In der schnelllebigen Welt der Smartphones sind Software-Updates das A und O. Sie bringen nicht nur neue Funktionen, sondern sind vor allem für die Sicherheit und Leistung unserer Geräte von entscheidender Bedeutung. Doch wer bekommt wann welches Update? Mit Stand Mai 2024 werfen wir einen detaillierten Blick auf die Verbreitung von Android 14 und Android 13, beleuchten die Update-Politik der größten Hersteller und verraten Ihnen, ob Ihr Handy noch auf dem neuesten Stand ist oder es bald sein wird.
Die Fragmentierung im Android-Ökosystem ist bekannt, aber die Hersteller haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, um ihre Geräte schneller und länger mit den neuesten Versionen zu versorgen. Tauchen wir ein in die Welt der Android-Updates und finden heraus, welches Handy welches Stück vom Update-Kuchen bekommt.
Android 14: Das Neueste vom Neuesten
Android 14, auch bekannt als „Upside Down Cake”, ist seit Oktober 2023 offiziell verfügbar und hat sich seitdem auf immer mehr Geräten etabliert. Es bringt eine Reihe spannender Neuerungen und Verbesserungen mit sich, die vor allem auf Datenschutz, Personalisierung und Effizienz abzielen. Zu den Highlights gehören:
- Verbesserte Privatsphäre: Mehr Kontrolle über Ihre Daten, speziell im Umgang mit Fotos und Videos, sowie optimierte Zugriffsberechtigungen für Apps.
- Umfassendere Personalisierung: Erweiterte Anpassungsoptionen für den Sperrbildschirm, neue Monochrom-Themes und verbesserte Schriftarten.
- Health Connect Integration: Eine zentrale Plattform für Gesundheits- und Fitnessdaten, die den Austausch zwischen verschiedenen Apps vereinfacht.
- Leistungsoptimierungen: Effizienterer Umgang mit Hintergrundprozessen und verbesserte Akkulaufzeit.
- Sicherheits-Updates: Schutz vor den neuesten Bedrohungen und Schwachstellen.
Wer ein aktuelles Gerät besitzt, profitiert von diesen Innovationen, die das Nutzererlebnis spürbar verbessern. Der Wechsel zu Android 14 ist für viele ein Sprung in eine modernere, sicherere und persönlichere Smartphone-Welt.
Android 13: Immer noch relevant und sicher
Obwohl Android 14 bereits verfügbar ist, spielt Android 13 (Codename „Tiramisu”), das im August 2022 veröffentlicht wurde, weiterhin eine wichtige Rolle. Viele Smartphones, insbesondere aus dem mittleren Preissegment oder leicht ältere Flaggschiffe, laufen noch auf dieser Version und erhalten weiterhin wichtige Sicherheits-Patches. Android 13 selbst war ein umfassendes Update mit Fokus auf:
- Verbesserte Ästhetik und Material You: Noch mehr Möglichkeiten zur Anpassung des Designs an Ihr Hintergrundbild.
- Erweiterte Datenschutzfunktionen: Feinere Kontrolle über Benachrichtigungen und Mediadateien.
- Spracheinstellungen pro App: Individuelle Spracheinstellungen für einzelne Anwendungen.
- Optimierte Tablet- und Foldable-Erfahrung: Verbesserungen für größere Bildschirme.
Ein Smartphone mit Android 13, das regelmäßige Sicherheitsupdates erhält, ist keineswegs veraltet oder unsicher. Es bietet immer noch ein modernes und leistungsfähiges Betriebssystem. Die entscheidende Frage ist hier, wie lange die Hersteller noch Patches für Android 13 ausrollen, bevor der Support ganz endet.
Der Update-Fahrplan der Hersteller: Wer liefert wann und was?
Die Update-Bereitschaft und -Geschwindigkeit variieren stark zwischen den verschiedenen Smartphone-Herstellern. Ein Blick auf die einzelnen Akteure mit Stand Mai 2024 offenbart ein differenziertes Bild.
