Ihre Fritzbox-WLAN-Geschwindigkeit ist schlecht? Diese Tipps lösen das Problem sofort!

Kennen Sie das Gefühl? Sie sitzen gemütlich vor Ihrem Laptop oder streamen Ihren Lieblingsfilm, und plötzlich ruckelt es, die Seite lädt ewig oder der Stream friert ein. Besonders ärgerlich wird es, wenn Sie eine leistungsstarke Fritzbox zu Hause haben, die eigentlich für schnelles WLAN bekannt ist. Eine schlechte WLAN-Geschwindigkeit ist frustrierend, kann aber in den meisten Fällen mit den richtigen Handgriffen schnell behoben werden. In diesem umfassenden Guide zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Fritzbox optimieren und Ihre WLAN-Probleme ein für alle Mal in den Griff bekommen.

Die gute Nachricht vorweg: Oft sind es nur Kleinigkeiten, die die Performance Ihres Heimnetzwerks beeinträchtigen. Mit unseren detaillierten Tipps können Sie die WLAN-Reichweite und Geschwindigkeit erhöhen und das volle Potenzial Ihrer Fritzbox ausschöpfen. Machen Sie sich bereit, Ihr Interneterlebnis zu revolutionieren!

Warum ist mein WLAN plötzlich so langsam? Die Ursachen verstehen

Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, warum Ihr Fritzbox-WLAN langsam sein könnte. Die Gründe sind vielfältig und reichen von einfachen physikalischen Gegebenheiten bis hin zu komplexeren Netzwerkeinstellungen:

• Interferenzen: Ihre Fritzbox ist nicht allein im Äther. Nachbar-WLANs, Mikrowellen, Bluetooth-Geräte, kabellose Telefone oder sogar schlecht abgeschirmte Stromleitungen können das WLAN-Signal stören.
• Standort und Hindernisse: Der Standort Ihrer Fritzbox ist entscheidend. Wände, Decken, Metallobjekte (wie Heizkörper oder Kühlschränke) und sogar Wasserleitungen können das WLAN-Signal dämpfen und die WLAN-Reichweite stark einschränken.
• Überlastung des Funkkanals: Insbesondere im 2,4-GHz-Band kann es schnell zu einer Überlastung kommen, wenn viele Netzwerke und Geräte denselben WLAN-Funkkanal nutzen.
• Veraltete Firmware oder Einstellungen: Nicht aktualisierte Software oder suboptimal konfigurierte Einstellungen in Ihrer Fritzbox können die Leistung beeinträchtigen.
• Alte Hardware: Sowohl eine ältere Fritzbox als auch alte Endgeräte (Smartphones, Laptops) unterstützen möglicherweise keine modernen und schnelleren WLAN-Standards wie Wi-Fi 5 (802.11ac) oder Wi-Fi 6 (802.11ax).
• Zu viele Geräte im Netzwerk: Wenn zahlreiche Geräte gleichzeitig bandbreitenintensive Anwendungen nutzen (Streaming in 4K, Online-Gaming, große Downloads), kann die verfügbare Bandbreite schnell erschöpft sein.

Sofort-Tipps für schnelle Besserung: Die einfachen Schritte

Manchmal sind die einfachsten Lösungen die effektivsten. Beginnen Sie mit diesen schnellen Checks:

1. Der Klassiker: Neustart tut gut!

Ja, es klingt banal, ist aber oft die erste und erfolgreichste Maßnahme. Trennen Sie Ihre Fritzbox für etwa 30 Sekunden vom Stromnetz und stecken Sie sie dann wieder ein. Auch ein Neustart Ihrer Endgeräte (Laptop, Smartphone) kann Wunder wirken. Ein Neustart löscht temporäre Fehler und aktualisiert die internen Prozesse.

2. Standortoptimierung der Fritzbox: Das A und O für gute Reichweite

Die Position Ihrer Fritzbox ist von größter Bedeutung. Beherzigen Sie diese Regeln:

• Zentral platzieren: Stellen Sie die Fritzbox möglichst mittig in Ihrer Wohnung auf, um eine gleichmäßige Abdeckung zu gewährleisten.
• Hoch stellen: Idealerweise sollte die Fritzbox erhöht auf einem Regal oder Schrank stehen. WLAN-Wellen breiten sich in der Regel besser nach unten aus.
• Freistehend: Vermeiden Sie es, die Fritzbox in Schränken, hinter Möbeln oder in Ecken zu verstecken. Metallische Gegenstände, Wasserleitungen oder dicke Betonwände sind wahre WLAN-Killer. Halten Sie Abstand zu Mikrowellen, schnurlosen Telefonen (DECT) und Bluetooth-Geräten.

