet zwar auch WordPress-Hosting an, aber es gibt viele spezialisierte Anbieter. Achten Sie auf folgende Kriterien:
- Performance: Schnelle Ladezeiten sind entscheidend für SEO und Nutzererfahrung. Achten Sie auf SSD-Speicher und PHP 7.4 oder höher.
- Support: Guter und schneller Kundenservice ist Gold wert, besonders wenn Probleme auftreten.
- Sicherheit: Tägliche Backups, Malware-Scanner und SSL-Zertifikat (HTTPS) sind ein Muss.
- Skalierbarkeit: Die Möglichkeit, den Tarif bei Bedarf einfach anpassen zu können.
- WordPress-Optimierung: Viele Hoster bieten spezielle Tarife an, die auf WordPress zugeschnitten sind (z.B. Managed WordPress Hosting).
Beliebte Hoster in Deutschland sind u.a. All-Inkl.com, goneo, Raidboxes, und natürlich Strato selbst mit seinen WP-Paketen. Wählen Sie einen Hoster, dem Sie vertrauen und der gute Bewertungen hat.
4. Domain-Transfer oder Umzug
Sie können Ihre bestehende Domain zu Ihrem neuen Hoster umziehen (Domain-Transfer) oder sie bei Strato lassen und nur die DNS-Einstellungen anpassen, sodass sie auf Ihren neuen Webspace zeigt. Letzteres ist oft einfacher und schneller. Ihr neuer Hoster wird Ihnen die benötigten DNS-Informationen (Nameserver oder A-Record) mitteilen, die Sie dann im Strato Kundenbereich ändern müssen.
Phase 2: Die Migration – Schritt für Schritt zum neuen Zuhause
Jetzt wird es technisch, aber keine Sorge, wir gehen alles detailliert durch.
1. Installation von WordPress
Die meisten Hoster bieten eine Ein-Klick-Installation für WordPress an. Folgen Sie einfach den Anweisungen Ihres Hosters. Alternativ können Sie WordPress auch manuell installieren, indem Sie die Dateien herunterladen und per FTP auf Ihren Server laden. Nach der Installation melden Sie sich im WordPress-Dashboard an.
2. Auswahl des Themes
Das Theme bestimmt das Design und die grundlegende Struktur Ihrer Website. Es gibt Tausende von kostenlosen und Premium-Themes. Achten Sie auf:
- Responsivität: Das Design sollte sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen (Desktop, Tablet, Smartphone) anpassen.
- Performance: Ein schlankes Theme lädt schneller.
- Kompatibilität: Ist es mit dem Gutenberg-Editor und wichtigen Plugins kompatibel?
- Anpassungsmöglichkeiten: Bietet es genügend Optionen, um es an Ihre Marke anzupassen?
Beliebte und flexible Themes sind z.B. Astra, Kadence, GeneratePress oder OceanWP.
3. Inhaltsübertragung – Der mühsamste, aber wichtigste Schritt
Leider gibt es keinen automatischen Export aus dem Strato Baukasten, der direkt in WordPress importiert werden könnte. Die meisten Inhalte müssen manuell übertragen werden.
- Texte kopieren: Fügen Sie Ihre vorbereiteten Texte Seite für Seite in WordPress ein. Nutzen Sie den Gutenberg-Editor und Block-Layouts für eine ansprechende Gestaltung.
- Bilder und Medien: Laden Sie Ihre gesicherten Bilder in die WordPress Medienbibliothek hoch. Wichtig: Optimieren Sie die Bilder vor dem Upload (Dateigröße und Dimensionen), um Ladezeiten zu verkürzen. Nutzen Sie Plugins wie Smush oder ShortPixel zur weiteren Optimierung.
- Menüs und Navigation: Erstellen Sie in WordPress unter „Design” -> „Menüs” Ihre Navigationsstruktur neu.
- Formulare: Nutzen Sie Plugins wie Contact Form 7, WPForms oder Fluent Forms, um Ihre Kontakt- und Anmeldeformulare nachzubauen.
