Ständiges Flackern bei 120Hz? Wenn Ihr Monitor in Spielen immer wieder an und aus geht, ist das die Lösung!

Kennen Sie das? Sie sind mitten in einem packenden Spiel, tauchen ein in atemberaubende Grafik und flüssige Bewegungen bei 120Hz, wenn plötzlich der Bildschirm schwarz wird. Nur für einen Moment, dann kommt das Bild zurück. Dann wieder. Und wieder. Ihr Monitor geht an und aus, oder es kommt zu einem ständigen, nervtötenden Flackern, das Sie aus der Immersion reißt und den Spielspaß raubt. Dieses Phänomen ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch ein echtes Rätsel sein, das viele Gamer frustriert.

Besonders bei hohen Bildwiederholraten wie 120Hz (oder auch 144Hz, 165Hz und mehr) und in Kombination mit hohen Auflösungen (wie 4K) tritt dieses Problem gehäuft auf. Oft denken Spieler, ihr Monitor sei defekt, die Grafikkarte gäbe den Geist auf oder es handele sich um einen Bug im Spiel. Doch die gute Nachricht ist: In den meisten Fällen steckt eine vergleichsweise einfache Ursache dahinter, und die Lösung ist oft weniger kompliziert, als Sie vielleicht denken. In diesem umfassenden Artikel tauchen wir tief in die Problematik ein und präsentieren Ihnen die definitive Lösung, damit Sie wieder ungestört in Ihre Gaming-Welten eintauchen können.

Das Problem verstehen: Warum Ihr Monitor bei 120Hz in Spielen flackert

Bevor wir uns den Lösungen zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, was genau passiert, wenn Ihr Monitor in Spielen an und aus geht oder flackert. Moderne Displays und Grafikkarten sind Hochleistungsgeräte, die enorme Datenmengen verarbeiten und übermitteln müssen. Ein Bild mit 4K-Auflösung bei 120 Bildern pro Sekunde (120Hz) erfordert eine gigantische Bandbreite für die Übertragung der Bildinformationen. Stellen Sie sich das wie eine Autobahn vor: Je mehr Autos gleichzeitig und schnell fahren sollen, desto breiter und besser ausgebaut muss die Straße sein.

Wenn die „Autobahn” (also die Verbindung zwischen Grafikkarte und Monitor) nicht ausreicht oder Mängel aufweist, kommt es zu Engpässen. Diese Engpässe können sich auf verschiedene Weisen äußern:

• Kurze Blackscreens: Der Monitor verliert kurzzeitig das Signal und wird schwarz, bevor er es wiederfindet.
• Ständiges Flackern: Das Bild zuckt oder zeigt Artefakte.
• Komplettes Ausschalten: In extremen Fällen kann der Monitor sogar vollständig aus- und wieder einschalten.

Dieses Verhalten tritt oft spezifisch bei 120Hz auf, da dies für viele moderne Konsolen (PS5, Xbox Series X) die bevorzugte hohe Bildwiederholrate ist und auch für viele PC-Gamer den Sweet Spot zwischen Bildqualität und Performance darstellt. Es ist der Punkt, an dem ältere oder minderwertige Komponenten oft an ihre Grenzen stoßen.

Die häufigsten Übeltäter: Ursachen für Flackern und Aussetzer

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu den beschriebenen Problemen führen können. Die gute Nachricht ist, dass die meisten davon relativ einfach zu identifizieren und zu beheben sind.

1. Mangelhafte Kabelqualität oder falscher Kabeltyp (Der Hauptverdächtige!): Dies ist mit Abstand die häufigste Ursache. Nicht alle HDMI- oder DisplayPort-Kabel sind gleich. Ein altes, billiges oder nicht zertifiziertes Kabel kann die benötigte Bandbreite für 4K bei 120Hz schlichtweg nicht liefern.
2. Veraltete oder beschädigte Grafikkartentreiber: Treiber sind die Software, die Ihre Grafikkarte und Ihr Betriebssystem miteinander kommunizieren lassen. Fehlerhafte oder nicht aktuelle Treiber können zu allen möglichen Anzeigeproblemen führen.
3. Monitor-Firmware: Auch Monitore haben eine eigene Software (Firmware). Fehler in dieser Firmware können zu Kompatibilitätsproblemen führen, die sich als Flackern oder Ausfälle äußern.
4. Inkompatible Einstellungen: Manchmal können bestimmte Einstellungen wie HDR, Variable Refresh Rate (VRR/G-Sync/FreeSync) oder die Farbtiefe die Probleme verschärfen, wenn die Bandbreite knapp wird.
5. Unzureichende Stromversorgung: Selten, aber möglich. Eine instabile Stromzufuhr zum Monitor oder zur Grafikkarte kann zu intermittierenden Problemen führen.
6. Hardware-Defekt: Im schlimmsten Fall könnte ein Defekt an der Grafikkarte oder am Monitor selbst vorliegen, dies ist jedoch meist die letzte Option, die man in Betracht zieht.

