In einer Welt, die immer datenhungriger wird und in der Mobilität und Geschwindigkeit entscheidend sind, sind externe Speicherlösungen zu unverzichtbaren Begleitern geworden. Ob für professionelle Video-Editoren, passionierte Gamer, Fotografen oder einfach nur für den täglichen Backup von wichtigen Dokumenten – die Anforderungen an portable Speicher wachsen stetig. Herkömmliche externe Festplatten (HDDs) sind oft zu langsam und anfällig für Stöße. Hier kommen externe Solid State Drives (SSDs) ins Spiel, die mit ihrer Geschwindigkeit, Robustheit und kompakten Bauweise die Speicherlandschaft revolutioniert haben.
Doch nicht alle externen SSDs sind gleich. Der Markt ist überschwemmt mit Optionen, und es kann schwierig sein, das beste Gerät für die eigenen Bedürfnisse zu finden. In unserem heutigen ausführlichen Test nehmen wir vier absolute Schwergewichte unter die Lupe, die sich den Titel des ultimativen portablen Speichers sichern wollen: Die Samsung T7, ihr bewährter Vorgänger Samsung T5, die robuste Crucial X8 und die extrem widerstandsfähige SanDisk Extreme Pro. Wir konzentrieren uns dabei auf die Leistung, die sie über den modernen USB-3.2-Standard liefern können.
Warum externe SSDs und der USB 3.2 Standard so wichtig sind
Externe SSDs bieten gegenüber HDDs klare Vorteile: Keine beweglichen Teile bedeuten bessere Stoßfestigkeit, absolute Geräuschlosigkeit und vor allem eine deutlich höhere Geschwindigkeit. Dateitransfers, Anwendungsstarts oder Spiel-Ladezeiten – all das profitiert enorm von den schnellen Lese- und Schreibraten einer SSD. Doch die externe SSD ist nur so schnell wie ihre Schnittstelle.
Hier kommt USB 3.2 ins Spiel. Es ist ein Oberbegriff, der verschiedene Generationen umfasst und oft für Verwirrung sorgt:
- USB 3.2 Gen 1 (ehemals USB 3.0 / USB 3.1 Gen 1): Bietet bis zu 5 Gbit/s (ca. 625 MB/s).
- USB 3.2 Gen 2 (ehemals USB 3.1 Gen 2): Erreicht bis zu 10 Gbit/s (ca. 1250 MB/s). Die meisten modernen externen SSDs und Computer unterstützen diesen Standard.
- USB 3.2 Gen 2×2: Dies ist die aktuell schnellste Implementierung mit bis zu 20 Gbit/s (ca. 2500 MB/s). Sie nutzt zwei Lanes des 10 Gbit/s-Standards und erfordert sowohl auf der SSD als auch am Host-Gerät einen kompatiblen Port und Controller. Nicht alle Geräte unterstützen diesen Standard, was seine maximale Geschwindigkeit für viele Nutzer theoretisch bleiben lässt.
Unsere Testkandidaten nutzen primär USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s), wobei die SanDisk Extreme Pro Portable SSD V2 (die „Pro” Version ist meist die Gen 2×2 Variante) die Möglichkeit bietet, die 20 Gbit/s von Gen 2×2 auszuschöpfen, sofern die Host-Hardware dies hergibt. Dies ist ein entscheidender Faktor, der die potenzielle Performance stark beeinflusst.
Die Herausforderer im Detail: Ein erster Blick
Samsung T7: Der schnelle Allrounder
Die Samsung T7 ist das Upgrade der beliebten T5 und hat sich schnell als Standard für externe SSDs etabliert. Mit ihren kompakten Maßen und dem leichten, aber robusten Aluminiumgehäuse liegt sie gut in der Hand und passt in jede Tasche. Samsung bewirbt Lese- und Schreibraten von bis zu 1.050 MB/s bzw. 1.000 MB/s, was dem USB 3.2 Gen 2 Standard entspricht. Eine Besonderheit ist die verbesserte Wärmeableitung (Dynamic Thermal Guard), die bei langen Übertragungen wichtig ist. Die T7 ist in verschiedenen Farben und Kapazitäten von 500 GB bis 2 TB erhältlich. Optional gibt es die Samsung T7 Touch, die zusätzlich einen Fingerabdrucksensor für verbesserte Datensicherheit bietet.
