Die Cloud zu Hause: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Nextcloud auf Ihre NAS326 bringen

In einer Welt, in der unsere Daten immer wertvoller werden und die Privatsphäre zunehmend unter Druck gerät, suchen viele von uns nach Wegen, die Kontrolle über ihre digitalen Besitztümer zurückzugewinnen. Kommerzielle Cloud-Dienste sind zwar bequem, bergen aber oft Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Datenhoheit und Abo-Kosten. Die Lösung? Ihre eigene private Cloud zu Hause! Mit Nextcloud und Ihrer Zyxel NAS326 können Sie genau das erreichen.

Dieser umfassende Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, Ihre Zyxel NAS326 in eine leistungsstarke, private Cloud-Zentrale zu verwandeln. Es ist ein Projekt, das etwas Geduld erfordert, aber die Belohnung ist die volle Kontrolle über Ihre Fotos, Dokumente, Kalender und Kontakte – alles sicher bei Ihnen zu Hause gespeichert.

Warum eine private Cloud mit Nextcloud auf Ihrer NAS326?

Die Entscheidung für eine private Cloud auf Ihrer NAS326 bietet eine Reihe überzeugender Vorteile:

• Datenhoheit und Privatsphäre: Ihre Daten bleiben bei Ihnen. Niemand außer Ihnen (und den von Ihnen autorisierten Personen) hat Zugriff darauf. Sie müssen sich keine Sorgen über Drittanbieter-Zugriff oder Änderungen der Geschäftsbedingungen machen.
• Keine Abo-Gebühren: Einmal eingerichtet, entstehen Ihnen keine monatlichen Kosten für den Cloud-Speicher. Sie nutzen Ihre bereits vorhandene Hardware optimal aus.
• Anpassbarkeit: Nextcloud ist eine Open-Source-Plattform, die eine Fülle von Apps und Erweiterungen bietet. Von Kollaborationstools über Multimedia-Streaming bis hin zu Notiz-Apps – Sie können Ihre Cloud genau an Ihre Bedürfnisse anpassen.
• Sicherheit: Sie haben die volle Kontrolle über die Sicherheitsmaßnahmen. Mit der richtigen Konfiguration können Sie ein hohes Maß an Datensicherheit gewährleisten, oft sogar höher als bei vielen Standard-Cloud-Anbietern.
• Dateisynchronisation und -freigabe: Synchronisieren Sie Dateien nahtlos zwischen all Ihren Geräten (PC, Laptop, Smartphone, Tablet) und teilen Sie sie einfach und sicher mit Freunden oder Familie.
• Backup-Lösung: Ihre NAS ist bereits ein zentraler Speicherort. Nextcloud macht sie zu einer noch leistungsfähigeren Lösung für den Zugriff und die Verwaltung Ihrer Backups.

Die Zyxel NAS326 mag zwar nicht das neueste Modell sein, aber sie ist eine solide Grundlage für dieses Projekt. Mit etwas technischem Geschick hauchen wir ihr neues Leben als Herzstück Ihrer persönlichen Cloud ein.

Voraussetzungen und Vorbereitung

Bevor wir loslegen, stellen Sie sicher, dass Sie Folgendes zur Hand haben und die folgenden Punkte beachten:

• Zyxel NAS326: Ihre funktionierende NAS mit installierten Festplatten. Stellen Sie sicher, dass genügend freier Speicherplatz für Nextcloud selbst und Ihre Daten vorhanden ist.
• Netzwerkzugang: Die NAS muss mit Ihrem lokalen Netzwerk verbunden sein.
• Grundlegende Linux-Kenntnisse: Wir werden die Kommandozeile (SSH) verwenden. Etwas Vertrautheit mit Linux-Befehlen ist hilfreich.
• SSH-Client: Ein Programm wie PuTTY (Windows) oder der Terminal (macOS/Linux), um eine Verbindung zur NAS herzustellen.
• Feste IP-Adresse für die NAS: Es wird dringend empfohlen, Ihrer NAS eine feste IP-Adresse in Ihrem lokalen Netzwerk zuzuweisen. Dies vereinfacht die Konfiguration und den externen Zugriff.
• Aktuelle Firmware: Stellen Sie sicher, dass Ihre NAS326-Firmware auf dem neuesten Stand ist. Überprüfen Sie dies im Web-Interface Ihrer NAS.

