Was leistet deine Hardware wirklich? Eine genaue FPS-Einschätzung mit GTX 1660 Super, i7-6700 und 32 GB RAM

Die ewige Frage aller PC-Gamer: „Was kann mein System wirklich leisten?“ Besonders wenn man nicht jedes Jahr die neuesten und teuersten Komponenten kauft, ist es entscheidend zu wissen, wo die eigenen Grenzen liegen und wie man das Maximum aus der vorhandenen Hardware herausholt. Heute nehmen wir eine beliebte und weit verbreitete Konfiguration unter die Lupe: Eine NVIDIA GeForce GTX 1660 Super gepaart mit einem Intel Core i7-6700 und satten 32 GB DDR4 RAM. Dieses Setup war über Jahre hinweg ein zuverlässiger Begleiter für viele Gamer. Doch wie schlägt es sich heute in den neuesten AAA-Titeln und den etablierten E-Sport-Spielen? Tauchen wir ein in die Welt der Frames per Second (FPS) und finden wir es heraus.

Die Komponenten im Detail: Eine Leistungsanalyse

Um die Leistung eines Systems realistisch einschätzen zu können, müssen wir die einzelnen Bausteine und ihr Zusammenspiel verstehen.

Die Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 1660 Super

Die GTX 1660 Super, basierend auf NVIDIAs Turing-Architektur, war bei ihrer Einführung ein echter Preis-Leistungs-Kracher. Sie bietet 6 GB GDDR6-VRAM und stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber der Standard-GTX 1660 dar, insbesondere durch den schnelleren Speicher. Ihre Stärke liegt eindeutig im 1080p-Gaming. Sie ist darauf ausgelegt, moderne Spiele bei hohen bis sehr hohen Einstellungen flüssig darzustellen. Für 1440p-Gaming ist sie ebenfalls noch bedingt einsetzbar, erfordert dann aber oft Kompromisse bei den Grafikeinstellungen.

Die CPU: Intel Core i7-6700

Der Intel Core i7-6700 ist ein Prozessor der Skylake-Generation (6. Generation), der im Jahr 2015 auf den Markt kam. Mit seinen vier Kernen und acht Threads (dank Hyper-Threading) sowie einem Basistakt von 3,4 GHz und einem Boost-Takt von bis zu 4,0 GHz war er seinerzeit ein leistungsstarker Allrounder. Er ist nach wie vor eine solide CPU für die meisten Gaming-Anwendungen und alltägliche Aufgaben. Allerdings merkt man ihm sein Alter bei sehr CPU-intensiven Spielen oder bei dem Versuch, extrem hohe Bildraten (jenseits der 144 FPS) in bestimmten Titeln zu erreichen, an. Hier könnte er zum Flaschenhals werden, besonders in Kombination mit einer stärkeren GPU.

Der Arbeitsspeicher: 32 GB DDR4 RAM

Mit 32 GB DDR4 RAM sind Sie für nahezu alle aktuellen Spiele und Multitasking-Szenarien bestens gerüstet. Die Kapazität ist mehr als ausreichend, um selbst die speicherhungrigsten Titel zu bewältigen und gleichzeitig Browser-Tabs oder Discord im Hintergrund offen zu haben. Wichtiger als die reine Kapazität ist bei älteren CPUs oft die Geschwindigkeit (Mhz) des RAMs, da schnellere Module die Leistung des Prozessors positiv beeinflussen können. Nehmen wir hier eine gängige Geschwindigkeit für die Skylake-Plattform an (z.B. 2133-2400 MHz), so ist die Kapazität der klare Pluspunkt.

