Du hast gerade deinen PC heruntergefahren, lehnst dich zurück und genießt die Stille… aber dann bemerkst du es. Das sanfte, aber unbestreitbare Glühen deiner NZXT Wasserkühlung-RGB, das fröhlich vor sich hinleuchtet, als wäre nichts geschehen. Dieses Phänomen, oft als „Geisterlicht” bezeichnet, ist überraschend verbreitet und kann für neue PC-Bauer beunruhigend sein. Aber keine Angst, in den meisten Fällen ist es kein Zeichen für einen Hardwaredefekt oder einen bevorstehenden Systemausfall. In diesem Artikel werden wir die Gründe für dieses Verhalten untersuchen und wie du es beheben kannst.
Was ist „Geisterlicht” und warum passiert es?
Der Begriff „Geisterlicht” bezieht sich auf das Phänomen, bei dem RGB-Komponenten, insbesondere die von NZXT Wasserkühlungen, auch nach dem Herunterfahren des Computers weiter leuchten. Das bedeutet nicht, dass dein System noch läuft oder dass ein schwerwiegendes Problem vorliegt. Vielmehr liegt es an der Art und Weise, wie moderne Computer ihre Stromversorgung verwalten.
Hier sind die Hauptgründe, warum dein NZXT Kühler nach dem Herunterfahren noch leuchtet:
- USB-Stromversorgung im Standby-Modus: Viele moderne Motherboards liefern weiterhin Strom über ihre USB-Anschlüsse, auch wenn der Computer ausgeschaltet ist. Dies ist eine Funktion, die es dir ermöglicht, Geräte wie Handys aufzuladen oder Peripheriegeräte aufzuwecken, ohne den PC hochfahren zu müssen. Die NZXT Kühler werden oft über USB mit dem Motherboard verbunden, um die RGB-Beleuchtung und die Pumpendrehzahl zu steuern. Wenn also weiterhin Strom über USB geliefert wird, leuchten die RGB-LEDs weiter.
- BIOS-Einstellungen: Dein BIOS (Basic Input/Output System) steuert die grundlegenden Funktionen deines Motherboards, einschließlich der Stromversorgung. Es gibt Einstellungen im BIOS, die bestimmen, ob und wie viel Strom an die USB-Anschlüsse im ausgeschalteten Zustand geliefert wird.
- ErP Ready (Energy-related Products): Einige Motherboards verfügen über eine Funktion namens „ErP Ready” (oder ähnlich benannt), die darauf ausgelegt ist, den Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand zu minimieren. Wenn diese Option aktiviert ist, kann sie das „Geisterlicht” verhindern, indem sie die USB-Stromversorgung im ausgeschalteten Zustand vollständig deaktiviert.
- Softwarekonflikte: In seltenen Fällen können Softwarekonflikte dazu führen, dass die RGB-Beleuchtung nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wird. Dies ist jedoch weniger wahrscheinlich als die oben genannten Hardware- und BIOS-basierten Ursachen.
- Netzteil (PSU): Ein defektes oder minderwertiges Netzteil kann ebenfalls zu unregelmäßigem Stromverhalten führen und das „Geisterlicht”-Phänomen verstärken.
Wie man das „Geisterlicht” behebt
Nachdem wir nun die Gründe für das „Geisterlicht” verstehen, wollen wir uns einige Lösungen ansehen:
1. BIOS-Einstellungen überprüfen und anpassen
Dies ist die häufigste und effektivste Methode, um das „Geisterlicht” zu beheben:
- Starte deinen Computer neu und rufe das BIOS auf: Normalerweise geschieht dies durch Drücken einer Taste wie Entf, F2, F12 oder Esc während des Startvorgangs. Die genaue Taste hängt von deinem Motherboard-Hersteller ab.
- Suche nach Einstellungen zur USB-Stromversorgung: Die genaue Bezeichnung dieser Einstellungen variiert je nach BIOS-Version, aber sie enthalten oft Begriffe wie „USB Power Delivery in S5 State”, „USB Wake Support” oder „ErP Ready”.
- Deaktiviere die USB-Stromversorgung im S5-Zustand: S5 ist der Zustand des Computers, wenn er vollständig ausgeschaltet ist. Das Deaktivieren der Stromversorgung in diesem Zustand sollte das „Geisterlicht” verhindern.
