MFS 2020 startet nicht oder ruckelt? Diese Lösungen bringen dich wieder in die Luft!

Es gibt wohl kaum etwas Frustrierenderes für einen passionierten virtuellen Piloten, als wenn der geliebte Microsoft Flight Simulator 2020 (MFS 2020 oder kurz MSFS) plötzlich streikt. Ob er überhaupt nicht starten will, sich mit endlosen Ladebildschirmen quält oder das Flugerlebnis durch ständiges Ruckeln und niedrige FPS (Frames Per Second) zur Tortur wird – diese Probleme können die Faszination des Fliegens schnell trüben. Doch keine Sorge! In diesem umfassenden Guide navigieren wir dich durch die häufigsten Ursachen und zeigen dir detaillierte Lösungen, damit du dein virtuelles Cockpit bald wieder störungsfrei bedienen kannst. Schnall dich an, wir starten durch!

Die Grundlagen: Bevor wir ins Detail gehen

Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die übersehen werden. Bevor wir uns in komplexe Einstellungen stürzen, lass uns die Basis-Checks durchführen.

1. Systemvoraussetzungen prüfen

Auch wenn es offensichtlich erscheint: Überprüfe, ob dein PC die Mindestanforderungen für MFS 2020 erfüllt, idealerweise sogar die empfohlenen Spezifikationen. Der MSFS ist ein hardwareintensives Spiel, und eine veraltete CPU, zu wenig RAM oder eine schwache Grafikkarte sind häufige Ursachen für Performance-Probleme oder Abstürze. Achte besonders auf:

• Prozessor (CPU): Intel i5-8400 / AMD Ryzen 5 1500X oder besser.
• Arbeitsspeicher (RAM): 16 GB ist mittlerweile fast Pflicht für ein flüssiges Erlebnis.
• Grafikkarte (GPU): NVIDIA GTX 970 / AMD Radeon RX 590 oder besser (mit mindestens 4-8 GB VRAM).
• Speicherplatz: Rund 150 GB freier Speicherplatz auf einer SSD (Solid State Drive) ist stark empfohlen.

2. Alle Updates installieren

Veraltete Software ist ein klassischer Übeltäter. Stelle sicher, dass alles auf dem neuesten Stand ist:

• Windows-Updates: Überprüfe in den Windows-Einstellungen, ob alle ausstehenden Updates installiert sind. Ein aktuelles Betriebssystem ist die Basis.
• MFS 2020 Updates: Öffne den Microsoft Store (falls du die Store-Version hast) oder Steam, um sicherzustellen, dass der Simulator selbst das neueste Update heruntergeladen und installiert hat. Manchmal startet das Spiel, aber verlangt dann zusätzliche Downloads im Hauptmenü.
• Grafikkartentreiber: Dies ist vielleicht der wichtigste Punkt! Lade die neuesten Treiber direkt von der Herstellerseite deiner Grafikkarte herunter (NVIDIA GeForce Experience oder AMD Adrenalin Software). Eine saubere Neuinstallation der Treiber kann Wunder wirken. Mehr dazu später.

3. Internetverbindung überprüfen

MFS 2020 streamt große Teile seiner Welt in Echtzeit. Eine langsame oder instabile Internetverbindung kann zu Ladeverzögerungen, Rucklern und sogar Abstürzen führen. Ein Neustart deines Routers kann oft helfen. Prüfe auch, ob andere Anwendungen im Hintergrund Bandbreite verbrauchen.

4. PC-Neustart

Ein Klassiker, der oft unterschätzt wird. Ein einfacher Neustart deines PCs kann temporäre Fehler beheben, den Arbeitsspeicher leeren und Systemressourcen neu zuweisen.

Häufige Software-Probleme und ihre Behebung

Wenn die Grundlagen stimmen, tauchen wir tiefer in spezifische Software-Konflikte ein, die den Flugbetrieb stören können.

1. Spieldateien überprüfen

Manchmal werden Spieldateien während eines Downloads oder durch Systemfehler beschädigt.

