Der Mercedes-Benz W211 – allein der Name weckt bei Automobil-Enthusiasten und Gebrauchtwagenkäufern gleichermaßen Erinnerungen an Eleganz, Komfort und die goldene Ära der deutschen Ingenieurskunst. Als Nachfolger des oft kritisierten W210 trat er 2002 mit dem Anspruch an, die E-Klasse wieder als Benchmark in der oberen Mittelklasse zu etablieren. Doch während sein Design und sein Fahrkomfort bis heute begeistern, ranken sich hartnäckige Gerüchte um seine Zuverlässigkeit und potenzielle Problemzonen. Ist der W211 eine wahre Ikone der Automobilgeschichte oder doch eher eine kostspielige Rostlaube, die ihren Besitzern das letzte Hemd auszieht? Wir werfen einen ungeschönten Blick auf die Stärken und Schwächen dieses faszinierenden Fahrzeugs.
**Einleitung: Der W211 – Ein Stern zwischen Glanz und Gerüchten**
Als der Mercedes W211 im Jahr 2002 das Licht der Welt erblickte, setzte er neue Maßstäbe. Sein Design war eine Evolution des Vorgängers, mit den markanten „Doppel-Augen” als unverkennbarem Merkmal. Im Innenraum versprach er eine Rückkehr zu der von Mercedes gewohnten Materialqualität und einem unübertroffenen Fahrkomfort. Er sollte die Tugenden von Mercedes – Sicherheit, Langlebigkeit und eine Prise Luxus – perfekt verkörpern.
Doch die Realität war, wie so oft, vielschichtiger. Frühling und Sommer des W211 waren von Lobeshymnen geprägt, doch mit den Jahren kamen erste Schatten auf. Berichte über Rost, Elektronikprobleme und ein kontroverses Bremssystem trübten das Bild. Heute, da der W211 längst ein beliebter Gebrauchtwagen ist, der für vergleichsweise kleines Geld viel Auto bietet, stellt sich die Frage: Lohnt sich der Kauf? Und was muss man wissen, um nicht in eine Kostenfalle zu tappen?
**Design und Interieur: Zeitlose Eleganz und luxuriöser Komfort**
Optisch ist der W211 auch heute noch eine Erscheinung. Seine Linienführung ist klassisch elegant, sportlich und dennoch zurückhaltend. Die Front mit den charakteristischen ovalen Doppelscheinwerfern verlieh ihm ein unverwechselbares Gesicht, das sich wohltuend von der Masse abhob. Mit der Modellpflege im Jahr 2006 wurden die Stoßfänger und Scheinwerfer leicht modifiziert, um einen noch dynamischeren Eindruck zu vermitteln.
Doch seine wahre Stärke offenbart der W211 im Innenraum. Hier findet man eine gelungene Mischung aus traditionellem Mercedes-Luxus und ergonomischer Funktionalität. Die Materialien sind hochwertig, die Verarbeitung akkurat. Die Sitze – oft in edlem Leder oder strapazierfähigem Stoff gehalten – bieten exzellenten Langstreckenkomfort und vielfältige Einstellmöglichkeiten. Selbst nach vielen Jahren und Kilometern präsentieren sich viele Innenräume noch erstaunlich gut erhalten.
Das Raumangebot ist großzügig, sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch im Fond. Der Kofferraum schluckt eine Menge Gepäck und macht den W211 zum idealen Reisebegleiter. Technisch war er seiner Zeit voraus, mit Systemen wie dem optionalen COMAND-Infotainmentsystem, der Vierzonen-Klimaautomatik Thermotronic und zahlreichen Assistenzsystemen, die heute noch überzeugen. Der W211 verkörpert die Idee des komfortablen, souveränen Reisewagens wie kaum ein anderes Fahrzeug seiner Klasse.
**Motorenvielfalt: Leistung, Laufruhe und potenzielle Fallstricke**
Die Motorenpalette des W211 war beeindruckend breit und deckte nahezu jeden Bedarf ab, von sparsamen Vierzylindern bis hin zu potenten V8-Kraftpaketen.
