Hitzkopf oder kühler Rechner? Der große Test der Samsung 990 Evo Plus SSD zeigt, was sie ohne Kühler wirklich leistet

In der rasanten Welt der PC-Hardware sind SSDs längst mehr als nur Massenspeicher. Sie sind das Nervenzentrum jedes modernen Systems, entscheidend für Startzeiten, Ladebildschirme und die allgemeine Reaktionsfähigkeit. Mit jeder neuen Generation versprechen Hersteller höhere Geschwindigkeiten und mehr Effizienz. Doch mit der Leistung steigen oft auch die Anforderungen – insbesondere an die Kühlung. Die Frage, die sich viele Nutzer stellen, lautet: Benötige ich wirklich einen zusätzlichen Kühler, oder kann meine neue, pfeilschnelle SSD auch „nackt“ Höchstleistungen erbringen?

Heute nehmen wir uns einen vielversprechenden Neuzugang genauer vor: die Samsung 990 Evo Plus SSD. Samsung ist seit Jahren ein Synonym für Spitzenleistungen im SSD-Markt, und die Evo-Serie hat sich als zuverlässige Wahl für Mainstream- bis Performance-Nutzer etabliert. Die 990 Evo Plus tritt mit einem besonderen Merkmal an: Sie ist eine Hybrid-SSD, die sowohl den PCIe 5.0 x2 als auch den PCIe 4.0 x4 Standard unterstützt. Doch unser Fokus liegt auf einer brennenden Frage: Ist sie ein Hitzkopf, der schnell ins Schwitzen gerät, oder ein kühler Rechner, der auch ohne zusätzliche Kühlung konstant performt? Wir haben sie in einem umfassenden Testlauf ohne jeglichen Kühler auf Herz und Nieren geprüft.

Die Samsung 990 Evo Plus im Detail: Ein hybrider Ansatz

Bevor wir uns in die Testergebnisse stürzen, werfen wir einen genaueren Blick auf das Testobjekt. Die Samsung 990 Evo Plus positioniert sich geschickt zwischen dem High-End-Segment der 990 Pro und den budgetfreundlicheren Optionen. Sie ist Samsungs Antwort auf den Wunsch nach schnellerem Speicher, der gleichzeitig flexibel und nicht übermäßig teuer ist.

Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die hybride Schnittstellenunterstützung. Während herkömmliche SSDs entweder auf PCIe 4.0 oder PCIe 5.0 setzen, bietet die 990 Evo Plus beides. Sie kann mit zwei PCIe-5.0-Lanes oder vier PCIe-4.0-Lanes betrieben werden. Das bedeutet: Wer bereits ein modernes Mainboard mit PCIe 5.0 M.2-Slots besitzt, kann von den potenziell höheren Geschwindigkeiten profitieren, auch wenn diese auf zwei Lanes beschränkt sind. Wer noch auf PCIe 4.0 setzt, findet in ihr eine hervorragende, zukunftssichere Option, die die vollen vier Lanes nutzen kann und dabei immer noch sehr schnell ist. Mit Lesegeschwindigkeiten von bis zu 7.600 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 6.500 MB/s (je nach Kapazität und Schnittstelle) verspricht sie beeindruckende Performance.

Interessant ist auch, dass die 990 Evo Plus eine DRAM-less SSD ist. Anstatt dedizierten DRAM-Cache zu verwenden, nutzt sie die Host Memory Buffer (HMB)-Technologie, bei der ein kleiner Teil des System-RAMs als Cache für die Mapping-Tabelle der SSD dient. Dies senkt die Produktionskosten und ermöglicht eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung. Die große Frage ist jedoch, wie sich diese Architektur in puncto nachhaltiger Performance und Thermik ohne Kühler schlägt.

Zielgruppe sind in erster Linie Gamer, Content Creator und Power-User, die eine schnelle und zuverlässige NVMe SSD suchen, ohne gleich ein Vermögen für eine absolute High-End-Lösung auszugeben. Aber auch für den alltäglichen Einsatz in Laptops oder kompakten Desktops könnte sie interessant sein – sofern sie thermisch gut im Griff ist.

