Die Mushkin Vortex 2TB auf dem MSI X570-A Pro im Härtetest: Ein Erfahrungsbericht zur High-Speed-Kombination

In der rasanten Welt der Computerhardware ist Stillstand ein Fremdwort. Insbesondere im Bereich der Datenspeicher hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Von rotierenden Festplatten über SATA-SSDs bis hin zu den heutigen PCIe Gen 4 NVMe-Laufwerken – die Jagd nach Geschwindigkeit ist ungebrochen. Wenn es darum geht, die Grenzen der Performance auszuloten, suchen Enthusiasten und Profis stets nach der perfekten Symbiose aus Komponenten. Heute nehmen wir eine solche potenzielle Traumkombination unter die Lupe: die Mushkin Vortex 2TB PCIe Gen 4 NVMe SSD, gepaart mit dem robusten und beliebten MSI X570-A Pro Mainboard. Unser Ziel ist es, in einem umfassenden Härtetest herauszufinden, ob diese Paarung das Versprechen von ultimativer Geschwindigkeit und Stabilität im Alltag einlösen kann.

Die Protagonisten im Detail: Mushkin Vortex 2TB

Die Mushkin Vortex 2TB ist nicht irgendeine SSD; sie ist ein klares Statement im Segment der High-Performance-Speicher. Mushkin, bekannt für seine zuverlässigen und leistungsstarken Speichermedien, hat mit der Vortex-Serie eine Produktlinie geschaffen, die speziell auf die hohen Anforderungen von Gamern, Content Creatorn und Power-Usern zugeschnitten ist. Die 2TB-Version bietet dabei nicht nur enorme Kapazität, sondern auch beeindruckende Geschwindigkeitswerte.

Im Herzen der Vortex 2TB schlägt ein fortschrittlicher Phison E18 Controller, der als einer der leistungsstärksten NVMe-Controller auf dem Markt gilt. Gepaart mit modernem 3D TLC NAND-Flash-Speicher und einem großzügigen DRAM-Cache ist sie für sequenzielle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 7415 MB/s bzw. 6800 MB/s spezifiziert. Auch bei den zufälligen Lese- und Schreiboperationen (IOPS) brilliert die Vortex mit Werten von über 1.000.000 IOPS, was besonders bei Multitasking und dem Laden vieler kleiner Dateien von Vorteil ist.

Ein entscheidendes Merkmal der Mushkin Vortex ist ihr massiver Aluminium-Kühlkörper. Dieser ist nicht nur optisch ansprechend, sondern erfüllt eine essenzielle Funktion: die Abführung der entstehenden Wärme. PCIe Gen 4 SSDs sind bekannt dafür, unter Last hohe Temperaturen zu entwickeln, was ohne adäquate Kühlung zu „Thermal Throttling” führen kann – einer Leistungsdrosselung, um Schäden zu verhindern. Mushkin hat hier vorgesorgt, um sicherzustellen, dass die Performance auch bei intensiver Nutzung konstant bleibt. Die Vortex ist somit nicht nur ein Speicherwunder, sondern auch ein thermisches Meisterwerk, zumindest auf dem Papier.

Das Fundament: MSI X570-A Pro

Jede Hochleistungs-SSD benötigt ein passendes Fundament, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. Das MSI X570-A Pro ist ein solches Fundament. Als Teil von MSIs professioneller Mainboard-Reihe ist es zwar nicht das teuerste oder luxuriöseste X570-Board, aber es konzentriert sich auf das Wesentliche: Stabilität, Zuverlässigkeit und die volle Unterstützung der PCIe Gen 4-Schnittstelle.

Der X570-Chipsatz von AMD ist der erste, der nativ PCIe Gen 4 unterstützt, und das MSI X570-A Pro macht davon umfassend Gebrauch. Es bietet zwei M.2-Slots, die beide mit PCIe Gen 4 angebunden sind. Der obere M.2-Slot ist direkt mit der CPU verbunden und liefert somit die bestmögliche Performance. Ein besonderes Feature vieler MSI X570-Boards ist der M.2 Shield Frozr Kühlkörper. Obwohl die Vortex bereits einen eigenen Kühlkörper besitzt, bietet das Vorhandensein des M.2 Shield Frozr (welches abmontiert werden muss, wenn die Vortex verwendet wird) eine gute Indikation für die Aufmerksamkeit, die MSI dem thermischen Management von NVMe-Laufwerken widmet. Das Board selbst ist robust gebaut, verfügt über eine solide Spannungsversorgung und bietet alle modernen Anschlüsse, die man von einem aktuellen High-End-System erwartet. Es ist die ideale Plattform für diejenigen, die die rohe Leistung von PCIe Gen 4 ohne unnötigen Schnickschnack suchen.