Bei den Benzinern reichte das Spektrum vom E 200 Kompressor mit 163 PS (später 184 PS) bis zum E 500 mit 306 PS (später 388 PS) oder gar dem E 55/63 AMG mit bis zu 514 PS.
* Der 1,8-Liter-Vierzylinder-Kompressormotor (M271) im E 200 K und E 200 NGT ist ein solider Motor für den Alltag, bekannt für seinen gleichmäßigen Lauf. Allerdings können bei den frühen Baujahren (bis ca. 2007) Probleme mit der Steuerkette und den Nockenwellenverstellern auftreten, die sich durch Rasseln bemerkbar machen und teure Reparaturen nach sich ziehen können. Regelmäßige Ölwechsel sind hier das A und O.
* Die V6-Motoren der Baureihe M112 (z.B. E 240, E 320) und die V8-Motoren der Baureihe M113 (E 500) gelten als äußerst robust, laufruhig und langlebig. Sie bieten souveräne Leistungsentfaltung und sind bei guter Wartung oft unauffällig.
* Mit dem Facelift wurden die neuen V6- und V8-Motoren der Baureihen M272 (V6, z.B. E 280, E 350) und M273 (V8, E 500) eingeführt. Diese waren leistungsstärker und effizienter, hatten aber in ihren frühen Baujahren (bis ca. 2007) ein bekanntes Problem mit der Ausgleichswelle (M272) bzw. den Kettenrädern (M273), was zu Motorschäden führen konnte. Eine Prüfung der betroffenen Fahrgestellnummern ist hier essenziell.
Bei den Dieselmotoren bot der W211 ebenfalls eine große Auswahl, von effizienten Vierzylindern bis hin zu kräftigen Sechszylindern.
* Die Vierzylinder-Motoren der Baureihe OM646 (E 200 CDI, E 220 CDI) sind für ihre Sparsamkeit und Robustheit bekannt und stellen oft die vernünftigste Wahl dar. Vereinzelt können Probleme mit undichten Injektoren oder dem Turbolader auftreten.
* Der beliebte Reihenfünfzylinder OM647 im E 270 CDI ist ein Dauerläufer und gilt als einer der zuverlässigsten Motoren der Baureihe.
* Der Reihensechszylinder OM648 im E 320 CDI (bis Facelift) ist ein Meisterwerk an Laufkultur und Kraftentfaltung. Er gilt als äußerst robust und unproblematisch.
* Mit dem Facelift kam der moderne V6-Dieselmotor OM642 (E 280 CDI, E 320 CDI) zum Einsatz. Er ist kräftig und laufruhig, hat aber leider auch einige bekannte Schwachstellen: Undichtigkeiten am Ölkühler, Probleme mit den Drallklappen im Ansaugkrümmer und defekte Injektoren sind hier die häufigsten Fehlerquellen.
**Das Fahrerlebnis: Souveränität auf jeder Strecke**
Egal für welche Motorisierung man sich entscheidet, das Fahrerlebnis im W211 ist stets von Souveränität und höchstem Komfort geprägt. Die Abstimmung des Fahrwerks ist auf entspanntes Reisen ausgelegt. Unebenheiten werden sanft weggebügelt, die Geräuschdämmung ist exzellent. Der W211 gleitet förmlich über die Straße und lädt zu langen Fahrten ein.
Besonders hervorzuheben ist die optionale Airmatic DC Luftfederung. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, die Fahrzeughöhe anzupassen, sondern auch eine adaptiven Dämpferregelung, die den Fahrkomfort nochmals steigert. Schlaglöcher werden fast unsichtbar, und selbst schnelle Autobahnfahrten werden zu einem entspannten Erlebnis. Die Lenkung ist präzise, aber nicht zu straff, was zum Gesamtbild des luxuriösen Reisewagens passt. Wer oft lange Strecken fährt, wird die Qualitäten des W211 in dieser Hinsicht zu schätzen wissen.
