Stellen Sie sich vor: Ihr Windows-System hakt, Anwendungen stürzen ab oder Ihr Computer verhält sich einfach merkwürdig. Die natürliche Reaktion vieler Nutzer ist, auf einen früheren, stabilen Zustand zurückzusetzen – die Systemwiederherstellung. Doch statt der ersehnten Erlösung erscheint plötzlich eine Fehlermeldung: „Fehler 0x80070005: Zugriff verweigert”. Ein frustrierender Moment, der das Gefühl vermittelt, in einer Sackgasse zu stecken. Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und noch wichtiger: Es gibt bewährte Lösungen!
Dieser Artikel führt Sie umfassend durch die Ursachen dieses hartnäckigen Fehlers und bietet Ihnen detaillierte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um Ihr System wieder auf Kurs zu bringen. Machen wir uns gemeinsam an die Arbeit, um das Zugriffsproblem zu beheben und die Kontrolle über Ihr Windows-System zurückzugewinnen.
Was bedeutet der Fehler 0x80070005 genau?
Der Fehlercode 0x80070005, oft begleitet von der Meldung „Zugriff verweigert”, ist ein generischer Windows-Fehler, der anzeigt, dass das System versucht hat, auf eine Datei oder Ressource zuzugreifen, aber keine ausreichenden Berechtigungen dafür hatte. Im Kontext der Windows-Systemwiederherstellung bedeutet dies, dass der Wiederherstellungsvorgang nicht auf die notwendigen Dateien, Ordner oder Registrierungsschlüssel zugreifen kann, um einen Wiederherstellungspunkt anzuwenden. Dies kann verschiedene Ursachen haben, die wir im Folgenden näher beleuchten werden.
Warum tritt Fehler 0x80070005 auf? Häufige Ursachen
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich, die potenziellen Wurzeln des Problems zu verstehen. Dies kann Ihnen auch dabei helfen, zukünftige Probleme zu vermeiden. Die häufigsten Ursachen sind:
- Berechtigungsprobleme: Dies ist die primäre Ursache. Die Systemwiederherstellung benötigt umfassende Zugriffsrechte auf Systemdateien und Ordner, insbesondere auf den Ordner „System Volume Information”, in dem die Wiederherstellungspunkte gespeichert sind. Fehlen diese Berechtigungen, schlägt der Vorgang fehl.
- Antiviren- oder Sicherheitssoftware: Einige aggressive Antivirenprogramme oder Firewalls können den Zugriff auf Systembereiche blockieren, um das System vor potenziellen Bedrohungen zu schützen. Dabei können sie legitime Prozesse wie die Systemwiederherstellung fälschlicherweise als schädlich einstufen.
- Beschädigte Systemdateien: Wichtige Systemdateien, die für die Systemwiederherstellung benötigt werden, könnten beschädigt oder fehlen. Dies kann durch Softwarekonflikte, unsachgemäßes Herunterfahren oder Malware geschehen.
- Malware oder Viren: Bösartige Software kann Systemberechtigungen manipulieren oder den Zugriff auf kritische Dateien blockieren, um ihre Entfernung zu erschweren oder das System zu destabilisieren.
- Fehlerhafte Registrierungseinträge: Korrupte oder inkorrekte Einträge in der Windows-Registrierung können die Funktionsweise der Systemwiederherstellung beeinträchtigen.
- Dienstprobleme: Einige Windows-Dienste, wie der „Volumenschattenkopie”-Dienst, sind essenziell für die Systemwiederherstellung. Wenn diese Dienste nicht korrekt ausgeführt werden oder deaktiviert sind, kann der Fehler auftreten.
- Benutzerkontensteuerung (UAC): In seltenen Fällen kann eine zu restriktive UAC-Einstellung Konflikte verursachen, obwohl die Systemwiederherstellung in der Regel mit erhöhten Rechten ausgeführt wird.
