Die perfekte Ergänzung: Welches Modem für VDSL250 ist die beste Wahl für den Betrieb hinter einer Fritzbox 4060?

Die Wahl des richtigen Modems für eine schnelle Internetverbindung kann eine Wissenschaft für sich sein – besonders wenn man eine High-End-Router wie die FRITZ!Box 4060 besitzt, die sich durch ihre Flexibilität und Leistungsfähigkeit auszeichnet. Doch die 4060 hat eine Besonderheit: Sie ist ein reiner Router ohne integriertes DSL-Modem. Wenn Sie also eine VDSL250-Leitung Ihr Eigen nennen und das Beste aus Ihrer Verbindung herausholen wollen, benötigen Sie eine externe Modem-Lösung. Dieser Artikel beleuchtet, welche Modems die beste Wahl für diesen speziellen Anwendungsfall sind und wie Sie eine perfekte Harmonie zwischen Modem und FRITZ!Box 4060 erreichen.

Warum eine FRITZ!Box 4060 und ein externes Modem?

Die AVM FRITZ!Box 4060 ist ein moderner Tri-Band-WLAN-Router, der speziell für den Einsatz hinter einem externen Modem – sei es Kabel, Glasfaser oder eben DSL – konzipiert wurde. Ihre Stärken liegen im leistungsstarken WLAN (Wi-Fi 6), umfassenden Smart-Home-Funktionen und der bekannten Benutzerfreundlichkeit des FRITZ!OS. Sie bringt aber, im Gegensatz zu vielen anderen FRITZ!Box-Modellen wie der 7590 AX, kein eigenes DSL-Modem mit. Dies mag auf den ersten Blick wie ein Nachteil erscheinen, birgt aber einen entscheidenden Vorteil: die Trennung von Modem und Router-Funktion. Diese Trennung ermöglicht Ihnen:

• Maximale Flexibilität: Sie können Modem und Router unabhängig voneinander aufrüsten. Wenn sich zum Beispiel die DSL-Technologie ändert, müssen Sie nur das Modem tauschen, nicht den gesamten Router.
• Spezialisierte Leistung: Jedes Gerät kann sich auf seine Kernaufgabe konzentrieren. Das Modem kümmert sich um die stabile DSL-Verbindung, die FRITZ!Box 4060 um das optimale Heimnetzwerk und WLAN.
• Optimale Ressourcennutzung: Die 4060 muss keine Modem-Aufgaben übernehmen und kann ihre volle Leistung dem Routing und WLAN widmen.

VDSL250: Was steckt dahinter?

VDSL250 ist, wie der Name schon sagt, eine VDSL-Variante, die Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s und Uploadgeschwindigkeiten von bis zu 40 Mbit/s ermöglicht. Technologisch basiert VDSL250 auf Supervectoring (auch bekannt als Profil 35b). Supervectoring ist eine Weiterentwicklung des Vectorings, das Störungen durch Übersprechen in den Kupferkabeln der „letzten Meile” minimiert. Um diese hohen Geschwindigkeiten zu erreichen und stabil zu halten, ist ein Modem erforderlich, das Supervectoring vollständig unterstützt und dafür zertifiziert ist. Ein nicht kompatibles Modem kann zu erheblichen Geschwindigkeitseinbußen oder instabilen Verbindungen führen.

Kriterien für die perfekte Modem-Wahl

Bevor wir uns konkreten Empfehlungen widmen, lassen Sie uns die wichtigsten Kriterien festlegen, die ein Modem für den Betrieb hinter einer FRITZ!Box 4060 an einer VDSL250-Leitung erfüllen sollte:

1. Supervectoring (Profil 35b) Unterstützung: Dies ist absolut essenziell. Ohne die volle Unterstützung dieser Technologie können Sie die 250 Mbit/s Ihrer Leitung nicht nutzen.
2. Reiner Bridge-Modus (Bridge Mode): Das Modem sollte in der Lage sein, sich als reines Brückenglied zu verhalten. Das bedeutet, es wandelt das DSL-Signal in ein Ethernet-Signal um und leitet alle weiteren Aufgaben (wie die PPPoE-Einwahl, NAT, DHCP) an die FRITZ!Box 4060 weiter. Ein Modem, das selbst routet oder sich nicht in den Bridge-Modus versetzen lässt, führt zu einem „doppelten NAT” (Network Address Translation), was zu Problemen bei Online-Spielen, VPN-Verbindungen oder dem Zugriff von außen führen kann.
3. Stabilität und Zuverlässigkeit: Ein gutes Modem sollte eine rocksolide Verbindung gewährleisten, ohne Abbrüche oder Geschwindigkeitsschwankungen. Die Hardware muss für den Dauerbetrieb ausgelegt sein.
4. Einfache Konfiguration: Obwohl es sich um eine spezifische Konstellation handelt, sollte das Modemmenü logisch aufgebaut und die Aktivierung des Bridge-Modus nicht zu kompliziert sein.
5. Kompakte Bauweise und geringer Stromverbrauch: Da das Modem „nur” seine Kernaufgabe erfüllt, muss es nicht groß oder stromhungrig sein.
6. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Sie benötigen keine überflüssigen Router-Funktionen, also sollte sich dies auch im Preis widerspiegeln.