Das Zusammenspiel der Komponenten: Flaschenhälse erkennen

Ein System ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Im Falle unserer Konfiguration gibt es zwei Hauptszenarien, in denen ein Flaschenhals auftreten kann:

1. CPU-Flaschenhals: Der i7-6700 könnte in einigen Szenarien die GTX 1660 Super ausbremsen. Dies geschieht typischerweise bei niedrigeren Auflösungen (wie 1080p), wo die Grafikkarte weniger gefordert ist und viele Frames berechnen könnte, der Prozessor aber nicht schnell genug die Daten für die GPU aufbereiten kann. Besonders in CPU-intensiven Spielen mit vielen KI-Charakteren, Physikberechnungen oder Open-World-Szenarien sowie bei E-Sport-Titeln, wo extrem hohe FPS angestrebt werden (z.B. über 144 FPS), kann der i7-6700 an seine Grenzen stoßen.
2. GPU-Flaschenhals: Häufiger wird die GTX 1660 Super der limitierende Faktor sein. Dies ist meistens der Fall, wenn Sie die Auflösung erhöhen (z.B. auf 1440p oder sogar 4K) oder die Grafikdetails auf „Ultra“ stellen. Hier muss die Grafikkarte deutlich mehr Pixel berechnen und mehr Texturen verarbeiten, wodurch sie an ihr Leistungslimit stößt, während der Prozessor noch Reserven hat. Im Idealfall ist die Grafikkarte der Flaschenhals, da dies bedeutet, dass sie voll ausgelastet ist und das System nicht durch eine zu schwache CPU unnötig gebremst wird.

Die 32 GB RAM werden in den meisten Fällen keinen Flaschenhals darstellen, es sei denn, die RAM-Geschwindigkeit ist extrem niedrig, was die CPU-Leistung beeinträchtigen könnte.

Realistische FPS-Einschätzung in verschiedenen Spielegenres (1080p und 1440p)

Die hier genannten FPS-Werte sind Schätzungen und können je nach Spielversion, Treiberoptimierung, Hintergrundprozessen und spezifischen Szenen im Spiel variieren. Wir gehen von einer Mischung aus hohen und mittleren Grafikeinstellungen aus, um ein gutes Gleichgewicht zwischen Optik und Leistung zu finden.

1. E-Sport-Titel (1080p: Sehr gut, 1440p: Ausgezeichnet)

• Counter-Strike 2, Valorant, League of Legends, Dota 2: Hier können Sie bei 1080p und meist hohen Einstellungen problemlos über 144-200+ FPS erreichen. Selbst bei 1440p sind noch Bildraten von 90-120+ FPS realistisch. Diese Spiele sind oft CPU-lastig, aber der i7-6700 ist für diese Titel meist noch ausreichend, um hohe Bildraten zu liefern, wenn auch nicht immer die absoluten Spitzenwerte moderner CPUs.
• Apex Legends, Fortnite, Overwatch 2: Auch hier sind bei 1080p und mittleren bis hohen Einstellungen Werte von 70-120+ FPS die Norm. Für kompetitives Spielen mit 144 Hz Monitor sollten Sie die Einstellungen weiter reduzieren, um stabil über 100 FPS zu bleiben. Bei 1440p können Sie mit 50-80 FPS rechnen, indem Sie die Grafikeinstellungen anpassen.

Für maximale FPS in E-Sport-Titeln sollten Sie die Grafikeinstellungen auf das Minimum reduzieren, da dies oft den größten Einfluss auf die Bildrate hat und die Sichtbarkeit verbessert.

