So lassen Sie sich die Übertragungsgeschwindigkeit direkt im Kopierfenster anzeigen

Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es noch dauert, bis eine gigantische Datei oder ein ganzer Ordner endlich kopiert ist? Das Starren auf einen Fortschrittsbalken, der sich nur quälend langsam bewegt, kann frustrierend sein, besonders wenn man keine Ahnung hat, mit welcher Geschwindigkeit die Dateiübertragung tatsächlich stattfindet. Für viele Nutzer ist die Anzeige der Übertragungsgeschwindigkeit direkt im Kopierfenster nicht nur eine Frage der Neugier, sondern eine entscheidende Information für die Planung und das Verständnis der eigenen Systemleistung. Sie möchten wissen, ob Ihr USB-Stick am Limit läuft, die Netzwerkverbindung schwächelt oder ob Ihre SSD die versprochene Performance liefert. Dieser umfassende Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie diese oft verborgene Information sichtbar machen können – sowohl mit Bordmitteln von Windows als auch mit leistungsstarken Drittanbieter-Tools.

Die Entwicklung des Kopierfensters: Von rudimentär zu detailliert

Die Evolution des Kopierfensters in Windows ist eine Geschichte von schrittweisen Verbesserungen. Lange Zeit war das Kopierfenster in älteren Windows-Versionen, wie Windows XP oder Vista, spartanisch und wenig informativ. Ein einfacher Fortschrittsbalken und eine grobe Schätzung der verbleibenden Zeit waren oft alles, was uns zur Verfügung stand. Unter Windows 7 gab es erste Verbesserungen, aber erst mit Windows 8 und seinen Nachfolgern Windows 10 und Windows 11 hat Microsoft die Anzeige der Übertragungsgeschwindigkeit deutlich optimiert und direkt in den Standard-Explorer integriert.

Wenn Sie heute unter Windows 8, 10 oder 11 größere Dateien kopieren, sehen Sie zunächst ein kompaktes Fenster mit einem Fortschrittsbalken und der verbleibenden Zeit. Doch hier steckt mehr dahinter! Um die detaillierten Informationen, einschließlich der aktuellen Übertragungsgeschwindigkeit, anzuzeigen, klicken Sie einfach auf den kleinen Pfeil oder den Link „Weitere Details“ im Kopierfenster. Sofort erweitert sich das Fenster und präsentiert Ihnen eine Fülle von Informationen:

• Die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde (MB/s).
• Einen Graphen, der den Verlauf der Geschwindigkeit über die Zeit darstellt.
• Die verbleibende Zeit.
• Die Anzahl der noch zu kopierenden Elemente und deren Gesamtgröße.
• Die Namen der aktuell verarbeiteten Dateien.

Diese native Lösung ist für die meisten Anwender vollkommen ausreichend und bietet einen guten Überblick über den Kopiervorgang. Sie ist direkt integriert, benötigt keine Installation und ist stets verfügbar. Allerdings hat auch die Windows-eigene Anzeige ihre Grenzen. Manchmal sind die angezeigten Werte nicht immer absolut präzise, insbesondere bei vielen kleinen Dateien, und die Darstellung kann bei sehr schnellen oder stark schwankenden Geschwindigkeiten etwas träge wirken. Für Power-User oder wenn Sie erweiterte Funktionen wie das Pausieren, Wiederaufnehmen oder das Überspringen von Fehlern benötigen, kommen Drittanbieter-Tools ins Spiel.

Drittanbieter-Tools: Mehr Kontrolle und präzisere Informationen

Wenn die Bordmittel von Windows nicht ausreichen oder Sie sich nach mehr Kontrolle und präziseren Informationen sehnen, bieten Drittanbieter-Tools eine hervorragende Alternative. Sie ersetzen oft den Standard-Kopiervorgang von Windows und erweitern ihn um eine Vielzahl nützlicher Funktionen.

TeraCopy: Der populäre Allrounder

Eines der bekanntesten und beliebtesten Tools zur Verbesserung der Kopierleistung und zur Anzeige detaillierter Informationen ist TeraCopy. Dieses kleine, aber mächtige Programm ist für seine Fähigkeit bekannt, Dateiübertragungen zu beschleunigen und gleichzeitig eine stabilere und informativere Benutzeroberfläche zu bieten.