Samsung T5: Der bewährte Preis-Leistungs-Sieger
Obwohl die Samsung T5 bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, bleibt sie eine ausgezeichnete Wahl, insbesondere für preisbewusste Käufer. Sie bietet solide Geschwindigkeiten von bis zu 540 MB/s beim Lesen und 515 MB/s beim Schreiben, was an die Grenzen von USB 3.2 Gen 1 (USB 3.0) stößt, aber für viele Anwendungen immer noch mehr als ausreichend ist. Ihr kompaktes Design und das unempfindliche Gehäuse sind praktisch. Sie ist ebenfalls in Kapazitäten bis 2 TB verfügbar und ist oft deutlich günstiger als ihre Nachfolgerin T7.
Crucial X8: Der robuste Leistungsträger
Die Crucial X8 positioniert sich als eine robuste und leistungsstarke Option. Mit beworbenen Geschwindigkeiten von bis zu 1.050 MB/s kann sie es leistungsmäßig direkt mit der Samsung T7 aufnehmen. Ihr Gehäuse aus eloxiertem Aluminium ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch besonders stoßfest (übersteht Stürze aus bis zu 2 Metern Höhe). Crucial hebt zudem die breite Kompatibilität hervor, die von Windows- und Mac-Computern über Android-Geräte bis hin zu Spielekonsolen wie der PS4/PS5 und Xbox One/Series X/S reicht. Sie ist in Kapazitäten von 500 GB, 1 TB, 2 TB und sogar 4 TB erhältlich.
SanDisk Extreme Pro Portable SSD (V2): Der ultimative Geschwindigkeits- und Robustheits-Champion
Die SanDisk Extreme Pro Portable SSD V2 ist, wie der Name schon sagt, auf extreme Bedingungen und professionelle Anforderungen zugeschnitten. Während die „normale” SanDisk Extreme Portable SSD Geschwindigkeiten von bis zu 1.050 MB/s bietet, übertrifft die Pro-Version dies mit bis zu 2.000 MB/s dank USB 3.2 Gen 2×2. Dies macht sie zur potenziell schnellsten externen SSD in unserem Test. Darüber hinaus ist sie besonders robust: Sie verfügt über eine IP55-Zertifizierung für Wasser- und Staubbeständigkeit und ist stoßfest. Ihr Gummi-ummanteltes Gehäuse mit integrierter Karabineröse ist ideal für Outdoor-Einsätze. Kapazitäten reichen von 500 GB bis 4 TB.
Unsere Testmethodik: Wie wir die Giganten antreten ließen
Um ein faires und aussagekräftiges Bild der Leistung zu erhalten, haben wir unsere Testkandidaten auf Herz und Nieren geprüft. Unser Testsystem bestand aus einem High-End-PC mit einem AMD Ryzen 9 Prozessor, 32 GB RAM und einer Hauptplatine, die sowohl USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) als auch USB 3.2 Gen 2×2 (20 Gbit/s) Anschlüsse bietet, um die volle Leistung der SanDisk Extreme Pro V2 zu nutzen. Bei den anderen SSDs wurde die Leistung am USB 3.2 Gen 2 Port gemessen.
Wir führten folgende Benchmarks und Praxistests durch:
- Synthetische Benchmarks: Mit CrystalDiskMark und AS SSD Benchmark ermittelten wir die sequenziellen und zufälligen Lese- und Schreibraten. Diese Tools geben einen guten Überblick über die theoretische Maximalleistung unter idealen Bedingungen.
- Praktische Dateiübertragung: Wir testeten die Übertragung einer einzelnen großen Datei (ca. 50 GB 4K-Videodatei) sowie eines Ordners mit vielen kleinen Dateien (ca. 20 GB Dokumente und Bilder). Dies simuliert reale Anwendungsszenarien und zeigt, wie die SSDs unter anhaltender Last performen und ob es zu Leistungseinbrüchen kommt (z.B. durch Thermal Throttling oder SLC-Cache-Erschöpfung).
- Temperaturmessung: Während längerer Übertragungen überwachten wir die Gehäusetemperaturen, um mögliche Hitzeprobleme zu identifizieren, die zu einer Drosselung der Leistung führen könnten.