Empfohlene Modem-Modelle für VDSL250 hinter der FRITZ!Box 4060

Basierend auf den oben genannten Kriterien gibt es einige Modelle, die sich besonders für diesen Einsatzzweck eignen:

1. Der Allrounder-Favorit: DrayTek Vigor 167 (oder Vigor 165/166)

Die DrayTek Vigor-Serie, insbesondere der Vigor 167, gilt als Goldstandard für reine VDSL-Modems. DrayTek ist bekannt für professionelle Netzwerkprodukte, und diese Modems sind keine Ausnahme.

• Vorteile:
  • Perfekter Bridge-Modus: Dies ist die Kernkompetenz der Vigor-Modems. Sie arbeiten als reine „Medienkonverter” und leiten die DSL-Verbindung transparent an den angeschlossenen Router weiter. Es gibt keinen doppelten NAT-Konflikt.
  • Volle Supervectoring (Profil 35b) Unterstützung: Der Vigor 167 ist explizit für VDSL250 ausgelegt und liefert die volle Leistung.
  • Hervorragende Stabilität: DrayTek-Modems sind für ihre Zuverlässigkeit und Robustheit bekannt, was für eine dauerhaft stabile Internetverbindung entscheidend ist.
  • Kompakte Bauweise: Unauffällig und energiesparend.
  • Professionelle Firmware: Bietet tiefe Einblicke und Einstellungsmöglichkeiten, falls benötigt, bleibt aber im Bridge-Modus sehr einfach.
• Nachteile:
  • Preislich etwas höher angesiedelt als Consumer-Modelle, aber die Investition lohnt sich für die gebotene Qualität und Stabilität.
• Fazit: Der DrayTek Vigor 167 ist unsere Top-Empfehlung für alle, die eine kompromisslose, stabile und leistungsstarke Lösung suchen. Er ist die ideale Ergänzung für Ihre FRITZ!Box 4060.

2. Die oft unterschätzte Alternative: Zyxel VMG-Serie (z.B. VMG1312-B30A, VMG8825-B50B)

Auch Zyxel bietet zuverlässige VDSL-Modems an, die oft von Internetanbietern als Standardgeräte (oftmals umgelabelt) bereitgestellt werden. Die älteren Modelle wie der VMG1312-B30A sind oft noch erhältlich und eignen sich gut, während neuere wie der VMG8825-B50B ebenfalls eine Option darstellen.

• Vorteile:
  • Supervectoring (Profil 35b) Unterstützung: Viele Zyxel VMG-Modelle sind voll kompatibel mit VDSL250.
  • Bridge-Modus verfügbar: Lässt sich in der Regel in einen reinen Bridge-Modus schalten, um die FRITZ!Box 4060 die PPPoE-Einwahl übernehmen zu lassen.
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Oft etwas günstiger als DrayTek-Modelle, ohne massive Abstriche bei der Leistung.
  • Weit verbreitet: Dadurch gibt es oft viele Anleitungen und Community-Support.
• Nachteile:
  • Die Konfiguration des Bridge-Modus kann je nach Firmware-Version manchmal etwas versteckter sein als bei DrayTek.
  • Die Stabilität ist sehr gut, erreicht aber in manchen extremen Fällen nicht ganz das Niveau der professionellen DrayTek-Geräte.
• Fazit: Eine sehr gute und oft preisgünstigere Alternative, besonders wenn Sie ein Modell finden, das bereits von Ihrem Provider für die VDSL250-Leitung zertifiziert ist. Achten Sie auf die explizite Unterstützung von Supervectoring und die Möglichkeit zum Bridge-Modus.

3. FRITZ!Box 75xx (als „Modem-Ersatz”) – Eine kritische Betrachtung

Manche Nutzer ziehen in Erwägung, eine andere FRITZ!Box (z.B. 7590 AX, 7530 AX) als Modem vor die 4060 zu schalten. Technisch ist dies zwar möglich, indem man die VDSL-FRITZ!Box in den „IP-Client-Modus” versetzt und die Internetverbindung über LAN1 (WAN-Port) der FRITZ!Box 4060 herstellt. Allerdings ist dies kein reiner Bridge-Modus im herkömmlichen Sinne.

• Nachteile:
  • Kein reines Modem: Die 75xx-Modelle bleiben auch im IP-Client-Modus vollwertige Router, was zu Overhead, potenziellen doppelten NAT-Szenarien und unnötigem Stromverbrauch führt.
  • Redundante Funktionen: Sie bezahlen und betreiben ein Gerät, dessen WLAN- und Router-Funktionen Sie nicht nutzen, da die FRITZ!Box 4060 diese Aufgaben übernimmt.
  • Komplexere Fehlerbehebung: Bei Problemen müssen Sie unter Umständen beide Geräte durchleuchten.
• Fazit: Diese Lösung ist technisch machbar, aber nicht optimal. Wenn Sie bereits eine alte VDSL-FRITZ!Box besitzen und diese unbedingt nutzen möchten, mag es eine Übergangslösung sein. Für eine langfristige, performante und saubere Konfiguration raten wir jedoch davon ab und empfehlen ein dediziertes VDSL-Modem.