Google Pixel: Der Vorreiter
Als Entwickler von Android ist Google traditionell der erste Hersteller, der seine Geräte mit den neuesten Android-Versionen versorgt. Alle Pixel-Smartphones, die für Android 14 qualifiziert sind – das sind in der Regel Modelle ab dem Pixel 4a (5G) und neuer – haben das Update bereits erhalten. Dazu gehören die Serien Pixel 5, Pixel 6, Pixel 7 und natürlich die Pixel 8-Serie. Ältere Modelle wie das Pixel 4a oder Pixel 5a, die nicht mehr für Android 14 qualifiziert sind, erhalten weiterhin Sicherheitsupdates für Android 13, bis ihr Support-Ende erreicht ist. Google setzt hier den Goldstandard für Updatesicherheit und -geschwindigkeit.
Samsung: Der Vorzeigeschüler
Samsung hat seine Update-Politik in den letzten Jahren massiv verbessert und gilt mittlerweile als einer der besten Android-Hersteller in dieser Hinsicht. Mit seiner Benutzeroberfläche One UI 6 (basierend auf Android 14) und der neueren One UI 6.1 (mit KI-Funktionen) wurden bereits zahlreiche Geräte versorgt:
- Flaggschiff-Serien: Die gesamte Galaxy S23-Serie, S22-Serie und S21-Serie haben das Android 14-Update (oft auch schon One UI 6.1) erhalten. Auch die Falt-Smartphones Galaxy Z Fold 5/4/3 und Z Flip 5/4/3 sind bereits aktualisiert.
- Mid-Range-Geräte: Auch viele Modelle der beliebten Galaxy A-Serie haben das Update erhalten, darunter das Galaxy A54, A34, A53, A33 und weitere. Selbst einige Modelle der M-Serie sind bereits dabei.
Smartphones, die noch auf Android 13 laufen, sind in der Regel ältere Modelle der A- oder M-Serie oder einige der S-Serien (z.B. S20 FE), die ihren Lebenszyklus noch nicht abgeschlossen haben und weiterhin monatliche oder vierteljährliche Sicherheitsupdates erhalten. Samsung bietet oft 4-5 Jahre Sicherheitsupdates, was bemerkenswert ist.
Xiaomi, Redmi, POCO: Vielfalt mit Komplexität
Die Xiaomi-Gruppe (Xiaomi, Redmi, POCO) verfolgt eine etwas komplexere Update-Strategie, die oft von der Marktregion und der Gerätekategorie abhängt. Mit der Einführung von HyperOS als Nachfolger von MIUI auf Basis von Android 14 hat Xiaomi eine neue Ära eingeläutet. Viele Flaggschiff-Modelle haben bereits das Update erhalten:
- Flaggschiffe: Die Xiaomi 14-Serie (ab Werk mit HyperOS), Xiaomi 13-Serie, Xiaomi 12-Serie (teilweise), sowie einige Modelle der Redmi Note 13 Pro-Serie und Redmi Note 12 Pro-Serie haben das Android 14-Update (oft als HyperOS) bekommen.
- POCO-Geräte: Auch einige POCO-Modelle wie das POCO F5 oder POCO X5 Pro sind auf Android 14 aktualisiert worden.
Eine große Anzahl von Mid-Range- und älteren Geräten, wie die älteren Redmi Note-Serien oder Xiaomi 11-Modelle, laufen noch auf Android 13 und erhalten weiterhin MIUI 14 mit Sicherheitspatches. Hier kann die Geschwindigkeit der Updates regional stark variieren, und es ist ratsam, die offiziellen Ankündigungen von Xiaomi im Auge zu behalten.
OnePlus: Schnell und Fokus auf Flaggschiffe
OnePlus, bekannt für sein „Never Settle”-Motto, liefert für seine Flaggschiff-Geräte in der Regel schnelle Updates. Mit OxygenOS 14, basierend auf Android 14, sind die neuesten Modelle bereits versorgt:
- Flaggschiffe: Das OnePlus 12 (ab Werk), OnePlus 11, OnePlus 10 Pro, OnePlus 9 und 9 Pro haben das Android 14-Update erhalten.
