Drucker-Spooler-Dienst deaktiviert und lässt sich nicht mehr aktivieren? So zwingen Sie ihn zurück zum Start!

Kennen Sie das? Sie möchten dringend etwas ausdrucken, klicken auf „Drucken” und nichts passiert. Keine Fehlermeldung, kein Lebenszeichen vom Drucker. Ein Blick in die Dienste verrät das Übel: Der Drucker-Spooler-Dienst ist deaktiviert oder lässt sich nicht starten. Ein wahrer Albtraum für jeden, der auf einen funktionierenden Drucker angewiesen ist. Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und es gibt bewährte Methoden, um diesen hartnäckigen Dienst wieder zum Leben zu erwecken – selbst wenn er sich weigert, seinen Dienst wieder aufzunehmen.

Was ist der Drucker-Spooler-Dienst und warum ist er so wichtig?

Bevor wir uns in die Tiefen der Fehlerbehebung stürzen, lassen Sie uns kurz klären, was der Drucker-Spooler (auch Print Spooler) überhaupt ist. Stellen Sie sich ihn als eine Art Vermittlungsstelle oder Pufferspeicher vor. Wenn Sie einen Druckauftrag von Ihrer Anwendung (z.B. Word, Browser) senden, übermittelt diese den Auftrag nicht direkt an den Drucker. Stattdessen nimmt der Spooler-Dienst den Auftrag entgegen, speichert ihn temporär auf der Festplatte (im sogenannten Spool-Verzeichnis) und leitet ihn dann in einer für den Drucker verständlichen Form an das Gerät weiter. Er verwaltet die Druckerwarteschlange und sorgt dafür, dass mehrere Aufträge nacheinander und korrekt bearbeitet werden, ohne dass Anwendungen blockiert werden.

Ohne einen funktionierenden Spooler-Dienst kann Windows keine Druckaufträge verwalten oder an angeschlossene Drucker senden. Das Ergebnis: Ihr Drucker wird zu einem teuren Staubfänger, und die Meldung „Der Drucker-Spooler-Dienst wird nicht ausgeführt” ist Ihr ständiger Begleiter.

Häufige Ursachen für einen streikenden Spooler-Dienst

Es gibt verschiedene Gründe, warum der Drucker-Spooler-Dienst seinen Dienst verweigern könnte. Das Verständnis der Ursachen hilft oft bei der Diagnose:

• Beschädigte Druckaufträge: Ein fehlerhafter oder unvollständiger Druckauftrag in der Warteschlange kann den Spooler blockieren.
• Veraltete oder beschädigte Druckertreiber: Treiber sind die Kommunikationsschnittstelle zwischen Windows und Ihrem Drucker. Fehlerhafte Treiber sind eine der häufigsten Ursachen.
• Systemfehler oder Softwarekonflikte: Manchmal können andere installierte Programme oder Windows-Updates Konflikte verursachen.
• Fehlende oder beschädigte Systemdateien: Dateien, die der Spooler-Dienst benötigt, könnten beschädigt sein.
• Malware oder Viren: Bösartige Software kann Systemdienste deaktivieren oder manipulieren.
• Falsche Berechtigungen: Wenn der Spooler-Dienst nicht die notwendigen Zugriffsrechte auf seine Verzeichnisse hat, kann er nicht starten.

Erste Hilfe: Die Standard-Lösungsansätze

Bevor wir die „schweren Geschütze” auffahren, probieren Sie diese gängigen Schritte aus. Oft reichen sie schon aus, um das Problem zu beheben.

1. Dienstestatus prüfen und manuell starten

Dies ist der erste und offensichtlichste Schritt. Öffnen Sie die Dienste-Verwaltung:

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie services.msc ein und drücken Sie Enter.
2. Suchen Sie in der Liste nach dem Dienst mit dem Namen „Druckerwarteschlange” (manchmal auch „Print Spooler”).
3. Prüfen Sie den „Status”. Wenn er „Beendet” ist, versuchen Sie, ihn per Rechtsklick und „Starten” zu aktivieren.
4. Prüfen Sie den „Starttyp”. Er sollte auf „Automatisch” stehen. Wenn nicht, ändern Sie ihn per Rechtsklick auf „Eigenschaften” und im Dropdown-Menü auf „Automatisch”. Bestätigen Sie mit „Übernehmen” und „OK”.