Vorbereitende Schritte: Bevor Sie ins Detail gehen
Bevor Sie komplexe Lösungen ausprobieren, gibt es einige einfache Schritte, die oft schon helfen können:
- Computer neu starten: Manchmal lösen sich temporäre Probleme durch einen einfachen Neustart des Systems.
- Systemwiederherstellung als Administrator ausführen: Stellen Sie sicher, dass Sie die Systemwiederherstellung immer mit Administratorrechten starten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Startmenü (oder suchen Sie nach „Wiederherstellung”), wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Antivirenprogramm vorübergehend deaktivieren: Wenn ein Neustart nicht hilft, versuchen Sie, Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall vorübergehend zu deaktivieren und die Systemwiederherstellung erneut auszuführen. Vergessen Sie nicht, sie danach wieder zu aktivieren!
Wenn diese Schritte nicht zum Erfolg führen, ist es Zeit für detailliertere Lösungen.
Detaillierte Lösungen zur Behebung des Fehlers 0x80070005
Die folgenden Lösungen sind in einer Reihenfolge präsentiert, die von den häufigsten und am einfachsten umzusetzenden bis zu den komplexeren reicht. Es wird empfohlen, sie nacheinander auszuprobieren.
1. Berechtigungen des Ordners „System Volume Information” überprüfen und anpassen
Dies ist die häufigste Ursache für den Fehler 0x80070005. Der Ordner „System Volume Information” ist ein geschützter Systemordner, in dem Wiederherstellungspunkte gespeichert werden.
- Geschützte Systemdateien anzeigen:
- Öffnen Sie den Datei-Explorer (Windows-Taste + E).
- Klicken Sie oben auf „Ansicht” und dann auf „Optionen” > „Ordner- und Suchoptionen ändern”.
- Wechseln Sie zur Registerkarte „Ansicht”.
- Entfernen Sie das Häkchen bei „Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen)” und aktivieren Sie „Ausgeblendete Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen”. Bestätigen Sie mit „Übernehmen” und „OK”.
- Besitzrechte übernehmen und Berechtigungen anpassen:
- Navigieren Sie zum Laufwerk C: (oder dem Laufwerk, auf dem Windows installiert ist).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner „System Volume Information” und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Wechseln Sie zur Registerkarte „Sicherheit” und klicken Sie auf „Erweitert”.
- Neben dem „Besitzer” klicken Sie auf „Ändern”. Geben Sie im Feld „Geben Sie die zu verwendenden Objektnamen ein” Ihren Benutzernamen oder „Administratoren” ein und klicken Sie auf „Namen überprüfen”. Klicken Sie dann auf „OK”.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Besitzer der Untercontainer und Objekte ersetzen”. Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
- Nun müssen Sie die Berechtigungen hinzufügen: Klicken Sie im Fenster „Erweiterte Sicherheitseinstellungen” auf „Hinzufügen”.
- Klicken Sie auf „Prinzipal auswählen”, geben Sie „Jeder” (oder Ihren spezifischen Benutzernamen/Administratoren/SYSTEM) ein und klicken Sie auf „Namen überprüfen” und „OK”.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Vollzugriff”. Stellen Sie sicher, dass die Option „Diese Berechtigungen nur für Objekte und/oder Container innerhalb dieses Containers übernehmen” (oder ähnlich) aktiviert ist.
- Klicken Sie auf „OK”, „Übernehmen” und nochmals „OK” in allen geöffneten Fenstern.
- Starten Sie den Computer neu und versuchen Sie die Systemwiederherstellung erneut.
Alternative für Fortgeschrittene (icacls-Befehl):
Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator und geben Sie die folgenden Befehle ein, um die Berechtigungen zurückzusetzen:
takeown /f "C:System Volume Information" /r /d y
icacls "C:System Volume Information" /grant SYSTEM:F /t
icacls "C:System Volume Information" /grant Administrators:F /t
icacls "C:System Volume Information" /grant Jeder:(F) /t
Ersetzen Sie „Jeder” bei Bedarf durch Ihren Benutzernamen.
