Es gibt wenige Dinge, die frustrierender sind, als mitten in einem spannenden Match in Call of Duty – sei es Warzone, Modern Warfare, Cold War oder ein anderer Titel – plötzlich mit einer Fehlermeldung auf dem Desktop zu landen. Noch ärgerlicher wird es, wenn diese Meldung auf einen DirectX-Fehler hinweist. Dieser hartnäckige Bösewicht kann das Gaming-Erlebnis massiv trüben und führt oft zu unzähligen Stunden der Fehlersuche. Wir kennen das Gefühl: Man ist im Flow, das Team ist auf dem Vormarsch, und dann – BILD AUS, DESKTOP, und eine kryptische Meldung wie „DirectX encountered an unrecoverable error” oder „DXGI_ERROR_DEVICE_REMOVED”. Frustrierend, nicht wahr? Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein, und es gibt fast immer eine Lösung. Dieser umfassende Guide führt Sie durch die häufigsten Ursachen und detaillierten Schritte zur Fehlerbehebung, damit Sie wieder ungestört ins Gefecht ziehen können.
Der DirectX-Fehler in Call of Duty ist leider ein weit verbreitetes Problem, das Spieler über Generationen von CoD-Titeln hinweg plagt. Ob es an inkompatiblen Treibern, korrupten Spieldateien, überhitzter Hardware oder einer Vielzahl anderer Faktoren liegt – die Ursachen sind vielfältig, und die Lösung erfordert oft eine systematische Herangehensweise. Unser Ziel ist es, Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand zu geben, die Ihnen hilft, diesen lästigen Fehler ein für alle Mal zu besiegen.
Den Feind verstehen: Was ist ein DirectX-Fehler überhaupt?
Bevor wir uns in die Lösungsansätze stürzen, ist es hilfreich zu verstehen, womit wir es überhaupt zu tun haben. DirectX ist eine Sammlung von Application Programming Interfaces (APIs), die von Microsoft entwickelt wurde, um die Kommunikation zwischen Ihrer Hardware (insbesondere der Grafikkarte), dem Betriebssystem (Windows) und den Spielen zu ermöglichen. Es ist quasi der Übersetzer, der dafür sorgt, dass Ihr Spiel die volle Leistung Ihrer Hardware nutzen kann, um atemberaubende Grafiken und flüssige Animationen darzustellen.
Wenn ein DirectX-Fehler auftritt, bedeutet dies in der Regel, dass diese Kommunikation gestört ist. Die Gründe dafür können vielfältig sein: ein veralteter oder beschädigter Grafikkartentreiber, ein Fehler im DirectX-Laufzeitsystem selbst, Probleme mit der Hardware (z.B. Überhitzung, instabile Übertaktung), unzureichender VRAM oder sogar beschädigte Spieldateien. Die Fehlermeldung „DirectX encountered an unrecoverable error” ist eine allgemeine Meldung, die uns nicht sofort die genaue Ursache verrät. Andere, spezifischere Fehlercodes wie „DXGI_ERROR_DEVICE_REMOVED” (Grafikkarte wurde vom System getrennt – oft ein Treiberproblem) oder „DXGI_ERROR_DEVICE_HUNG” (Grafikkarte reagiert nicht mehr) geben schon etwas mehr Aufschluss.
Die erste Verteidigungslinie: Die Grundlagen überprüfen
Die meisten Probleme lassen sich oft schon mit den grundlegendsten Schritten beheben. Beginnen wir also mit den einfachsten und effektivsten Lösungen:
1. Grafikkartentreiber aktualisieren – Ihr wichtigstes Werkzeug
Dies ist der absolute Klassiker und oft der Schlüssel zur Lösung. Veraltete oder beschädigte Grafikkartentreiber sind die häufigste Ursache für DirectX-Fehler. Hersteller wie NVIDIA und AMD veröffentlichen regelmäßig Updates, die nicht nur die Leistung verbessern, sondern auch Fehler beheben und die Kompatibilität mit neuen Spielen oder Windows-Updates gewährleisten. So gehen Sie vor:
- NVIDIA: Laden Sie das neueste Treiberpaket über GeForce Experience herunter oder direkt von der NVIDIA-Website. Wählen Sie die Option „Benutzerdefinierte Installation” und aktivieren Sie „Neuinstallation durchführen” (oder „Clean Install”).