Wenn der Dienst sich nicht starten lässt oder sofort wieder stoppt, benötigen wir tiefgreifendere Maßnahmen.

2. Abhängigkeiten überprüfen

Der Spooler-Dienst benötigt andere Dienste, um korrekt zu funktionieren. Überprüfen Sie diese:

1. Rechtsklicken Sie in services.msc auf „Druckerwarteschlange” und wählen Sie „Eigenschaften”.
2. Wechseln Sie zum Reiter „Abhängigkeiten”.
3. Stellen Sie sicher, dass alle aufgeführten Dienste aktiv sind und ebenfalls auf „Automatisch” stehen. Typische Abhängigkeiten sind „Remoteprozeduraufruf (RPC)” und „HTTP-Dienst”.

Der ultimative Neustart: Den Spooler-Dienst zurück zum Start zwingen

Wenn die Standardmethoden fehlschlagen, müssen wir den Dienst und seine Umgebung gründlich bereinigen und neu konfigurieren. Hier kommt die „Zwangskur” ins Spiel.

WICHTIGER HINWEIS: Führen Sie die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge aus. Einige Schritte erfordern Administratorrechte. Es wird dringend empfohlen, einen Wiederherstellungspunkt zu erstellen, bevor Sie Änderungen an Systemdateien oder der Registrierung vornehmen.

Schritt 1: Den Spooler-Dienst hart stoppen (via Kommandozeile)

Manchmal lässt sich der Spooler-Dienst über services.msc nicht beenden. Dann muss die Kommandozeile herhalten:

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”.
2. Geben Sie den Befehl net stop spooler ein und drücken Sie Enter.
3. Warten Sie auf die Bestätigung, dass der Dienst erfolgreich beendet wurde.

Bleibt der Befehl hängen oder gibt eine Fehlermeldung aus, müssen Sie möglicherweise den PC neu starten und versuchen, den Dienst sofort nach dem Hochfahren zu stoppen, bevor er blockiert wird.

Schritt 2: Druckauftrags-Warteschlange leeren (korrupte Jobs entfernen)

Beschädigte oder hängende Druckaufträge sind eine sehr häufige Ursache für Spooler-Probleme. Diese müssen manuell gelöscht werden.

1. Stellen Sie sicher, dass der Spooler-Dienst aus Schritt 1 beendet ist.
2. Öffnen Sie den Windows-Explorer (Windows-Taste + E).
3. Navigieren Sie zum Pfad: C:WindowsSystem32spoolPRINTERS.
4. Löschen Sie alle Dateien in diesem Ordner. Keine Sorge, dies sind nur temporäre Druckaufträge. Die Ordnerstruktur bleibt erhalten.
5. Navigieren Sie zusätzlich zum Pfad: C:WindowsSystem32spooldriversw32x86 (oder x64, je nach System). Löschen Sie auch hier alle temporären Dateien und Ordner, die nicht zu den eigentlichen Treibern gehören. Seien Sie hier etwas vorsichtiger, löschen Sie nur offensichtlich temporäre oder leere Ordner. Im Zweifelsfall lassen Sie diesen Schritt aus, falls Sie unsicher sind.

Schritt 3: Veraltete oder beschädigte Druckertreiber entfernen (der Elefant im Raum)

Treiber sind oft die eigentlichen Übeltäter. Eine komplette Neuinstallation der Treiber ist oft die zuverlässigste Lösung.

1. Deinstallieren Sie Drucker über die Systemsteuerung:
   • Gehen Sie zu „Systemsteuerung” > „Geräte und Drucker anzeigen”.
   • Rechtsklicken Sie auf alle problematischen Drucker und wählen Sie „Gerät entfernen”.
2. Entfernen Sie die Treiberpakete über die Druckservereigenschaften:
   • Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie printmanagement.msc ein und drücken Sie Enter (oder suchen Sie in der Systemsteuerung nach „Drucker verwalten”).
   • Erweitern Sie im linken Bereich „Druckserver” und klicken Sie auf Ihren lokalen Computer.
   • Klicken Sie auf „Treiber”.
   • Rechtsklicken Sie auf alle nicht benötigten oder problematischen Druckertreiber (insbesondere die des nicht funktionierenden Druckers) und wählen Sie „Treiberpaket entfernen…”. Bestätigen Sie mit „Entfernen von Treiber und Treiberpaket”.
3. Überprüfen Sie den Geräte-Manager:
   • Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager”.
   • Suchen Sie unter „Druckwarteschlangen” und „Andere Geräte” nach Ihrem Drucker oder unbekannten Geräten.
   • Rechtsklicken Sie darauf und wählen Sie „Gerät deinstallieren”. Aktivieren Sie gegebenenfalls die Option „Treibersoftware für dieses Gerät löschen”.