- Blogartikel: Falls Sie einen Blog im Strato Baukasten hatten, kopieren Sie die Inhalte ebenfalls manuell. Achten Sie darauf, das Original-Veröffentlichungsdatum beizubehalten, wenn es für SEO relevant ist.
4. Essenzielle Plugins installieren und konfigurieren
Plugins erweitern die Funktionalität Ihrer WordPress-Website. Hier eine Liste unverzichtbarer Helfer:
- SEO-Plugin: Yoast SEO oder Rank Math sind Standard, um Meta-Titel, Beschreibungen und XML-Sitemaps zu verwalten.
- Sicherheit: Wordfence Security oder iThemes Security schützen Ihre Seite vor Angriffen.
- Caching/Performance: WP Super Cache, LiteSpeed Cache (wenn vom Hoster unterstützt) oder WP Rocket (Premium) beschleunigen Ihre Seite.
- Backup: UpdraftPlus oder BackWPup erstellen regelmäßige Sicherungen Ihrer Website.
- DSGVO/Cookie Consent: Borlabs Cookie oder Real Cookie Banner helfen Ihnen, die Datenschutzbestimmungen einzuhalten.
- Editor-Erweiterung: Plugins wie Kadence Blocks oder GenerateBlocks erweitern den Gutenberg-Editor um zusätzliche und flexiblere Blöcke.
Phase 3: Der Feinschliff – Optimierung und Veröffentlichung
Ihre Inhalte sind migriert, die Grundfunktionen stehen. Jetzt geht es an die Feinjustierung.
1. Design-Anpassungen
Passen Sie Farben, Schriftarten und das Layout Ihres Themes an Ihr Corporate Design an. Nutzen Sie den Customizer Ihres Themes für diese Änderungen.
2. Responsive Design überprüfen
Testen Sie Ihre neue Website auf verschiedenen Geräten (Desktop, Tablet, Smartphone), um sicherzustellen, dass sie überall perfekt dargestellt wird. Die meisten modernen Themes sind standardmäßig responsiv.
3. Performance-Optimierung
Überprüfen Sie die Ladezeiten Ihrer Website. Nutzen Sie Tools wie Google PageSpeed Insights oder GTmetrix. Optimieren Sie weiter durch Bildkomprimierung, Caching und eventuell die Minifizierung von CSS/JS-Dateien.
4. SEO-Einstellungen vornehmen
Konfigurieren Sie Ihr SEO-Plugin (Yoast SEO/Rank Math) sorgfältig. Legen Sie aussagekräftige Meta-Titel und Beschreibungen für jede Seite und jeden Beitrag fest. Generieren Sie eine XML-Sitemap und reichen Sie diese bei Google ein.
Wichtig: Stellen Sie unter „Einstellungen” -> „Permalinks” eine suchmaschinenfreundliche URL-Struktur ein (z.B. Beitragsname). Wenn Ihre alten Strato URLs sehr unterschiedlich waren, ist dies ein kritischer Schritt für SEO-Erfolg.
5. Datenschutz (DSGVO)
Erstellen Sie ein Impressum und eine Datenschutzerklärung, die den aktuellen Anforderungen der DSGVO entsprechen. Integrieren Sie Ihr Cookie-Consent-Tool.
6. Testen, Testen, Testen
Überprüfen Sie alle Links, Formulare, Schaltflächen und interaktiven Elemente. Lassen Sie Freunde oder Kollegen Ihre Seite testen, um Fehler zu finden, die Ihnen vielleicht entgangen sind.
Phase 4: Der Go-Live und darüber hinaus
Der große Moment ist gekommen: Ihre neue WordPress-Website geht online!
1. Domain-Umstellung (DNS-Änderung)
Ändern Sie die DNS-Einstellungen Ihrer Domain bei Strato, sodass sie auf Ihren neuen WordPress-Hoster zeigt. Die Umstellung kann einige Stunden dauern (bis zu 48 Stunden, je nach TTL-Wert). In dieser Zeit ist Ihre alte Strato-Seite weiterhin erreichbar, bis die DNS-Änderung global wirksam wird.