**Die Schattenseiten: Wo der Stern ins Wanken geriet – Häufige Probleme und Schwachstellen**
Hier kommen wir zum heiklen Punkt, der den Ruf des W211, insbesondere der frühen Baujahre, maßgeblich geprägt hat. Es gab tatsächlich eine Reihe von Schwachstellen, die potenzielle Käufer und Besitzer vor Herausforderungen stellten. Die Ehrlichkeit gebietet es, diese offen anzusprechen, um ein realistisches Bild zu zeichnen.
An erster Stelle steht das Thema **Rost**. Obwohl der W211 im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem W210, eine Verbesserung darstellte, war er keineswegs immun gegen die braune Pest. Vor allem die Pre-Facelift-Modelle, also jene, die vor der Modellpflege im Jahr 2006 vom Band liefen, können betroffen sein. Typische Stellen sind die Türkanten, der Kofferraumdeckel, die Federbeinaufnahmen, die Radläufe und die Achsträger. Es ist nicht immer ein massiver Befall, aber kleine Bläschen können sich zu größeren Problemen entwickeln, wenn sie unbehandelt bleiben. Beim Kauf ist eine äußerst gründliche Untersuchung dieser Bereiche unerlässlich. Erfreulicherweise hat Mercedes-Benz nach dem Facelift den Rostschutz massiv verbessert, sodass spätere Modelle hier deutlich unproblematischer sind.
Ein weiterer, noch gravierenderer Kritikpunkt der frühen W211-Generation (ebenfalls bis Mitte 2006) war das innovative, aber hochkomplexe **SBC-Bremssystem** (Sensotronic Brake Control). Dieses elektrohydraulische Bremssystem bot eine fantastische Bremsleistung und Komfortfunktionen wie die „Soft-Stop”-Funktion im Stadtverkehr. Der Haken: Die Hydraulikeinheit hat eine begrenzte Lebensdauer, die durch einen internen Zähler überwacht wird. Erreicht dieser Zähler ein bestimmtes Limit an Bremsvorgängen, meldet das System einen Fehler und muss ausgetauscht werden. Die Kosten hierfür lagen und liegen oft im Bereich von 2.000 Euro und mehr. Obwohl es Rückrufaktionen gab und Mercedes sich teils kulant zeigte, kann dies ein teures Vergnügen sein. Die gute Nachricht: Mit dem Facelift ab Mitte 2006 kehrte Mercedes zur konventionellen hydraulischen Bremsanlage zurück, was die Zuverlässigkeit in diesem Bereich drastisch erhöhte. Ein Vor-Facelift-Modell mit SBC sollte daher nur nach sorgfältiger Prüfung und ggf. dem Nachweis eines kürzlichen SBC-Austauschs in Betracht gezogen werden.
Die fortschrittliche **Elektronik** des W211, die ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit ermöglichte, war zugleich eine potenzielle Fehlerquelle. Verschiedene Steuergeräte, insbesondere die SAM-Module (Signal-Erfass- und Ansteuermodul) vorne und hinten, können Probleme verursachen. Diese sind für die Steuerung einer Vielzahl elektrischer Funktionen zuständig. Defekte können zu kuriosen Fehlermeldungen führen, die oft schwer zu diagnostizieren und entsprechend teuer in der Behebung sind. Auch das Batteriemanagement-System, Lenkwinkelsensoren und ABS/ESP-Sensoren können Sorgen bereiten. Hier ist eine genaue Prüfung der Bordelektrik bei der Besichtigung ratsam.
Die optionale **Airmatic DC Luftfederung** verspricht einen unvergleichlichen Federungskomfort und die Möglichkeit, die Fahrzeughöhe anzupassen. Doch dieser Luxus kommt mit einem potenziellen Preis. Mit zunehmendem Alter können der Kompressor, die Ventileinheit und vor allem die Luftfederbeine undicht werden oder den Geist aufgeben. Ein absackendes Fahrzeug über Nacht oder bei längerer Standzeit ist ein klares Indiz für Probleme. Der Austausch eines einzelnen Federbeins oder des Kompressors kann schnell vierstellige Beträge kosten, was die Airmatic zu einem der größten Kostenfaktoren bei der Wartung eines älteren W211 macht. Wer auf höchste Zuverlässigkeit bei geringsten Kosten aus ist, fährt mit der Standard-Stahlfederung möglicherweise besser.
