Der Rollerführerschein AM – für viele Jugendliche der erste Schritt in die motorisierte Unabhängigkeit. Endlich selbstständig zur Schule, zum Sport oder zu Freunden fahren, ohne auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Doch bevor die Fahrt losgehen kann, steht die Frage im Raum: Was kostet dieser Freiheitsgewinn eigentlich?
In diesem Artikel nehmen wir die Kosten für den AM-Führerschein genau unter die Lupe. Wir zeigen dir, welche Posten auf dich zukommen, wie du eventuell sparen kannst und was du bei der Planung deines Budgets beachten solltest. Also, anschnallen und los geht’s!
Was ist der Rollerführerschein AM überhaupt?
Bevor wir uns den Kosten widmen, klären wir kurz, was der AM-Führerschein genau beinhaltet. Mit dem Führerschein der Klasse AM darfst du folgende Fahrzeuge fahren:
- Zweirädrige Kleinkrafträder (Roller) mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h und einem Hubraum von höchstens 50 cm³ (bei Verbrennungsmotoren).
- Elektrokleinkrafträder mit einer Nenndauerleistung von höchstens 4 kW.
- Dreirädrige Kleinkrafträder und vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (Quads) mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h und einem Hubraum von höchstens 50 cm³ (bei Fremdzündungsmotoren) oder einer maximalen Nutzleistung von 4 kW (bei anderen Verbrennungsmotoren) oder einer maximalen Nenndauerleistung von 4 kW (bei Elektromotoren). Die Leermasse darf maximal 350 kg betragen.
Du kannst den AM-Führerschein bereits ab 15 Jahren machen. Das macht ihn besonders attraktiv für junge Leute, die mobil sein wollen, bevor sie den Autoführerschein erwerben können.
Die Kostenfaktoren im Detail: Was kostet der Spaß wirklich?
Die Kosten für den AM-Führerschein setzen sich aus verschiedenen Einzelposten zusammen. Hier eine detaillierte Aufstellung:
1. Anmeldegebühr der Fahrschule
Die Anmeldegebühr ist der erste Kostenpunkt. Sie deckt administrative Aufwendungen der Fahrschule ab. Die Höhe variiert je nach Fahrschule und Region, liegt aber meist zwischen 50 und 150 Euro.
2. Lernmaterialien
Um die Theorieprüfung zu bestehen, benötigst du Lernmaterialien wie Lehrbücher oder Zugang zu Online-Lernsystemen. Diese Kosten belaufen sich in der Regel auf 30 bis 80 Euro. Viele Fahrschulen bieten Kombi-Pakete mit Anmeldegebühr und Lernmaterialien an.
3. Theorieunterricht
Der Theorieunterricht ist Pflicht. Die Anzahl derTheoriestunden ist gesetzlich vorgeschrieben und beträgt mindestens 12 Doppelstunden Grundstoff und 2 Doppelstunden klassenspezifischen Stoff für die Klasse AM. Die Kosten pro Doppelstunde variieren, liegen aber meist zwischen 20 und 40 Euro. Das bedeutet, dass du mit 280 bis 560 Euro für den Theorieunterricht rechnen musst.
4. Fahrstunden
Die Anzahl der benötigten Fahrstunden ist individuell und hängt von deinem Talent und deiner Vorerfahrung ab. Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Mindestanzahl an Fahrstunden für den AM-Führerschein, aber die meisten Fahrschüler benötigen einige Übungsstunden, um sicher im Umgang mit dem Roller zu werden. Die Kosten pro Fahrstunde (meist 45 Minuten) liegen zwischen 35 und 60 Euro. Rechne mit mindestens 5 Fahrstunden, was 175 bis 300 Euro kosten würde. Allerdings können es auch deutlich mehr werden, wenn du dich unsicher fühlst oder Schwierigkeiten hast.
5. Vorstellung zur Theorieprüfung
Für die Vorstellung zur Theorieprüfung fallen Gebühren an, die an den TÜV oder die DEKRA zu entrichten sind. Diese Gebühren liegen in der Regel zwischen 20 und 30 Euro.
6. Vorstellung zur Praktischen Prüfung
Auch für die Vorstellung zur praktischen Prüfung fallen Gebühren an. Diese sind in der Regel etwas höher als die für die Theorieprüfung und liegen zwischen 60 und 90 Euro.
7. Ausstellung des Führerscheins
Nach bestandener Prüfung musst du deinen Führerschein bei der zuständigen Behörde beantragen. Für die Ausstellung des Führerscheins fallen nochmals Gebühren an, die je nach Kommune variieren, aber meist zwischen 30 und 50 Euro liegen.
Kostenübersicht: Was kostet der AM-Führerschein insgesamt?
Hier eine beispielhafte Kostenübersicht, die dir einen Überblick verschafft:
- Anmeldegebühr: 50 – 150 Euro
- Lernmaterialien: 30 – 80 Euro
- Theorieunterricht: 280 – 560 Euro
- Fahrstunden (5 Stunden): 175 – 300 Euro
- Vorstellung zur Theorieprüfung: 20 – 30 Euro
- Vorstellung zur Praktischen Prüfung: 60 – 90 Euro
- Ausstellung des Führerscheins: 30 – 50 Euro
Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für den Rollerführerschein AM liegen demnach zwischen 645 und 1260 Euro. Beachte, dass dies nur eine Schätzung ist und die tatsächlichen Kosten je nach deinen individuellen Bedürfnissen und der Wahl der Fahrschule variieren können. Es ist ratsam, bei verschiedenen Fahrschulen Angebote einzuholen und die Preise zu vergleichen.
Spartipps: So kannst du die Kosten senken
Auch wenn der AM-Führerschein nicht gerade billig ist, gibt es einige Möglichkeiten, die Kosten zu senken:
- Fahrschulen vergleichen: Die Preise können stark variieren. Hole Angebote von verschiedenen Fahrschulen ein und vergleiche nicht nur die Preise, sondern auch die Leistungen.
- Theorie lernen: Je besser du vorbereitet bist, desto weniger Fahrstunden benötigst du. Nutze Online-Lernsysteme und lerne regelmäßig.
- Früh üben: Wenn du die Möglichkeit hast, auf einem Privatgelände oder mit einem erfahrenen Freund/Familienmitglied zu üben, kannst du dich besser auf die Fahrstunden vorbereiten und eventuell Fahrstunden sparen.
- Kombi-Angebote nutzen: Viele Fahrschulen bieten Kombi-Angebote an, die Anmeldegebühr, Lernmaterialien und Theorieunterricht beinhalten. Diese sind oft günstiger als die Einzelpreise.
- Bestehe die Prüfungen beim ersten Mal: Jede Wiederholungsprüfung kostet extra. Nimm dir genügend Zeit zur Vorbereitung und gehe erst zur Prüfung, wenn du dich sicher fühlst.
Fazit: Der Rollerführerschein AM – eine Investition in die Freiheit
Der Rollerführerschein AM ist zwar mit Kosten verbunden, aber er ermöglicht dir auch eine neue Form der Freiheit und Unabhängigkeit. Mit guter Planung und den richtigen Spartipps kannst du die Kosten im Rahmen halten und schon bald mit deinem eigenen Roller durchstarten.
Informiere dich gründlich, vergleiche Angebote und finde die Fahrschule, die am besten zu dir passt. Dann steht dem Abenteuer Rollerfahren nichts mehr im Wege!