Der Testaufbau: Unser Prüfstand

Um die Performance der Mushkin Vortex 2TB auf dem MSI X570-A Pro realistisch bewerten zu können, wurde ein leistungsstarker Testaufbau verwendet:

• Prozessor: AMD Ryzen 7 5800X (8 Kerne, 16 Threads)

• Arbeitsspeicher: 32GB DDR4-3600 CL16 (Dual-Channel)

• Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 3070

• Netzteil: 750W 80+ Gold

• Gehäuse: Ein gut belüftetes Mid-Tower-Gehäuse mit mehreren Lüftern

Die Mushkin Vortex 2TB wurde im oberen M.2-Slot des MSI X570-A Pro installiert, um die direkte Anbindung an die CPU und somit die maximale Bandbreite zu gewährleisten. Das System wurde mit der neuesten UEFI-Firmware und allen notwendigen Treibern für das Mainboard und die SSD betrieben.

Die Methodik des Härtetests: Mehr als nur Benchmarks

Unser Härtetest ging weit über einfache synthetische Benchmarks hinaus. Während diese unerlässlich sind, um theoretische Maximalwerte zu ermitteln, liegt der wahre Wert eines Speichermediums in seiner Leistung unter realitätsnahen Bedingungen.

1. Synthetische Benchmarks:

   • CrystalDiskMark: Standard-Benchmark zur Messung sequenzieller und zufälliger Lese-/Schreibgeschwindigkeiten.

   • ATTO Disk Benchmark: Misst die Leistung bei verschiedenen Dateigrößen, um zu sehen, wie die SSD mit unterschiedlichen Workloads umgeht.

   • AS SSD Benchmark: Eine weitere Suite zur Bewertung der Gesamtleistung und des Kopier-Benchmarks.

2. Praktische Anwendungsszenarien:

   • Große Dateiübertragungen: Kopieren eines 100 GB großen Ordners mit Videodateien (4K-Material) und einer 50 GB großen Spielebibliothek von der SSD auf sich selbst und von einer externen Gen 3 NVMe-SSD.

   • Spiele-Ladezeiten: Messung der Ladezeiten für ausgewählte grafikintensive Spiele (z.B. Cyberpunk 2077, Microsoft Flight Simulator) im Vergleich zu einer Gen 3 SSD.

   • Professionelle Software: Startzeiten und Projektladezeiten von Anwendungen wie Adobe Premiere Pro, Photoshop und Blender.

   • Multitasking-Simulation: Gleichzeitiges Komprimieren großer Dateien, Streamen von 4K-Videos und Ausführen eines Virenscans.

3. Temperatur- und Stabilitätsüberwachung:

   • Verwendung von Tools wie HWMonitor und HWiNFO64 zur kontinuierlichen Überwachung der SSD-Temperaturen, der Chipsatz-Temperatur und der CPU-Temperaturen während aller Tests. Ziel war es, Anzeichen von Thermal Throttling oder Instabilitäten zu identifizieren.

Ergebnisse und Beobachtungen: Rohe Leistung entfesselt

Die Ergebnisse des Härtetests waren, um es vorwegzunehmen, beeindruckend und bestätigten die Erwartungen an diese High-Speed-Kombination.

Synthetische Benchmarks:

• In CrystalDiskMark erreichte die Mushkin Vortex 2TB sequenzielle Lesegeschwindigkeiten von durchschnittlich ca. 7300 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von ca. 6700 MB/s. Dies liegt sehr nahe an den Herstellerangaben und demonstriert die volle Ausnutzung der PCIe Gen 4 Schnittstelle des MSI X570-A Pro. Die 4K Q1T1-Werte waren ebenfalls hervorragend, was auf eine exzellente Reaktionsfähigkeit hindeutet.

• ATTO Disk Benchmark zeigte eine gleichbleibende Leistung über verschiedene Dateigrößen hinweg, was für eine breite Anwendbarkeit spricht. Erst bei extrem kleinen Blöcken gab es leichte Schwankungen, die aber systembedingt normal sind.

• AS SSD Benchmark bestätigte die Ergebnisse und lieferte hohe Gesamtpunktzahlen, insbesondere im Kopier-Benchmark, wo die Geschwindigkeitsvorteile von PCIe Gen 4 besonders zum Tragen kommen.

Reale Anwendungsleistung:

• Dateiübertragungen: Das Kopieren des 100 GB Videodatei-Ordners dauerte lediglich ca. 160 Sekunden – eine Geschwindigkeit, die mit Gen 3 SSDs schlicht unerreichbar ist und den Workflow von Videobearbeitern massiv beschleunigt. Auch das Laden und Speichern großer Projekte in Adobe Premiere Pro war spürbar schneller.

• Spiele-Ladezeiten: Obwohl der Sprung von Gen 3 auf Gen 4 SSDs bei Spielen nicht immer so dramatisch ist wie bei professionellen Anwendungen (oft limitiert durch CPU, RAM oder die Spiele-Engine selbst), waren die Ladezeiten dennoch konsistent 5-10% kürzer als bei unserer Referenz-Gen 3-SSD. Besonders bei Titeln wie Microsoft Flight Simulator, die enorme Datenmengen streamen, war der Unterschied deutlicher spürbar, mit weniger Nachlade-Rucklern.