Warum „ohne Kühler” der entscheidende Test ist

Moderne NVMe SSDs sind kleine Kraftpakete, die enorme Datenmengen in kürzester Zeit verarbeiten. Doch wie jedes leistungsstarke Bauteil erzeugen auch sie Wärme. Wenn diese Wärme nicht effizient abgeführt wird, kann es zu einem Phänomen kommen, das als thermisches Throttling bekannt ist. Dabei reduziert die SSD ihre Leistung, um eine Überhitzung zu verhindern und die Lebensdauer ihrer Komponenten zu schützen. Das Ergebnis: Die versprochenen Spitzengeschwindigkeiten werden nicht erreicht, und die Performance bricht ein.

Für viele Nutzer ist ein zusätzlicher Kühler keine Selbstverständlichkeit. Laptop-Nutzer haben oft keine Möglichkeit dazu, und in vielen Desktops – insbesondere in Budget-Builds oder älteren Systemen – fehlen die oft mitgelieferten M.2-Kühler des Mainboards oder es gibt schlichtweg keine extra Kühllösung für den SSD-Slot. Selbst wenn Mainboards über integrierte Kühler verfügen, ist die Frage, ob diese für jede SSD ausreichend sind.

Daher ist unser Testansatz von größter Relevanz: Wir simulieren das Worst-Case-Szenario, in dem die SSD lediglich auf den natürlichen Luftstrom im Gehäuse angewiesen ist. Nur so können wir beurteilen, ob die Samsung 990 Evo Plus von Haus aus so effizient ist, dass sie auch unter diesen Bedingungen als kühler Rechner agiert, oder ob sie zu den Hitzköpfen gehört, die ohne aktive Kühlmaßnahmen an Leistung verlieren.

Testmethodik: Unter der Lupe der Realität

Um ein aussagekräftiges Bild der Leistung der Samsung 990 Evo Plus ohne Kühler zu erhalten, haben wir eine standardisierte Testumgebung geschaffen. Unser Testsystem bestand aus:

• CPU: AMD Ryzen 7 7800X3D (um Flaschenhälse durch die CPU zu vermeiden)
• Mainboard: Asus ROG Strix X670E-F Gaming WiFi (PCIe 5.0 fähig, aber wir nutzen den ungekühlten M.2-Slot)
• RAM: 32 GB DDR5-6000 CL30
• Betriebssystem: Windows 11 Pro (aktuellste Version)

Die Samsung 990 Evo Plus wurde in einem M.2-Slot installiert, der *keinen* werkseitigen Kühler besaß. Das Testsystem befand sich in einem gut belüfteten Gehäuse, um realistische Bedingungen zu gewährleisten, aber ohne gezielte Kühllösung für die SSD selbst. Die Raumtemperatur lag konstant bei 22°C.

Für unsere Leistungstests kamen folgende Tools und Szenarien zum Einsatz:

1. Synthetische Benchmarks:
   • CrystalDiskMark 8.0.4: Zum Messen der sequenziellen und zufälligen Lese-/Schreibgeschwindigkeiten bei verschiedenen Dateigrößen.
   • ATTO Disk Benchmark 4.01: Für detaillierte Ergebnisse über einen breiten Bereich von Übertragungsgrößen.
   • AS SSD Benchmark 2.0: Um die Leistung bei typischen Anwendungen und im Dateikopiertest zu simulieren.
2. Dauerlast-Tests:
   • Große Dateiübertragungen: Kopieren einer einzelnen 200 GB großen Datei (Video-Projekt) von einer schnellen RAM-Disk auf die Test-SSD, um maximale und anhaltende Schreiblast zu erzeugen.
   • Iometer 1.1.0: Konfigurierte Tests für anhaltende, sequenzielle Schreibvorgänge über einen Zeitraum von 15-30 Minuten, um das Verhalten unter extrem langer Dauerlast zu untersuchen.
3. Temperaturüberwachung:
   • HWMonitor / HWInfo64: Kontinuierliche Überwachung der SSD-Temperatur während aller Tests.

