So können Sie die Onboard-Grafikkarte im BIOS Ihres B650M PG Riptide Mainboards deaktivieren

Herzlich willkommen zu unserem umfassenden Leitfaden, der Ihnen Schritt für Schritt zeigt, wie Sie die Onboard-Grafikkarte (iGPU) Ihres ASRock B650M PG Riptide Mainboards im BIOS deaktivieren können. Ob Sie ein passionierter Gamer, ein Content Creator oder einfach nur ein Enthusiast sind, der das Maximum aus seinem System herausholen möchte – diese Anleitung ist für Sie. Wir tauchen tief in die Materie ein, beleuchten die Gründe, die Vorbereitung und die genauen Schritte, um Ihre Systemleistung zu optimieren und potenzielle Konflikte zu vermeiden.

Warum die Onboard-Grafikkarte deaktivieren? Die Vorteile im Überblick

Das ASRock B650M PG Riptide ist ein beliebtes Mainboard für AMDs neueste Ryzen 7000 Prozessoren, die standardmäßig über eine integrierte Grafikeinheit (iGPU) verfügen. Für die meisten Benutzer ist diese iGPU völlig ausreichend für alltägliche Aufgaben oder als Fallback-Lösung. Doch sobald Sie eine leistungsstarke, dedizierte Grafikkarte wie eine NVIDIA GeForce RTX oder AMD Radeon RX installiert haben, kann die iGPU unter bestimmten Umständen eher hinderlich als nützlich sein. Hier sind die Hauptgründe, warum Sie sie deaktivieren sollten:

• Ressourcenoptimierung: Obwohl moderne Betriebssysteme und BIOS-Versionen intelligent genug sind, um die Primärgrafikkarte zu erkennen, können geringfügige Systemressourcen (z.B. ein kleiner Teil des System-RAMs als UMA Buffer) weiterhin für die iGPU reserviert sein. Das Deaktivieren stellt sicher, dass alle verfügbaren Ressourcen exklusiv Ihrer dedizierten GPU und Ihrem System zur Verfügung stehen.
• Vermeidung von Treiberkonflikten: Manchmal können die Treiber der iGPU und Ihrer dedizierten Grafikkarte miteinander in Konflikt geraten, was zu unerwartetem Verhalten, Abstürzen oder suboptimaler Leistung führen kann. Ein klares Deaktivieren eliminiert diese potenzielle Fehlerquelle.
• Sauberere Systemkonfiguration: Für Puristen oder jene, die eine maximale Leistung ohne Kompromisse anstreben, bedeutet das Deaktivieren der iGPU eine aufgeräumtere Hardware- und Softwareumgebung. Ihr Betriebssystem muss weniger Geräte verwalten, was theoretisch zu einer geringfügig besseren Stabilität führen kann.
• Einfachere Fehlerbehebung: Wenn Sie Probleme mit Ihrer dedizierten Grafikkarte haben, ist es einfacher, die Fehlerursache zu isolieren, wenn die iGPU eindeutig als Variable ausgeschlossen wurde.

Vorbereitung: Was Sie wissen und tun sollten, bevor Sie starten

Bevor Sie sich in die Untiefen des BIOS/UEFI Ihres ASRock B650M PG Riptide wagen, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend, um unerwartete Probleme zu vermeiden:

1. Stellen Sie sicher, dass eine dedizierte Grafikkarte installiert ist: Dies ist der wichtigste Schritt. Verbinden Sie Ihren Monitor ausschließlich mit den Anschlüssen Ihrer dedizierten Grafikkarte, nicht mit den Anschlüssen des Mainboards (HDMI, DisplayPort), die zur iGPU gehören. Ohne eine funktionierende, dedizierte Grafikkarte haben Sie nach der Deaktivierung der iGPU kein Bild mehr!
2. Sichern Sie wichtige Daten (optional, aber empfohlen): Obwohl das Deaktivieren der iGPU ein relativ sicherer Vorgang ist, ist es immer eine gute Praxis, wichtige Daten zu sichern, bevor Sie Änderungen im BIOS vornehmen.
3. Kennen Sie Ihren BIOS-Zugriffsschlüssel: Bei ASRock-Mainboards ist der häufigste Schlüssel zum Aufrufen des BIOS/UEFI beim Starten des Systems die „Entf“ (Delete)-Taste oder manchmal auch „F2“. Seien Sie bereit, diese Taste wiederholt zu drücken, sobald der PC startet.
4. Machen Sie sich mit der BIOS-Navigation vertraut: Das BIOS/UEFI kann mit Maus oder Tastatur bedient werden. Tastaturkürzel wie Pfeiltasten, Enter, Esc und F10 (zum Speichern und Beenden) sind universell nützlich.
5. Verstehen Sie die Risiken: Der größte Risikofaktor ist, dass Sie nach dem Deaktivieren der iGPU kein Bild erhalten, weil Ihre dedizierte Grafikkarte nicht korrekt erkannt wird oder ein Problem hat. Keine Sorge, wir werden auch Lösungen für diesen Fall besprechen.

Schritt 1: Zugang zum BIOS/UEFI Ihres ASRock B650M PG Riptide

Der erste Schritt besteht darin, das BIOS/UEFI Ihres ASRock B650M PG Riptide aufzurufen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

1. Fahren Sie Ihren PC herunter: Stellen Sie sicher, dass Ihr System vollständig ausgeschaltet ist.
2. Starten Sie Ihren PC neu: Drücken Sie den Power-Knopf.
3. Drücken Sie wiederholt die BIOS-Zugriffstaste: Sobald der PC startet und bevor das Betriebssystem zu laden beginnt, drücken Sie schnell und wiederholt die „Entf“ (Delete)-Taste. Sollte dies nicht funktionieren, versuchen Sie es stattdessen mit der „F2“-Taste. Sie sollten dann das ASRock UEFI Utility sehen.
4. BIOS-Modus: ASRock-Mainboards starten oft im „EZ Mode”. Für detailliertere Einstellungen müssen Sie in den „Advanced Mode” wechseln. Dies geschieht in der Regel durch Drücken von „F6“ oder durch Klicken auf die entsprechende Option auf dem Bildschirm.

Schritt 2: Navigation zu den relevanten Grafikeinstellungen

Im Advanced Mode des ASRock BIOS navigieren Sie nun zu den Einstellungen, die die integrierte Grafik steuern. Die genauen Bezeichnungen und Pfade können leicht variieren, aber die allgemeine Richtung ist dieselbe. Bei ASRock B650M PG Riptide finden Sie die relevanten Optionen typischerweise unter dem Reiter „Advanced“.

1. Wählen Sie den Reiter „Advanced“: Verwenden Sie die Pfeiltasten auf Ihrer Tastatur oder die Maus, um zum Reiter „Advanced“ zu navigieren und diesen auszuwählen.
2. Suchen Sie nach Grafikeinstellungen: Innerhalb des „Advanced“-Reiters suchen Sie nach Optionen, die sich auf Grafikkarten, Chipsatz-Konfiguration oder integrierte Geräte beziehen. Typische Bezeichnungen sind:
   • „AMD CBS“ (Common BIOS Settings) oder „AMD PBS“ (Platform BIOS Settings) – Dies ist ein häufiger Ort für spezifische AMD-Prozessor- und Chipsatz-Einstellungen.
   • „North Bridge Configuration“ (oder ähnlich, manchmal als „NB Configuration” abgekürzt)
   • „Onboard Devices Configuration“

   Navigieren Sie durch diese Untermenüs. Sie suchen nach einer Einstellung, die die integrierte Grafik direkt anspricht.

3. Identifizieren Sie die iGPU-Optionen: Im entsprechenden Untermenü finden Sie wahrscheinlich Einstellungen wie:
   • „Primary Graphics Adapter“
   • „Integrated Graphics“
   • „GFX0 Configuration“
   • „iGPU Multi-Monitor“
   • „UMA Frame Buffer Size“ (Unified Memory Architecture)

   Das ASRock B650M PG Riptide, wie viele moderne ASRock-Boards, gruppiert diese oft unter dem Reiter „Advanced“ -> „AMD CBS“ -> „NBIO Common Options“ -> „GFX0 Configuration“.