- Nord-Serie: Auch einige Modelle der beliebten Mid-Range Nord-Serie, wie das Nord 3 und Nord CE 3, wurden bereits auf Android 14 aktualisiert.
Ältere Modelle wie das OnePlus 8 oder bestimmte Nord-Varianten laufen noch auf Android 13 mit OxygenOS 13 und erhalten weiterhin monatliche Sicherheitsupdates, solange der Supportzeitraum es zulässt. OnePlus verspricht in der Regel 3-4 Jahre Software-Updates und 4-5 Jahre Sicherheitspatches für seine Flaggschiffe.
Oppo, Realme, Vivo (BBK-Gruppe): Das breite Spektrum
Die Marken Oppo, Realme und Vivo, alle unter dem Dach der BBK Electronics Corporation, zeigen ähnliche Update-Muster. Ihre jeweiligen Benutzeroberflächen – ColorOS (Oppo), Realme UI (Realme) und Funtouch OS (Vivo) – basieren ebenfalls auf Android und erhalten regelmäßige Updates.
- Oppo (ColorOS 14): Die Flaggschiffe der Find X6/X5-Serie, Reno 10/9-Serie und einige A-Serien-Modelle haben das Android 14-Update erhalten.
- Realme (Realme UI 5.0): Modelle wie das Realme GT 5/3, Realme 11 Pro-Serie, Realme 10 Pro-Serie und weitere sind bereits auf Android 14 aktualisiert.
- Vivo (Funtouch OS 14): Die Vivo X100/X90-Serie, Vivo V29/V27-Serie und einige iQOO-Modelle wurden mit Android 14 versorgt.
Auch hier gilt: Viele ältere Modelle dieser Marken bleiben vorerst auf Android 13 und erhalten weiterhin Sicherheitsupdates. Die Update-Verfügbarkeit kann auch hier regional unterschiedlich sein.
Sony: Klein aber fein
Sony ist bei den Updates etwas konservativer und fokussiert sich primär auf seine Flaggschiffe. Die Xperia 1 V, Xperia 5 V, Xperia 1 IV und Xperia 5 IV haben das Android 14-Update erhalten. Ältere Modelle wie die Xperia 1 III oder 5 III erhalten weiterhin Android 13-Sicherheitsupdates.
Motorola: Das solide Mittelfeld
Motorola bietet für seine Premium-Geräte, insbesondere die Edge-Serie und Razr-Modelle, relativ zügige Updates auf Android 14 an (z.B. Edge 40 Pro, Razr 40 Ultra). Für die preisgünstigere G-Serie erfolgt die Verteilung tendenziell langsamer und ist auf weniger Modelle beschränkt, wobei viele noch auf Android 13 laufen und Sicherheitspatches erhalten.
Weitere Hersteller
Auch kleinere Hersteller wie HMD Global (Nokia-Smartphones) oder Asus rollen Updates aus, wenn auch oft mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Besonders hervorzuheben ist Fairphone, das für seine nachhaltigen Smartphones eine außergewöhnlich lange Update-Garantie bietet und das Fairphone 5 bereits mit Android 14 versorgt hat.
Warum Updates nicht immer sofort ankommen: Die Herausforderungen
Die Update-Landschaft ist komplex, und es gibt mehrere Gründe, warum nicht jedes Gerät sofort die neueste Android-Version erhält:
- Hersteller-Anpassungen: Jeder Hersteller passt Android mit seiner eigenen Benutzeroberfläche (One UI, MIUI, OxygenOS etc.) an. Diese Anpassung erfordert Zeit und Ressourcen für Entwicklung und Tests.
- Hardware-Kompatibilität: Ältere Hardware kann bestimmte neue Funktionen von Android 14 nicht unterstützen oder würde mit ihnen instabil laufen. Daher enden Updates für ältere Modelle irgendwann.
