Genervt vom Pop-up? So deaktivieren Sie das „Soll Bitwarden sich dieses Passwort merken”-Banner endgültig

Kennen Sie das? Sie surfen im Internet, loggen sich auf einer Seite ein oder füllen ein Formular aus, und plötzlich erscheint es: Das hartnäckige Pop-up Ihres Passwort-Managers, das fragt: „Soll Bitwarden sich dieses Passwort merken?” Für die meisten ist Bitwarden ein unverzichtbares Werkzeug, das unser digitales Leben sicherer und einfacher macht. Doch diese spezifische Einblendung kann, vor allem bei bestimmten Websites oder Nutzungsszenarien, zu einer echten Nervensäge werden. Wenn Sie genug davon haben, dass Bitwarden immer wieder fragt, selbst wenn Sie die Antwort bereits kennen, sind Sie hier genau richtig. In diesem umfassenden Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie dieses Banner endgültig deaktivieren können – und zwar gezielt für die Websites, bei denen es Sie am meisten stört.

Die nützliche, aber manchmal lästige Funktion verstehen

Bevor wir uns der Lösung widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum dieses Pop-up überhaupt existiert. Bitwarden ist ein Open-Source-Passwort-Manager, der Ihre Anmeldeinformationen sicher speichert und Ihnen hilft, einzigartige, starke Passwörter zu verwenden. Eine seiner Kernfunktionen ist die automatische Erkennung von neuen Logins oder Passwortänderungen. Wenn Sie sich auf einer neuen Website registrieren oder ein bestehendes Passwort aktualisieren, erkennt Bitwarden dies und bietet proaktiv an, die neuen Anmeldeinformationen in Ihrem Tresor zu speichern. Dies ist im Grunde eine sehr hilfreiche Sicherheitsfunktion, die verhindern soll, dass Sie wichtige Passwörter vergessen oder unsicher speichern.

Doch es gibt Szenarien, in denen diese Hilfsbereitschaft zum Ärgernis wird:

• Websites mit Einmal-Passwörtern oder temporären Logins: Einige Dienste nutzen temporäre Anmeldecodes, die per E-Mail oder SMS gesendet werden. Bitwarden könnte versuchen, diese als „Passwort” zu speichern.
• Formulare, die keine Logins sind: Manchmal interpretiert Bitwarden Eingabefelder fälschlicherweise als Anmeldeformulare und fragt, ob es die eingegebenen Daten speichern soll.
• Geteilte Konten: Wenn Sie sich ein Konto mit anderen teilen und nur eine Person für die Passwortverwaltung zuständig ist, brauchen Sie die Aufforderung nicht ständig.
• Absichtliche Nicht-Speicherung: Es gibt Websites, deren Zugangsdaten Sie bewusst nicht in Bitwarden speichern möchten, vielleicht aus Gründen der Privatsphäre oder weil es sich um unwichtige, temporäre Zugänge handelt.
• Testumgebungen oder lokale Entwicklungswebsites: Entwickler kennen das Problem, wenn Bitwarden ständig fragt, Passwörter für lokale Hosts oder Testsysteme zu speichern, die ohnehin nicht dauerhaft relevant sind.

In all diesen Fällen führt die wiederholte Frage zu unnötigen Klicks und einer Unterbrechung Ihres Workflows. Das gute Nachricht ist: Bitwarden bietet eine elegante Lösung für dieses Problem, die Sie gezielt einsetzen können.

Die scheinbaren „Schnelllösungen” und warum sie nicht ausreichen

Viele Nutzer versuchen zunächst, das Problem mit offensichtlichen Lösungen zu beheben, die aber oft nicht den gewünschten Effekt erzielen oder nur eine Teillösung darstellen:

• „Nie für diese Website” klicken: Wenn das Pop-up erscheint, bietet Bitwarden oft Optionen wie „Speichern”, „Jetzt nicht” oder „Nie für diese Website” an. Die Auswahl von „Nie für diese Website” mag intuitiv erscheinen, um die Einblendung dauerhaft zu unterdrücken. Doch Vorsicht: Diese Option weist Bitwarden lediglich an, keine Passwörter mehr für diese spezifische Website zu speichern. Die Aufforderung zum Speichern kann trotzdem weiterhin erscheinen, wenn Bitwarden neue Anmeldedaten erkennt. Es ist also keine Garantie dafür, dass das Pop-up verschwindet. Sie haben Bitwarden damit nur gesagt: „Auch wenn du fragst, speichere es nicht!”
• Passwortspeicherung im Browser deaktivieren: Moderne Browser wie Chrome, Firefox oder Edge bieten eine eigene Funktion zur Passwortspeicherung an. Wenn Sie diese deaktivieren, verhindern Sie, dass der Browser fragt, ob er Passwörter speichern soll. Das ist eine gute Praxis, wenn Sie einen dedizierten Passwort-Manager wie Bitwarden verwenden, da es doppelte Abfragen und mögliche Sicherheitslücken vermeidet. Aber auch diese Maßnahme beeinflusst nicht das Pop-up von Bitwarden selbst.