• Steam-Version: Rechtsklick auf MFS 2020 in der Bibliothek -> Eigenschaften -> Lokale Dateien -> „Dateien auf Fehler überprüfen…”.
• Microsoft Store/Xbox App-Version: Gehe zu Windows-Einstellungen -> Apps -> Apps & Features -> Microsoft Flight Simulator -> Erweiterte Optionen -> „Reparieren” oder „Zurücksetzen” (Letzteres setzt das Spiel auf den Ursprungszustand zurück, was manchmal eine Neuinstallation des Kernspiels erzwingt).

2. Antivirus-Software und Firewall

Sicherheitssoftware kann den Simulator fälschlicherweise als Bedrohung einstufen und den Start blockieren oder die Performance beeinträchtigen. Versuche, MFS 2020 und seine zugehörigen Dienste (wie Xbox App) als Ausnahme in deinem Antivirenprogramm und der Windows-Firewall hinzuzufügen. Testweise kannst du die Software auch kurz deaktivieren (aber sei vorsichtig!).

3. Hintergrundanwendungen und Overlays

Jede zusätzliche Anwendung, die im Hintergrund läuft, verbraucht wertvolle CPU-, GPU- und RAM-Ressourcen.

• Schließe unnötige Programme wie Browser, Discord (besonders wenn Overlays aktiv sind), Spotify etc.
• Deaktiviere In-Game-Overlays von Software wie Discord, NVIDIA GeForce Experience, AMD Adrenalin, Xbox Game Bar oder Steam. Diese können zu Performance-Problemen oder Abstürzen führen.

4. Windows Game Mode

Der Windows Game Mode soll die Spielleistung optimieren, kann aber in manchen Fällen das Gegenteil bewirken. Gehe zu Windows-Einstellungen -> Gaming -> Spielmodus und schalte ihn testweise aus, um zu sehen, ob sich die Performance verbessert.

5. Xbox App und Gaming Services

Bei der Microsoft Store-Version sind die Xbox App und die Gaming Services entscheidend. Stelle sicher, dass beide Apps aktuell sind und ordnungsgemäß funktionieren. Bei Problemen kannst du versuchen, die Gaming Services über PowerShell zu reparieren oder neu zu installieren (eine schnelle Suche nach „Gaming Services reparieren PowerShell” hilft hier weiter).

6. DirectX-Version

MFS 2020 nutzt DirectX 11 und 12. Stelle sicher, dass deine Windows-Installation die notwendigen DirectX-Komponenten enthält. Normalerweise werden diese durch Windows-Updates geliefert. Du kannst auch das DirectX-Endbenutzer-Runtime-Web-Installationsprogramm von Microsoft herunterladen und ausführen.

7. Community-Ordner: Dein potenzieller Problemverursacher

Add-ons aus dem Community-Ordner (Flugzeuge, Szenerien, Tools) können eine häufige Ursache für Abstürze oder Performance-Einbrüche sein.

• Verschiebe testweise den gesamten Inhalt deines Community-Ordners an einen anderen Ort oder leere ihn komplett.
• Starte MFS 2020 danach. Wenn die Probleme behoben sind, liegt es an einem deiner Add-ons.
• Füge die Add-ons einzeln oder in kleinen Gruppen wieder hinzu, um den Übeltäter zu identifizieren. Überprüfe auch, ob deine Add-ons mit der aktuellen Simulator-Version kompatibel sind.

Hardware-Checks: Dein PC auf dem Prüfstand

Manchmal liegt das Problem tiefer und hat mit der Hardware deines Systems zu tun.

1. Grafikkartentreiber: Die goldene Regel

Wir haben es schon erwähnt, aber es ist so wichtig, dass es eine eigene Sektion verdient.

• Saubere Neuinstallation: Lade den neuesten Treiber von NVIDIA oder AMD herunter. Nutze ein Tool wie Display Driver Uninstaller (DDU), um alte Treiberreste vollständig zu entfernen. Starte danach den PC neu und installiere den neuen Treiber.
• Ältere Treiber testen: Selten kann ein brandneuer Treiber auch Probleme verursachen. Manchmal hilft es, eine leicht ältere, aber stabile Treiberversion auszuprobieren.

2. Überhitzung

Wenn deine CPU oder GPU zu heiß wird, können sie heruntertakten, um Schäden zu vermeiden, was zu Rucklern oder Abstürzen führt.