Schritt 3: Deaktivierung der Onboard-Grafikkarte

Sobald Sie die richtige Option gefunden haben, ist das Deaktivieren relativ einfach:

1. Setzen Sie „Primary Graphics Adapter“ auf „PCIe“ oder „PEG“: Wenn Sie eine Option namens „Primary Graphics Adapter“ finden, stellen Sie sicher, dass diese auf „PCIe“ oder „PEG“ (PCI Express Graphics) eingestellt ist. Dies weist das System an, Ihre dedizierte Grafikkarte als primäre Videoausgabe zu verwenden. Standardmäßig könnte hier „Auto” oder „Onboard” ausgewählt sein.
2. Deaktivieren Sie „Integrated Graphics“ oder „GFX0“: Suchen Sie nach einer Option wie „Integrated Graphics“ oder „GFX0“. Ändern Sie den Wert von „Auto“ oder „Enabled“ auf „Disabled“. Dies ist der direkte Befehl an das System, die iGPU vollständig zu ignorieren.
3. Deaktivieren Sie „iGPU Multi-Monitor“ (falls vorhanden): Falls Ihr System die Option bietet, die iGPU für Multi-Monitor-Setups neben der dedizierten Karte zu nutzen, stellen Sie diese Option ebenfalls auf „Disabled“, es sei denn, Sie möchten sie zu einem späteren Zeitpunkt explizit für andere Zwecke reaktivieren.
4. Setzen Sie „UMA Frame Buffer Size“ auf „Auto“ oder „Disabled“: Diese Einstellung reserviert einen Teil Ihres System-RAMs für die iGPU. Sobald die iGPU deaktiviert ist, sollte diese Einstellung irrelevant werden. Manche Boards erlauben hier „Disabled” oder „Auto”, wobei „Auto” nach dem Deaktivieren der iGPU meist keine Ressourcen mehr belegt.

Schritt 4: Speichern der Änderungen und Beenden des BIOS

Nachdem Sie alle notwendigen Anpassungen vorgenommen haben, müssen Sie diese speichern, damit sie wirksam werden:

1. Navigieren Sie zum Reiter „Exit“: Verwenden Sie die Pfeiltasten oder die Maus, um zum Reiter „Exit“ zu wechseln.
2. Wählen Sie „Save Changes and Exit“: Wählen Sie die Option „Save Changes and Exit“ (Änderungen speichern und beenden) und bestätigen Sie Ihre Auswahl. Oft können Sie dies auch mit der F10-Taste direkt aus jedem BIOS-Menü heraus tun.
3. Bestätigen Sie die Speicherung: Eine Bestätigungsaufforderung erscheint. Wählen Sie „Yes“, um die Änderungen zu speichern und das System neu zu starten.

Schritt 5: Überprüfung der erfolgreichen Deaktivierung

Nach dem Neustart Ihres PCs sollten Sie über Ihre dedizierte Grafikkarte ein Bild erhalten. Um sicherzustellen, dass die Onboard-Grafikkarte tatsächlich deaktiviert ist, können Sie dies im Windows-Betriebssystem überprüfen:

1. Geräte-Manager überprüfen:
   • Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager“.
   • Erweitern Sie den Eintrag „Grafikkarten“.
   • Wenn die iGPU deaktiviert wurde, sollte nur noch Ihre dedizierte Grafikkarte (z.B. NVIDIA GeForce RTX oder AMD Radeon RX) aufgeführt sein. Die integrierte Grafik (z.B. AMD Radeon Graphics) sollte entweder gar nicht oder als „deaktiviertes Gerät” erscheinen (was aber weniger wahrscheinlich ist, wenn sie im BIOS explizit deaktiviert wurde).
2. Ressourcenüberwachung: Programme wie CPU-Z oder HWInfo können detaillierte Informationen über Ihre Hardware liefern und bestätigen, welche Grafikeinheiten aktiv sind.

Troubleshooting: Was tun, wenn kein Bild kommt?

