Es ist ein Anblick, der jedem PC-Nutzer Schweißperlen auf die Stirn treibt: Der berüchtigte Blue Screen des Todes, oder kurz BSOD. Diese blaue Wand, die unerwartet auf dem Bildschirm erscheint und den Rechner zum Stillstand bringt, ist mehr als nur ein Ärgernis – sie ist ein Warnsignal. Einer dieser Fehlercodes, der häufig für Kopfzerbrechen sorgt, ist der 0x00000139, auch bekannt als KERNEL_SECURITY_CHECK_FAILURE. Wenn Ihr PC diesen Fehler anzeigt, ist das ein Zeichen dafür, dass tiefgreifendere Probleme im System existieren, die Ihre Aufmerksamkeit erfordern. Doch keine Panik! In diesem umfassenden Leitfaden erklären wir Ihnen, was dieser Fehlercode wirklich bedeutet und vor allem, wie Sie ihn Schritt für Schritt beheben können.
Der Blue Screen mag beängstigend wirken, aber er ist tatsächlich ein Schutzmechanismus von Windows. Wenn das Betriebssystem einen kritischen Fehler erkennt, von dem es sich nicht erholen kann, stoppt es alles, um weitere Schäden zu verhindern. Die angezeigten Codes geben uns dabei wertvolle Hinweise auf die Ursache des Problems. Gehen wir dem 0x00000139-Fehler auf den Grund.
Was bedeutet der Fehlercode 0x00000139 (KERNEL_SECURITY_CHECK_FAILURE)?
Der Fehlercode 0x00000139 ist spezifisch und weist auf ein Problem innerhalb des Windows-Kernels hin. Der Kernel ist das Herzstück Ihres Betriebssystems – die zentrale Komponente, die die Kommunikation zwischen Hardware und Software verwaltet. Er kümmert sich um die Speicherverwaltung, die Prozessplanung und die Geräteverwaltung. Wenn der Kernel einen Fehler aufweist, insbesondere einen, der mit der Sicherheit zusammenhängt, kann das gesamte System instabil werden oder abstürzen.
Die Bezeichnung KERNEL_SECURITY_CHECK_FAILURE verrät uns schon viel. Sie bedeutet, dass eine Sicherheitsüberprüfung innerhalb des Kernels fehlgeschlagen ist. Dies geschieht in der Regel, wenn der Kernel eine Inkonsistenz in seinen eigenen Datenstrukturen erkennt. Einfacher ausgedrückt: Das System hat Daten gefunden, die nicht so aussehen, wie sie sollten, oder es wurde ein Prozess versucht, der nicht den Sicherheitsrichtlinien des Kernels entspricht. Dies kann auf verschiedene Probleme hindeuten, von beschädigten Systemdateien über fehlerhafte Treiber bis hin zu Hardwareproblemen oder sogar Malware-Angriffen, die versuchen, sich in den Kernel einzuschleusen.
Ein solcher Fehler ist kritisch, da er die Integrität und Stabilität des gesamten Systems untergräbt. Wenn der Kernel nicht sicher ist oder nicht korrekt funktioniert, kann er nicht zuverlässig arbeiten, was zu Systemabstürzen, Datenverlust und anderen schwerwiegenden Problemen führen kann. Daher ist es entscheidend, die Ursache dieses Windows Fehler zu identifizieren und zu beheben.
Die häufigsten Ursachen für den 0x00000139 Fehler
Der Fehler 0x00000139 kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Es ist wichtig, die potenziellen Ursachen zu kennen, um die Fehlersuche gezielt angehen zu können:
- Beschädigte Systemdateien: Dies ist eine der häufigsten Ursachen. Wenn wichtige Systemdateien, die für den Kernelbetrieb unerlässlich sind, beschädigt oder fehlen, kann dies zu einer fehlgeschlagenen Sicherheitsüberprüfung führen. Dies kann durch fehlerhafte Updates, Softwareinstallationen oder sogar durch Malware verursacht werden.
- Fehlerhafte oder inkompatible Treiber: Treiber sind Softwarekomponenten, die es dem Betriebssystem ermöglichen, mit der Hardware zu kommunizieren. Ein veralteter, fehlerhafter oder nicht mit der aktuellen Windows-Version kompatibler Treiber (insbesondere Grafikkarten-, Chipsatz- oder Netzwerktreiber) kann eine Kernel-Sicherheitsüberprüfung auslösen. Dies ist ein sehr häufiger Grund für BSODs.