- AMD: Nutzen Sie die AMD Radeon Software Adrenalin Edition, um nach Updates zu suchen, oder laden Sie sie von der AMD-Supportseite herunter. Auch hier ist eine „Factory Reset” (Werksreset) Option empfehlenswert.
- Intel: Verwenden Sie den Intel Driver & Support Assistant oder die Intel-Supportseite.
Die gründliche Methode: Saubere Neuinstallation mit DDU (Display Driver Uninstaller)
Manchmal reicht eine normale Treiberaktualisierung nicht aus, da alte Treiberreste im System verbleiben und Konflikte verursachen können. Hier kommt DDU ins Spiel. Dieses Tool entfernt alle Spuren alter Treiber gründlich. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Laden Sie DDU von einer vertrauenswürdigen Quelle (z.B. Guru3D) herunter und entpacken Sie es.
- Laden Sie den neuesten Grafikkartentreiber für Ihre Karte von der Hersteller-Website herunter, speichern Sie ihn aber noch nicht.
- Trennen Sie Ihre Internetverbindung, um zu verhindern, dass Windows automatisch alte Treiber installiert.
- Starten Sie Ihren PC im abgesicherten Modus. (Windows-Taste + R,
msconfigeingeben, im Reiter „Start” unter „Startoptionen” „Abgesicherter Start” anhaken und neu starten). - Führen Sie DDU aus, wählen Sie den Grafikkartenhersteller (NVIDIA/AMD/Intel) und klicken Sie auf „Reinigen und Neu starten”.
- Nach dem Neustart im normalen Modus installieren Sie den zuvor heruntergeladenen, aktuellen Treiber.
- Verbinden Sie Ihr Internet wieder.
Dieser Schritt ist oft entscheidend, um hartnäckige DirectX-Fehler zu beseitigen.
2. Windows-Updates auf dem neuesten Stand halten
Microsoft liefert mit seinen Windows-Updates nicht nur Sicherheits-Patches, sondern auch Aktualisierungen für Systemkomponenten, einschließlich DirectX. Stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem vollständig aktualisiert ist:
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” (oder „Windows Update” unter Windows 11).
- Klicken Sie auf „Nach Updates suchen” und installieren Sie alle verfügbaren Updates. Starten Sie Ihren PC bei Bedarf neu.
3. Spieldateien auf Integrität prüfen
Korrupte oder fehlende Spieldateien können ebenfalls DirectX-Fehler verursachen, da das Spiel versucht, auf nicht vorhandene oder beschädigte Ressourcen zuzugreifen. Die meisten Game-Launcher bieten eine Funktion zur Überprüfung der Spieldateien:
- Battle.net (für Modern Warfare, Warzone, Cold War): Wählen Sie das Spiel, klicken Sie auf das Zahnrad-Symbol („Optionen”) und dann auf „Scannen und Reparieren”.
- Steam: Rechtsklick auf das Spiel in Ihrer Bibliothek, „Eigenschaften” auswählen, zum Reiter „Lokale Dateien” wechseln und auf „Dateien auf Fehler überprüfen” klicken.
Tiefer graben: Fortgeschrittene Problemlösungen
Wenn die Grundlagen nicht geholfen haben, ist es Zeit, tiefer in die Materie einzusteigen und spezifischere Ursachen zu bekämpfen.
4. DirectX-Laufzeitumgebung manuell aktualisieren/reparieren
Obwohl Windows-Updates die Kern-DirectX-Komponenten aktualisieren, gibt es oft ältere Laufzeitbibliotheken (z.B. DirectX 9.0c), die von Spielen wie CoD immer noch benötigt werden. Diese werden nicht immer automatisch aktualisiert. Laden Sie das DirectX End-User Runtime Web Installer von der offiziellen Microsoft-Website herunter und führen Sie es aus. Es scannt Ihr System und installiert oder repariert fehlende oder beschädigte DirectX-Komponenten.