2. Anspruchsvolle AAA-Titel (1080p: Gut bis Befriedigend, 1440p: Nur mit Kompromissen)

• Cyberpunk 2077 (ohne Ray Tracing), Starfield, Alan Wake 2, Call of Duty: Modern Warfare III:
  • 1080p: Bei mittleren bis hohen Einstellungen können Sie mit etwa 40-60 FPS rechnen. Um eine stabilere 60 FPS zu erreichen, müssen Sie oft weitere Abstriche bei den Einstellungen machen oder FSR/DLSS (falls verfügbar) nutzen. Der i7-6700 könnte hier in sehr belebten Open-World-Szenen leicht limitieren, aber die meiste Last liegt auf der GPU.
  • 1440p: Hier wird es eng. Sie werden wahrscheinlich nur 30-45 FPS bei mittleren bis niedrigen Einstellungen erreichen, oft mit der Notwendigkeit, Upscaling-Technologien wie FSR zu verwenden, um eine halbwegs flüssige Erfahrung zu gewährleisten.
• Baldur’s Gate 3, Diablo IV, Forza Horizon 5, Hogwarts Legacy:
  • 1080p: Diese Spiele laufen in der Regel besser. Bei hohen bis sehr hohen Einstellungen sind 50-70+ FPS realistisch. Baldur’s Gate 3 kann in Akt 3 sehr CPU-lastig werden, hier zeigt der i7-6700 seine Alterserscheinungen.
  • 1440p: 35-55 FPS sind mit angepassten (eher mittleren) Einstellungen möglich. Forza Horizon 5 kann bei 1440p mit Optimierungen ebenfalls noch gut laufen.

3. Weniger anspruchsvolle Titel / Ältere AAA-Titel (1080p: Exzellent, 1440p: Gut)

• The Witcher 3 (Next-Gen Update ohne Ray Tracing), Grand Theft Auto V, Red Dead Redemption 2:
  • 1080p: Hier liefert die GTX 1660 Super in der Regel 60+ FPS bei hohen bis sehr hohen Einstellungen. Die Spiele laufen sehr flüssig und sehen dabei fantastisch aus.
  • 1440p: Mit leichten Anpassungen können Sie immer noch solide 45-60 FPS erreichen, was für ein immersives Erlebnis oft ausreicht.
• Indie-Titel: Nahezu alle Indie-Spiele laufen mit dieser Konfiguration problemlos bei 1080p und 1440p mit sehr hohen Bildraten, oft weit über 100 FPS.

Optimierungstipps für maximale Leistung

Um das Beste aus Ihrer GTX 1660 Super und dem i7-6700 herauszuholen, gibt es einige bewährte Methoden:

1. Grafiktreiber aktualisieren: Halten Sie Ihre NVIDIA-Treiber stets auf dem neuesten Stand. Jedes Update bringt oft Leistungsverbesserungen für aktuelle Spiele.
2. Grafikeinstellungen anpassen:
   • Schatten, Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion) und Anti-Aliasing: Diese Einstellungen haben oft den größten Einfluss auf die FPS. Reduzieren Sie sie von „Ultra“ auf „Hoch“ oder „Mittel“, um einen deutlichen Schub zu erhalten.
   • Texturen: Die 6 GB VRAM der 1660 Super sind solide. Texturen auf „Hoch“ sind meist kein Problem, „Ultra“ könnte den VRAM in manchen Spielen überlasten.
   • Volumetrische Effekte, Ray Tracing: Deaktivieren Sie, wo möglich, Ray Tracing und reduzieren Sie volumetrische Effekte (Rauch, Nebel), da diese sehr rechenintensiv sind und die 1660 Super dafür nicht ausgelegt ist.
3. Resolution Scaling / Upscaling-Technologien (FSR, DLSS): Nutzen Sie diese Funktionen, wenn sie im Spiel verfügbar sind. Besonders AMDs FidelityFX Super Resolution (FSR) ist universell einsetzbar und kann die FPS in GPU-limitierten Szenarien deutlich steigern, indem das Spiel in einer niedrigeren Auflösung gerendert und dann hochskaliert wird. DLSS ist für Ihre 1660 Super nicht verfügbar, da es RTX-Karten vorbehalten ist.
4. Hintergrundprozesse schließen: Stellen Sie sicher, dass während des Spielens so wenig andere Programme wie möglich im Hintergrund laufen, um CPU- und RAM-Ressourcen freizuhalten.
5. Systempflege: Eine schnelle SSD für das Betriebssystem und Spiele, ausreichende Kühlung, regelmäßige Reinigung des PCs und ein aufgeräumtes System ohne unnötige Software tragen zur Stabilität und Performance bei.
6. GPU-Overclocking (vorsichtig): Wenn Sie sich damit auskennen, können Sie versuchen, die GTX 1660 Super leicht zu übertakten, um ein paar zusätzliche FPS herauszukitzeln. Achten Sie dabei stets auf die Temperaturen.