- Aktiviere „ErP Ready”: Wenn dein BIOS diese Option bietet, aktiviere sie, um den Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand zu minimieren. Beachte, dass das Aktivieren von „ErP Ready” möglicherweise auch andere Funktionen deaktiviert, wie z. B. das Aufwecken des Computers über USB-Geräte (z. B. Maus oder Tastatur).
- Speichere die Änderungen und beende das BIOS: Stelle sicher, dass du die Änderungen speicherst, bevor du das BIOS verlässt, sonst werden deine Einstellungen nicht übernommen.
2. NZXT CAM Software überprüfen
Die NZXT CAM Software ist für die Steuerung der RGB-Beleuchtung und Pumpendrehzahl deines NZXT Kühlers zuständig. Stelle sicher, dass die Software auf dem neuesten Stand ist und keine Konflikte mit anderen RGB-Steuerungsprogrammen bestehen.
- Software aktualisieren: Lade die neueste Version von der NZXT-Website herunter und installiere sie.
- Konflikte vermeiden: Deinstalliere andere RGB-Steuerungsprogramme (z. B. von ASUS Aura Sync, MSI Mystic Light oder Gigabyte RGB Fusion), da diese mit NZXT CAM in Konflikt geraten können.
- Profileinstellungen überprüfen: Stelle sicher, dass in den CAM-Profileinstellungen kein Verhalten konfiguriert ist, das das „Geisterlicht” verursachen könnte.
3. Schnellstart deaktivieren (Windows)
Die Schnellstart-Funktion in Windows ist darauf ausgelegt, den Startvorgang zu beschleunigen, indem sie den Kernel und die Treiber in eine Ruhezustandsdatei speichert. Dies kann jedoch manchmal dazu führen, dass Geräte nicht vollständig heruntergefahren werden und weiterhin Strom beziehen.
- Öffne die Systemsteuerung: Suche nach „Systemsteuerung” im Startmenü und öffne sie.
- Wähle „Energieoptionen”: Wenn du die Systemsteuerung in der Kategorieansicht siehst, wähle „Hardware und Sound” und dann „Energieoptionen”. In der Symbolansicht kannst du direkt „Energieoptionen” auswählen.
- Klicke auf „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll”: Du findest diese Option im linken Bereich des Fensters.
- Klicke auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar”: Dies erfordert Administratorrechte.
- Deaktiviere das Kontrollkästchen „Schnellstart aktivieren (empfohlen)”:
- Klicke auf „Änderungen speichern”:
4. USB-Geräte trennen
In einigen Fällen kann ein bestimmtes USB-Gerät das Problem verursachen. Trenne alle unnötigen USB-Geräte vom Computer, um zu sehen, ob das „Geisterlicht” verschwindet. Wenn es verschwindet, schließe die Geräte einzeln wieder an, um den Übeltäter zu identifizieren.
5. Netzteil überprüfen
Ein defektes oder minderwertiges Netzteil (PSU) kann zu unregelmäßiger Stromversorgung führen und das „Geisterlicht”-Phänomen verstärken. Wenn du alle anderen Lösungen ausprobiert hast und das Problem weiterhin besteht, solltest du dein Netzteil überprüfen oder gegebenenfalls austauschen lassen.
6. Motherboard-Hersteller kontaktieren
Wenn keine der oben genannten Lösungen funktioniert, kann es sich um ein spezifisches Problem mit deinem Motherboard handeln. Kontaktiere den Motherboard-Hersteller für weitere Unterstützung und mögliche BIOS-Updates, die das Problem beheben könnten.
Fazit
Das „Geisterlicht” bei NZXT Wasserkühlungen ist in den meisten Fällen kein Grund zur Panik. Es ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass das Motherboard weiterhin Strom an die USB-Anschlüsse liefert, auch wenn der Computer ausgeschaltet ist. Durch Anpassen der BIOS-Einstellungen, Überprüfen der NZXT CAM Software, Deaktivieren des Schnellstarts in Windows oder Trennen von USB-Geräten kannst du das Problem in der Regel beheben. Wenn das Problem weiterhin besteht, solltest du dein Netzteil überprüfen oder dich an den Motherboard-Hersteller wenden.
Wir hoffen, dieser Artikel hat dir geholfen, das „Geisterlicht”-Phänomen zu verstehen und zu beheben. Viel Glück!