- Probleme mit dem Arbeitsspeicher (RAM): Defekte RAM-Module können zu Speicherfehlern führen, die wiederum die Integrität von Daten beeinträchtigen, die der Kernel verarbeitet. Wenn der Kernel auf inkonsistente Daten im Speicher zugreift, kann dies einen 0x00000139-Fehler auslösen.
- Malware und Viren: Bösartige Software kann Systemdateien manipulieren oder versuchen, sich in den Kernel einzuschleusen, um die Kontrolle über das System zu erlangen. Solche Versuche werden oft von der Kernel-Sicherheitsprüfung erkannt und führen zum Absturz.
- Hardwarefehler: Obwohl weniger direkt, können defekte Festplatten (HDD/SSD), Prozessoren (CPU) oder andere Hardwarekomponenten indirekt zu diesem Fehler führen, indem sie die Datenintegrität beeinträchtigen oder das System destabilisieren.
- Softwarekonflikte: Neu installierte Programme, insbesondere solche, die tief ins System eingreifen (z.B. Antiviren-Software, Virtualisierungsprogramme), können Konflikte mit dem Kernel oder anderen Systemkomponenten verursachen und zum Absturz führen.
- Fehlerhafte Windows-Updates: Manchmal können Windows-Updates selbst Fehler enthalten oder Inkompatibilitäten mit bestehender Hardware oder Software verursachen, die den 0x00000139-Fehler auslösen.
- Übertaktung (Overclocking): Wenn CPU oder RAM übertaktet wurden und das System dadurch instabil wird, können unerklärliche Fehler und Abstürze auftreten, einschließlich des KERNEL_SECURITY_CHECK_FAILURE.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Behebung des 0x00000139 Fehlers
Die Behebung des 0x00000139-Fehlers erfordert einen systematischen Ansatz. Beginnen Sie mit den einfachsten Lösungen und arbeiten Sie sich zu komplexeren vor. Für die meisten dieser Schritte benötigen Sie möglicherweise Zugriff auf Windows, eventuell im abgesicherten Modus, falls der PC normal nicht startet.
1. PC neu starten und grundlegende Checks
Manchmal ist ein Blue Screen nur ein einmaliges Ereignis, das durch einen temporären Fehler verursacht wird. Ein einfacher Neustart kann bereits Wunder wirken. Stellen Sie nach dem Neustart sicher, dass alle Kabel fest sitzen und keine externe Hardware angeschlossen ist, die den Fehler verursachen könnte.
2. Windows-Updates überprüfen und installieren
Veraltete Systemdateien oder fehlende Patches können die Ursache sein. Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows auf dem neuesten Stand ist:
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update & Sicherheit” > „Windows Update”.
- Klicken Sie auf „Nach Updates suchen” und installieren Sie alle verfügbaren Updates.
- Manchmal ist auch ein kürzlich installiertes Update die Ursache. Wenn der Fehler unmittelbar nach einem Update auftrat, können Sie versuchen, dieses Update rückgängig zu machen.
3. Treiber aktualisieren oder neu installieren
Fehlerhafte oder veraltete Treiber sind eine Hauptursache für diesen Fehler. Konzentrieren Sie sich auf Grafikkarten-, Chipsatz- und Netzwerktreiber.
- Geräte-Manager öffnen: Drücken Sie `Win + X` und wählen Sie „Geräte-Manager”.
- Fehlerhafte Treiber identifizieren: Achten Sie auf Geräte mit gelben Ausrufezeichen.
- Treiber aktualisieren: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie „Treiber aktualisieren”. Wählen Sie dann „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”.
- Manuelle Aktualisierung: Wenn Windows keinen neueren Treiber findet, besuchen Sie die Website des Hardwareherstellers (z.B. NVIDIA, AMD, Intel, Mainboard-Hersteller). Laden Sie dort die neuesten Treiber für Ihr spezifisches Modell und Ihre Windows-Version herunter und installieren Sie diese.