Die definitive Lösung: Schritt für Schritt zum flimmerfreien Gaming

Nachdem wir die möglichen Ursachen beleuchtet haben, kommen wir nun zu den konkreten Schritten, mit denen Sie das lästige Flackern und die Aussetzer ein für alle Mal beheben können. Beginnen Sie mit dem ersten Schritt, da er am häufigsten zum Erfolg führt, und arbeiten Sie sich bei Bedarf die Liste herunter.

Schritt 1: Die Goldene Regel – Überprüfen Sie Ihre Kabel! (Der entscheidende Tipp)

Dies ist der wichtigste und oft übersehene Punkt. Viele Probleme mit hohen Bildwiederholraten und Auflösungen lassen sich auf das verwendete Kabel zurückführen. Investieren Sie hier nicht am falschen Ende.

• Der richtige Kabeltyp:
  • Für HDMI und 4K@120Hz benötigen Sie zwingend ein HDMI 2.1-Kabel. Achten Sie auf die Kennzeichnung „Ultra High Speed HDMI Cable” auf der Verpackung. Nur diese Kabel bieten die erforderliche Bandbreite von 48 Gbit/s. Ein Standard-HDMI 2.0-Kabel reicht hier nicht aus.
  • Für DisplayPort sollten Sie mindestens ein DisplayPort 1.4-Kabel verwenden. Für höhere Anforderungen gibt es bereits DisplayPort 2.0. Achten Sie auf VESA-zertifizierte Kabel.
• Kabelqualität und Länge: Kaufen Sie keine Billigkabel von unbekannten Herstellern. Setzen Sie auf renommierte Marken und achten Sie auf Zertifizierungen. Vermeiden Sie außerdem unnötig lange Kabel. Je kürzer das Kabel, desto geringer die Gefahr von Signalverlusten. Ein 1,5m bis 2m langes, hochwertiges Kabel ist in der Regel optimal.
• Kabelaustausch: Selbst wenn Sie glauben, ein gutes Kabel zu haben, tauschen Sie es testweise gegen ein brandneues, hochwertiges und zertifiziertes HDMI 2.1– oder DisplayPort 1.4-Kabel aus. Oft ist dies schon die einzige Lösung. Achten Sie darauf, dass die Anschlüsse fest sitzen.

Schritt 2: Grafikkartentreiber aktualisieren oder neu installieren

Veraltete oder beschädigte Treiber sind eine häufige Ursache für Anzeigeprobleme. Gehen Sie wie folgt vor:

• Hersteller-Website: Besuchen Sie die offizielle Website von NVIDIA, AMD oder Intel (je nach Ihrer Grafikkarte) und laden Sie den neuesten stabilen Treiber herunter.
• Saubere Installation: Es ist ratsam, eine „saubere Installation” durchzuführen. Nutzen Sie Tools wie Display Driver Uninstaller (DDU), um alte Treiber vollständig zu entfernen, bevor Sie die neuen installieren. Dies verhindert Konflikte und Reste früherer Installationen.
• Neustart: Führen Sie nach der Treiberinstallation immer einen Neustart Ihres Systems durch.

Schritt 3: Monitor-Firmware prüfen und aktualisieren

Manchmal können Probleme durch Bugs in der Monitor-Firmware verursacht werden. Viele Hersteller veröffentlichen Updates, die solche Fehler beheben.

• Hersteller-Website: Gehen Sie auf die Support-Seite des Herstellers Ihres Monitors und suchen Sie nach Firmware-Updates für Ihr spezifisches Modell.
• Installationsanleitung: Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau. Dies beinhaltet oft das Herunterladen einer Datei auf einen USB-Stick und das Aktualisieren über ein Service-Menü des Monitors. Seien Sie vorsichtig und unterbrechen Sie den Vorgang nicht.

Schritt 4: Anzeigeeinstellungen anpassen und optimieren

Bestimmte Einstellungen können die benötigte Bandbreite beeinflussen und somit zu Problemen führen, wenn die Kabel- oder Hardwarekapazität ausgeschöpft ist.