Die Konfiguration: So geht’s richtig

Die korrekte Einrichtung ist entscheidend für die reibungslose Funktion Ihrer Modem-FRITZ!Box 4060-Kombination:

1. Modem einrichten (Bridge-Modus):
   • Verbinden Sie das Modem direkt mit Ihrem Computer.
   • Melden Sie sich über die Web-Oberfläche des Modems an (meist über eine IP-Adresse wie 192.168.1.1 oder 192.168.2.1).
   • Suchen Sie in den Einstellungen nach Optionen wie „Betriebsart”, „Modus”, „WAN-Konfiguration” oder „Internetzugang”.
   • Wählen Sie den Bridge-Modus (manchmal auch als „Modem-Modus”, „PPPoE Passthrough” oder „ATM/PTM-Bridge” bezeichnet) aus. Speichern Sie die Einstellungen und starten Sie das Modem neu.
2. FRITZ!Box 4060 einrichten (Internetzugang über externes Modem):
   • Verbinden Sie den DSL-Anschluss des Modems mit der Telefondose.
   • Verbinden Sie den Ethernet-Port des Modems (oft „LAN1”) mit dem WAN-Port (LAN1) der FRITZ!Box 4060.
   • Melden Sie sich in der Weboberfläche der FRITZ!Box 4060 an (fritz.box).
   • Gehen Sie zu „Internet” -> „Zugangsdaten”.
   • Wählen Sie unter „Internetanbieter” die Option „Anderer Internetanbieter”.
   • Wählen Sie bei „Anschluss” die Option „Externes Modem oder Router”.
   • Wählen Sie bei „Betriebsart” die Option „Verbindung über WAN” aus.
   • Geben Sie Ihre PPPoE-Zugangsdaten (Benutzername und Passwort), die Sie von Ihrem Internetanbieter erhalten haben, in die entsprechenden Felder ein.
   • Übernehmen Sie die Einstellungen. Die FRITZ!Box 4060 sollte nun die Internetverbindung über das externe Modem aufbauen.

Vorteile dieser Hybridlösung für VDSL250

Die Kombination aus einem dedizierten VDSL250-Modem und Ihrer FRITZ!Box 4060 bietet Ihnen eine Reihe von handfesten Vorteilen:

• Maximale Performance: Jedes Gerät ist auf seine Kernaufgabe spezialisiert, was eine optimale Ausnutzung der 250 Mbit/s Leitung gewährleistet. Die FRITZ!Box 4060 kann sich voll auf ihre Routing- und WLAN-Leistung konzentrieren.
• Höchste Stabilität: Reine Modems wie der DrayTek Vigor 167 sind für ihren stabilen Dauerbetrieb bekannt, was unerwünschte Verbindungsabbrüche minimiert.
• Zukunftssicherheit: Wenn in Zukunft noch schnellere DSL-Standards (selten, aber denkbar) oder ein Wechsel zu Glasfaser anstehen, müssen Sie lediglich das Modem tauschen, Ihre hochwertige FRITZ!Box 4060 bleibt erhalten.
• Einfachere Fehlerbehebung: Bei Verbindungsproblemen lässt sich schneller eingrenzen, ob die Störung im DSL-Signal (Modem) oder im Heimnetzwerk (FRITZ!Box) liegt.
• Keine Kompromisse: Sie müssen keine Abstriche bei der Funktionalität oder Leistung machen.

Fazit: Die beste Wahl für Ihre VDSL250-FRITZ!Box 4060 Kombination

Für den Betrieb einer VDSL250-Leitung hinter einer FRITZ!Box 4060 ist ein dediziertes VDSL-Modem im Bridge-Modus die mit Abstand beste Lösung. Es stellt sicher, dass Sie die volle Geschwindigkeit und Stabilität Ihrer Supervectoring-Leitung nutzen können, während die FRITZ!Box 4060 ihre Stärken als leistungsstarker Router voll ausspielt.

Unsere klare Empfehlung fällt auf den DrayTek Vigor 167. Er bietet eine unschlagbare Kombination aus Stabilität, Kompatibilität mit Supervectoring und einem tadellosen Bridge-Modus. Als solide Alternative kann ein passendes Zyxel VMG-Modell dienen, sofern es Supervectoring unterstützt und sich zuverlässig in den Bridge-Modus schalten lässt.

Investieren Sie in ein gutes Modem. Es ist die Grundvoraussetzung für eine schnelle und stabile Internetverbindung und die perfekte Ergänzung, um das volle Potenzial Ihrer modernen FRITZ!Box 4060 auszuschöpfen. So schaffen Sie eine leistungsstarke und zukunftssichere Netzwerkinfrastruktur für Ihr Zuhause oder Büro.