Wir benötigen eine spezifischere Einstellung in Bitwarden, die die Erkennung und das Fragen für bestimmte Seiten komplett unterbindet. Und genau das werden wir jetzt angehen.

Die endgültige Lösung: „Ignorierte URIs” in Bitwarden nutzen

Die wirksamste Methode, das lästige „Soll Bitwarden sich dieses Passwort merken”-Banner dauerhaft zu deaktivieren, ist die Nutzung der „Ignorierte URIs”-Funktion (oder „URI ignoriert”, „Never ask to save” in einigen Versionen/Sprachen) in den Einstellungen Ihrer Bitwarden-Erweiterung oder Desktop-App. Diese Funktion erlaubt es Ihnen, Bitwarden mitzuteilen, dass es auf bestimmten URLs oder Domains niemals versuchen soll, Passwörter zu erkennen oder zu speichern, und somit auch die entsprechende Aufforderung unterdrückt wird.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Deaktivierung

Diese Anleitung gilt sowohl für die Browser-Erweiterung als auch für die Desktop-Anwendung von Bitwarden. Die Schritte sind in beiden Fällen sehr ähnlich.

1. Öffnen Sie Ihre Bitwarden-Anwendung oder Browser-Erweiterung:
   • Browser-Erweiterung: Klicken Sie auf das Bitwarden-Symbol (oft ein kleines Schild) in der Symbolleiste Ihres Browsers.
   • Desktop-App: Starten Sie die Bitwarden-Anwendung auf Ihrem Computer.

   Stellen Sie sicher, dass Sie entsperrt sind und vollen Zugriff auf Ihre Einstellungen haben.

2. Navigieren Sie zu den Einstellungen:
   • Suchen Sie in der geöffneten Bitwarden-Oberfläche nach dem Zahnrad-Symbol () oder einem Menüpunkt, der „Einstellungen” oder „Options” heißt. In der Browser-Erweiterung finden Sie es oft in der unteren Leiste oder im Dropdown-Menü, wenn Sie auf Ihr Profilbild oder die drei Punkte klicken.
3. Finden Sie die Option „Ignorierte URIs” / „Nie fragen zum Speichern”:
   • In den Einstellungen suchen Sie nach einem Reiter oder einer Kategorie, die sich mit der Erkennung und Speicherung von Anmeldeinformationen befasst. Der genaue Name kann je nach Bitwarden-Version und Spracheinstellung variieren, aber typische Bezeichnungen sind:
     • „Ignorierte URIs”
     • „URI ignoriert”
     • „Nie zum Speichern fragen”
     • „Anmeldeinformationen erkennen” (und darin die Unteroptionen)

     Oft finden Sie diese Einstellung unter einem Hauptpunkt wie „Optionen”, „Browser-Erweiterung” (falls in der Desktop-App), oder „Auto-Ausfüllen” / „Automatisches Ausfüllen”.

4. Fügen Sie die zu ignorierende URI hinzu:
   • In diesem Bereich finden Sie ein Textfeld, in das Sie die URLs oder Domains eingeben können, die Bitwarden ignorieren soll.
   • Geben Sie hier die Basis-URL der Website ein, auf der Sie die Aufforderung nicht mehr sehen möchten. Es ist in der Regel am besten, die Hauptdomain (z.B. example.com) oder den Host (z.B. www.example.com) zu verwenden.
   • Beispiele:
     • Wenn das Pop-up auf https://www.meinebank.de/login erscheint und Sie es für die gesamte Bank-Website deaktivieren möchten, geben Sie meinebank.de oder www.meinebank.de ein.
     • Wenn es auf einer spezifischen Subdomain wie test.meinedomain.com stört, können Sie test.meinedomain.com hinzufügen.
     • Um alle Subdomains einer Domain zu erfassen, können Sie ein Wildcard-Muster verwenden, z.B. *.meinedomain.com. Bitwarden behandelt oft automatisch alle Subdomains, wenn Sie die Hauptdomain hinzufügen, aber bei Bedarf können Wildcards expliziter sein. Achten Sie auf die Hinweise in Bitwarden selbst, wie es mit Wildcards umgeht (manchmal muss explizit der Typ „RegEx” oder „Wildcard” gewählt werden). Standardmäßig reicht oft die Eingabe des Hostnamens.
   • Klicken Sie auf „Hinzufügen” oder ein ähnliches Symbol (oft ein Pluszeichen ) um die URI zur Liste hinzuzufügen.
5. Speichern Sie Ihre Änderungen:
   • Je nach Bitwarden-Version müssen Sie möglicherweise auf „Speichern” oder „OK” klicken, um die Änderungen zu übernehmen. Schließen Sie dann die Einstellungen.