Auch die **Getriebe** blieben nicht gänzlich ungeschoren, wenngleich hier differenziert werden muss. Die robuste 5G-Tronic-Automatik, die in vielen frühen Modellen und Dieselvarianten zum Einsatz kam, gilt als weitgehend unproblematisch, sofern regelmäßig das Öl gewechselt wurde. Die später eingeführte **7G-Tronic** (erstmals 2003 in V8-Modellen, ab 2004 auch in V6-Benzinern und später in V6-Dieseln) war zwar fortschrittlicher, hatte aber in ihren frühen Ausführungen mit Kinderkrankheiten zu kämpfen. Dazu gehörten gelegentliches Schaltruckeln oder Defekte an der elektrohydraulischen Steuerung (EHS-Einheit oder „Platine”). Auch hier ist ein Nachweis über regelmäßige Getriebeölwechsel – idealerweise alle 60.000 km – ein wichtiges Indiz für die Langlebigkeit.
Kleinere, aber dennoch ärgerliche Probleme können die Klimaanlage betreffen (undichte Kompressoren oder Kondensatoren) und die Heckleuchten, die manchmal zu Undichtigkeiten neigen und Feuchtigkeit eindringen lassen.
Die Summe dieser potenziellen Mängel mag auf den ersten Blick abschreckend wirken. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht jeder W211 von all diesen Problemen betroffen ist. Vielmehr sind es Punkte, die bei einem Gebrauchtwagenkauf besonders gründlich geprüft werden müssen. Der entscheidende Aspekt ist, dass Mercedes-Benz mit dem Facelift viele dieser Schwachstellen ernst genommen und behoben hat.
**Das Facelift (Modellpflege 2006): Ein Wendepunkt?**
Die Modellpflege im Juni 2006 markierte einen echten Wendepunkt in der Geschichte des W211. Mercedes-Benz reagierte auf die gesammelten Erfahrungen und Kundenrückmeldungen und verbesserte das Fahrzeug in vielen entscheidenden Bereichen:
* Der Rostschutz wurde massiv verbessert, wodurch spätere Modelle deutlich widerstandsfähiger gegen Korrosion sind.
* Die umstrittene SBC-Bremse entfiel und wurde durch eine konventionelle hydraulische Bremsanlage ersetzt. Dies eliminierte eine der größten Fehlerquellen der frühen Baujahre.
* Die neuen V6- und V8-Motoren (M272/M273) wurden in ihren Problemzonen überarbeitet, auch wenn Restrisiken bei frühen Exemplaren dieser Motoren nach dem Facelift weiterhin bestehen blieben.
* Die 7G-Tronic wurde in ihrer Software und Hardware optimiert, was zu einem geschmeidigeren Schaltverhalten und verbesserter Haltbarkeit führte.
* Leichte optische Retuschen an Front und Heck sowie eine erweiterte Serienausstattung rundeten das Paket ab.
Kurz gesagt: Ein W211 aus der Facelift-Ära (ab Juni 2006) ist in den meisten Fällen die deutlich zuverlässigere und empfehlenswertere Wahl für den Gebrauchtwagenkäufer.
**Der W211 heute: Ein Klassiker im Alltag?**
Heute bietet der W211 ein fast unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen Bruchteil des Neupreises erhält man ein luxuriöses, komfortables und souveränes Fahrzeug, das auch nach vielen Jahren noch einen hochwertigen Eindruck hinterlässt. Er bietet eine einzigartige Mischung aus traditionellem Mercedes-Flair und moderner Technik.
Der W211 ist ein Auto für Genießer und Langstreckenfahrer, die Wert auf Komfort und eine gewisse Souveränität legen. Er ist kein Sportwagen, aber ein exzellenter Cruiser, der auch im täglichen Verkehr eine gute Figur macht. Seine zeitlose Eleganz lässt ihn nicht altbacken wirken. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass auch ein günstiger Kaufpreis nicht vor den potenziell höheren Wartungskosten eines Premiumfahrzeugs schützt.