• HDR (High Dynamic Range) deaktivieren: HDR benötigt zusätzliche Bandbreite. Testen Sie, ob das Problem verschwindet, wenn Sie HDR in den Windows-Einstellungen oder im Spiel deaktivieren.
• Variable Refresh Rate (VRR) deaktivieren: Technologien wie NVIDIA G-Sync oder AMD FreeSync können in seltenen Fällen zu Konflikten führen. Versuchen Sie, VRR im Monitor-Menü, in den Grafikkarteneinstellungen oder im Spiel vorübergehend zu deaktivieren.
• Farbtiefe und Chroma Subsampling: Bei 4K@120Hz kann die volle RGB-Farbtiefe (4:4:4) mit 10 Bit oder 12 Bit Farbtiefe die Bandbreite selbst eines guten HDMI 2.1-Kabels überstrapazieren. Versuchen Sie, die Einstellungen in der NVIDIA Systemsteuerung oder AMD Radeon Software auf YCbCr 4:2:2 oder sogar YCbCr 4:2:0 zu ändern. Während 4:2:0 technisch eine geringere Farbinformation bedeutet, ist der Unterschied in Spielen oft kaum wahrnehmbar, kann aber entscheidend für die Stabilität bei 120Hz sein.
• Temporär niedrigere Bildwiederholrate: Stellen Sie testweise eine niedrigere Bildwiederholrate (z.B. 60Hz oder 90Hz) ein. Wenn das Problem dann verschwindet, deutet dies stark auf eine Bandbreitenproblematik bei 120Hz hin.

Schritt 5: Überprüfung der Stromversorgung

Obwohl seltener, kann eine unzureichende oder instabile Stromversorgung zu Flackern oder Ausfällen führen.

• Monitor-Stromkabel: Stellen Sie sicher, dass das Stromkabel des Monitors fest sitzt und nicht beschädigt ist. Versuchen Sie eine andere Steckdose oder einen anderen Stromkreis, um eventuelle Probleme mit der Hausinstallation auszuschließen.
• Netzteil des PCs: Prüfen Sie, ob Ihr PC-Netzteil ausreichend Leistung für Ihre Grafikkarte und andere Komponenten liefert, besonders wenn Sie kürzlich neue Hardware verbaut haben. Ein Watt-Rechner online kann Ihnen dabei helfen.

Schritt 6: Cross-Test mit anderen Geräten

Um die Fehlerquelle weiter einzugrenzen, können Sie folgende Tests durchführen:

• Anderen Monitor/TV testen: Schließen Sie Ihren PC oder Ihre Konsole an einen anderen Monitor oder Fernseher an, der 120Hz unterstützt. Tritt das Problem dort nicht auf, liegt der Fehler möglicherweise beim ursprünglichen Monitor.
• Andere Grafikkarte/PC/Konsole testen: Wenn möglich, schließen Sie einen anderen PC oder eine andere Konsole an den problematischen Monitor an. Bleibt das Flackern, könnte der Monitor selbst die Ursache sein.

Schritt 7: Hardware-Inspektion

Wenn alle Software- und Kabel-Lösungen fehlschlagen, könnte ein Hardware-Problem vorliegen:

• Grafikkarte: Überprüfen Sie, ob die Grafikkarte korrekt im PCIe-Slot sitzt und die zusätzlichen Stromkabel fest angeschlossen sind. Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche oder Lüfterprobleme.
• Monitor-Anschlüsse: Prüfen Sie die HDMI/DisplayPort-Anschlüsse am Monitor und an der Grafikkarte auf sichtbare Beschädigungen.

Prävention ist der beste Schutz

Um zukünftige Probleme zu vermeiden, beherzigen Sie folgende Tipps:

• Qualität bei Kabeln: Sparen Sie niemals an der Qualität Ihrer Kabel, besonders wenn Sie hohe Auflösungen und Bildwiederholraten anstreben. Ein gutes HDMI 2.1– oder DisplayPort 1.4-Kabel ist eine Investition, die sich lohnt.
• Regelmäßige Treiber-Updates: Halten Sie Ihre Grafikkartentreiber stets auf dem neuesten Stand.
• Monitor-Informationen: Informieren Sie sich über die genauen Spezifikationen und Fähigkeiten Ihres Monitors und Ihrer Grafikkarte.

Fazit: Schluss mit dem Flackern bei 120Hz!

Es ist ein weit verbreitetes und frustrierendes Problem, wenn der Monitor in Spielen immer wieder an und aus geht oder bei 120Hz flackert. Doch wie Sie gesehen haben, liegt die Ursache in den meisten Fällen nicht an einem defekten Gerät, sondern an einer unzureichenden oder fehlerhaften Signalübertragung. Die Investition in ein hochwertiges, zertifiziertes HDMI 2.1– oder DisplayPort 1.4-Kabel ist oft der entscheidende Schritt zur Lösung.

Gehen Sie die hier vorgestellten Schritte systematisch durch, beginnend mit der Überprüfung Ihrer Kabel. Mit etwas Geduld und den richtigen Maßnahmen können Sie das lästige Flackern dauerhaft eliminieren und das flüssige, immersive Gaming-Erlebnis genießen, das Sie sich von Ihrem 120Hz-Monitor versprechen. Viel Erfolg und vor allem: Viel Spaß beim ungestörten Zocken!