Installation und Integration:
Die Installation von TeraCopy ist denkbar einfach. Nach dem Download von der offiziellen Webseite (www.codesector.com/teracopy) können Sie wählen, ob TeraCopy den Standard-Kopiervorgang von Windows vollständig ersetzen oder nur bei Bedarf über das Kontextmenü aufrufbar sein soll. Die vollständige Integration ist oft die bevorzugte Option, da sie bedeutet, dass jeder Kopiervorgang, den Sie im Windows Explorer starten, automatisch von TeraCopy übernommen wird.

Funktionen und Vorteile:

1. Echtzeit-Geschwindigkeitsanzeige: TeraCopy zeigt Ihnen sofort die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit an. Dieses Fenster ist oft übersichtlicher und bietet eine konstantere Anzeige als das native Windows-Fenster.
2. Pausieren und Fortsetzen: Eine der größten Stärken von TeraCopy ist die Möglichkeit, einen Kopiervorgang jederzeit zu pausieren und später fortzusetzen. Dies ist besonders nützlich bei großen Dateiübertragungen, die über eine instabile Netzwerkverbindung laufen oder wenn Sie Ihr System für eine Weile entlasten möchten.
3. Fehlerbehandlung: Sollten bei einem Kopiervorgang Fehler auftreten (z.B. weil eine Datei beschädigt ist oder nicht gelesen werden kann), überspringt TeraCopy diese Datei nicht einfach unbemerkt. Stattdessen protokolliert es den Fehler und bietet Ihnen die Möglichkeit, den Vorgang zu wiederholen oder die fehlerhafte Datei zu überspringen, ohne den gesamten Transfer abzubrechen.
4. Dateiverifizierung: TeraCopy kann nach dem Kopieren optional die Integrität der Dateien überprüfen. Dies stellt sicher, dass die kopierten Daten exakt mit den Originalen übereinstimmen – ein unschätzbares Feature für kritische Daten.
5. Warteschlangenmanagement: Wenn Sie mehrere Kopiervorgänge gleichzeitig starten, reiht TeraCopy diese in eine Warteschlange ein und verarbeitet sie nacheinander, was die Systemleistung optimiert und Engpässe vermeidet.

So sehen Sie die Geschwindigkeit mit TeraCopy:
Sobald TeraCopy einen Kopiervorgang übernimmt, erscheint sein eigenes, charakteristisches Fenster. In diesem Fenster finden Sie prominent platziert die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit. Zusätzlich gibt es oft einen Fortschrittsbalken, die verbleibende Zeit und die Möglichkeit, detailliertere Protokolle einzusehen. TeraCopy ist eine exzellente Wahl für alle, die eine zuverlässige und funktionsreiche Alternative zum Windows Explorer suchen.

FastCopy: Der Geschwindigkeits-Jäger für Profis

Ein weiterer Hochleistungskopierer, der oft in einem Atemzug mit TeraCopy genannt wird, ist FastCopy. Wie der Name schon andeutet, liegt der Fokus hier stark auf Geschwindigkeit und Effizienz. FastCopy ist Open Source und besonders bei Anwendern beliebt, die große Datenmengen schnell und ohne unnötigen Overhead verschieben müssen.

Installation und Integration:
FastCopy ist ebenfalls leichtgewichtig und kann entweder installiert oder portabel genutzt werden. Nach der Installation integriert es sich nahtlos in das Kontextmenü von Windows, sodass Sie Dateien und Ordner einfach mit einem Rechtsklick auswählen und dann „FastCopy“ als Kopier- oder Verschiebeoption wählen können.

Funktionen und Vorteile:

1. Extreme Geschwindigkeit: FastCopy ist oft schneller als der Windows Explorer und manchmal sogar schneller als TeraCopy, insbesondere bei bestimmten Dateitypen und auf bestimmten Speichermedien. Dies liegt an seiner effizienten Pufferverwaltung und der Fähigkeit, mehrere Threads für den Kopiervorgang zu nutzen.
2. Detaillierte Geschwindigkeitsanzeige: Das FastCopy-Fenster bietet eine sehr präzise Anzeige der Übertragungsgeschwindigkeit sowie weitere nützliche Statistiken wie die durchschnittliche Geschwindigkeit, die verstrichene Zeit und die Gesamtzahl der kopierten Bytes.
3. Flexible Kopiermethoden: FastCopy unterstützt verschiedene Kopiermethoden (Kopieren, Verschieben, Synchronisieren, Löschen), einschließlich der Option, nur neue oder aktualisierte Dateien zu kopieren (Delta Copy).
4. ACL- und Alternate Data Stream-Unterstützung: Für fortgeschrittene Anwender ist die Fähigkeit, Access Control Lists (ACLs) und Alternate Data Streams (ADS) beizubehalten, ein wichtiges Merkmal, das die Integrität von Dateiberechtigungen und Metadaten gewährleistet.
5. Fehlerprotokollierung: Auch FastCopy bietet eine detaillierte Fehlerprotokollierung, die bei Problemen hilft, die Ursache schnell zu identifizieren.
6. Keine UAC-Prompts für Löschvorgänge: Ein kleiner, aber feiner Vorteil ist, dass FastCopy beim Löschen von Dateien in der Regel keine Benutzerkontensteuerung (UAC) anfordert, was den Workflow beschleunigt.

