Die ultimative Sammlung: Welche ISO-Images gehören auf jeden Ventoy-Stick?

In der heutigen digitalen Welt sind Computerprobleme unvermeidlich. Sei es ein Betriebssystem, das nicht mehr startet, ein hartnäckiger Virus oder die Notwendigkeit, ein neues System aufzusetzen – oft ist ein bootfähiger USB-Stick das erste Werkzeug der Wahl. Doch wer kennt nicht das Chaos von dutzenden Sticks, jeder mit einer anderen Aufgabe? Hier kommt Ventoy ins Spiel, ein revolutionäres Tool, das das Management bootfähiger Medien auf ein völlig neues Niveau hebt. Es erlaubt dir, unzählige ISO-Images einfach per Drag & Drop auf einen einzigen USB-Stick zu kopieren und sie alle bootfähig zu machen, ohne den Stick jedes Mal neu formatieren zu müssen. Das ist nicht nur unglaublich praktisch, sondern auch ein echter Game-Changer für jeden Technik-Enthusiasten, IT-Profi oder versierten Heimanwender.

Dieser Artikel führt dich durch die ultimative Sammlung von ISO-Images, die auf keinem Ventoy-Stick fehlen sollten. Wir decken alles ab, von grundlegenden Betriebssystemen bis hin zu spezialisierten Rettungs- und Diagnosetools. Bereite dich darauf vor, deinen Ventoy-Stick in ein mächtiges Schweizer Taschenmesser für jede digitale Notlage zu verwandeln!

Warum Ventoy unverzichtbar ist: Flexibilität trifft Einfachheit

Bevor wir in die Tiefen der ISO-Sammlung eintauchen, lass uns kurz rekapitulieren, warum Ventoy so ein essentieller Bestandteil deiner digitalen Werkzeugkiste sein sollte. Traditionell erfordert jedes bootfähige ISO-Image einen eigenen USB-Stick, der umständlich mit Tools wie Rufus oder UNetbootin vorbereitet werden muss. Das bedeutet: Wenn du Windows installieren, Linux ausprobieren und dann noch einen Virenscanner nutzen wolltest, brauchtest du drei verschiedene Sticks. Ventoy ändert das radikal. Du installierst Ventoy einmalig auf deinem USB-Stick. Danach kannst du einfach beliebige ISO-Images in den Hauptordner des Sticks kopieren. Ventoy erkennt sie automatisch und erstellt ein Bootmenü, aus dem du das gewünschte System auswählen kannst. Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern reduziert auch den Bedarf an physischen Sticks erheblich. Es unterstützt eine immense Vielfalt an ISOs, darunter Windows, Linux, WinPE, ChromeOS und viele mehr, und das für BIOS, UEFI und Secure Boot. Diese Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit machen Ventoy zu einem unverzichtbaren Werkzeug.

Kategorie 1: Die Betriebssysteme – Dein Fundament für Installation & Reparatur

Die offensichtlichste und wichtigste Kategorie sind die Betriebssysteme selbst. Mit ihnen kannst du nicht nur neue Systeme aufsetzen, sondern auch bestehende Installationen reparieren.

Windows – Der Platzhirsch

• Windows 10 / Windows 11 ISO: Dies sind die absoluten Must-haves. Du benötigst sie für Neuinstallationen, Upgrades oder um auf die Reparaturumgebung zuzugreifen, wenn dein System nicht mehr startet. Eine aktuelle Version beider Systeme (64-Bit) ist unerlässlich, da viele PCs immer noch mit Windows 10 laufen, während Windows 11 immer populärer wird. Du kannst auch separate Images für Home und Pro Versionen oder ein kombiniertes Image nutzen.
• Windows PE (Preinstallation Environment) / Windows RE (Recovery Environment): Während die Installations-ISOs bereits eine Reparaturumgebung enthalten, kann ein spezialisiertes WinPE-Image, oft Basis für Tools wie Hiren’s BootCD PE (siehe unten), noch mächtiger sein. Es bietet eine minimalistische Windows-Umgebung, aus der du auf Kommandozeilentools, Diagnosetools oder sogar grafische Oberflächen zugreifen kannst, um tiefgreifende Probleme zu beheben.
• Windows 7 / 8.1 ISO (Optional): Für alle, die noch ältere Hardware betreuen oder Kompatibilitätstests durchführen müssen, kann es sinnvoll sein, diese ISOs ebenfalls bereitzuhalten. Allerdings werden sie zunehmend seltener benötigt.

Linux – Die Open-Source-Vielfalt

Linux-Distributionen sind nicht nur vollwertige Betriebssysteme, sondern auch fantastische Live-Systeme für Diagnose, Datenrettung und Fehlerbehebung. Du kannst sie direkt vom Stick booten, ohne sie installieren zu müssen.