5. Grafikkarteneinstellungen und In-Game-Optionen optimieren
Manchmal überfordern zu hohe Grafikeinstellungen Ihre Grafikkarte oder deren VRAM, was zu Instabilitäten und DirectX-Abstürzen führen kann. Experimentieren Sie mit folgenden Einstellungen:
- In-Game-Einstellungen: Reduzieren Sie die Texturqualität, Schattenqualität, Anti-Aliasing und andere ressourcenintensive Optionen. Achten Sie insbesondere auf die VRAM-Auslastungsanzeige im Spiel (falls vorhanden) und versuchen Sie, unter dem empfohlenen Limit zu bleiben. Deaktivieren Sie anspruchsvolle Features wie Raytracing, DLSS (NVIDIA) oder FSR (AMD), zumindest vorübergehend, um Stabilitätsprobleme auszuschließen.
- Treiber-Einstellungen (NVIDIA Systemsteuerung / AMD Radeon Software):
- Shader Cache: Setzen Sie ihn auf „Ein” oder „Unbegrenzt”.
- Texturfilterung – Qualität: Stellen Sie sie auf „Leistung” oder „Hohe Leistung”.
- Energieverwaltungsmodus (NVIDIA): Stellen Sie ihn auf „Maximale Leistung bevorzugen”.
- Maximale Bildfrequenz: Begrenzen Sie die FPS auf die Bildwiederholfrequenz Ihres Monitors oder etwas darunter, um unnötige Last zu vermeiden.
6. Hardware-Beschleunigte GPU-Planung (HAGS) deaktivieren (Windows 10/11)
Diese Funktion, die in neueren Windows-Versionen eingeführt wurde, soll die Leistung verbessern, kann aber auf einigen Systemen, insbesondere in Verbindung mit bestimmten Treibern, zu Instabilitäten führen. Deaktivieren Sie sie, um zu sehen, ob dies Ihren DirectX-Fehler behebt:
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „System” > „Anzeige” > „Grafikeinstellungen”.
- Deaktivieren Sie die Option „Hardwarebeschleunigte GPU-Planung”.
- Starten Sie Ihren PC neu.
7. Übertaktung rückgängig machen
Wenn Sie Ihre CPU, GPU oder Ihren Arbeitsspeicher (RAM) übertaktet haben, kann dies zu Systeminstabilität führen, die sich als DirectX-Fehler äußert. Setzen Sie alle Übertaktungen auf die Standardwerte zurück. Testen Sie dann, ob das Problem weiterhin besteht. Wenn das Spiel stabil läuft, können Sie versuchen, die Übertaktung schrittweise und vorsichtig wiederherzustellen.
8. RAM-Integrität prüfen
Defekter oder instabiler Arbeitsspeicher kann ebenfalls zu zufälligen Abstürzen und DirectX-Fehlern führen. Windows verfügt über ein integriertes Tool zur Speicherdiagnose:
- Geben Sie „Windows-Speicherdiagnose” in die Windows-Suchleiste ein und führen Sie das Programm aus.
- Wählen Sie „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen”.
Ein gründlicherer Test kann mit Tools wie MemTest86 durchgeführt werden (dies erfordert das Erstellen eines bootfähigen USB-Sticks).
9. Hintergrundanwendungen und Overlays schließen
Andere Anwendungen, die im Hintergrund laufen, insbesondere Overlays (Discord, GeForce Experience Overlay, Xbox Game Bar, Steam Overlay) oder Antivirenprogramme, können mit CoD und DirectX in Konflikt geraten. Schließen Sie so viele unnötige Programme wie möglich, bevor Sie das Spiel starten. Testen Sie das Spiel im „Clean Boot” (sauberer Systemstart), um Softwarekonflikte auszuschließen:
- Geben Sie
msconfigin die Windows-Suche ein. - Im Reiter „Dienste” haken Sie „Alle Microsoft-Dienste ausblenden” an und klicken dann auf „Alle deaktivieren”.
- Im Reiter „Autostart” klicken Sie auf „Task-Manager öffnen” und deaktivieren dort alle Autostart-Programme.
- Starten Sie den PC neu und testen Sie CoD. Denken Sie daran, diese Einstellungen danach wieder rückgängig zu machen.
10. VRAM-Auslastung überwachen
Ein Mangel an Video-RAM (VRAM) ist eine häufige Ursache für Abstürze. Tools wie MSI Afterburner (mit RivaTuner Statistics Server) ermöglichen es Ihnen, die VRAM-Auslastung während des Spiels zu überwachen. Wenn der VRAM fast immer am Limit ist, müssen Sie die Grafikeinstellungen weiter reduzieren, insbesondere Texturqualität.