Schritt 1: Das Fundament legen – FFP (Fonz Fun Plug) auf der NAS326 installieren

Die Zyxel NAS326 ist von Haus aus nicht darauf ausgelegt, komplexe Webanwendungen wie Nextcloud direkt zu hosten. Um dies zu ermöglichen, benötigen wir eine erweiterte Softwareumgebung. Hier kommt FFP (Fonz Fun Plug) ins Spiel. FFP erweitert die Funktionalität Ihrer NAS erheblich, indem es einen Paketmanager und die Möglichkeit bietet, zusätzliche Linux-Software zu installieren.

1.1 SSH-Dienst auf der NAS aktivieren

Um FFP installieren zu können, müssen Sie zunächst den SSH-Dienst auf Ihrer NAS aktivieren. SSH ermöglicht Ihnen den sicheren Fernzugriff auf die Kommandozeile Ihrer NAS.

1. Melden Sie sich im Web-Interface Ihrer Zyxel NAS326 an.
2. Navigieren Sie zu System > Netzwerk > Terminal (oder ähnlich, die genaue Bezeichnung kann je nach Firmware-Version variieren).
3. Aktivieren Sie den SSH-Dienst. Notieren Sie sich den Port (standardmäßig 22), falls er geändert wurde.
4. Speichern Sie die Einstellungen.

1.2 FFP herunterladen und installieren

Jetzt laden wir FFP herunter und bereiten die Installation vor.

1. Stellen Sie eine SSH-Verbindung zu Ihrer NAS her. Verwenden Sie dafür die feste IP-Adresse Ihrer NAS und den Benutzernamen „root“ sowie das Admin-Passwort Ihrer NAS.
2. Navigieren Sie zum Volume, auf dem Sie FFP installieren möchten (meist `/i-data/md0/`). Erstellen Sie dort ein Verzeichnis `ffp`.

   cd /i-data/md0/
   mkdir ffp

3. Laden Sie die passende FFP-Version für Ihre NAS326 herunter. Eine zuverlässige Quelle ist oft die Zyxel-Community oder spezielle FFP-Seiten. Suchen Sie nach „fun_plug-0.7_branch.bin” oder einer ähnlichen Datei. Oft kann man diese direkt auf die NAS herunterladen.

   wget -O /i-data/md0/ffp/fun_plug https://downloads.zyxel.com/products/nas/nas326/firmware/fun_plug-0.7_branch.bin

   (Hinweis: Der Link ist exemplarisch und muss möglicherweise an die aktuellste oder stabilste Version angepasst werden. Stellen Sie sicher, dass Sie eine Version herunterladen, die mit Ihrem Prozessor (ARMv7) kompatibel ist.)

4. Geben Sie der Datei Ausführungsrechte:

   chmod +x /i-data/md0/ffp/fun_plug

5. Wichtiger Schritt: Damit die NAS FFP beim Booten erkennt, muss eine symbolische Verknüpfung im Root-Verzeichnis erstellt werden.

   ln -sf /i-data/md0/ffp/fun_plug /ffp/fun_plug

   (Hinweis: Bei manchen NAS-Modellen reicht es, die Datei direkt ins `/ffp`-Verzeichnis zu legen, das beim Start gemountet wird. Das `ln -sf` ist jedoch eine gängige Methode.)

6. Starten Sie Ihre NAS neu, damit FFP initialisiert werden kann. Dies geschieht entweder über das Web-Interface oder per SSH mit `reboot`.

1.3 FFP aktualisieren und grundlegende Pakete installieren

Nach dem Neustart sollten Sie sich wieder per SSH auf Ihrer NAS anmelden. Nun können wir FFP aktualisieren und die notwendigen Tools installieren.

1. Prüfen Sie, ob FFP aktiv ist:

   slacker -v

   Sie sollten die Versionsnummer des Slacker-Paketmanagers sehen.

2. Aktualisieren Sie die Paketlisten und installierte Pakete:

   slacker -U
   slacker -u

3. Installieren Sie einige grundlegende Werkzeuge, die wir später benötigen könnten:

   slacker -a wget unzip nano

   (nano ist ein einfacher Texteditor, unzip zum Entpacken und wget zum Herunterladen.)

Schritt 2: Der LAMP-Stack – Apache, MariaDB und PHP einrichten

Nextcloud benötigt einen Webserver (Apache), eine Datenbank (MariaDB) und die Skriptsprache PHP, um zu funktionieren. Dies wird oft als LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL/MariaDB, PHP) bezeichnet.