- Treiber zurücksetzen oder deinstallieren: Wenn der Fehler nach einer Treiberaktualisierung auftrat, versuchen Sie, den Treiber im Geräte-Manager auf eine frühere Version zurückzusetzen („Treiber rolltback”). Wenn dies nicht hilft, deinstallieren Sie den Treiber und starten Sie den PC neu; Windows wird versuchen, einen generischen Treiber zu installieren.
4. Systemdateien auf Beschädigungen prüfen (SFC und DISM)
Beschädigte Systemdateien sind ein klassischer Auslöser für Kernel-Probleme. Windows bietet Tools, um diese zu überprüfen und zu reparieren:
- System File Checker (SFC):
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, Rechtsklick, „Als Administrator ausführen”).
- Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. - Dieser Scan überprüft alle geschützten Systemdateien auf Integrität und ersetzt beschädigte Dateien durch korrekte Versionen. Der Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
- Deployment Image Servicing and Management (DISM):
- Wenn SFC Probleme meldet, die es nicht beheben kann, oder um das Systemimage vor SFC zu reparieren, verwenden Sie DISM.
- Geben Sie in der Administrator-Eingabeaufforderung nacheinander folgende Befehle ein und bestätigen Sie jeweils mit Enter:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth - Der `RestoreHealth`-Befehl kann je nach Systemzustand länger dauern und erfordert möglicherweise eine Internetverbindung, um Dateien von Windows Update herunterzuladen.
5. Arbeitsspeicher (RAM) auf Fehler testen
Defekter Arbeitsspeicher ist eine häufige, oft übersehene Ursache für Blue Screens. Nutzen Sie das Windows-Speicherdiagnosetool:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Windows-Speicherdiagnose” und starten Sie das Tool.
- Wählen Sie „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen (empfohlen)”.
- Der PC wird neu starten und den RAM ausführlich testen. Bei Fehlern wird dies nach dem Neustart in Windows angezeigt. Wenn Fehler gefunden werden, müssen Sie möglicherweise defekte RAM-Module austauschen.
6. Malware-Scan durchführen
Ein aggressiver Virus oder Malware kann Systemdateien beschädigen oder versuchen, den Kernel zu manipulieren. Führen Sie einen vollständigen Scan mit einem aktuellen Antivirenprogramm durch:
- Verwenden Sie Windows Defender oder ein anderes zuverlässiges Antivirenprogramm (z.B. Malwarebytes, Avast, AVG).
- Starten Sie einen vollständigen Systemscan. Wenn Malware gefunden wird, lassen Sie sie entfernen.
- Ein Scan im abgesicherten Modus kann effektiver sein, da weniger Prozesse geladen werden, die die Malware schützen könnten.
7. Kürzlich installierte Software oder Hardware überprüfen
Wenn der Fehler nach der Installation eines neuen Programms oder einer neuen Hardwarekomponente auftrat, ist dies ein starker Hinweis auf einen Konflikt:
- Software: Deinstallieren Sie das zuletzt installierte Programm über „Einstellungen” > „Apps” > „Apps & Features”.
- Hardware: Entfernen Sie die neue Hardware und prüfen Sie, ob der Fehler verschwindet.
8. Systemwiederherstellung nutzen
Windows erstellt in der Regel automatisch Wiederherstellungspunkte vor wichtigen Änderungen (z.B. Updates oder Softwareinstallationen). Wenn Sie einen solchen Punkt haben, können Sie Ihr System auf einen früheren, funktionierenden Zustand zurücksetzen:
- Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und wählen Sie die entsprechende Option.
- Klicken Sie im Reiter „Systemschutz” auf „Systemwiederherstellung”.
- Folgen Sie den Anweisungen, um einen geeigneten Wiederherstellungspunkt auszuwählen und das System zurückzusetzen. Beachten Sie, dass dabei Programme, die nach dem Wiederherstellungspunkt installiert wurden, entfernt werden, Ihre persönlichen Dateien aber erhalten bleiben.
9. Übertaktung (Overclocking) deaktivieren
Wenn Sie Ihre CPU oder Ihren RAM übertaktet haben, versuchen Sie, die Einstellungen auf die Standardwerte zurückzusetzen. Instabilität durch Übertaktung kann viele Fehler verursachen, einschließlich des 0x00000139.