• Überwache die Temperaturen während des Spiels mit Tools wie HWMonitor oder MSI Afterburner.
• Stelle sicher, dass dein Gehäuse gut belüftet ist und alle Lüfter (CPU, GPU, Gehäuse) sauber und funktionsfähig sind.
• Reinige Staub aus deinem PC.
• Erwäge, die Lüfterkurven deiner GPU anzupassen (z.B. mit MSI Afterburner).

3. RAM (Arbeitsspeicher)

16 GB RAM sind heutzutage Standard, 32 GB bieten mehr Spielraum.

• XMP-Profil: Überprüfe im BIOS/UEFI, ob dein RAM mit dem korrekten XMP (Extreme Memory Profile) oder DOCP-Profil läuft, um seine volle Geschwindigkeit zu nutzen.
• Auslastung: Öffne den Task-Manager während du MFS 2020 spielst, um die RAM-Auslastung zu prüfen. Ist sie dauerhaft bei 90% oder mehr, ist dein RAM ein Flaschenhals.

4. Speicherplatz: SSD ist ein Muss!

MFS 2020 profitiert immens von schnellen Ladezeiten. Installiere den Simulator unbedingt auf einer SSD. Eine Installation auf einer herkömmlichen HDD (Festplatte) führt unweigerlich zu langen Ladezeiten und Nachladerucklern.

5. Netzteil (PSU)

Ein unterdimensioniertes oder alterndes Netzteil kann nicht genug stabile Leistung liefern, besonders unter Last. Das kann zu zufälligen Abstürzen oder Performance-Problemen führen, wenn deine Komponenten maximale Leistung abrufen wollen. Stelle sicher, dass dein Netzteil genügend Watt für deine Hardware liefert.

6. Übertaktung

Wenn du deine CPU, GPU oder deinen RAM übertaktet hast, setze die Einstellungen testweise auf Standard zurück. Eine instabile Übertaktung ist eine häufige Ursache für zufällige Abstürze.

Optimale Einstellungen im Spiel: Leistung maximieren

Die Grafikeinstellungen im Spiel haben den größten Einfluss auf die Performance. Hier ist Feintuning gefragt.

1. Render-Skalierung (Render Scaling)

Dies ist die wichtigste Einstellung für die Leistung. Sie bestimmt die interne Renderauflösung.

• 100%: Rendert in deiner nativen Bildschirmauflösung.
• < 100%: Reduziert die Renderauflösung und skaliert sie hoch. Das verbessert die FPS drastisch, auf Kosten der Bildqualität. Versuche es mit 80% oder 70%, wenn du große Ruckler hast.
• > 100%: Erhöht die Renderauflösung (Supersampling) für ein schärferes Bild, reduziert aber die FPS erheblich. Nur für High-End-Systeme.

2. Level of Detail (LOD-Regler für Terrain und Objekte)

Diese Regler bestimmen, wie detailliert die Welt um dich herum geladen wird. Besonders der Terrain LOD-Regler ist ein echter FPS-Killer.

• Reduziere beide LOD-Regler (z.B. auf 100 oder 150), wenn du Performance-Probleme hast. Der visuelle Unterschied ist oft geringer als der FPS-Gewinn.

3. Wolken, Schatten, Traffic

Diese Einstellungen sind ebenfalls sehr ressourcenintensiv.

• Wolkenqualität: Eine der größten Performance-Fresser. Stelle sie von „Ultra” auf „Hoch” oder sogar „Mittel”.
• Schattenqualität: Ebenfalls eine hohe Auswirkung. Reduziere diese.
• Traffic (AI Aircraft, Road Vehicles, Boats, Wildlife): Jede Art von KI-Traffic belastet die CPU. Reduziere diese Regler, besonders wenn deine CPU älter ist.

4. V-Sync und FPS-Begrenzer

• V-Sync: Kann Input-Lag verursachen, aber Screen-Tearing verhindern. Aktiviere es nur, wenn Tearing ein Problem ist.
• FPS-Begrenzer: Manchmal ist es besser, die FPS auf einen Wert zu begrenzen, den dein System stabil halten kann (z.B. 30 oder 40 FPS). Dies kann für ein gleichmäßigeres Erlebnis sorgen, selbst wenn die maximalen FPS höher sein könnten, aber ständig schwanken würden. Nutze dafür die MFS-interne Begrenzung oder die NVIDIA/AMD-Software.