• Ubuntu Desktop LTS (Long Term Support) oder Linux Mint: Diese beiden sind die beliebtesten und benutzerfreundlichsten Distributionen. Sie eignen sich hervorragend, um schnell ins Internet zu gehen, Daten von einer defekten Windows-Festplatte zu retten, Systemdateien zu bearbeiten oder einfach zu testen, ob ein PC überhaupt noch bootfähig ist. Eine LTS-Version bietet langfristige Stabilität und Unterstützung.
• Fedora Workstation: Eine weitere exzellente Wahl für ein modernes, leistungsfähiges Linux-Desktop-System, das oft die neuesten Technologien integriert.
• Debian Live (mit Desktop): Die „Mutter” vieler Distributionen. Stabil, zuverlässig und eine gute Wahl für Entwickler oder Systemadministratoren.

Kategorie 2: Rettungsanker & Reparatur-Tools – Wenn’s brennt

Diese ISOs sind die wahren Helden, wenn Systeme versagen. Sie helfen bei Virenbefall, Datenverlust oder Partitionsproblemen.

Live-Antivirus-Scanner

Wenn ein System so stark infiziert ist, dass der installierte Virenscanner versagt, brauchst du einen Scanner, der von außen bootet und das System offline untersucht.

• Kaspersky Rescue Disk: Eine der effektivsten bootfähigen Antivirus-Lösungen. Erkennt und entfernt Viren, Malware und Rootkits, noch bevor das Betriebssystem geladen wird.
• ESET SysRescue Live: Ähnlich wie Kaspersky bietet ESET ein leistungsstarkes Linux-basiertes Rettungssystem zur Malware-Entfernung.
• Sophos Bootable Anti-Virus: Eine weitere zuverlässige Option von einem bekannten Sicherheitsanbieter.

Datenrettung & Backup

Datenverlust ist der Albtraum eines jeden Nutzers. Diese Tools helfen dir, Daten zu retten oder ganze Festplatten zu klonen.

• Clonezilla Live: Der Goldstandard für das Klonen und Sichern von Festplatten oder Partitionen. Unverzichtbar, um ein Abbild eines funktionierenden Systems zu erstellen oder Daten von einer sterbenden Festplatte zu sichern. Es ist textbasiert, aber extrem mächtig und ressourcenschonend.
• SystemRescue (ehemals SystemRescueCD): Ein unglaublich vielseitiges Live-System auf Linux-Basis, das eine Fülle von Dienstprogrammen für Systemreparatur, Datenrettung, Festplattenverwaltung und Netzwerkdiagnose bietet. Es enthält Tools wie GParted, TestDisk, PhotoRec und viele Kommandozeilentools. Ein absolutes Muss für jeden IT-Techniker.

Partitionierung & Festplattenverwaltung

Die Verwaltung von Festplatten und Partitionen ist eine häufige Aufgabe.

• GParted Live: Das GUI-basierte Pendant zu vielen Kommandozeilentools. Ermöglicht das Erstellen, Löschen, Größenändern, Kopieren und Verschieben von Partitionen. Es ist unglaublich intuitiv und unterstützt eine Vielzahl von Dateisystemen. Unverzichtbar für die Festplattenverwaltung.
• Parted Magic (kostenpflichtig): Obwohl kostenpflichtig, ist Parted Magic eine der umfangreichsten Sammlungen von Festplattendienstprogrammen, einschließlich Secure Erase für SSDs, Datenrettung und Benchmarking. Wenn du bereit bist, zu investieren, ist es eine hervorragende Ergänzung.

Passwort-Reset & Systemwartung

• Hiren’s BootCD PE (Powered by Windows 10 PE): Dies ist eine absolute All-in-One-Lösung und der inoffizielle Nachfolger der legendären Hiren’s BootCD. Es ist eine WinPE-basierte Umgebung mit einer riesigen Sammlung von Tools für Passwort-Reset (z.B. Offline NT Password & Registry Editor), Datenrettung, Diagnose, Partitionierung, Anti-Virus und vielem mehr. Die Benutzeroberfläche ist Windows-ähnlich und bietet leichten Zugang zu unzähligen kostenlosen und portablen Tools. Ein unverzichtbarer Helfer für jede Art von Systemreparatur.
• Offline NT Password & Registry Editor: Wenn du nur ein spezialisiertes Tool zum Zurücksetzen von Windows-Passwörtern benötigst, ist diese schlanke ISO-Datei die schnellste und effektivste Lösung.

Kategorie 3: Diagnose & Hardware-Prüfung – Die Ursachenforschung

Manchmal liegt das Problem nicht am Betriebssystem, sondern an der Hardware. Diese Tools helfen dir, die Fehlerquelle zu finden.