3. Firmware-Update: Halten Sie Ihre Fritzbox fit

AVM veröffentlicht regelmäßig Updates für seine Fritzbox-Firmware. Diese enthalten nicht nur neue Funktionen und Sicherheitsverbesserungen, sondern oft auch Optimierungen für die WLAN-Leistung und Stabilität. So aktualisieren Sie Ihre Fritzbox:

• Öffnen Sie einen Browser und geben Sie fritz.box in die Adresszeile ein.
• Melden Sie sich mit Ihrem Kennwort an.
• Navigieren Sie zu „System” > „Update” oder „System” > „Firmware-Update”.
• Prüfen Sie, ob eine neue Version verfügbar ist, und installieren Sie diese gegebenenfalls.

4. Kabel statt WLAN: Wenn möglich, bevorzugen

Für stationäre Geräte wie Smart-TVs, Desktop-PCs, Spielkonsolen oder NAS-Systeme ist eine LAN-Verbindung per Kabel immer stabiler und schneller als WLAN. Nutzen Sie die Ethernet-Ports Ihrer Fritzbox, um die WLAN-Last zu reduzieren und diesen Geräten die maximale Geschwindigkeit zu garantieren.

Optimierung direkt in der Fritzbox: Die Einstellungen unter der Lupe

Die Benutzeroberfläche Ihrer Fritzbox bietet eine Fülle von Einstellungen, mit denen Sie die WLAN-Geschwindigkeit verbessern können. Hier sind die wichtigsten:

1. Den richtigen Funkkanal wählen: 2,4 GHz vs. 5 GHz

Ihre Fritzbox sendet in der Regel auf zwei Frequenzbändern:

• 2,4-GHz-Band: Bietet eine größere Reichweite und durchdringt Hindernisse besser. Es ist jedoch anfälliger für Störungen, da es von vielen Geräten und Nachbar-WLANs genutzt wird.
• 5-GHz-Band: Bietet deutlich höhere Geschwindigkeiten und ist weniger störanfällig. Die Reichweite ist jedoch geringer und es hat Schwierigkeiten, dicke Wände oder Decken zu durchdringen.

Unser Tipp: Nutzen Sie beide Bänder gleichzeitig (Dualband) und lassen Sie Ihre Geräte intelligent wählen (Band Steering, sofern die Fritzbox dies unterstützt und „WLAN-Koexistenz” aktiviert ist). Für bandbreitenintensive Anwendungen und Geräte, die sich nahe an der Fritzbox befinden, sollte das 5-GHz-WLAN bevorzugt werden. Für Geräte in größerer Entfernung oder durch mehrere Wände ist das 2,4-GHz-WLAN oft die bessere Wahl.

Funkkanal manuell optimieren:

• Gehen Sie in der Fritzbox-Oberfläche zu „WLAN” > „Funkkanal”.
• Stellen Sie sicher, dass „Funkkanal-Einstellungen anpassen” aktiviert ist.
• Aktivieren Sie „Funkkanal-Einstellungen automatisch vornehmen (empfohlen)”. Die Fritzbox analysiert die Umgebung und wählt den besten Kanal.
• Wenn Sie dennoch Probleme haben, versuchen Sie, manuell einen Kanal zu wählen. Die Fritzbox zeigt Ihnen eine Übersicht der Kanalauslastung. Wählen Sie einen Kanal, der möglichst frei ist. Für 2,4 GHz sind die Kanäle 1, 6 und 11 optimal, da sie sich nicht überlappen.
• Achten Sie im 5-GHz-Band auf DFS-Kanäle (Dynamic Frequency Selection). Diese Kanäle werden von Radargeräten genutzt und können bei Erkennung eines Radarsignals zu einem kurzen Verbindungsabbruch führen, während die Fritzbox auf einen anderen Kanal wechselt. Wenn Ihnen das zu instabil ist, wählen Sie Kanäle unterhalb von Kanal 52.