Es kann vorkommen, dass nach dem Deaktivieren der iGPU beim nächsten Start kein Bild auf Ihrem Monitor erscheint. Keine Panik! Das ist ein häufiges Problem und hat meist eine einfache Lösung:

1. Überprüfen Sie die Kabelverbindung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Monitorkabel fest in den Anschlüssen Ihrer dedizierten Grafikkarte steckt.
2. Monitor-Input wechseln: Vergewissern Sie sich, dass Ihr Monitor auf den korrekten Eingang (HDMI, DisplayPort) eingestellt ist.
3. CMOS löschen: Dies setzt alle BIOS-Einstellungen auf die Werkseinstellungen zurück, einschließlich der Aktivierung der iGPU. Danach können Sie das BIOS erneut aufrufen und die Einstellungen bei Bedarf erneut vornehmen.
   • Methode 1 (Jumper): Suchen Sie auf Ihrem ASRock B650M PG Riptide Mainboard nach einem Jumper-Paar mit der Bezeichnung „CLRCMOS1” oder ähnlich. Schalten Sie den PC aus, ziehen Sie das Netzkabel, entfernen Sie den Jumper für etwa 10-15 Sekunden und setzen Sie ihn wieder ein.
   • Methode 2 (Batterie): Schalten Sie den PC aus, ziehen Sie das Netzkabel, entfernen Sie die kleine Knopfzellenbatterie (CR2032) vom Mainboard für 1-2 Minuten und setzen Sie sie dann wieder ein.
   • Methode 3 (Clear CMOS Button): Einige High-End-Mainboards haben einen physischen „Clear CMOS”-Knopf auf der Rückseite oder dem Mainboard selbst. Überprüfen Sie das Handbuch Ihres ASRock B650M PG Riptide.

   Nach dem Löschen des CMOS sollte das System mit der iGPU wieder starten und Sie können erneut versuchen, die dedizierte Grafikkarte als primäre Grafikquelle einzustellen.

4. Mainboard-Handbuch konsultieren: Ihr Mainboard-Handbuch enthält die genaue Anleitung zum Löschen des CMOS und zu den genauen BIOS-Einstellungen.

Wann die iGPU nicht deaktiviert werden sollte

Es gibt auch Szenarien, in denen das Deaktivieren der iGPU kontraproduktiv wäre:

• Keine dedizierte Grafikkarte: Ohne eine solche würden Sie nach dem Deaktivieren kein Bild mehr erhalten.
• Nutzung für mehrere Monitore: Manche Benutzer nutzen die iGPU als zusätzlichen Videoausgang für einen dritten oder vierten Monitor, um die Ressourcen ihrer dedizierten GPU für Gaming oder andere anspruchsvolle Aufgaben zu schonen.
• Hardware-Beschleunigung: Bestimmte Anwendungen oder Workflows könnten von den Hardware-Beschleunigungsfähigkeiten der iGPU profitieren (z.B. AMD Radeon Graphics für spezielle Video-Encoding-Aufgaben, auch wenn die Hauptlast auf der dedizierten Karte liegt).
• Fehlerbehebung an der dedizierten GPU: Wenn Ihre dedizierte Grafikkarte Probleme macht, ist die iGPU ein wertvolles Tool, um das System überhaupt booten und Fehler beheben zu können.

Fazit: Ein kleiner Schritt für mehr Kontrolle und Effizienz

Das Deaktivieren der Onboard-Grafikkarte Ihres ASRock B650M PG Riptide Mainboards im BIOS ist ein einfacher, aber effektiver Weg, um mehr Kontrolle über Ihre Systemressourcen zu gewinnen und eine saubere, effiziente Hardware-Konfiguration zu gewährleisten. Während die Leistungsgewinne in den meisten Fällen marginal sein mögen, eliminiert dieser Schritt potenzielle Konflikte und stellt sicher, dass Ihre leistungsstarke dedizierte Grafikkarte die volle Aufmerksamkeit Ihres Systems erhält. Mit dieser detaillierten Anleitung sind Sie nun bestens gerüstet, um diese Optimierung selbst vorzunehmen und das Beste aus Ihrem ASRock B650M PG Riptide System herauszuholen.