Jeder Testlauf wurde mehrfach wiederholt, um konsistente und repräsentative Ergebnisse zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk legten wir auf das Verhalten der SSD bei längerer Belastung, da hier das thermisches Throttling am wahrscheinlichsten auftritt.

Die ersten Sprints: Synthetische Benchmarks ohne Kühler

Im ersten Schritt haben wir die Samsung 990 Evo Plus durch eine Reihe von synthetischen Benchmarks gejagt. Diese Tests sind hervorragend geeignet, um die maximale Spitzengeschwindigkeit unter idealen, meist kurzen Belastungen zu ermitteln. Ohne Kühler startete die SSD aus dem Stand:

CrystalDiskMark (PCIe 5.0 x2-Modus)

• Sequenzielles Lesen (Q8T1): ca. 7.400 MB/s
• Sequenzielles Schreiben (Q8T1): ca. 6.300 MB/s
• Zufälliges Lesen (Q1T1): ca. 85 MB/s
• Zufälliges Schreiben (Q1T1): ca. 300 MB/s

Diese Werte liegen sehr nah an den von Samsung beworbenen Spezifikationen und sind für eine SSD ohne Kühler beeindruckend. Selbst im PCIe 5.0 x2-Modus übertrifft sie viele High-End PCIe 4.0-SSDs deutlich. Die Anbindung über zwei PCIe 5.0 Lanes scheint hier keine merkliche Bremse zu sein, solange der Cache nicht überfordert wird.

ATTO Disk Benchmark

ATTO zeigte ebenfalls exzellente Werte über das gesamte Spektrum der Dateigrößen, wobei die höchsten Werte bei größeren Blöcken (ab 128 KB) erreicht wurden. Die Kurven verliefen sehr glatt, was auf eine effiziente interne Datenverarbeitung hindeutet.

AS SSD Benchmark

Auch im AS SSD Benchmark, der eher an realitätsnahen Szenarien orientiert ist, schnitt die 990 Evo Plus hervorragend ab. Die Ergebnisse im Kopiertest, der das Verschieben von ISO-Dateien, Programmen und Spielen simuliert, waren durchweg hoch und zeigten keine sofortigen Leistungseinbrüche.

Fazit der Sprints: Die Samsung 990 Evo Plus präsentiert sich hier als „kühler Rechner”. Ihre Startleistung ist exzellent, und für kurze, intensive Aufgaben wie das Laden von Spielen oder das Öffnen großer Anwendungen liefert sie Top-Resultate. Die Temperaturen blieben während dieser kurzen Benchmarks im akzeptablen Bereich, meist unter 60°C.

Der Marathon: Dauerlast und die Hitzkopf-Eigenschaft

Doch die eigentliche Bewährungsprobe kommt bei anhaltender Last. Hier entscheidet sich, ob die SSD ohne Kühler ihre Leistung halten kann oder ob sie zu einem Hitzkopf wird.

Test 1: Große Dateiübertragung (200 GB)

Beim Kopieren der einzelnen 200 GB großen Videodatei zeigte sich ein klares Muster. Zunächst startete die Übertragung mit vollen PCIe 5.0 x2 Geschwindigkeiten, sprich etwa 6.300 MB/s. Diese hohe Rate konnte für etwa die ersten 15-20 Sekunden gehalten werden, was der Größe des schnellen SLC-Caches entspricht. In dieser Phase stieg die Temperatur von etwa 40°C auf rund 65°C an.