11. Exklusiven Vollbildmodus verwenden
Manche Spieler berichten, dass die Verwendung des „Exklusiven Vollbildmodus” anstelle von „Fenstermodus ohne Rahmen” (Borderless Windowed) die Stabilität verbessert. Überprüfen Sie diese Einstellung im Spiel.
12. Rollback auf einen älteren Grafikkartentreiber
Obwohl es in der Regel besser ist, die neuesten Treiber zu verwenden, kann es vorkommen, dass ein neuer Treiber Probleme verursacht. Wenn der DirectX-Fehler erst nach einem Treiber-Update auftrat, versuchen Sie, auf eine frühere, stabile Treiberversion zurückzurollen. Dies können Sie entweder über den Geräte-Manager tun (Rechtsklick auf die Grafikkarte, „Treiber” > „Treiber zurücksetzen”) oder indem Sie einen älteren Treiber manuell von der Hersteller-Website herunterladen und installieren (ggf. wieder mit DDU). Achten Sie darauf, eine Version zu wählen, die bekanntermaßen stabil war.
Die nukleare Option (oder zumindest die letzte Rettung):
Wenn alles andere fehlschlägt, gibt es noch ein paar drastischere Maßnahmen.
13. Spieldateien komplett neu installieren
Eine vollständige Neuinstallation des Spiels kann Wunder wirken, wenn die „Scannen und Reparieren”-Funktion das Problem nicht beheben konnte. Es stellt sicher, dass alle Spieldateien frisch und unbeschädigt sind. Deinstallieren Sie das Spiel komplett über Ihren Launcher und installieren Sie es neu.
14. Windows neu installieren
Dies ist die Ultima Ratio. Wenn Ihr System durch Malware, tief sitzende Korruption oder andere unlösbare Softwareprobleme beeinträchtigt ist, kann eine Neuinstallation von Windows die einzige Möglichkeit sein, einen vollständig sauberen Start zu gewährleisten. Dies ist ein aufwändiger Prozess und sollte nur als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden. Stellen Sie sicher, dass Sie alle wichtigen Daten gesichert haben, bevor Sie diesen Schritt wagen.
Prävention ist der beste Schutz: Tipps für eine reibungslose Zukunft
Um zukünftige DirectX-Fehler zu minimieren, beherzigen Sie diese Präventionstipps:
- Regelmäßige Updates: Halten Sie Ihre Grafikkartentreiber, Windows und CoD immer auf dem neuesten Stand.
- System sauber halten: Vermeiden Sie unnötige Software, die im Hintergrund läuft oder unnötigen Müll auf Ihrem System erzeugt.
- Temperaturen überwachen: Eine überhitzte Grafikkarte oder CPU kann zu Abstürzen führen. Nutzen Sie Tools wie HWMonitor, um Ihre Komponenten im Auge zu behalten.
- VRAM-Nutzung beachten: Seien Sie realistisch bei Ihren Grafikeinstellungen, insbesondere wenn Sie eine Grafikkarte mit weniger VRAM haben.
- Stabile Übertaktung: Wenn Sie übertakten, tun Sie dies vorsichtig und testen Sie die Stabilität ausgiebig mit Stresstests, bevor Sie in Spielen extreme Belastungen ausprobieren.
Schlusswort
Ein DirectX-Fehler in Call of Duty kann unglaublich frustrierend sein, aber wie Sie sehen, gibt es eine Fülle von möglichen Lösungen. Der Schlüssel liegt oft in einer systematischen Fehlerbehebung und einer guten Portion Geduld. Beginnen Sie immer mit den einfachsten Schritten und arbeiten Sie sich dann zu den komplexeren vor. Es ist ein Prozess der Eliminierung, aber mit dieser Anleitung haben Sie die besten Chancen, den hartnäckigen Fehler zu besiegen und wieder ungestört in die Schlacht zu ziehen. Wir hoffen, dieser Guide hilft Ihnen dabei, Ihr CoD-Erlebnis endlich fehlerfrei zu genießen! Viel Glück im Gefecht!