5. Live-Wetter und Multiplayer

Beide Funktionen können zusätzliche Ressourcen verbrauchen. Teste, ob eine Deaktivierung (insbesondere des Live-Wetters, das komplexe Wolkenformationen generiert) deine Performance verbessert.

Tiefere Einblicke und fortgeschrittene Tipps

Wenn alles Bisherige nicht geholfen hat, gibt es noch ein paar fortgeschrittene Schritte.

1. NVIDIA Systemsteuerung / AMD Adrenalin Software

Du kannst spezifische Einstellungen für MFS 2020 in den Treibereinstellungen deiner Grafikkarte vornehmen.

• NVIDIA: Im 3D-Einstellungen verwalten -> Programmeinstellungen. Wähle Microsoft Flight Simulator.
  • Texturfilterung – Qualität: Leistung oder Hohe Leistung.
  • Energieverwaltungsmodus: Maximale Leistung bevorzugen.
  • Maximal vorgerenderte Einzelbilder: 1.
• AMD: Ähnliche Optionen in den Spieleinstellungen der Adrenalin Software.

2. Hardware-beschleunigte GPU-Planung (HAGS)

Diese Windows 10/11-Funktion soll die GPU-Leistung verbessern, kann aber bei einigen Systemen zu Problemen oder schlechterer Performance führen. Du findest sie unter Windows-Einstellungen -> System -> Anzeige -> Grafik -> Standard-Grafikeinstellungen ändern. Schalte sie testweise aus oder ein, um zu sehen, wie sie sich auf MFS 2020 auswirkt.

3. BIOS/UEFI-Einstellungen

Bestimmte BIOS-Einstellungen können die Stabilität und Leistung beeinflussen. Neben dem XMP-Profil für RAM sind das vor allem:

• Virtualisierungseinstellungen (VT-x, AMD-V): Einige Apps und auch Flight Simulator könnten davon profitieren, aber es ist seltener eine direkte Ursache für Ruckeln.
• Core Isolation / Memory Integrity: Eine Windows-Sicherheitsfunktion, die sich auf die Leistung auswirken kann. Deaktiviere sie testweise unter Windows-Sicherheit -> Gerätesicherheit -> Kernisolierung.

4. Windows Ereignisanzeige für Absturzursachen

Wenn MFS 2020 abstürzt, kann die Windows Ereignisanzeige dir Aufschluss über die Ursache geben.

• Suche nach „Ereignisanzeige” in der Windows-Suche.
• Navigiere zu „Windows-Protokolle” -> „Anwendung”.
• Suche nach Fehlern oder Warnungen, die zeitlich mit dem Absturz zusammenfallen und sich auf „FlightSimulator.exe” oder zugehörige DLL-Dateien beziehen. Die Fehlermeldungen können Hinweise auf den Verursacher geben (z.B. Grafikkartentreiber, DLL-Konflikte).

5. Saubere Neuinstallation (als letzte Option)

Wenn nichts anderes hilft, kann eine komplette Neuinstallation des Simulators die letzte Lösung sein. Deinstalliere MFS 2020 vollständig über die Windows-Einstellungen (Apps & Features) oder Steam und lösche alle verbleibenden Ordner (insbesondere den Community-Ordner und den Cache). Installiere ihn danach neu.

Fazit: Dein Weg zurück in die Lüfte

Probleme mit dem Microsoft Flight Simulator 2020 können vielfältig sein, aber mit Geduld und systematischer Fehlersuche lassen sich die meisten Startprobleme oder Performance-Engpässe beheben. Beginne immer mit den Grundlagen und arbeite dich dann schrittweise zu den komplexeren Lösungen vor. Denke daran, dass es sich um eine stetige Balance zwischen Grafikqualität und FPS-Optimierung handelt, die oft von System zu System variiert.

Bleibe geduldig, experimentiere mit den Einstellungen und scheue dich nicht, die große MFS-Community um Hilfe zu bitten. Viele Piloten haben ähnliche Erfahrungen gemacht und können wertvolle Tipps geben. Wir hoffen, dieser Guide bringt dich schnell wieder auf Kurs und du kannst die atemberaubende Welt des Microsoft Flight Simulators wieder in vollen Zügen genießen. Happy landings!