Nachdem Sie diese Schritte ausgeführt haben, sollte Bitwarden auf der hinzugefügten Website keine Aufforderung zum Speichern von Passwörtern mehr anzeigen. Es ignoriert die Formularfelder für die Passwort-Speicherung vollständig.

Umgang mit komplexeren Szenarien und URI-Matching

Das Verständnis, wie Bitwarden URIs (Uniform Resource Identifiers) verarbeitet, ist entscheidend für eine präzise Steuerung:

• Host-Matching (Standard): Wenn Sie www.example.com hinzufügen, wird Bitwarden die Erkennung nur auf diesem spezifischen Host unterdrücken. blog.example.com wäre davon nicht betroffen. Dies ist die sicherste und häufigste Methode.
• Domain-Matching: Wenn Sie nur example.com eingeben, versucht Bitwarden oft, alle Subdomains (www.example.com, blog.example.com, shop.example.com) zu ignorieren. Dies ist praktisch, wenn Sie das Pop-up für eine ganze Domain unterdrücken möchten.
• Glob-Muster / Wildcards: Für fortgeschrittenere Anwendungsfälle können Sie Platzhalter wie * verwenden. Zum Beispiel würde *.example.com alle Subdomains von example.com abdecken. Für Pfade können Sie example.com/spezifischer-pfad/* verwenden, um nur einen Teil einer Website zu ignorieren. Stellen Sie sicher, dass Bitwarden für die Ignorierten URIs RegEx oder Glob-Muster unterstützt, wenn Sie dies verwenden wollen. In der Regel reicht aber die einfache Host- oder Domain-Angabe.

Es ist immer ratsam, mit der spezifischsten URI zu beginnen (z.B. www.example.com) und dann bei Bedarf auf die allgemeine Domain (example.com) oder Wildcards auszuweiten, falls das Pop-up weiterhin auf Subdomains oder ähnlichen URLs erscheint.

Globale Deaktivierung: Eine riskante Option mit Warnhinweisen

Technisch gesehen könnten Sie die automatische Erkennung und das Fragen zum Speichern von Passwörtern auch global für alle Websites deaktivieren. Diese Option finden Sie ebenfalls in den Bitwarden-Einstellungen, oft unter „Optionen” -> „Standardmäßige URI-Erkennung” oder „Passwörter automatisch speichern”.

WARNHINWEIS: Wir raten dringend davon ab, diese globale Einstellung zu deaktivieren, es sei denn, Sie haben einen sehr spezifischen Grund dafür und sind sich der Konsequenzen voll bewusst. Wenn Sie diese Funktion global deaktivieren, wird Bitwarden Sie niemals proaktiv daran erinnern, neue Passwörter zu speichern. Dies erhöht das Risiko, dass Sie neue Anmeldeinformationen vergessen oder nicht in Ihrem sicheren Tresor ablegen. Sie müssten dann jedes neue Passwort manuell über das Bitwarden-Menü hinzufügen, was den Komfort eines Passwort-Managers stark einschränkt.

Die gezielte Nutzung der „Ignorierte URIs” ist die weitaus bessere und sicherere Methode, um die Balance zwischen Komfort und Sicherheit zu wahren. Sie ermöglicht es Ihnen, die nützliche Erkennungsfunktion beizubehalten, während Sie gleichzeitig die lästigen Pop-ups auf problematischen Websites eliminieren.