Nachdem der SLC-Cache erschöpft war, fiel die Schreibgeschwindigkeit drastisch ab. Wir beobachteten einen Einbruch auf etwa 1.000 MB/s. Gleichzeitig stieg die Temperatur weiter an und erreichte innerhalb weniger Minuten Spitzenwerte von 78-80°C. Bei Erreichen von ca. 80°C setzte das thermisches Throttling ein. Die Übertragungsrate sank zeitweise auf Werte um 600-700 MB/s, um die Temperatur wieder unter die kritische Schwelle zu drücken. Dieser Zyklus aus leichtem Anstieg und erneutem Absinken wiederholte sich über die Dauer des Kopiervorgangs.

Auch wenn 600-700 MB/s immer noch schneller sind als die meisten SATA-SSDs, ist der Leistungsabfall von über 80% im Vergleich zur Spitzengeschwindigkeit signifikant und zeigt deutlich, dass die Samsung 990 Evo Plus bei dauerhafter, sehr hoher Schreiblast ohne Kühlung an ihre Grenzen stößt und sich als „Hitzkopf” entpuppt.

Test 2: Iometer – Anhaltende sequenzielle Schreibvorgänge

Der Iometer-Test bestätigte dieses Bild. Bei einem 30-minütigen sequenziellen Schreibtest (mit 100% Auslastung) startete die SSD wie erwartet mit Spitzenwerten. Nach etwa 1-2 Minuten füllte sich der SLC-Cache, und die Geschwindigkeit stabilisierte sich bei etwa 1.000 MB/s für weitere 3-4 Minuten. Kurz darauf setzte das thermisches Throttling ein, und die durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit über den restlichen Testzeitraum pendelte sich bei etwa 550-650 MB/s ein. Die Temperatur erreichte und hielt sich in diesem Szenario konstant bei 80-82°C.

Dieser Test zeigt, dass die DRAM-less Architektur in Kombination mit der fehlenden Kühlung bei extremen und langanhaltenden Schreibaufgaben zu deutlichen Geschwindigkeitseinbußen führt, sobald der SLC-Cache überläuft und die Temperaturen kritische Werte erreichen. Der Host Memory Buffer (HMB) kann die Leistungseinbußen durch das fehlende DRAM nicht vollständig kompensieren, wenn die SSD zusätzlich mit der Wärmeabfuhr kämpft.

Praxis-Check: Was bedeutet das für den Alltag?

Synthetische Benchmarks und extreme Dauerlast-Tests sind wichtig, aber was bedeuten die Ergebnisse für den durchschnittlichen Nutzer im Alltag?

Gaming

Beim Laden von Spielen (z.B. Cyberpunk 2077, Starfield) konnten wir keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu einer gekühlten SSD feststellen. Die kurzen, intensiven Lesezugriffe beim Starten von Levels oder Texturen sind nicht ausreichend, um die SSD in den Throttling-Bereich zu bringen. Die Samsung 990 Evo Plus ohne Kühler bleibt hier ein „kühler Rechner” und liefert eine hervorragende Performance.

Content Creation (Videobearbeitung, Grafikdesign)

Hier hängt es stark von der Art der Arbeit ab. Beim Öffnen und Bearbeiten kleinerer Projekte oder dem Exportieren kurzer Clips ist die 990 Evo Plus schnell und zuverlässig. Bei sehr großen 4K-Videoprojekten, die ständige und massive Lese- und Schreibvorgänge über lange Zeiträume erfordern (z.B. Rendern komplexer Szenen mit Terabyte-großen temporären Dateien), könnte das thermisches Throttling zu spürbaren Verzögerungen führen. Für professionelle Content Creator mit solchen Workloads wäre ein Kühler definitiv empfehlenswert.

Alltägliche Produktivität

Für Büroanwendungen, Web-Browsing, Softwareentwicklung oder die meisten anderen gängigen Aufgaben ist die SSD ohne Kühler absolut ausreichend. Sie bleibt schnell und reaktionsfreudig, da diese Aufgaben selten eine anhaltende Volllast erzeugen, die zum Throttling führen würde. Hier zeigt sie sich als durch und durch „kühler Rechner”.