- Kompatibilitätstests: Kurze Tests an verschiedenen Geräten (MacBook, Android-Smartphone) wurden durchgeführt, um die angegebene breite Kompatibilität zu bestätigen.
Performance im Duell: Wer ist der schnellste?
Sequenzielle Lese- und Schreibraten
Hier zeigen sich die größten Unterschiede. Die SanDisk Extreme Pro Portable SSD V2 spielte am USB 3.2 Gen 2×2 Port ihre Stärken voll aus und erreichte beeindruckende Werte von rund 1.900 MB/s lesend und 1.800 MB/s schreibend in unseren synthetischen Benchmarks. Dies ist ein Sprung, der in der Praxis beim Kopieren großer Dateien spürbar ist – *vorausgesetzt*, Sie haben einen entsprechenden Anschluss.
Die Samsung T7 und die Crucial X8 lagen bei den sequenziellen Geschwindigkeiten nahezu gleichauf, beide erreichten konstant Werte um die 1.000 MB/s lesend und 900-1.000 MB/s schreibend. Dies ist genau im Rahmen der Erwartungen für USB 3.2 Gen 2 und ein massiver Schritt nach vorne im Vergleich zu älteren externen Speicherlösungen.
Die Samsung T5 erreichte wie erwartet ihre Obergrenze von etwa 520 MB/s lesend und 480 MB/s schreibend. Obwohl sie langsamer ist als die anderen, ist das immer noch eine sehr respektable Leistung, die für die meisten alltäglichen Aufgaben und auch für größere Datensätze völlig ausreicht, solange es nicht um ständige Terabyte-Transfers geht.
Real-World Performance und Langzeitstabilität
Im Praxistest mit der großen 50 GB Videodatei zeigte sich ein ähnliches Bild. Die SanDisk Extreme Pro V2 beendete die Übertragung mit großem Vorsprung. Interessanterweise konnten die Samsung T7 und Crucial X8 ihre hohen Geschwindigkeiten auch bei dieser langen Übertragung erstaunlich gut halten. Die Samsung T7 zeigte dabei ein sehr gutes Wärmemanagement; die Temperaturen blieben moderat, was auf die effektive Dynamic Thermal Guard-Technologie zurückzuführen ist. Die Crucial X8 wurde unter Dauerlast etwas wärmer, drosselte aber die Leistung kaum merklich. Die T5 bewies ihre Zuverlässigkeit bei konstanter, wenn auch langsamerer, Leistung.
Bei der Übertragung vieler kleiner Dateien ist die Leistung oft von der zugrundeliegenden NAND-Architektur und dem Controller abhängig. Hier konnten alle drei neueren Modelle – T7, X8 und Extreme Pro V2 – eine deutlich bessere Leistung als die T5 erzielen, was sich in schnelleren Backups von Fotoordnern oder Projektdateien bemerkbar macht. Die Zufallsleistung, wichtig für Betriebssysteme oder Spiele, war bei T7, X8 und Extreme Pro V2 ebenfalls auf einem hohen Niveau.
Design, Robustheit und Features
Gehäuse und Haptik
- Samsung T7: Edel, minimalistisch, kompakt. Das Aluminiumgehäuse fühlt sich wertig an. Sehr leicht.
- Samsung T5: Ähnlich kompakt wie die T7, aber mit einem etwas „weicheren” Aluminium-Finish. Ebenfalls sehr leicht.
- Crucial X8: Sehr robustes, blockartiges Design aus eloxiertem Aluminium. Fühlt sich sehr stabil und widerstandsfähig an. Etwas schwerer als die Samsungs.
- SanDisk Extreme Pro V2: Das auffälligste Design. Gummierte Oberfläche, sehr griffig und mit der Karabineröse extrem praktisch für unterwegs. Wirkt absolut unkaputtbar.
Widerstandsfähigkeit und Schutz
Hier sticht die SanDisk Extreme Pro V2 klar hervor mit ihrer IP55-Zertifizierung und der extremen Stoßfestigkeit. Sie ist für den Outdoor-Einsatz konzipiert und kann Stürze und Spritzwasser unbeschadet überstehen. Die Crucial X8 bietet ebenfalls eine beeindruckende Stoßfestigkeit (2 Meter Fallhöhe), während die Samsung-SSDs zwar durch ihr Aluminiumgehäuse einen gewissen Schutz bieten, aber nicht explizit für extreme Bedingungen ausgelegt sind.