Best Practices für die Passwortverwaltung mit Bitwarden

Nachdem Sie die lästigen Pop-ups in den Griff bekommen haben, hier noch ein paar Best Practices, um das Beste aus Bitwarden herauszuholen und Ihre Sicherheit zu maximieren:

• Regelmäßige Überprüfung Ihres Tresors: Gehen Sie von Zeit zu Zeit Ihre gespeicherten Einträge durch. Löschen Sie veraltete oder nicht mehr benötigte Anmeldeinformationen.
• Starke, einzigartige Passwörter: Nutzen Sie den Bitwarden-Passwortgenerator, um für jede Website ein langes, komplexes und einzigartiges Passwort zu erstellen. Das ist der Kern einer guten Passwortsicherheit.
• Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nutzen: Wo immer möglich, aktivieren Sie 2FA. Bitwarden kann sogar 2FA-Codes (TOTP) generieren und speichern, was den Anmeldeprozess noch sicherer und bequemer macht.
• Verstehen Sie die verschiedenen URI-Typen: Bitwarden bietet verschiedene „URI-Match-Detection”-Typen (Basis-URI, Host, Exact, Starts With, Contains, RegEx) für jeden Tresoreintrag. Das hilft Bitwarden zu erkennen, wann es Anmeldedaten auf einer Seite vorschlagen soll. Ein gutes Verständnis davon kann die Auto-Fill-Funktion noch präziser machen und die Notwendigkeit manueller Anpassungen minimieren.
• Bitwarden auf dem neuesten Stand halten: Stellen Sie sicher, dass Ihre Bitwarden-Erweiterung und Desktop-App immer auf dem neuesten Stand sind, um von den neuesten Funktionen, Sicherheitsupdates und Fehlerbehebungen zu profitieren.

Häufige Probleme und Fehlerbehebung

Manchmal treten trotz richtiger Einstellungen noch Probleme auf. Hier sind ein paar Tipps zur Fehlerbehebung:

• Das Pop-up erscheint immer noch:
  • Tippfehler in der URI? Überprüfen Sie sorgfältig, ob Sie die URL korrekt in die „Ignorierte URIs”-Liste eingegeben haben. Ein kleiner Fehler kann dazu führen, dass Bitwarden die Seite nicht erkennt.
  • Falscher URI-Typ? Haben Sie versucht, eine Subdomain zu ignorieren, aber nur die Hauptdomain eingegeben? Oder umgekehrt? Passen Sie die Genauigkeit der URI an.
  • Einstellungen gespeichert? Vergewissern Sie sich, dass Sie nach dem Hinzufügen der URI die Einstellungen gespeichert oder bestätigt haben.
  • Browser-Cache leeren / Browser neu starten: Manchmal kann ein alter Cache oder ein nicht vollständig neu geladener Browser die Änderungen verhindern.
  • Konflikt mit Browser-Passwort-Manager: Stellen Sie sicher, dass Sie die eigene Passwortspeicherung Ihres Browsers deaktiviert haben, um Verwechslungen zu vermeiden.
• Bitwarden bietet immer noch das Speichern für einen anderen Teil der Website an:
  • Wenn Sie beispielsweise shop.example.com ignorieren, das Pop-up aber auf forum.example.com erscheint, ist das korrektes Verhalten. Fügen Sie auch die problematische Subdomain oder, falls gewünscht, die Hauptdomain (example.com) zur Liste der ignorierten URIs hinzu, um alle Subdomains abzudecken.
• Die Einstellung „Ignorierte URIs” ist nicht auffindbar:
  • Suchen Sie nach ähnlichen Begriffen wie „URI ignoriert”, „Never ask to save”, „Erkennung ignorieren” oder in Kategorien wie „Autofill”, „Browser-Erweiterung” oder „Erweitert”. Die Bitwarden-Oberfläche kann sich mit Updates leicht ändern, aber die Funktionalität bleibt bestehen.

Fazit

Bitwarden ist ein hervorragendes Tool, das unser digitales Leben sicherer und einfacher macht. Die Funktion zur automatischen Erkennung und Speicherung von Passwörtern ist dabei ein Eckpfeiler. Doch wie bei jeder mächtigen Software gibt es Situationen, in denen eine feinere Steuerung gewünscht ist. Das Deaktivieren des „Soll Bitwarden sich dieses Passwort merken”-Banners auf ausgewählten Websites durch die Nutzung der „Ignorierte URIs”-Funktion ist eine elegante und effiziente Lösung für ein weit verbreitetes Ärgernis. Es ermöglicht Ihnen, die Vorteile von Bitwarden voll auszuschöpfen, ohne dabei von unnötigen Pop-ups unterbrochen zu werden. Nehmen Sie sich die paar Minuten Zeit, um diese Einstellungen vorzunehmen, und genießen Sie ein noch reibungsloseres und frustfreieres Browsing-Erlebnis.