10. Festplatte auf Fehler prüfen (Chkdsk)
Fehler auf der Festplatte können ebenfalls zu Dateninkonsistenzen führen, die den Kernel beeinträchtigen:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie
chkdsk /f /rein und drücken Sie Enter. - Sie werden gefragt, ob Sie den Scan beim nächsten Neustart durchführen möchten. Bestätigen Sie mit „J” und starten Sie Ihren PC neu. Der Scan kann lange dauern, besonders bei großen Festplatten.
11. Windows zurücksetzen (als letzte Option)
Wenn alle vorherigen Schritte fehlschlagen, kann eine Neuinstallation oder das Zurücksetzen von Windows die einzige Lösung sein. Windows bietet zwei Optionen:
- Eigene Dateien behalten: Das Betriebssystem wird neu installiert, Ihre persönlichen Dateien bleiben erhalten, aber installierte Programme werden entfernt.
- Alles entfernen: Dies ist eine vollständige Neuinstallation, bei der alles gelöscht wird. Dies ist die sauberste Lösung, erfordert aber eine vollständige Sicherung Ihrer Daten.
Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update & Sicherheit” > „Wiederherstellung” und wählen Sie „Diesen PC zurücksetzen”.
12. Erweiterte Hardware-Diagnose
Wenn auch ein Windows-Reset den Fehler nicht behebt, liegt das Problem wahrscheinlich an der Hardware:
- RAM-Module: Wenn Sie mehrere RAM-Riegel haben, versuchen Sie, diese einzeln zu testen oder nur einen Riegel gleichzeitig zu verwenden, um einen defekten zu identifizieren.
- Grafikkarte: Testen Sie die Grafikkarte in einem anderen PC oder versuchen Sie es mit einer anderen Grafikkarte in Ihrem System.
- Netzteil: Ein instabiles Netzteil kann zu einer unzureichenden Stromversorgung der Komponenten führen, was Abstürze verursacht.
- Mainboard: In seltenen Fällen kann ein defektes Mainboard die Ursache sein. Dies ist jedoch schwer selbst zu diagnostizieren.
Für diese Schritte ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren, es sei denn, Sie haben Erfahrung im Umgang mit PC-Hardware.
Prävention: So vermeiden Sie zukünftige Blue Screens
Auch wenn ein BSOD frustrierend ist, können Sie Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Fehler zu minimieren:
- Regelmäßige Updates: Halten Sie Windows und alle Ihre Gerätetreiber stets auf dem neuesten Stand.
- Sorgfältige Software-Installation: Installieren Sie nur vertrauenswürdige Software und vermeiden Sie fragwürdige Downloads.
- Aktiver Virenschutz: Verwenden Sie ein zuverlässiges Antivirenprogramm und führen Sie regelmäßige Scans durch.
- Hardware-Überwachung: Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche, Überhitzung oder Leistungseinbrüche. Überprüfen Sie regelmäßig die Festplattenintegrität.
- Keine unnötige Übertaktung: Wenn Sie keine tiefgehenden Kenntnisse haben, vermeiden Sie das Übertakten von Komponenten, um die Systemstabilität zu gewährleisten.
- Daten-Backups: Sichern Sie regelmäßig Ihre wichtigen Daten auf externen Speichermedien oder in der Cloud. Im Falle eines Systemausfalls sind Ihre Daten so sicher.
Fazit
Der Fehlercode 0x00000139 mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken, doch mit einem systematischen Ansatz ist er in vielen Fällen zu beheben. Er weist auf ein ernsthaftes Problem mit der Kernel-Sicherheit Ihres Systems hin, oft verursacht durch beschädigte Systemdateien, fehlerhafte Treiber oder RAM-Probleme. Nehmen Sie sich die Zeit, die hier beschriebenen Schritte sorgfältig durchzugehen. In den meisten Fällen werden Sie die Ursache finden und Ihr System wieder stabil zum Laufen bringen können.
Denken Sie daran: Geduld und ein methodisches Vorgehen sind der Schlüssel zum Erfolg. Und das Wichtigste: Regelmäßige Wartung und Präventionsmaßnahmen können Ihnen viel Ärger ersparen und die Lebensdauer Ihres PC reparieren und Systems verlängern. Wenn Sie unsicher sind oder der Fehler weiterhin auftritt, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.