Dateitransfers

Das Kopieren von kleineren bis mittelgroßen Dateimengen (bis zu einigen Dutzend GB) wird die 990 Evo Plus problemlos und mit hoher Geschwindigkeit bewältigen. Erst bei wirklich gigantischen Einzeldateien oder einer Vielzahl von großen Dateien über einen längeren Zeitraum hinweg würde man die oben beschriebenen Leistungsabfälle bemerken.

Temperaturmanagement: Ein Blick auf die Kerntemperaturen

Die Temperatur ist der Schlüssel zur Leistung bei SSDs ohne Kühler. Unsere Messungen ergaben:

• Leerlauf/Idle: ca. 38-42°C
• Leichte Last (Web, Office): ca. 45-55°C
• Gaming/Kurze Benchmarks: ca. 55-65°C
• Anhaltende Dauerlast (Throttling-Beginn): ca. 78-80°C
• Spitzenwert unter Volllast: ca. 82°C

Samsung spezifiziert meist eine Betriebstemperatur von bis zu 70°C für optimale Leistung, wobei der Schutzmechanismus (Throttling) oft erst bei höheren Temperaturen greift (meist um 80-85°C). Die 990 Evo Plus hält sich an diese Richtlinien. Die Temperaturen sind ohne Kühler bei intensiver Last hoch, aber nicht direkt besorgniserregend im Sinne eines sofortigen Ausfalls. Sie bleiben im Bereich, in dem das Throttling die SSD schützt. Wichtig ist hierbei die Gehäusebelüftung. Ein gut durchlüftetes Gehäuse kann bereits einen deutlichen Unterschied machen, indem es die stehende Warmluft um die SSD herum abführt und so die Oberflächentemperatur senkt, selbst ohne direkten Kühlerkontakt.

Vergleich mit der Konkurrenz und den eigenen Ambitionen

Im Vergleich zu anderen DRAM-less PCIe 4.0 SSDs schneidet die 990 Evo Plus in der Regel sehr gut ab, selbst ohne Kühler. Ihre Basisleistung ist hoch, und der SLC-Cache ist groß genug, um die meisten Alltagsaufgaben blitzschnell zu erledigen.

Gegenüber High-End PCIe 4.0 SSDs mit DRAM (wie einer Samsung 990 Pro oder WD SN850X) oder gar PCIe 5.0 x4 SSDs ist der Leistungsabfall unter Dauerlast ohne Kühler natürlich spürbar. Diese Laufwerke sind in der Regel für anhaltende Hochleistung ausgelegt und profitieren enorm von aktiver Kühlung.

Die 990 Evo Plus ist ein Kompromiss, der für viele Anwendungsfälle perfekt passt. Sie bietet die Flexibilität von PCIe 5.0 (wenn auch nur x2) und exzellente Burst-Leistung zu einem attraktiven Preis. Wenn Ihr Mainboard einen einfachen M.2-Kühler bietet, wird dieser höchstwahrscheinlich ausreichen, um das thermisches Throttling bei den meisten Workloads zu verhindern oder zumindest stark zu mildern. Selbst ein kleiner Passivkühler, der nachträglich angebracht wird, würde die Langzeitleistung erheblich verbessern.

Vor- und Nachteile der Samsung 990 Evo Plus ohne Kühler

Vorteile:

• Hervorragende Alltagsleistung: Für Gaming, Startzeiten und die meisten Produktivitätsaufgaben ist sie blitzschnell und zeigt sich als „kühler Rechner”.
• Flexible Kompatibilität: Unterstützung für PCIe 5.0 x2 und PCIe 4.0 x4 macht sie zukunftssicher und vielseitig einsetzbar.
• Exzellente Burst-Performance: Kurze, intensive Aufgaben werden mit Spitzengeschwindigkeit erledigt.
• Samsung-Qualität: Zuverlässigkeit und eine gute Software-Suite (Magician) sind gegeben.
• Kosteneffizienz: Ohne zusätzlichen Kühler ist sie eine attraktive, leistungsstarke Speicherlösung.