**Kaufberatung: Worauf achten beim Gebrauchtwagenkauf?**
Um aus dem W211 eine Legende statt einer Rostlaube zu machen, ist eine sorgfältige Auswahl entscheidend:
1. **Priorität: Facelift-Modelle (ab 06/2006).** Dies minimiert die Risiken bezüglich Rost und SBC-Bremse erheblich.
2. **Scheckheftpflege:** Eine lückenlose und nachvollziehbare Servicehistorie, am besten von Mercedes-Benz-Werkstätten oder spezialisierten Betrieben, ist absolut essenziell.
3. **Motor:**
* **M271 (Benziner):** Auf Rasseln der Steuerkette achten.
* **M272/M273 (Benziner):** Prüfen, ob das Ausgleichswellenproblem bereits behoben wurde oder das Baujahr außerhalb der kritischen Serien liegt (oft ab ca. Ende 2007 unproblematischer).
* **OM642 (V6 Diesel):** Auf Ölaustritt am Ölkühler, Drallklappenfehler (oft durch Motorleuchte signalisiert) und Injektorenprobleme achten.
* **OM648 (Reihensechszylinder Diesel):** Gilt als sehr robust und ist eine klare Empfehlung.
4. **Airmatic:** Funktion bei Probefahrt prüfen. Achtung auf Absacken des Fahrzeugs über Nacht oder bei längerem Stand. Wenn eine Airmatic verbaut ist, kalkulieren Sie potenzielle Reparaturkosten ein.
5. **SBC (bei Vor-Facelift):** Lebensdauer des SBC-Moduls prüfen lassen. Wenn nicht bekannt, kann dies zum sofortigen Ausschlusskriterium werden.
6. **Rost:** Gründliche Untersuchung, besonders an den bekannten Stellen (Radläufe, Türkanten, Heckklappe, Achsträger).
7. **Elektronik:** Alle elektrischen Funktionen, Schalter und das Infotainmentsystem ausgiebig testen. Auf Fehlermeldungen im Display achten.
8. **Getriebe:** Bei der Probefahrt auf sanfte Schaltvorgänge achten. Ruckeln oder Verzögerungen sind Warnsignale. Ein Nachweis über Getriebeölwechsel ist Gold wert.
9. **Probefahrt:** Nicht nur um den Block fahren. Der Wagen sollte kalt und warm gefahren werden, auch über schlechte Straßen und auf der Autobahn.
**Fazit: Rostlaube, Legende oder beides?**
Der Mercedes W211 ist kein unumstrittener Held, aber auch keine reine Rostlaube. Er ist ein Auto mit einer komplexen Persönlichkeit, das stark von seinem Baujahr und seiner Wartungshistorie abhängt.
Die Pre-Facelift-Modelle können, vor allem mit SBC-Bremse und Airmatic, zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Sie erfordern eine akribische Kaufprüfung und die Bereitschaft, in potenzielle Reparaturen zu investieren.
Die Facelift-Modelle (ab Mitte 2006) hingegen sind eine ganz andere Geschichte. Sie gelten als deutlich ausgereifter, zuverlässiger und beheben die größten Kinderkrankheiten ihrer Vorgänger. Wer hier ein gut gepflegtes Exemplar findet, erwirbt ein fantastisches Auto, das auch heute noch in puncto Fahrkomfort und Langstreckenqualitäten Maßstäbe setzt.
Für Liebhaber, die den Komfort, die Langstreckenqualitäten und das zeitlose Design der Mercedes E-Klasse W211 schätzen und bereit sind, eine angemessene Summe in die Wartung zu investieren, kann dieses Fahrzeug eine wahre **Legende** sein. Es bietet ein Reiseerlebnis, das man in dieser Preisklasse kaum noch findet. Wer jedoch ein absolut wartungsfreies Auto sucht, das nur zum Tanken in die Werkstatt muss, sollte vielleicht doch lieber einen Bogen um die frühen Modelle des W211 machen. Die ungeschönte Wahrheit ist: Der W211 ist beides – eine potenzielle Rostlaube, aber in seiner ausgereiften Form auch eine absolute Legende, die ihren Fahrern unvergessliche Erlebnisse beschert.