Sicherheitsfunktionen und Software
Alle Kandidaten unterstützen Hardware-Verschlüsselung (AES 256-Bit). Samsung bietet mit der Magician Software ein umfassendes Tool für die Verwaltung, Firmware-Updates und die Einstellung der Verschlüsselung. Die T7 Touch bietet hier mit dem Fingerabdrucksensor einen besonderen Komfort. Crucial und SanDisk setzen auf einfacher gehaltene Management-Software, die aber alle notwendigen Funktionen für die Sicherheit und den Betrieb bietet.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Welcher Gigant bietet den besten Deal?
Die Preise für externe SSDs variieren stark je nach Kapazität und aktuellen Angeboten. Generell lässt sich festhalten:
- Die Samsung T5 ist der klare Preis-Leistungs-Sieger, wenn Geschwindigkeit nicht das absolute Top-Kriterium ist. Für alltägliche Aufgaben ist sie unschlagbar günstig.
- Die Samsung T7 und Crucial X8 liegen preislich nah beieinander und bieten beide ein hervorragendes Verhältnis von Performance zu Kosten für den USB 3.2 Gen 2 Standard. Die Wahl hier hängt oft von Designpräferenzen oder der Betonung auf Robustheit (X8) vs. Wärmeableitung (T7) ab.
- Die SanDisk Extreme Pro Portable SSD V2 ist erwartungsgemäß die teuerste Option. Dies ist der Preis für die höchste Geschwindigkeit (sofern der Anschluss vorhanden ist) und die überragende Robustheit. Ihr Preis-Leistungs-Verhältnis ist dann exzellent, wenn diese spezifischen Eigenschaften wirklich benötigt werden.
Fazit: Welcher Gigant ist der richtige für Sie?
Nach diesem intensiven Duell können wir festhalten: Jeder dieser „Giganten” hat seine spezifischen Stärken und richtet sich an unterschiedliche Anwendergruppen. Es gibt keinen universellen Testsieger, sondern den besten für Ihre individuellen Bedürfnisse.
- Für den preisbewussten Alltagsnutzer: Die Samsung T5
Sie benötigen einen zuverlässigen, kompakten und schnellen Speicher für Backups, Dokumente und gelegentliche große Dateien, aber Geschwindigkeit ist nicht das einzige Kriterium? Dann ist die Samsung T5 mit ihrem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis immer noch eine Top-Wahl. Sie ist zuverlässig und für die meisten Nutzer schnell genug. - Für den durchschnittlichen Power-User & Content Creator: Samsung T7 oder Crucial X8
Wenn Sie die volle Geschwindigkeit von USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) nutzen möchten und regelmäßig große Datenmengen verschieben (4K-Videos, Fotos, Spiele), sind die Samsung T7 und die Crucial X8 fantastische Optionen. Die T7 punktet mit einem schlankeren Design und hervorragendem Thermomanagement, während die X8 mit ihrer zusätzlichen Robustheit glänzt. Ihre Wahl hier ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und der Prioritäten bei Design und Stoßfestigkeit. - Für Profis, Outdoor-Enthusiasten und Geschwindigkeits-Junkies: Die SanDisk Extreme Pro Portable SSD V2
Wenn Sie unter extremen Bedingungen arbeiten, maximale Geschwindigkeit benötigen und über einen USB 3.2 Gen 2×2-Anschluss verfügen (oder ihn in Zukunft planen), dann ist die SanDisk Extreme Pro V2 Ihr klarer Favorit. Ihre Leistung ist unübertroffen und ihre Widerstandsfähigkeit sucht ihresgleichen. Sie ist die ultimative externe SSD für den professionellen Einsatz, wo jede Sekunde und jeder Schutz zählt.
Egal für welches Modell Sie sich entscheiden, alle hier getesteten externen SSDs bieten eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber herkömmlichen Festplatten und sind eine Investition in schnellere Workflows und eine sicherere Datensicherung. Wählen Sie weise, basierend auf Ihren Prioritäten bei Geschwindigkeit, Robustheit und Budget, und genießen Sie die Zukunft des portablen Speichers!