2.1 Apache Webserver installieren und konfigurieren

Wir installieren Apache als unseren Webserver.

1. Installieren Sie Apache über FFP:

   slacker -a apache

2. Konfigurieren Sie Apache. Die Hauptkonfigurationsdatei ist meist unter `/ffp/etc/apache/httpd.conf` zu finden. Öffnen Sie sie mit `nano`:

   nano /ffp/etc/apache/httpd.conf

   Passen Sie folgende Zeilen an (suchen Sie danach und ändern Sie sie oder fügen Sie sie hinzu):

   • Stellen Sie sicher, dass `Listen 80` aktiv ist.
   • Stellen Sie den `DocumentRoot` auf ein Verzeichnis ein, in dem Nextcloud liegen wird, z.B. `/ffp/opt/apache/htdocs`.
   • Aktivieren Sie die Module für PHP. Suchen Sie nach Zeilen wie `LoadModule php_module` und `Include etc/apache/mod_php.conf` und stellen Sie sicher, dass sie nicht auskommentiert sind (kein `#` davor).
   • Fügen Sie `index.php` zu `DirectoryIndex` hinzu: `DirectoryIndex index.html index.php`.
   • Stellen Sie sicher, dass der Apache-Benutzer `nobody` ist (oder der Benutzer, unter dem FFP Apache laufen lässt).

   Speichern und schließen Sie die Datei (Strg+X, J/Y, Enter bei nano).

3. Starten Sie Apache:

   /ffp/start/apache.sh start

4. Testen Sie Apache, indem Sie im Browser die IP-Adresse Ihrer NAS aufrufen (z.B. `http://IHRE_NAS_IP`). Sie sollten eine Standard-Apache-Seite sehen.
5. Aktivieren Sie den Autostart für Apache, indem Sie die Datei `/ffp/etc/start/apache.sh` ausführbar machen, falls noch nicht geschehen:

   chmod +x /ffp/start/apache.sh

2.2 MariaDB Datenbank installieren und konfigurieren

Nextcloud benötigt eine Datenbank zur Speicherung seiner Konfiguration und Metadaten.

1. Installieren Sie MariaDB (ein Fork von MySQL):

   slacker -a mariadb

2. Initialisieren Sie die Datenbank:

   mysql_install_db --user=root --datadir=/ffp/var/lib/mysql

   (Hinweis: Passen Sie den `datadir` bei Bedarf an ein anderes Volume an, wenn `/ffp/var/lib/mysql` zu klein ist, z.B. `/i-data/md0/mysql_data`).

3. Starten Sie den MariaDB-Dienst:

   /ffp/start/mariadb.sh start

4. Sichern Sie Ihre MariaDB-Installation:

   mysql_secure_installation

   Folgen Sie den Anweisungen. Setzen Sie ein starkes Root-Passwort, entfernen Sie anonyme Benutzer, deaktivieren Sie den Remote-Root-Login und löschen Sie die Testdatenbank.

5. Erstellen Sie eine Datenbank und einen Benutzer für Nextcloud:

   mysql -u root -p

   Geben Sie Ihr MariaDB-Root-Passwort ein. Führen Sie dann folgende SQL-Befehle aus:

   CREATE DATABASE nextcloud CHARACTER SET utf8mb4 COLLATE utf8mb4_general_ci;
   CREATE USER 'nextclouduser'@'localhost' IDENTIFIED BY 'YOUR_STRONG_PASSWORD';
   GRANT ALL PRIVILEGES ON nextcloud.* TO 'nextclouduser'@'localhost';
   FLUSH PRIVILEGES;
   EXIT;

   (WICHTIG: Ersetzen Sie `YOUR_STRONG_PASSWORD` durch ein sicheres Passwort!)

6. Aktivieren Sie den Autostart für MariaDB:

   chmod +x /ffp/start/mariadb.sh

2.3 PHP installieren und konfigurieren

PHP ist die Skriptsprache, in der Nextcloud geschrieben ist.

1. Installieren Sie PHP und wichtige Erweiterungen:

   slacker -a php php-apache php-pdo_mysql php-gd php-xml php-zip php-intl php-mbstring php-json php-curl php-opcache

   (Diese Erweiterungen sind für Nextcloud notwendig oder dringend empfohlen. `php-opcache` verbessert die Performance.)