2. Weiterleitungen (301-Redirects)
Dies ist ein absolut entscheidender Schritt für Ihre SEO! Falls sich die URLs Ihrer Seiten durch den Umzug geändert haben, müssen Sie 301-Weiterleitungen einrichten. Dies teilt Suchmaschinen mit, dass eine Seite dauerhaft umgezogen ist. Andernfalls verlieren Sie wertvolle Rankings und Ihre Besucher landen auf Fehlerseiten.
Sie können dies entweder über die .htaccess-Datei auf Ihrem Server oder mit einem Plugin wie „Redirection” in WordPress tun. Sammeln Sie alle alten URLs vom Strato Baukasten und die entsprechenden neuen WordPress-URLs und richten Sie die Weiterleitungen ein.
3. Google Search Console & Analytics einrichten
Richten Sie Ihre neue Website in der Google Search Console ein und senden Sie die XML-Sitemap. So kann Google Ihre neue Seite besser indexieren und Sie erhalten wertvolle Einblicke in die Leistung Ihrer Website. Verbinden Sie auch Google Analytics, um Besucherstatistiken zu sammeln.
4. Wartung & Updates
WordPress erfordert regelmäßige Pflege: Führen Sie Updates für WordPress, Ihr Theme und alle Plugins durch. Erstellen Sie regelmäßige Backups Ihrer gesamten Website (Datenbank und Dateien).
5. Sicherheitschecks
Überwachen Sie Ihre Website auf verdächtige Aktivitäten. Ihr Sicherheits-Plugin hilft Ihnen dabei.
Häufige Fragen (FAQs) und Tipps
- Wie lange dauert der Wechsel? Das hängt von der Größe und Komplexität Ihrer Website ab. Eine kleine Website kann innerhalb weniger Tage umgezogen werden, größere Projekte können Wochen in Anspruch nehmen. Planen Sie realistisch.
- Was kostet der Wechsel? Sie benötigen ein WordPress-Hosting (ab ca. 5-15 €/Monat), eventuell ein Premium-Theme (ca. 50-100 € einmalig oder jährlich) und Premium-Plugins (optional). Wenn Sie eine Agentur beauftragen, kommen deren Honorare hinzu.
- Kann ich das selbst machen oder brauche ich Hilfe? Mit dieser Anleitung und etwas technischem Verständnis können Sie vieles selbst erledigen. Wenn Ihnen die Zeit oder das Know-how fehlt, ist es ratsam, einen WordPress-Experten oder eine Agentur zu beauftragen.
- Was passiert mit meinen E-Mails von Strato? Wenn Sie nur die DNS-Einträge für Ihre Website ändern, bleiben Ihre E-Mail-Konten bei Strato aktiv. Wenn Sie auch die Domain zu einem neuen Hoster umziehen, müssen Sie Ihre E-Mail-Konten dort neu einrichten und gegebenenfalls Mailbox-Inhalte migrieren.
Fazit: Die Zukunft liegt in WordPress
Der Umstieg von Strato Baukasten zu WordPress ist eine Investition in die Zukunft Ihrer Online-Präsenz. Er mag anfangs nach viel Arbeit aussehen, doch die gewonnenen Freiheiten, die verbesserte Performance, die umfassenden SEO-Möglichkeiten und die grenzenlose Erweiterbarkeit zahlen sich langfristig aus. Sie erhalten volle Kontrolle über Ihre Website und können sie genau an Ihre Bedürfnisse anpassen und mit Ihrem Unternehmen skalieren.
Packen Sie es an! Mit dieser detaillierten Anleitung sind Sie bestens gerüstet, um den Wechsel erfolgreich zu meistern und Ihre Website auf ein neues Level zu heben. Ihre neue WordPress-Website wartet darauf, entdeckt zu werden!