2. WLAN-Standard und Sendeleistung anpassen

• WLAN-Standard: Unter „WLAN” > „Funknetz” können Sie die unterstützten WLAN-Standards einsehen. Für maximale Leistung stellen Sie sicher, dass die Standards „Wi-Fi 5 (802.11ac)” und „Wi-Fi 6 (802.11ax)” aktiviert sind, sofern Ihre Fritzbox und Endgeräte diese unterstützen. Deaktivieren Sie bei Bedarf ältere Standards wie 802.11b/g, wenn keine alten Geräte mehr genutzt werden, da diese das gesamte Netzwerk verlangsamen können.
• Sendeleistung: Stellen Sie die „Maximale Sendeleistung” auf 100%. Dies finden Sie ebenfalls unter „WLAN” > „Funknetz”.

3. Gastzugang trennen

Wenn Sie einen Gastzugang anbieten, stellen Sie sicher, dass dieser ein separates Funknetz nutzt. Dadurch wird verhindert, dass Gäste Zugriff auf Ihr Heimnetzwerk erhalten, und die Bandbreitenverteilung kann besser gesteuert werden.

4. WLAN-Mesh-System einrichten: Die Lösung für große Wohnungen

Für größere Wohnungen oder Häuser, in denen eine einzelne Fritzbox nicht ausreicht, um eine gute WLAN-Reichweite zu gewährleisten, ist ein WLAN-Mesh-System die ideale Lösung. AVM bietet hierfür Fritz!Repeater und Fritz!Powerline-Adapter an.

• Was ist Mesh-WLAN? Bei einem Mesh-System arbeiten mehrere WLAN-Geräte (Fritzbox, Repeater, Powerline) nahtlos zusammen, um ein einziges, intelligentes WLAN-Netzwerk zu bilden. Ihre Geräte wechseln automatisch zum stärksten Signalpunkt, ohne dass Sie etwas merken. Dies sorgt für eine flächendeckende und schnelle WLAN-Versorgung.
• Fritz!Repeater: Einfach per Knopfdruck mit der Fritzbox verbinden und strategisch platzieren, um Funklöcher zu schließen. Achten Sie darauf, den Repeater an einem Ort zu positionieren, an dem er noch ein gutes Signal von der Fritzbox empfängt, aber auch das gewünschte Gebiet abdecken kann.
• Fritz!Powerline: Überträgt das Netzwerksignal über die Stromleitungen Ihres Hauses. Ideal, wenn Wände zu dick für Repeater sind. Der Powerline-Adapter am Zielort gibt dann ein WLAN-Signal oder LAN-Signal ab.

Die Einrichtung eines Fritzbox-Mesh ist denkbar einfach und oft per Knopfdruck oder über die Weboberfläche der Fritzbox möglich.

5. Priorisierung (QoS) für wichtige Anwendungen

Wenn mehrere Geräte gleichzeitig das WLAN nutzen, kann es zu Bandbreitenengpässen kommen. Mit der Priorisierung (Quality of Service, QoS) in Ihrer Fritzbox können Sie bestimmten Anwendungen oder Geräten Vorrang einräumen:

• Gehen Sie zu „Internet” > „Filter” > „Priorisierung”.
• Hier können Sie Geräte oder Anwendungen als „Echtzeitanwendungen” (z.B. IP-Telefonie, Online-Gaming) oder „Priorisierte Anwendungen” (z.B. Video-Streaming) definieren.
• Diese erhalten dann immer ausreichend Bandbreite, selbst wenn andere Geräte im Netzwerk aktiv sind.

6. Unnötige Funktionen deaktivieren

Jede aktive Funktion in der Fritzbox benötigt Rechenleistung und kann potenziell die WLAN-Leistung beeinträchtigen. Deaktivieren Sie Funktionen, die Sie nicht benötigen:

• Mediaserver: Wenn Sie keinen Mediaserver über die Fritzbox betreiben, deaktivieren Sie ihn unter „Heimnetz” > „Mediaserver”.
• USB-Fernanschluss: Falls nicht genutzt, kann dieser unter „Heimnetz” > „USB” deaktiviert werden.
• DECT ULE/Smart Home: Wenn Sie keine DECT-Smart-Home-Geräte verwenden, kann dies ebenfalls deaktiviert werden.