2. Konfigurieren Sie PHP. Die Konfigurationsdatei ist typischerweise `/ffp/etc/php.ini`.

   nano /ffp/etc/php.ini

   Suchen Sie nach folgenden Einstellungen und passen Sie sie an (oder fügen Sie sie hinzu):

   • `memory_limit = 512M` (oder mehr, je nach NAS-RAM)
   • `upload_max_filesize = 10G` (oder die maximale Dateigröße, die Sie hochladen möchten)
   • `post_max_size = 10G`
   • `max_execution_time = 360`
   • `date.timezone = Europe/Berlin` (oder Ihre Zeitzone)
   • Stellen Sie sicher, dass die Erweiterungen wie `pdo_mysql.so`, `gd.so`, `zip.so`, `xml.so`, `intl.so`, `mbstring.so`, `opcache.so` durch `extension=` aktiviert sind (ohne Semikolon davor).

   Speichern und schließen Sie die Datei.

3. Starten Sie Apache neu, damit die PHP-Änderungen wirksam werden:

   /ffp/start/apache.sh restart

Schritt 3: Nextcloud herunterladen und einrichten

Jetzt, da der LAMP-Stack läuft, können wir Nextcloud installieren.

3.1 Nextcloud herunterladen und entpacken

1. Navigieren Sie zum Apache-Webroot-Verzeichnis:

   cd /ffp/opt/apache/htdocs/

2. Laden Sie die neueste Nextcloud-Zip-Version herunter (überprüfen Sie die aktuelle Version auf nextcloud.com/install):

   wget https://download.nextcloud.com/server/releases/latest.zip -O nextcloud.zip

3. Entpacken Sie das Archiv. Dadurch wird ein `nextcloud`-Verzeichnis erstellt:

   unzip nextcloud.zip

4. Setzen Sie die korrekten Dateiberechtigungen. Der Apache-Webserver benötigt Schreibrechte für bestimmte Verzeichnisse.

   chown -R nobody:nogroup nextcloud/
   find nextcloud/ -type d -exec chmod 750 {} ;
   find nextcloud/ -type f -exec chmod 640 {} ;

   (nobody:nogroup ist der Standardbenutzer unter dem Apache auf FFP oft läuft. Überprüfen Sie dies ggf. in Ihrer `httpd.conf` unter `User` und `Group`.)

3.2 Nextcloud über den Web-Installer einrichten

1. Öffnen Sie Ihren Webbrowser und navigieren Sie zu Ihrer Nextcloud-Installation:

   http://IHRE_NAS_IP/nextcloud

2. Der Nextcloud-Installer sollte erscheinen.
3. Erstellen Sie den Administrator-Account: Geben Sie einen Benutzernamen und ein sicheres Passwort ein.
4. Konfigurieren Sie das Datenverzeichnis:

   WICHTIG: Das Datenverzeichnis sollte sich außerhalb des Web-Root-Verzeichnisses befinden, um die Sicherheit zu erhöhen. Ein guter Ort wäre z.B. `/i-data/md0/nextcloud_data`.

   mkdir /i-data/md0/nextcloud_data
   chown nobody:nogroup /i-data/md0/nextcloud_data

   Geben Sie diesen Pfad im Installer ein.

5. Konfigurieren Sie die Datenbank:
   • Datenbank-Benutzer: `nextclouduser`
   • Datenbank-Passwort: `YOUR_STRONG_PASSWORD` (das Sie zuvor festgelegt haben)
   • Datenbank-Name: `nextcloud`
   • Datenbank-Host: `localhost`
6. Klicken Sie auf „Installation abschließen”. Nextcloud wird nun die Datenbank initialisieren und die Installation abschließen. Dies kann einige Minuten dauern.

Herzlichen Glückwunsch! Sie sollten nun Ihre Nextcloud-Oberfläche sehen und können sich mit Ihrem Administrator-Account anmelden.

Schritt 4: Optimierungen und Sicherheit

Ihre private Cloud ist nun funktionsfähig, aber einige Schritte sind essenziell für die Optimierung und Sicherheit.

4.1 Cron-Job einrichten

Nextcloud benötigt regelmäßige Hintergrundaufgaben (z.B. für die Indizierung von Dateien, das Senden von Benachrichtigungen). Konfigurieren Sie einen Cron-Job dafür.

1. Melden Sie sich per SSH auf der NAS an.
2. Öffnen Sie die Crontab des Benutzers, unter dem Nextcloud läuft (z.B. root oder nobody, je nachdem wie Sie FFP konfiguriert haben):

   crontab -e

3. Fügen Sie die folgende Zeile hinzu:

   */5 * * * * /ffp/bin/php -f /ffp/opt/apache/htdocs/nextcloud/cron.php

   Speichern und schließen Sie die Datei.