Starten Sie Ihren PC nach diesen Schritten neu. Dadurch werden alle Überreste gelöscht und ein sauberer Start für die Spooler-Dienst-Wiederherstellung vorbereitet.

Schritt 4: Systemdateien überprüfen und reparieren (SFC und DISM)

Beschädigte Windows-Systemdateien können den Spooler-Dienst am Start hindern. Nutzen Sie die eingebauten Tools zur Reparatur.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Schritt 1).
2. Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Dieses Tool sucht nach beschädigten Systemdateien und versucht, sie zu reparieren. Dies kann eine Weile dauern.
3. Nach Abschluss des SFC-Scans geben Sie folgende Befehle ein, um das Systemabbild zu überprüfen und zu reparieren (jeden Befehl einzeln eingeben und warten):
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

   Diese DISM-Befehle sind mächtiger und können Probleme beheben, die SFC nicht lösen konnte. Sie benötigen eine Internetverbindung, da sie bei Bedarf Dateien von Microsoft-Servern herunterladen.

Schritt 5: Die Registry unter die Lupe nehmen (für Fortgeschrittene)

Vorsicht: Die Registry ist das Herzstück Ihres Systems. Eine falsche Änderung kann zu Systeminstabilität führen. Sichern Sie die Registry vorab oder erstellen Sie einen Wiederherstellungspunkt.

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter.
2. Navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetServicesSpooler.
3. Überprüfen Sie die folgenden Werte:
   • DependOnService: Sollte RpcSs und http (oder nur RpcSs in älteren Systemen) enthalten. Wenn hier andere Dienste gelistet sind, die nicht existieren oder fehlerhaft sind, kann dies den Start behindern.
   • ImagePath: Sollte C:WindowsSystem32spoolsv.exe sein. Wenn hier ein anderer Pfad oder eine andere Datei steht, könnte dies auf Malware hindeuten.
   • Start: Sollte 0x00000002 (2) sein, was „Automatisch” bedeutet.
4. Sollten Sie Abweichungen feststellen, korrigieren Sie diese vorsichtig. Exportieren Sie den Schlüssel vor der Änderung (Rechtsklick auf „Spooler” -> „Exportieren”).

Schritt 6: Berechtigungen prüfen (Zugriffsprobleme vermeiden)

Unzureichende Berechtigungen für das Spool-Verzeichnis können den Dienst ebenfalls am Start hindern.

1. Navigieren Sie im Windows-Explorer zu C:WindowsSystem32spool.
2. Rechtsklicken Sie auf den Ordner PRINTERS und wählen Sie „Eigenschaften”.
3. Wechseln Sie zum Reiter „Sicherheit”.
4. Stellen Sie sicher, dass die Benutzer „SYSTEM”, „Administratoren” und „Ersteller-Besitzer” die vollständigen Berechtigungen (oder mindestens „Ändern”, „Lesen & Ausführen”, „Ordnerinhalt auflisten”, „Lesen”, „Schreiben”) haben. Fügen Sie gegebenenfalls fehlende Benutzer hinzu oder korrigieren Sie die Berechtigungen über „Bearbeiten”.

Schritt 7: Ereignisanzeige konsultieren (Fehlercodes entschlüsseln)

Die Ereignisanzeige ist ein wertvolles Werkzeug zur Fehlersuche. Sie liefert oft spezifische Hinweise, warum ein Dienst nicht startet.

1. Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Ereignisanzeige”.
2. Navigieren Sie zu „Windows-Protokolle” > „System”.
3. Suchen Sie nach Fehlern oder Warnungen, die zeitlich mit Ihren Versuchen, den Spooler-Dienst zu starten, übereinstimmen. Achten Sie auf Ereignisse mit der Quelle „Service Control Manager” oder „PrintSpooler”. Die angezeigten Fehlercodes (z.B. 7000, 7001, 7023) oder Beschreibungen können weitere Anhaltspunkte geben, die Sie online recherchieren können.