Wann ist ein Upgrade sinnvoll? Eine Zukunftsperspektive

Ihre aktuelle Konfiguration mit GTX 1660 Super, i7-6700 und 32 GB RAM ist nach wie vor eine solide Maschine für 1080p-Gaming. Doch es gibt Situationen, in denen ein Upgrade ernsthaft in Betracht gezogen werden sollte:

• Sie wollen 1440p oder 4K Gaming: Wenn Sie höhere Auflösungen ohne signifikante Kompromisse bei den Grafikeinstellungen anstreben, ist ein Upgrade der Grafikkarte unausweichlich.
• Sie spielen die neuesten AAA-Titel und sind mit den FPS unzufrieden: Wenn Sie in Titeln wie Cyberpunk 2077 oder Alan Wake 2 selbst bei niedrigen bis mittleren Einstellungen nicht die gewünschten 60 FPS erreichen, ist es Zeit für ein Upgrade.
• Ständige CPU-Flaschenhälse: Wenn der i7-6700 in Ihren bevorzugten Spielen oft bei 100% Auslastung läuft, während die GPU noch Reserven hätte, deutet das auf einen CPU-Flaschenhals hin. Ein Plattform-Upgrade (neue CPU, Mainboard, RAM) wäre dann sinnvoll.
• Generelle Zukunftsfähigkeit: Moderne Spiele nutzen immer mehr Kerne und Threads. Der i7-6700 mit seinen 4 Kernen/8 Threads ist an der Untergrenze dessen, was neue Spiele gut unterstützen.

Wenn Sie über ein Upgrade nachdenken, sollten Sie bedenken, dass ein reines GPU-Upgrade (z.B. auf eine RTX 3060/4060 oder RX 6700 XT) zwar die Grafikleistung deutlich steigern würde, aber den CPU-Flaschenhals des i7-6700 in einigen Spielen noch stärker hervorheben könnte. Das ideale Upgrade wäre ein Plattformwechsel auf eine moderne CPU (z.B. AMD Ryzen 5 7600X oder Intel Core i5-13600K/14600K) mit passendem Mainboard und DDR5-RAM. Dies ist jedoch eine deutlich kostspieligere Investition.

Fazit: Ein treuer Begleiter, der noch nicht am Ende ist

Ihre Hardware-Konfiguration mit GTX 1660 Super, Intel Core i7-6700 und 32 GB RAM ist keineswegs veraltet oder unbrauchbar. Sie stellt immer noch ein solides 1080p-Gaming-System dar, das die meisten aktuellen Spiele bei mittleren bis hohen Einstellungen flüssig auf den Bildschirm zaubert. Auch für 1440p-Gaming ist sie in weniger anspruchsvollen Titeln oder mit angepassten Einstellungen noch eine Option.

Die Stärken liegen in ihrer Zuverlässigkeit, der ausreichenden FPS für E-Sport-Titel und der Fähigkeit, ältere sowie viele aktuelle AAA-Titel mit ansehnlicher Grafik zu meistern. Der i7-6700 zeigt zwar sein Alter, ist aber in den meisten Fällen noch kein Showstopper, solange Sie keine astronomischen Bildraten anstreben oder extrem CPU-intensive Titel spielen. Die 32 GB RAM sorgen für eine sorgenfreie Multitasking-Erfahrung und genug Spielraum für zukünftige Titel.

Optimierung durch angepasste Grafikeinstellungen und aktuelle Treiber können die Lebensdauer und die wahrgenommene Leistung dieses Systems erheblich verlängern. Für viele Gamer, die keine kompromisslose Ultra-Grafik oder höchste 1440p/4K-Bildraten benötigen, ist dieses Setup weiterhin ein treuer und leistungsfähiger Partner.