• Professionelle Software: Photoshop startete in wenigen Sekunden, komplexe Filtereffekte wurden spürbar schneller angewendet. In Blender war das Laden großer Szenen und das Speichern von Render-Outputs ein wahrer Genuss.

• Multitasking: Hier zeigte die Kombination ihre Stärke. Während eine große Datei komprimiert und gleichzeitig ein Spiel im Hintergrund installiert wurde, gab es keinerlei spürbare Performance-Einbrüche oder Verzögerungen im System. Die hohe IOPS-Leistung der Vortex in Verbindung mit der stabilen Plattform des MSI X570-A Pro bewältigte diese Lasten mühelos.

Thermische Leistung:

Dies war ein kritischer Punkt, und die Kombination lieferte hier exzellente Arbeit. Während intensiver Lastphasen erreichte die Mushkin Vortex 2TB maximale Temperaturen von ca. 55-60°C. Dies ist ein sehr guter Wert für eine PCIe Gen 4 SSD unter Volllast und weit entfernt von jeglichem Thermal Throttling. Der integrierte Kühlkörper der Vortex erfüllte seine Aufgabe hervorragend, unterstützt durch den allgemeinen Luftstrom im Gehäuse. Auch der X570-Chipsatz des MSI-Boards hielt sich mit maximal 65°C im grünen Bereich, was auf eine effiziente Kühlung und ein stabiles Design hindeutet.

Benutzererfahrung und Installation

Die Installation der Mushkin Vortex in den M.2-Slot des MSI X570-A Pro war denkbar einfach. Der Kühler der Vortex ist bereits vormontiert, sodass kein separates Anbringen notwendig war. Einstecken, mit der Schraube sichern, fertig. Das System erkannte die SSD sofort. Im täglichen Betrieb war die Systemreaktion absolut flüssig. Programme starteten blitzschnell, und der Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen erfolgte ohne die geringste Verzögerung.

Vorteile und Nachteile der Kombination

Hier eine Zusammenfassung der Pro- und Contra-Argumente:

Vorteile:

• Atemberaubende Geschwindigkeit: Die Mushkin Vortex 2TB liefert beeindruckende PCIe Gen 4 Performance, die den Workflow massiv beschleunigt.

• Exzellentes Wärmemanagement: Der integrierte Kühlkörper der Vortex in Kombination mit der stabilen Plattform des MSI X570-A Pro sorgt für kühle Temperaturen und verhindert Throttling.

• Hohe Kapazität: 2TB bieten ausreichend Platz für Spiele, Anwendungen und große Mediendateien.

• Robuste Plattform: Das MSI X570-A Pro ist ein zuverlässiges und leistungsfähiges Mainboard, das die SSD optimal unterstützt.

• Zukunftssicherheit: PCIe Gen 4 ist der aktuelle Standard für High-End-Systeme und bietet Reserven für zukünftige Anwendungen.

Nachteile:

• Preis: PCIe Gen 4 NVMe SSDs sind generell teurer als ihre Gen 3 Pendants, insbesondere in dieser Kapazitätsklasse.

• Hitzentwicklung: Obwohl gut gemanagt, ist die grundsätzliche Wärmeentwicklung dieser SSDs höher, was eine gute Gehäusebelüftung voraussetzt.

Fazit: Eine Symbiose der Geschwindigkeit

Der Härtetest der Mushkin Vortex 2TB auf dem MSI X570-A Pro hat eindrucksvoll gezeigt, dass diese Kombination ein wahres Kraftpaket für anspruchsvolle Nutzer darstellt. Ob für ambitionierte Gamer, die Wert auf minimale Ladezeiten legen, oder für professionelle Content Creator, die riesige Datenmengen verarbeiten müssen – diese High-Speed-Kombination liefert in jeder Disziplin.

Die Mushkin Vortex überzeugt durch ihre rohe Leistung und ihr effektives Kühldesign, das selbst unter Dauervolllast stabile Temperaturen und somit eine konstante Performance garantiert. Das MSI X570-A Pro erweist sich dabei als der perfekte Partner: Es bietet die notwendige PCIe Gen 4 Bandbreite und eine grundsolide Basis, ohne dabei durch überflüssige Features das Budget zu sprengen.

Wer in ein System investieren möchte, das nicht nur heute, sondern auch in den kommenden Jahren den Anforderungen modernster Anwendungen gerecht wird, findet in der Mushkin Vortex 2TB in Verbindung mit dem MSI X570-A Pro eine exzellente, wenn auch preislich ambitionierte Wahl. Es ist eine Investition, die sich in jedem Maße auszahlt, wenn jede Sekunde zählt und ein reibungsloser, schneller Workflow an erster Stelle steht. Diese Kombination ist mehr als nur die Summe ihrer Teile; sie ist ein Erlebnis von ungebremster Leistung.