2. Antiviren- und Firewall-Software deaktivieren
Wie bereits erwähnt, kann Sicherheitssoftware die Systemwiederherstellung blockieren.
- Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall (z. B. Windows Defender Firewall oder eine Drittanbieter-Firewall) vorübergehend. Die genauen Schritte variieren je nach Software.
- Versuchen Sie dann erneut, die Systemwiederherstellung durchzuführen.
- Wenn dies erfolgreich ist, aktivieren Sie Ihre Sicherheitssoftware sofort wieder. Sie müssen möglicherweise eine Ausnahme für die Systemwiederherstellung in Ihren Sicherheitseinstellungen hinzufügen.
3. Systemdateien auf Beschädigungen prüfen (SFC & DISM)
Beschädigte Systemdateien sind eine häufige Ursache für diverse Windows-Fehler. Das Überprüfen und Reparieren dieser Dateien ist ein wichtiger Schritt.
- SFC-Scan (System File Checker):
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, Rechtsklick > „Als Administrator ausführen”).
- Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. - Dieser Vorgang kann eine Weile dauern. Der SFC-Scan überprüft geschützte Systemdateien auf Beschädigungen und ersetzt diese gegebenenfalls durch korrekte Versionen.
- Nach Abschluss starten Sie den PC neu und versuchen die Systemwiederherstellung.
- DISM-Tool (Deployment Image Servicing and Management):
- Wenn der SFC-Scan Probleme nicht beheben konnte oder der Fehler weiterhin besteht, verwenden Sie DISM. Dieses Tool kann das Windows-Abbild reparieren.
- Öffnen Sie erneut die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth - Diese Befehle prüfen das Windows-Systemabbild und reparieren es bei Bedarf. Dies kann ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen, besonders der
/RestoreHealth-Befehl. - Starten Sie den PC nach Abschluss neu und versuchen Sie die Systemwiederherstellung.
4. Systemwiederherstellung im abgesicherten Modus versuchen
Der abgesicherte Modus startet Windows mit einem Minimum an Treibern und Diensten. Dies kann helfen, Konflikte mit Drittanbieter-Software zu umgehen.
- So starten Sie Windows im abgesicherten Modus:
- Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
- Gehen Sie zu „Update und Sicherheit” (Windows 10) oder „System” > „Wiederherstellung” (Windows 11).
- Klicken Sie unter „Erweiterter Start” auf „Jetzt neu starten”.
- Nach dem Neustart wählen Sie „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Starteinstellungen” > „Neu starten”.
- Nach dem erneuten Neustart drücken Sie F4 für den abgesicherten Modus oder F5 für den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern.
- Sobald Sie im abgesicherten Modus sind, versuchen Sie erneut, die Systemwiederherstellung durchzuführen.
5. Windows-Dienste überprüfen
Bestimmte Dienste sind für die Systemwiederherstellung entscheidend. Stellen Sie sicher, dass sie ordnungsgemäß ausgeführt werden.
- Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie
services.mscein und drücken Sie Enter. - Suchen Sie in der Liste der Dienste nach:
- Volumenschattenkopie (Volume Shadow Copy)
- Aufgabenplanung (Task Scheduler)
- Microsoft Software Shadow Copy Provider
- Systemwiederherstellung (System Restore Service) (falls vorhanden, manchmal ist dieser Dienst direkt benannt)
- Stellen Sie sicher, dass der „Starttyp” für diese Dienste auf „Automatisch” steht und der „Dienststatus” „Wird ausgeführt” anzeigt. Falls nicht, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienst, wählen Sie „Eigenschaften” und stellen Sie den Starttyp ein. Klicken Sie dann auf „Starten”.
- Starten Sie den PC neu und versuchen Sie die Systemwiederherstellung.
6. Malware-Scan durchführen
Bösartige Software kann Systemberechtigungen manipulieren und den Fehler 0x80070005 verursachen.
- Führen Sie einen vollständigen Scan mit Ihrem bevorzugten Antivirenprogramm (z. B. Windows Defender oder einem Drittanbieterprodukt) durch.