So sehen Sie die Geschwindigkeit mit FastCopy:
Wenn Sie FastCopy über das Kontextmenü starten, öffnet sich ein kleines Konfigurationsfenster, in dem Sie die Quelle und das Ziel festlegen sowie Optionen auswählen können. Nachdem Sie auf „Execute“ geklickt haben, erscheint ein weiteres Fenster, das in Echtzeit die Übertragungsgeschwindigkeit anzeigt, zusammen mit einer Fortschrittsleiste und anderen Statistiken. FastCopy ist eine ausgezeichnete Wahl für alle, die maximale Kontrolle und höchste Geschwindigkeit suchen.

Weitere nützliche Tools: CopyHandler und RichCopy

Neben TeraCopy und FastCopy gibt es noch weitere Tools, die die Dateiübertragung in Windows verbessern und detaillierte Geschwindigkeitsinformationen liefern können:

• CopyHandler: Dieses Open-Source-Tool bietet eine beeindruckende Funktionsvielfalt, darunter eine umfassende Warteschlangenverwaltung, detaillierte Fortschrittsstatistiken und die Möglichkeit, Filter für Dateinamen oder -typen festzulegen. Es kann auch als Systemdienst laufen und bietet somit eine noch tiefere Integration. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird im Hauptfenster klar und deutlich angezeigt.
• RichCopy: Ein weniger bekanntes, aber von Microsoft selbst entwickeltes Tool. RichCopy wurde ursprünglich für Administratoren entwickelt und bietet erweiterte Funktionen wie multi-threaded Kopiervorgänge (gleichzeitiges Kopieren mehrerer Dateien), Dateifilterung und die Möglichkeit, sehr lange Pfade zu handhaben. Obwohl es eine etwas ältere Benutzeroberfläche hat, ist es für spezifische Anwendungsfälle immer noch äußerst mächtig und zeigt die Geschwindigkeiten ebenfalls an.

Warum schwankt die Übertragungsgeschwindigkeit? Faktoren, die die Kopierleistung beeinflussen

Die Übertragungsgeschwindigkeit beim Kopieren von Dateien ist selten konstant und hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Das Verständnis dieser Faktoren kann Ihnen helfen, Engpässe zu identifizieren und die Kopierleistung Ihres Systems zu optimieren.