• MemTest86+ (oder MemTest86): Unverzichtbar zum Testen des Arbeitsspeichers auf Fehler. RAM-Probleme können zu den seltsamsten und schwierigsten zu diagnostizierenden Abstürzen führen. Ein umfassender Test mit MemTest86+ kann Stunden dauern, aber er gibt dir Gewissheit über die Integrität deines Speichers.
• HDAT2 / MHDD (DOS-basiert): Für detaillierte Tests und Reparaturen von Festplatten auf niedriger Ebene. Diese Tools sind eher für fortgeschrittene Benutzer gedacht, können aber bei der Wiederbelebung problematischer Festplatten Wunder wirken. Für SSDs sind oft herstellerspezifische Tools besser geeignet.
• Ultimate Boot CD (UBCD): Eine beeindruckende Sammlung älterer, aber immer noch nützlicher DOS- und Linux-basierter Diagnose-Tools für CPUs, RAM, Festplatten und andere Hardwarekomponenten. Obwohl einige Tools veraltet sind, enthält UBCD viele Klassiker, die auf älterer Hardware immer noch Gold wert sein können, insbesondere für BIOS-Updates oder Firmware-Flashes.

Kategorie 4: Nischen- & Spezial-ISOs – Für spezifische Anforderungen

Je nach deinen spezifischen Bedürfnissen könnten diese ISO-Images eine wertvolle Ergänzung sein.

• FreeDOS: Eine schlanke DOS-Umgebung. Perfekt zum Flashen von Mainboard-BIOSes, Grafikkarten-Firmware oder anderen Hardware-Updates, die eine DOS-Umgebung erfordern. Viele ältere Diagnosetools sind ebenfalls DOS-basiert.
• ESXi Installer (VMware vSphere Hypervisor): Wenn du im Bereich Virtualisierung tätig bist oder eine dedizierte Virtualisierungsplattform auf Bare-Metal installieren möchtest, ist der ESXi-Installer ein Muss. So kannst du schnell einen Hypervisor auf einem Server installieren.
• Router-Firmware-Rettungs-ISOs: Manche fortgeschrittenen Router-Modelle (z.B. einige MikroTik oder pfSense-basierte Systeme) bieten ISOs zur Rettung oder Neuinstallation ihrer Firmware an. Dies ist sehr spezifisch, aber für Netzwerker relevant.

Best Practices für deinen Ventoy-Stick: Optimaler Einsatz

Ein gut bestückter Ventoy-Stick ist die halbe Miete, aber ein paar Best Practices stellen sicher, dass er immer einsatzbereit ist:

• Ausreichend Speicherplatz: Wähle einen USB-Stick mit mindestens 128 GB, besser 256 GB oder sogar 512 GB, um genügend Platz für deine ISO-Images und zukünftige Erweiterungen zu haben. ISOs können schnell mehrere Gigabyte groß werden.
• Regelmäßige Updates: Halte deine ISOs aktuell. Betriebssysteme erhalten Sicherheitsupdates und Bugfixes, und Rescue-Disks werden mit neuen Virendefinitionen versorgt. Ein veraltetes Antivirus-ISO nützt wenig gegen die neuesten Bedrohungen.
• Organisation: Auch wenn Ventoy alle ISOs im Root-Verzeichnis bootet, kannst du zur besseren Übersicht Unterordner erstellen (z.B. „Windows”, „Linux”, „Rescue”, „Tools”). Ventoy erkennt die ISOs auch in Unterordnern.
• Testen: Nachdem du neue ISO-Images auf den Stick kopiert hast, teste sie kurz mit der Ventoy-eigenen Boot-Funktion oder auf einer virtuellen Maschine, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktionieren und bootfähig sind.
• Backup: Überlege, ein Backup deines Ventoy-Sticks zu erstellen oder zumindest eine Liste der verwendeten ISOs und deren Versionen zu führen.

Fazit: Dein All-in-One IT-Assistent

Dein Ventoy-Stick ist mehr als nur ein USB-Stick – er ist eine portable IT-Werkbank, ein Rettungsanker und eine Installationszentrale in einem. Mit der hier vorgeschlagenen ultimativen Sammlung von ISO-Images bist du für nahezu jede Herausforderung gerüstet: Sei es eine frische Installation von Windows oder Linux, die Wiederherstellung verlorener Daten, die Entfernung hartnäckiger Malware oder die Diagnose problematischer Hardware. Die Flexibilität von Ventoy in Kombination mit einer sorgfältig ausgewählten Bibliothek von Boot-Images macht dich zu einem kompetenten Problemlöser in der digitalen Welt.

Investiere etwas Zeit in die Zusammenstellung deines idealen Ventoy-Sticks. Du wirst erstaunt sein, wie oft du ihn benötigst und wie viel Zeit und Mühe er dir spart. Baue noch heute deine ultimative Sammlung auf und werde zum Meister deiner digitalen Umgebung!