Schritt 8: Neuinstallation der Druckertreiber (der letzte Schritt vor dem Erfolg)

Nachdem Sie alles gründlich bereinigt haben, ist es Zeit für einen Neustart – im wahrsten Sinne des Wortes.

1. Starten Sie Ihren Computer neu.
2. Stellen Sie sicher, dass der Drucker-Spooler-Dienst jetzt aktiv ist (über services.msc prüfen). Falls nicht, versuchen Sie ihn manuell zu starten.
3. Besuchen Sie die Website des Druckerherstellers und laden Sie die neuesten und passendsten Treiber für Ihr Windows-Betriebssystem herunter. Vermeiden Sie generische Treiber.
4. Installieren Sie die Treiber gemäß den Anweisungen des Herstellers. Oft wird empfohlen, den Drucker erst anzuschließen, wenn die Software dies verlangt.
5. Führen Sie einen Testdruck durch.

Schritt 9: Malware und Viren ausschließen (manchmal ist es mehr als nur ein Treiber)

In seltenen Fällen können hartnäckige Malware-Infektionen Systemdienste sabotieren. Führen Sie einen vollständigen Systemscan mit Ihrer aktuellen Antivirensoftware durch.

Schritt 10: Den Spooler-Dienst per Kommandozeile neu konfigurieren (die SC-Befehle)

Wenn alles andere versagt, können Sie versuchen, den Spooler-Dienst komplett über die Kommandozeile neu zu konfigurieren. Dies ist eine sehr aggressive Methode, die aber oft wirkt, wenn der Dienst hartnäckig ist.

1. Stellen Sie sicher, dass der Spooler-Dienst beendet ist (net stop spooler).
2. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
3. Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und bestätigen Sie jeweils mit Enter:
   • sc config spooler start= auto (Setzt den Starttyp auf Automatisch)
   • sc config spooler depend= RpcSs/http (Setzt die Abhängigkeiten zurück. In einigen Fällen kann auch nur RpcSs ausreichen.)
   • sc start spooler (Versucht den Dienst zu starten)

Sollte der Dienst immer noch nicht starten, können Sie versuchen, ihn zu löschen und neu zu erstellen (NUR als letzte Möglichkeit und mit äußerster Vorsicht!):

• sc delete spooler (Löscht den Dienst, kann einen Neustart erfordern)
• sc create spooler binpath= "C:WindowsSystem32spoolsv.exe" DisplayName= "Druckerwarteschlange" start= auto depend= RpcSs/http (Erstellt den Dienst neu. Der binpath muss genau stimmen.)

Danach müssen Sie erneut versuchen, den Dienst zu starten und die Druckertreiber zu installieren.

Prävention: Wie Sie zukünftige Spooler-Probleme vermeiden

Einige einfache Gewohnheiten können helfen, den Drucker-Spooler in Zukunft stabil zu halten:

• Regelmäßige Treiber-Updates: Halten Sie Ihre Druckertreiber stets aktuell, indem Sie regelmäßig auf der Hersteller-Website nach Updates suchen.
• Sorgfältige Software-Installation: Achten Sie darauf, keine unnötige oder potenziell schädliche Software zu installieren, die Druckdienste beeinträchtigen könnte.
• Systempflege: Führen Sie regelmäßig Systemscans (SFC, DISM) und Virenscans durch.
• Saubere Deinstallation: Wenn Sie einen Drucker nicht mehr benötigen, deinstallieren Sie ihn vollständig, einschließlich der Treiberpakete.
• Keine unnötigen Druckaufträge: Versuchen Sie, große oder komplexe Druckaufträge in kleinere aufzuteilen, wenn Ihr System anfällig für Spooler-Fehler ist.

Fazit: Geduld zahlt sich aus

Ein streikender Drucker-Spooler-Dienst kann frustrierend sein, aber mit den hier beschriebenen Schritten haben Sie eine umfassende Anleitung an der Hand, um ihn wieder zum Laufen zu bringen. Beginnen Sie mit den einfachen Lösungen und arbeiten Sie sich systematisch durch die fortgeschrittenen Methoden. In den meisten Fällen wird eine gründliche Bereinigung der Druckaufträge und Treiber sowie die Überprüfung der Systemdateien und der Registry den Dienst erfolgreich zurück zum Start zwingen. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Schritten werden Sie bald wieder problemlos drucken können!