Nachteile:

• Anfällig für thermisches Throttling: Bei sehr langen, anhaltenden Schreibvorgängen (z.B. große Dateiübertragungen, intensive Videorendering) kommt es ohne Kühler zu deutlichen Leistungseinbußen.
• Höhere Betriebstemperaturen: Unter Last erreicht sie ohne Kühlung schnell die Throttling-Grenze, was die langfristige Leistung beeinträchtigen kann.
• DRAM-less Architektur: Während HMB gut funktioniert, kann es unter extremen Dauerlasten im Vergleich zu DRAM-basierten SSDs Nachteile haben.

Fazit: Hitzkopf oder doch ein kühler Rechner?

Die Samsung 990 Evo Plus SSD ohne Kühler ist beides – aber nicht gleichzeitig. Für die überwiegende Mehrheit der Nutzer, die ihre NVMe SSD für Gaming, Systemstarts, Anwendungsladungen und alltägliche Aufgaben verwenden, ist sie ein absolut „kühler Rechner”. Ihre Startleistung ist herausragend, die Reaktionsfähigkeit exzellent, und die Temperaturen bleiben in diesen Szenarien im grünen Bereich. Sie liefert hier ein unglaubliches Preis-Leistungs-Verhältnis.

Doch unter extremen und langanhaltenden Dauerlasten, wie dem Kopieren von Hunderten von Gigabytes an Daten oder intensivem professionellen Videorendering, zeigt sie ihre „Hitzkopf”-Seite. Das thermisches Throttling setzt ein, und die Performance sinkt deutlich, um die Integrität der Komponenten zu schützen. Dies ist kein Mangel der SSD an sich, sondern eine physikalische Realität für jedes Hochleistungsbauteil ohne adäquate Kühlung.

Unsere Empfehlung:

• Für die meisten Nutzer (Gamer, Office, Casual Content Creator): Die Samsung 990 Evo Plus ohne Kühler ist eine fantastische Wahl. Sie ist schnell genug und effizient genug, um die meisten Workloads ohne Probleme zu bewältigen. Achten Sie auf eine gute Gehäusebelüftung, um das Beste aus ihr herauszuholen.
• Für professionelle Content Creator und Power-User mit extremen Dauerlasten: Wenn Sie regelmäßig sehr große Datenmengen kopieren, rendern oder mit riesigen Dateien hantieren, sollten Sie in Betracht ziehen, die 990 Evo Plus mit einem einfachen Passivkühler zu versehen. Viele Mainboards bringen bereits einen mit, und kleine, kostengünstige Nachrüstkühler sind leicht erhältlich. Dies wird die Leistung unter Dauerlast erheblich stabilisieren und die SSD zu einem durch und durch „kühlen Rechner” machen, selbst unter extremsten Bedingungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Samsung 990 Evo Plus ein bemerkenswert vielseitiges und leistungsstarkes Laufwerk ist. Sie bietet eine Brücke zwischen PCIe 4.0 und PCIe 5.0 und beweist, dass hohe Geschwindigkeiten nicht zwangsläufig eine aufwendige Kühlung für *alle* Anwendungsfälle erfordern. Ihre Fähigkeit, für die meisten Aufgaben „kühl” zu bleiben, macht sie zu einer Top-Empfehlung im Mittelklasse-Segment, die bei Bedarf aber auch gerne etwas „kühler” gehalten werden möchte, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Der große Test zeigt: Die Samsung 990 Evo Plus ohne Kühler ist für den durchschnittlichen PC-Nutzer ein absolut fähiger und „kühler Rechner”, der bei punktueller Überforderung aber auch seine „Hitzkopf”-Seite zeigen kann. Eine kluge Kaufentscheidung hängt wie so oft von den individuellen Nutzungsszenarien ab.