Optimierung der Endgeräte: Auch hier gibt es Stellschrauben

Nicht nur die Fritzbox, auch Ihre Endgeräte können die WLAN-Geschwindigkeit beeinflussen.

• WLAN-Treiber aktualisieren: Veraltete Treiber für Ihren WLAN-Adapter im Laptop oder PC können die Leistung stark beeinträchtigen. Suchen Sie auf der Webseite des Herstellers nach aktuellen Treibern.
• Geräte-Einstellungen überprüfen: Manche WLAN-Adapter bieten in ihren Einstellungen die Möglichkeit, das bevorzugte Band (2,4 GHz oder 5 GHz) auszuwählen oder den WLAN-Modus anzupassen.
• Bandbreitenhungrige Apps schließen: Beenden Sie auf Ihren Geräten Anwendungen, die im Hintergrund unnötig Bandbreite verbrauchen (z.B. Cloud-Synchronisation, automatische Updates).
• Alte WLAN-Adapter ersetzen: Wenn Sie noch sehr alte Laptops oder PCs mit 802.11n (Wi-Fi 4) oder älteren Adaptern verwenden, lohnt sich die Anschaffung eines modernen USB-WLAN-Sticks, der 802.11ac (Wi-Fi 5) oder 802.11ax (Wi-Fi 6) unterstützt.

Wann ist ein Upgrade auf eine neue Fritzbox sinnvoll?

Wenn Ihre Fritzbox bereits viele Jahre auf dem Buckel hat (z.B. Modelle der 73xx- oder 74xx-Serie), ist sie möglicherweise nicht mehr in der Lage, die hohen Anforderungen moderner Netzwerke zu erfüllen. Neuere Modelle wie die Fritzbox 7590 AX oder die Fritzbox 7530 AX unterstützen Wi-Fi 6 (802.11ax), was deutliche Geschwindigkeitsvorteile, insbesondere bei vielen gleichzeitig verbundenen Geräten, mit sich bringt. Ein Upgrade kann dann die ultimative Lösung sein, um Ihre WLAN-Probleme nachhaltig zu beheben und für die Zukunft gerüstet zu sein.

Fehlersuche und Diagnose: Dem Problem auf den Grund gehen

Um die Ursache der langsamen WLAN-Geschwindigkeit genauer zu identifizieren, können Ihnen diese Tools helfen:

• Fritz!App WLAN: Mit dieser kostenlosen App von AVM können Sie die Signalstärke und die genutzten Kanäle in Ihrer Umgebung messen. Ideal, um tote Zonen zu finden oder den besten Standort für Repeater zu bestimmen.
• Fritzbox Ereignisse/Log: Unter „System” > „Ereignisse” finden Sie möglicherweise Hinweise auf Probleme, wie z.B. Abbrüche der Internetverbindung oder Radarerkennungen auf DFS-Kanälen.
• Speedtests: Führen Sie Speedtests durch (z.B. via speedtest.net). Machen Sie einen Test per LAN-Kabel direkt an der Fritzbox und vergleichen Sie diesen mit einem WLAN-Test. So sehen Sie, ob das Problem im WLAN oder bereits in Ihrer Internetleitung liegt. Testen Sie an verschiedenen Standorten in Ihrer Wohnung.

Fazit: Mit Geduld zum Turbo-WLAN

Eine schlechte Fritzbox-WLAN-Geschwindigkeit muss kein Dauerzustand sein. Wie Sie gesehen haben, gibt es zahlreiche Ansätze, um die Leistung Ihres Heimnetzwerks deutlich zu verbessern. Von der einfachen Standortoptimierung über detaillierte Einstellungen in der Fritzbox bis hin zur Anschaffung von Fritz!Repeatern oder einer neuen Fritzbox – für jedes Problem gibt es eine passende Lösung.

Nehmen Sie sich die Zeit, die verschiedenen Tipps auszuprobieren. Beginnen Sie mit den einfachen Schritten und arbeiten Sie sich bei Bedarf zu den komplexeren Lösungen vor. Sie werden überrascht sein, wie viel Potenzial in Ihrer Fritzbox steckt und wie stabil und schnell Ihr WLAN wieder sein kann. Ein schnelles und zuverlässiges Heimnetzwerk ist heutzutage unerlässlich – holen Sie sich die Kontrolle zurück und genießen Sie ein reibungsloses Surferlebnis!