1. Speichermedium (Quelle und Ziel): Dies ist oft der wichtigste Faktor.
   • SSD vs. HDD: Solid-State-Drives (SSDs) sind um ein Vielfaches schneller als herkömmliche Festplatten (HDDs), insbesondere bei kleinen Dateien und zufälligen Zugriffen. Das Kopieren von einer SSD auf eine SSD ist am schnellsten.
   • Geschwindigkeit der Laufwerke: Auch innerhalb der Kategorien gibt es Unterschiede. Eine NVMe-SSD ist schneller als eine SATA-SSD, und eine 7200-U/min-HDD ist schneller als eine 5400-U/min-HDD.
2. Anschlussart:
   • USB: USB 2.0 (bis zu 60 MB/s theoretisch), USB 3.0/3.1 Gen 1 (bis zu 625 MB/s), USB 3.1 Gen 2 (bis zu 1250 MB/s), USB 3.2 Gen 2×2 (bis zu 2500 MB/s) – die tatsächliche Geschwindigkeit ist oft geringer, aber der Flaschenhals ist klar. Stellen Sie sicher, dass sowohl das Gerät als auch der Port die schnellere USB-Version unterstützen.
   • Netzwerk: Die Geschwindigkeit hängt von Ihrer Ethernet-Verbindung (Gigabit-Ethernet ist Standard) oder Ihrer WLAN-Verbindung ab. Auch die Leistung des Servers oder NAS spielt eine Rolle.
3. Dateityp und -größe:
   • Große Dateien: Das Kopieren einer einzelnen großen Datei (z.B. ein Film) ist in der Regel schneller und effizienter, da weniger Overhead für das Starten und Beenden einzelner Kopiervorgänge anfällt.
   • Viele kleine Dateien: Das Kopieren von Tausenden kleiner Dateien (z.B. Programmdateien) ist erheblich langsamer, da für jede Datei ein neuer Lese-/Schreibvorgang initialisiert werden muss. Dies führt zu mehr „Suchen” und weniger „Schreiben”, was HDDs stark ausbremst und selbst SSDs fordert.
4. Systemressourcen:
   • CPU und RAM: Obwohl Kopiervorgänge primär von den Speichermedien abhängen, können langsame CPUs oder zu wenig RAM bei sehr vielen kleinen Dateien oder während der Verifizierung (Checksummenberechnung) zum Flaschenhals werden.
   • Hintergrundprozesse: Aktive Antivirenprogramme, andere Lese-/Schreibvorgänge (z.B. Downloads, Streaming, System-Updates) können die verfügbare Bandbreite der Laufwerke und des Systems erheblich reduzieren.
5. Dateisystem-Overhead: Unterschiedliche Dateisysteme (NTFS, FAT32, exFAT) haben unterschiedliche Effizienzen beim Umgang mit Dateien, insbesondere bei sehr vielen kleinen Dateien. NTFS ist für Windows-Systeme optimiert, kann aber bei extrem vielen Dateien auch einen gewissen Overhead verursachen.

Tipps zur Optimierung Ihrer Kopierleistung

Nachdem Sie nun wissen, wie Sie die Übertragungsgeschwindigkeit anzeigen können und welche Faktoren sie beeinflussen, hier ein paar schnelle Tipps, um Ihre Kopierleistung zu verbessern:

• Schließen Sie unnötige Programme: Besonders speicher- und laufwerksintensive Anwendungen können die Leistung negativ beeinflussen.
• Defragmentieren Sie HDDs regelmäßig: Für SSDs ist eine Defragmentierung nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich. Für herkömmliche Festplatten kann sie die Lesegeschwindigkeit verbessern.
• Verwenden Sie die schnellstmöglichen Anschlüsse: Schließen Sie externe Laufwerke immer an USB 3.0/3.1/3.2 Ports an, wenn Ihr Gerät dies unterstützt.
• Aktualisieren Sie Treiber: Veraltete Chipsatz- oder USB-Treiber können die Leistung beeinträchtigen.
• Überprüfen Sie die Laufwerksgesundheit: Beschädigte Sektoren auf einer Festplatte können Kopiervorgänge extrem verlangsamen. Tools wie CrystalDiskInfo können dabei helfen.
• Nutzen Sie Drittanbieter-Tools: Programme wie TeraCopy oder FastCopy sind nicht nur für ihre detaillierte Geschwindigkeitsanzeige bekannt, sondern auch dafür, Kopiervorgänge insgesamt zu optimieren.

Fazit: Nie wieder im Dunkeln tappen bei der Dateiübertragung

Die Möglichkeit, die Übertragungsgeschwindigkeit direkt im Kopierfenster anzuzeigen, ist mehr als nur ein nettes Feature – es ist ein essentielles Werkzeug für jeden, der regelmäßig mit Dateien arbeitet. Ob Sie einfach nur die aktuelle Leistung Ihres Systems überprüfen möchten oder tiefergehende Analysen der Kopierleistung durchführen wollen, die richtigen Informationen sind der Schlüssel.

Windows bietet mit seinem nativen Kopierfenster seit Windows 8 eine solide Grundlage. Für Anwender, die jedoch mehr Kontrolle, Präzision und zusätzliche Funktionen wie das Pausieren, die Fehlerbehandlung oder die Dateiverifizierung benötigen, sind Tools wie TeraCopy und FastCopy unverzichtbar. Sie verwandeln den oft undurchsichtigen Kopiervorgang in ein transparentes und steuerbares Erlebnis.

Indem Sie die hier vorgestellten Methoden und Tools nutzen und die Faktoren verstehen, die die Übertragungsgeschwindigkeit beeinflussen, können Sie nicht nur Wartezeiten reduzieren, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Arbeitsweise Ihres Computers entwickeln. Machen Sie Schluss mit dem Rätselraten und übernehmen Sie die Kontrolle über Ihre Dateiübertragungen!