4. Vergewissern Sie sich im Nextcloud-Web-Interface unter Einstellungen > Verwaltung > Grundeinstellungen, dass „Cron” als Hintergrundjob-Methode ausgewählt ist.

4.2 Externer Zugriff und HTTPS (Fortgeschritten)

Um von außerhalb Ihres Heimnetzwerks auf Nextcloud zugreifen zu können, sind folgende Schritte erforderlich:

1. Port-Weiterleitung im Router: Leiten Sie Port 80 (HTTP) und idealerweise Port 443 (HTTPS) von Ihrem Router auf die feste IP-Adresse Ihrer NAS weiter. Beachten Sie die Sicherheitsrisiken beim Öffnen von Ports.
2. Dynamischer DNS (DDNS): Falls Sie keine feste öffentliche IP-Adresse haben (was bei den meisten Heimanschlüssen der Fall ist), benötigen Sie einen DDNS-Dienst (z.B. No-IP, DynDNS), um Ihre dynamische IP-Adresse einem festen Domainnamen zuzuordnen. Die meisten Router unterstützen DDNS-Dienste direkt.
3. HTTPS mit Let’s Encrypt: Für eine sichere Verbindung ist HTTPS unerlässlich. Die Installation von Let’s Encrypt auf der NAS326 über `certbot` ist komplex, da `certbot` viele Abhängigkeiten hat, die auf FFP möglicherweise nicht ohne Weiteres verfügbar sind.

   Empfehlung: Wenn Sie einen Raspberry Pi oder einen anderen Server in Ihrem Netzwerk betreiben, können Sie diesen als Reverse Proxy mit Nginx und Let’s Encrypt einrichten und den Traffic sicher an Ihre NAS weiterleiten. Dies ist die bevorzugte und sicherste Methode. Alternativ können Sie manuell ein Zertifikat generieren (z.B. auf einem PC mit Certbot im „Certonly”-Modus) und die Zertifikatsdateien manuell auf Ihre NAS kopieren und Apache für SSL konfigurieren. Dies erfordert jedoch fortgeschrittene Kenntnisse der Apache-SSL-Konfiguration.

4.3 Weitere Nextcloud-Optimierungen

• Trusted Domains: Bearbeiten Sie die Datei `/ffp/opt/apache/htdocs/nextcloud/config/config.php` und fügen Sie Ihre Domain (oder DDNS-Adresse) zur Liste der `trusted_domains` hinzu, falls Sie Nextcloud über eine Domain erreichen möchten.

  'trusted_domains' =>
  array (
  0 => 'IHRE_NAS_IP',
  1 => 'IHRE_DDNS_DOMAIN.TLD',
  ),

• Speicher-Cache konfigurieren: Für eine bessere Performance sollten Sie einen Speicher-Cache wie APCu oder Redis aktivieren. Auf der NAS326 ist APCu einfacher zu implementieren, da `php-opcache` bereits installiert ist. Fügen Sie der `config.php` folgende Zeile hinzu:

  'memcache.local' => 'OCMemcacheAPCu',

  Installieren Sie `php-apcu` falls es nicht bereits mit `php-opcache` kam (`slacker -a php-apcu`).

Fazit: Ihre eigene Cloud, Ihre Regeln!

Die Einrichtung von Nextcloud auf Ihrer Zyxel NAS326 ist zweifellos ein anspruchsvolles Projekt, das etwas Geduld und technisches Geschick erfordert. Doch die Mühe lohnt sich!

Sie haben nun Ihre ganz persönliche, sichere Cloud geschaffen, die Ihnen volle Kontrolle über Ihre Daten gibt. Keine monatlichen Gebühren, keine Kompromisse bei der Privatsphäre und die Freiheit, Ihre Cloud genau so zu gestalten, wie Sie es möchten.

Die Zyxel NAS326 mag kein High-End-Server sein, aber für den persönlichen Gebrauch und kleinere Dateimengen bietet sie eine zuverlässige Plattform für Ihre Nextcloud-Instanz. Experimentieren Sie mit den vielen verfügbaren Nextcloud-Apps, synchronisieren Sie Ihre Fotos, organisieren Sie Ihre Dokumente und genießen Sie das Gefühl der digitalen Selbstbestimmung. Ihre Daten sind jetzt wirklich Ihre Daten!