- Netzbetreiber-Tests: In vielen Regionen müssen die Updates der Hersteller zusätzlich von den Mobilfunkanbietern getestet und freigegeben werden, um Kompatibilität mit deren Netzen zu gewährleisten. Dies kann zu Verzögerungen führen.
- Regionale Unterschiede: Rollouts erfolgen oft gestaffelt nach Regionen, um mögliche Fehlerquellen zu minimieren.
Diese Faktoren tragen zur bekannten Fragmentierung im Android-Ökosystem bei, die jedoch, wie oben beschrieben, von den Herstellern zunehmend besser gemanagt wird.
So prüfen Sie Ihr Handy auf Updates
Es ist ganz einfach herauszufinden, ob Ihr Smartphone ein ausstehendes Update hat:
- Öffnen Sie die „Einstellungen” auf Ihrem Gerät.
- Scrollen Sie nach unten und tippen Sie auf „System” oder „Software-Update” (der genaue Pfad kann je nach Hersteller variieren, z.B. bei Samsung „Software-Update” direkt im Hauptmenü).
- Tippen Sie auf „Herunterladen und installieren” oder „Nach Updates suchen”.
Ihr Gerät prüft dann automatisch, ob eine neue Android-Version oder ein Sicherheits-Patch verfügbar ist und bietet Ihnen die Installation an.
Mein Handy bekommt keine Updates mehr – Was nun?
Wenn Ihr Smartphone keine Software-Updates mehr erhält, bedeutet dies, dass der offizielle Support durch den Hersteller ausgelaufen ist. Das hat folgende Konsequenzen und Optionen:
- Sicherheitsrisiko: Ohne regelmäßige Sicherheitspatches ist Ihr Gerät anfälliger für Malware und andere Cyberbedrohungen.
- Fehlende neue Funktionen: Sie verpassen die Verbesserungen und Innovationen neuer Android-Versionen.
- Leistungseinbußen: Das System kann mit der Zeit langsamer werden, da es nicht für neue Apps und Dienste optimiert ist.
- Neues Smartphone: Die einfachste und sicherste Lösung ist der Kauf eines neuen Geräts, das langfristige Software-Updates garantiert. Achten Sie beim Kauf auf die Update-Zusagen der Hersteller.
- Custom ROMs (für Fortgeschrittene): Wer technisch versiert ist, kann überlegen, ein sogenanntes Custom ROM (eine inoffizielle Android-Version, z.B. LineageOS) zu installieren. Dies ist jedoch mit Risiken verbunden (Garantieverlust, Datenverlust, Brick-Gefahr) und erfordert tiefgreifendes Wissen.
Generell ist es ratsam, ein Gerät nicht länger als ein Jahr nach dem Auslaufen der Sicherheitsupdates zu nutzen, wenn es regelmäßig mit dem Internet verbunden ist.
Fazit: Bleiben Sie auf dem Laufenden
Die Update-Politik der Smartphone-Hersteller ist ein entscheidender Faktor für die Langlebigkeit und Sicherheit unserer Geräte. Während Android 14 auf immer mehr aktuellen Smartphones einzieht und mit neuen Funktionen glänzt, bleiben Android 13-Geräte durch kontinuierliche Sicherheitsupdates weiterhin relevant.
Samsung und Google führen das Feld an, während Xiaomi, OnePlus und die BBK-Marken ebenfalls starke Anstrengungen unternehmen, ihre Nutzer auf dem neuesten Stand zu halten. Als Verbraucher ist es wichtig, sich vor dem Kauf über die Update-Garantien des jeweiligen Herstellers zu informieren. Und ganz wichtig: Überprüfen Sie regelmäßig manuell nach Updates, um stets von der besten Leistung, den neuesten Funktionen und vor allem der größtmöglichen Sicherheit Ihres Smartphones zu profitieren. Der Stand Mai 2024 zeigt: Die Android-Welt wird sicherer und feature-reicher!