- Erwägen Sie die Verwendung eines zusätzlichen Anti-Malware-Tools wie Malwarebytes für einen zweiten Scan.
- Entfernen Sie alle gefundenen Bedrohungen und starten Sie den Computer neu, bevor Sie die Systemwiederherstellung erneut versuchen.
7. Benutzerkontensteuerung (UAC) anpassen
Obwohl seltener, kann eine zu aggressive UAC-Einstellung manchmal Probleme verursachen.
- Suchen Sie im Startmenü nach „UAC” oder „Benutzerkontensteuerungseinstellungen ändern”.
- Schieben Sie den Regler temporär auf eine niedrigere Stufe (z. B. „Nur benachrichtigen, wenn Apps versuchen, Änderungen am Computer vorzunehmen”).
- Klicken Sie auf „OK” und starten Sie den PC neu.
- Versuchen Sie die Systemwiederherstellung. Wenn sie erfolgreich ist, stellen Sie die UAC-Einstellungen aus Sicherheitsgründen wieder auf die vorherige Stufe zurück.
8. Systemwiederherstellung über die Eingabeaufforderung starten
Manchmal hilft es, die Systemwiederherstellung über die Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten zu starten.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie
rstrui.exeein und drücken Sie Enter. - Dies sollte das Systemwiederherstellungsfenster öffnen. Führen Sie den Vorgang wie gewohnt aus.
9. In-Place Upgrade / Reparaturinstallation
Wenn alle anderen Methoden fehlschlagen, kann eine Reparaturinstallation von Windows helfen. Dabei werden Systemdateien neu installiert, ohne Ihre persönlichen Dateien, Apps und Einstellungen zu löschen.
- Laden Sie das Media Creation Tool von der offiziellen Microsoft-Website herunter und erstellen Sie damit ein Windows-Installationsmedium (USB-Stick oder ISO-Datei) für Ihre Windows-Version.
- Starten Sie Windows normal und führen Sie die Setup-Datei von dem erstellten Medium aus.
- Wählen Sie im Installationsassistenten die Option „Upgrade: Windows installieren und Dateien, Einstellungen und Anwendungen beibehalten”.
- Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
- Nach Abschluss der Reparaturinstallation sollte Ihr System wieder stabil sein und die Systemwiederherstellung funktionieren.
Wichtiger Hinweis und Präventionstipps
Bevor Sie größere Änderungen an Ihrem System vornehmen, insbesondere an Berechtigungen oder durch eine Reparaturinstallation, sollten Sie immer ein Backup Ihrer wichtigen Daten erstellen. Auch wenn die genannten Lösungen Ihre persönlichen Dateien in der Regel nicht beeinträchtigen, ist Vorsicht besser als Nachsicht.
Um zukünftige Probleme mit der Systemwiederherstellung zu vermeiden:
- Führen Sie regelmäßig Windows Updates durch.
- Halten Sie Ihre Antiviren-Software auf dem neuesten Stand.
- Führen Sie regelmäßige Malware-Scans durch.
- Erstellen Sie regelmäßig manuelle Wiederherstellungspunkte vor größeren Systemänderungen (Softwareinstallationen, Treiber-Updates).
- Überprüfen Sie regelmäßig die Integrität Ihrer Systemdateien mit SFC und DISM.
Fazit
Der Fehler 0x80070005 bei der Windows-Wiederherstellung mag auf den ersten Blick entmutigend wirken, ist aber in den meisten Fällen durch die Anpassung von Berechtigungen oder die Behebung von Systemfehlern zu beheben. Mit den detaillierten Anleitungen in diesem Artikel haben Sie ein umfassendes Toolkit an die Hand bekommen, um dieses Zugriffsproblem selbst in den Griff zu bekommen. Gehen Sie die Schritte systematisch durch, seien Sie geduldig und vergessen Sie nicht, Ihre Daten zu sichern. Ihr Windows-System wird es Ihnen danken, wenn es wieder reibungslos läuft!